Bevorstehendes Erbe bei gleichzeitigem Ende ALG2 Bezug – trotzdem noch melden?

[Katze]

Ich möchte für einen Freund fragen und hoffe, Ihr könnt helfen:

Seine Mutter ist im August verstorben. Er (selbständiger ALG2 Aufstocker – Ende aktueller Bezugszeitraum 30.09.22 – er wird in jedem Fall freiwillig keinen WBA mehr stellen)  wird als Teil einer gesetzlichen Erbengemeinschaft (ohne Testament) einen größeren Geldbetrag erben.

Im Forum habe ich folgende Info zur Meldung einer Erbschaft gefunden:
Spätestens nach einer eventuellen Erbschaftsannahme muss die Erbschaft beim Jobcenter angezeigt werden.

Aber es gibt noch keine Erbschaftsannahme:
automatisch nach 6 Wochen = 2. Oktober, also 2 Tage nach Ende ALG2 Bezug
entsprechendes Verhalten (z.B. Antrag auf notwendigen Erbschein) war noch gar nicht möglich, weil im Moment noch nicht einmal die Sterbeurkunde vorliegt (dauert dort zur Zeit mind. 5 Wochen)

Ist es in Ordnung, wenn er die Erbschaft nicht mehr beim Jobcenter meldet?

Im Voraus vielen Dank für Eure Einschätzung.

[jens123]

Der Freund sollte sich fragen, was er isst und trinkt bis das Erbe zur Verfügung steht. Es kann manchmal Monate und Jahre dauern, bis das geklärt ist. Erbengemeinschaft ohne Testament klingt jetzt eher ungünstig. Auch empfiehlt sich etwas abzuwarten; bisher unbekannte Schulden trüben nicht selten die Freude und die Welt sieht dann ganz anders aus.

Entscheidend sollte der reale Zugangsmonat der Erbschaft für die Verrechnung mit H4 sein, nicht wann er das Erbe angetreten hat.

[Fettnäpfchen]

Katze

Er (selbständiger ALG2 Aufstocker – Ende aktueller Bezugszeitraum 30.09.22 – er wird in jedem Fall freiwillig keinen WBA mehr stellen)  wird als Teil einer gesetzlichen Erbengemeinschaft (ohne Testament) einen größeren Geldbetrag erben.

Das wäre der einzige Weg damit das Erbe nicht angerechnet wird.
Denn wenn nicht mehr im Bezug geht das JC das Erbe nichts an.
Erben als ALG II Empfänger

Ist es in Ordnung, wenn er die Erbschaft nicht mehr beim Jobcenter meldet?

Ja durchaus.

MfG FN

[Hary]

Entscheidend sollte der reale Zugangsmonat der Erbschaft für die Verrechnung mit H4 sein, nicht wann er das Erbe angetreten hat.

Aus dem Grund würde ich die Leistung ganz normal weiterlaufen lassen und erst einmal abwarten was kommt. Wenn das Erbe so groß ist, dass dann kein Leistungsbezug mehr notwendig ist, dann kommt es in der Regel ja auf die 450€ + Miete Rückzahlung für einen Monat nun nicht wirklich an.

Das große Risiko ist eben dass unbekannt ist welches Erbe tatsächlich noch vorhanden sein wird bei Auszahlung. Man erbt im Zweifel ja nicht nur die Millionen auf dem Konto, sondern auch die Milliarden Euro an Verbindlichkeiten. Da sind schon einige zugrunde gegangen.

Ein Ratschlag: Bevor du ein Erbe annimmst rede mit einem der Ahnung davon hat und erst dann entscheide ob du erben möchtest oder besser nicht.

[Fettnäpfchen]

Hary

Aus dem Grund würde ich die Leistung ganz normal weiterlaufen lassen und erst einmal abwarten was kommt. Wenn das Erbe so groß ist, dass dann kein Leistungsbezug mehr notwendig ist, dann kommt es in der Regel ja auf die 450€ + Miete Rückzahlung für einen Monat nun nicht wirklich an.

Das ist komplett falsch und fällt ja schon unter ......
Lies dir doch mal den Ratgeber durch bevor du solche Tipps gibst die total in die Hose gehen. Ganz besonders im Hinblick auf

(selbständiger ALG2 Aufstocker – Ende aktueller Bezugszeitraum 30.09.22 – er wird in jedem Fall freiwillig keinen WBA mehr stellen)

Edit:
Dass

Ein Ratschlag: Bevor du ein Erbe annimmst rede mit einem der Ahnung davon hat und erst dann entscheide ob du erben möchtest oder besser nicht.

würde bei deinem Tip auch nicht funktionieren!

MfG FN

[Katze]

Vielen lieben Dank für Eure Beiträge, Einschätzungen und Hinweise!

Ich wünsche Euch allen eine gute Zeit
Katze