Beim Termin nicht jede Frage beantworten - zum Selbstschutz erlaubt?

[kazuni]

Schönen Feiertag!
Vielleicht habe ich demnächst ein Termin beim Sachbearbeiter.
Muss erst viel erklären, sonst versteht man mich falsch.

Ich bereite mich zwar sehr lange auf einen Termin vor, aber der SB gestaltet das Gespräch so, als ob er mehr mit mir besprechen kann und darf, als wenn ich mal ein Anliegen habe.

Ich bin so verdammt unsicher bei intensiven Gesprächen aller Art.

Speziell wenn es um ernste Dinge geht.
Wenn ich einen Termin vom Jobcenter bekomme, ist der Tag als ich den Brief öffnete, schon im Eimer. Ich grübel dann bis zum Termin und habe schlaflose Nächte was der SB schon wieder alles besprechen möchte, teilweise auch mich unter Druck setzen.

Wie kann ich das möglichst gut formulieren, damit ich auf sehr gezielte Fragen nicht unbedingt antworten kann,

damit ich nicht durch Fragen in eine komische Richtung geführt werde (ähnlich einem Verhör). Diese Gespräche machen mich ohne Witz psychisch fertig. Wenn ich später rauskomme, raucht mir der Kopf und auch der Tag danach macht mir zu schaffen.

Meistens habe ich einen Beistand dabei, aber halt keinen Rechtsanwalt.
Der Beistand nimmt mir nicht wirklich die Angst.
Und ich habe hier oft gelesen, man soll sich knapp und kurz halten. Wie stelle ich das an?
Nur wenn der "liebe" Sachbearbeiter dann nachhakt? Oder denke ich zu kompliziert? So bitte mich hier kritisieren. Bin offen dafür.

[Fettnäpfchen]

kazuni

Da gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Stell doch mal ein paar so fiktive Fragen ein ......

Grundsätzlich stimmt es dass nicht alle Fragen beantworten musst,
bei manchen fragen kann man ja eine Gegenfrage stellen
oder sagen das man das so nicht versteht ob er das wiederholen oder verständlich formulieren kann.
Ebenso wie das ist (zu) persönlich/gesundheitlich und geht ihn nichts an oder hat nicht mit der Vermittlung zu tun.

Fast immer geht es um EinV und da redet man nicht viel sondern schaut das man die EinV mit nimmt und auf eine Prüfzeit besteht.
Bei Maßnahmen das gleiche, wobei da ja von den SB meistens nicht gemacht wird was sie machen sollten. Sprich in die Akte schauen was passen könnte, ein Profiling (s. Anhang) kennen die wenigsten zumindest ein korrektes wie es die BA vorgibt,
und daher macht man das nicht beim Termin sondern hinterher schriftlich.

Nicht nur vorsichtig argumentieren sondern auch nichts voreilig unterschreiben ist das A und O

MfG FN

[Dateianhang durch Administrator gelöscht]

[kazuni]

Bsp.: "Warum haben Sie den freiwilligen AVGS (Gutschein) nicht eingelöst?"
Bsp.: "Warum hat der Arbeitgeber Ihnen fristgemäß in der Probezeit gekündigt?" (Woher soll ich das wissen, ich machte jeden Tag meine Arbeit und war immer pünktlich)
Bsp. "Waren Sie mal wieder beim Rehaberater?" - Wenn ich dort nicht hingehen möchte und auch den Grund nennen, macht der SB hinter meinen Rücken einen Termin aus.
Ich bekomme Post, der Termin von der Arbeitsagentur ist ohne Rechtsfolgebelehrung. Das macht mich desorientiert!

Unterschreiben tue ich vor Ort bestimmt nichts mehr, ganz früher machte ich das in meiner naiven Art. Man wird heute so abgefertigt und wenn man dann mal einen sinnvollen Vorschlag macht - "Ach, da müssen wir schauen, ob Sie gesundheitlich dafür geeignet sind."

Natürlich setzt mich der SB auch mit der EGV unter Druck. Dass ich die mit nach Hause nehme, sieht er gar nicht gerne und möchte mir das ausreden. Das Gespräch könnte so kurz sein, aber der druckst überall einfach nur rum und sticht den Finger in meine Wunden. Also ob ich nichts zu sagen hätte und ich ein kleines Kind bin. Alles nur einseitig und dann soll ich das alles zustimmen...

[Gast50147]

Du solltest dir vielleicht mal angewöhnen das Heft selbst in die Hand zu nehmen.
d.h. du beginnst nach der Begrüßung das Gespräch mit deinen Vorstellungen.

"Ach, da müssen wir schauen, ob Sie gesundheitlich dafür geeignet sind."

Antwort: Welche meiner Erkrankungen spricht dagegen. Bitte prüfen Sie das mal

Natürlich setzt mich der SB auch mit der EGV unter Druck.

Antwort: Die prüfe ich zu Hause in Ruhe und mache Gegenvorschläge die erfolgreich sein könnten z.B.
Wird der SB unwirsch, sage ihm due nimmst nur dein gesetzliches Recht in Anspruch einen Vertrag vor Unterzeichnung zu prüfen

Warum hat der Arbeitgeber Ihnen fristgemäß in der Probezeit gekündigt?

Antwort: AG hat sein gesetzliches Recht wahrgenommen, warum ist mir unbekannt.

Waren Sie mal wieder beim Rehaberater?

Antwort: Ja am .... oder nein weil ich nach mehreren Besuchen keinen Erfolg feststellen konnte

Merke: Du bist bei einer EGV Verhandlungspartner kein pflichtiger Ja-Sager

[kazuni]

Danke für die Tipps.

[Fettnäpfchen]

Bsp.: "Warum haben Sie den freiwilligen AVGS (Gutschein) nicht eingelöst?"

Gut wäre > Warum wollen sie das wissen
Weil es eine freiwillige Entscheidung meinerseits war...
weil kein Zwang dazu besteht.....
hatte ich schon hat nichts gebracht...
(nach meinen gemachten Erfahrungen.......)

Bsp.: "Warum hat der Arbeitgeber Ihnen fristgemäß in der Probezeit gekündigt?" (Woher soll ich das wissen, ich machte jeden Tag meine Arbeit und war immer pünktlich)

Gut wäre > Warum fragen sie es steht doch alles in der Kündigung
Fragen sie meinen AG er gab mir keinen Grund bekannt was zu seinem Recht gehört.....
Ich stelle hierzu keine Vermutungen an....
Das geht sie nichts an am Schluss rufen sie den AG noch an .......

Bsp. "Waren Sie mal wieder beim Rehaberater?"

Warum wollen sie das wissen....
Was hat das mit dem Meldegrund zu tun...
Was soll ich da..... soweit ist alles geklärt

Natürlich setzt mich der SB auch mit der EGV unter Druck

Sie wissen ganz genau das mir das Recht zur Prüfung zusteht und das nehme ich in Anspruch.....
Ich habe nicht behauptet das ich diese EINV nicht unterschreibe sondern das ich sie Prüfen lasse...
Heute ist Mo/Di/.... bis ich jemand gefunden habe der das prüft und bis der dann noch Zeit dazu hat benötige ich mindesten zwei eher mehr Wochen Zeit.... daher kann ich diese EinV nicht schon nächste Woche abgeben.....

Alles mögliche Antworten je nach dem wie bunt es der SB schon getrieben hat. Der Fantasy sind darüber hinaus keine Grenzen gesetzt und der alte Grundsatz "Wer fragt führt" ist auch hier zu beachten. Also in dem Sinne:

Du solltest dir vielleicht mal angewöhnen das Heft selbst in die Hand zu nehmen.

Besser du übernimmst die Fragerolle anstatt Antworten zu müssen und wenn ein Thema mal durch ist und SB fängt nochmal damit an dann direkt nachfragen ob er sich an deine Antwort von vorhin nicht mehr erinnern kann!

So was in der Art einfach mal lesen >https://karrierebibel.de/video/wer-fragt-der-fuehrt/

MfG FN

[Gast50147]

aber der druckst überall einfach nur rum und sticht den Finger in meine Wunden. Also ob ich nichts zu sagen hätte und ich ein kleines Kind bin.

Ob er es schafft die Fragerolle zu übernehmen wenn der SB gleich mit Fragen anfängt ???
Ich meine "umdrehen" kann er das Gespräch nur wenn er gleich nach der 1. SB-Frage sagt: "Bitte lassen Sie mich mal kurz erklären" und dann deine Ratschläge vorträgt.
Damit würde er dem SB sicher den Wind aus den Segeln nehmen und ihn in die passive Rolle zwingen,
denn der TE hat Angst vor dem SB.

damit ich nicht durch Fragen in eine komische Richtung geführt werde (ähnlich einem Verhör). Diese Gespräche machen mich ohne Witz psychisch fertig.

[Steve79]

Die Frage ist was du machen willst und was nicht. Z.B. Willst du jede zumutbare Arbeit machen oder nicht?
Oder willst du jede Maßnahme die dir angeboten wird machen oder nicht.

Und danach wenn du weißt was du willst überlegst du dir deine Strategie.

Generell muss man nichts machen was man nicht machen will. Allerdings sind die Gründe die akzeptiert werden eigentlich nur Gesundheit und sonst nur tageweise.(z.B. Beerdigung)

Sich rauszureden ist eigentlich nicht schwer, aber es macht nur dann einen Sinn wenn man selbst einen Plan für sein Leben hat der besser ist als das wohin dich das JC führen will/kann.

Das JC kann dich nur sehr bedingt unterstützen, eigentlich wird nur versucht grobe Hemmnisse zu beseitigen und möglichst jeden in Arbeit zu bringen.
Natürlich sind es nur niedere Tätigkeiten. Gute Jobs muss man sich selber suchen.

[Gast50147]

Was TE brauch ist ein Selbstwertgefühl und die Erkenntnis dass er nicht als Bittsteller und auch nicht als Marionette des SB zum JC kommt,
sondern um seine gesetzlich verankerten Rechte wahrzunehmen.
Wenn er das verinnerlicht hat, führt er von ganz alleine ein sachdienliches Gespräch auf gleicher Ebene (Augenhöhe) mit dem SB

[Ronald BW]

Das im stillen Kämmerlein vorzunehmen das es anders läuft, bringt wenig bis gar nichts.

Entweder eine Selbsthilfe Gruppe suchen oder und psychiatrische Hilfe in Anspruch nehmen.
Selbstsicherheit kann bis zu einem gewissen Grad ein-geübt werden, nur allein ist das schwierig.
Ohne Reibung geht das nicht.

Vor allem, Ängste sind normal, es darf nur nicht überwiegen, die Mischung macht es aus.
Die meisten Menschen, vor allem die ganz selbstsicheren sind oft nach eigener Aussage voller Zweifel.

[blaumeise]

Selbstwertgefühl baut man allerdings nicht im Crashkurs auf. Ein Beistand beim Termin kann da vorerst helfen, Sicherheit geben und ggf. einspringen.

[kazuni]

Guten Abend, also ich muss sagen, ihr habt mir schon ein Stück weit Sicherheit vermittelt.
Danke dafür! Ich wollte mich einfach mal wieder melden.