Maßnahme beim Jobcenter/MIT HUND?

Begonnen von Kara Fall, 09. Dezember 2022, 08:55:24

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Kara Fall

Ich habe letzte Woche beim Kardiologen im Wartezimmer eine Frau Anfang 50 kennengelernt mit der ich ins Gespräch kam und wir schnell beim Thema Jobcenterprobleme landeten.Dazu folgender Fall:
Frau Anfang 50 herzkrank,2mal vom Jobcenter bzw dessen Amtsarzt(vor Corona)für sechs Monate zurückgestellt....,nicht dauerhaft krankgeschrieben,da laut Aussage vom jobcenter immer in Ruhe gelassen worden ist.....Nachdem sich die Herzwerte vor 1,5 Jahren bei ihr verschlechterten,riet ihr der Kardiologe,doch einen Hund anzuschaffen.....Durch Seelenheil und lange Spaziergänge oder wer weiss warum,wurden zumindest Blutdruckwerte wieder zum Normbereich und der Gesamtzustand immer besser.Auch Depressionen (die nicht aktenkundig sind beim JC) und alles wurde besser.
In der kurzen Zeit des Kennenlernens im Wartezimmer merkte ich schon,dass dieser Hund der Lebensfaden der Frau ist,die sonst komplett allein ohne Freunde und Familie ist und ich glaubte ihr sofort,dass sie ohne den Hund schon tot wäre oder sterben würde.
Die Dame erzählte mir,dass sie 24/7 mit dem Hund zusammen ist,sie eine Nachbarin für die wenigen Arztbesuche bezahlt,die VOR DER TÜR der Praxis auuf den Hund aufpasst und es sowohl für Frauchen als auch Hund verheerend wäre,länger als die Dauer desv Arztbesuches getrennt zu sein.
OHNE über das Thema Hundeerziehung diskutieren zu  wollen,folgende Frage:Auch sie erzählte mir von einem neuen Fallmanager und hat nun nach mehreren Berichten Sorge in eine Maßnahme oder sonstiges vom Jobcenter gesteckt zu werden,wo sie vormittags regelmässig von ihrem lebenserhaltenden Hund getrennt sein müsste.(So wie ich das Gefühl hatte,war die Dame wirklich mehr als verzweifelt und es geht hier nicht darum,wie man einem Hund das Alleinsein beibringt,und ich glaube sofort,dass eine auch nur stundenweise regelmässige Trennung,wie sie bei einer Maßnahme sein würde,die Frau sofort gesundheitlich um einiges zurückschlagen,ja sogar vernichten würde).
Gilt sowas als Argument,oder wie kann man sowas gut dem Sachbearbeiter "verkaufen"?
ürde eventuell ein Schreiben helfen vom Arzt,dass der Hund wichtig für ihre Gesundheit ist? Allerdings wäre dann ja noch nicht eine eventuell kurzstündige Trennung vom Tisch.Würde eine Bescheinigung helfen,dass der  Hund ein Assistenzhund ist und wie bekommt man dann so eine Bescheinigung?Was hätte man sonst an Möglichkeiten,NICHT von seinem Hund getrennt zu werden oder wer hat sonst dazu Tips?Ich hoffe,wegen dieser Frage nicht belächelt zu werden,und unabhängig davon wie man es bewertet und oder die Fraunoch für Hilfe bräuchte,so habe ich schon beim Erzählen gemerkt,wie sie in tränen ausbrach vor Sorge und wie ihr Blutdruck hochging etc,sodass ich ihr versprach,der Sache mal nachzugehen.Für Eure Tips wäre ich echt dankbar!

TripleH

Der Hund ist kein Assistenzhund. Wann ein Hund ein solcher ist, kann man im Internet ergoogeln, das ist nicht schwer. Bei allem Verständnis, aber sie bezieht Leistungen nach dem SGB II, weil sie anscheinend als erwerbsfähig gilt. In den seltensten Fällen können arbeitstätige Menschen ihre Tiere mit auf Arbeit bringen. Das ist nunmal so. Ich wüsste auch nicht, wie man daran was ändern kann. Ich halte diese Art der geschilderten Beziehung auch nicht für gut. Weder für Frauchen noch für das Tier.

Simone-

Hallo,

als Hundehalterin habe ich den Bericht mit großem Interesse gelesen.

Zunächst mal vorneweg: Soweit ich weiß, muss ein offizieller Assistenzhund eine gewisse Ausbildung haben und Prüfungen ablegen. Macht auch Sinn, denn so ein Hund darf fast überall rein, wo Hunde sonst nicht rein dürfen. Z. B. in Supermärkte, bei Ärzten usw. Ich gehe mal davon aus, dass der Hund dieser Frau keinerlei Prüfungen hat und eher ein Freizeit-Hund ist. Insofern dürfte es schwierig sein, den Hund auf die Schnelle als offiziellen Assistenzhund anzumelden. Das heißt aber nicht, dass man nicht eine solche Ausbildung irgendwo machen und Prüfungen dafür ablegen kann, nur wird das vermutlich selbst bezahlt werden müssen. Hierzu könnten andere User hier mehr wissen.

Auf der rein psychischen Ebene würde ich sagen, dass so eine "Abhängigkeit" nicht besonders gut ist.

Ich weiß nicht wie alt der Hund jetzt ist, aber die Lebenserwartung liegt eben nur bei 12 bis 15 Jahren. Was ist, wenn der Hund schwer krank wird oder sonst irgendwas passiert? Ich habe bereits 2 Hunde gehen lassen müssen, und das ist schon ohne eine derart besondere Situation ganz fürchterlich schlimm. Oder was ist, wenn die Frau ins Krankenhaus muss? Da kann sie den Hund nicht mitnehmen - selbst wenn es ein offizieller Assistenz-Hund wäre. Ich habe immer mal wieder den Blinden-Hund einer  Freundin in Pflege, wenn diese ins KKH muss, daher denke ich, dass man auch einen Assistenz-Hund für andere Zwecke nicht mitnehmen könnte.

Ich bin der Meinung, dieser Frau wäre zunächst mal am Besten geholfen, wenn man soziales Netz aufbaut. Sie bräuchte Freunde, die ihr helfen, an die sie sich wenden kann. Bitte schreib mir doch mal per Privat-Nachricht, in welcher Stadt die Frau wohnt. Ich denke zwar nicht, dass es bei mir in der Nähe ist - der Zufall wäre schon extrem groß - aber ein Versuch ist es wert.

Mehr fällt mir dazu im Moment auch nicht ein. Mal sehen, ob sich noch andere User dazu melden.

"Alles was die weise Frau lernte schrieb sie in ihr Buch, und als die Seiten schwarz vor Tinte waren, nahm sie weiße Tinte und begann von vorne."

Kara Fall

Das sehe ich prinzipiell genauso wie du und konnte das zwar während der halben stunde kennenlernen im Wartezimmer zwar am Rande anmerken,jedoch aufgrund der Flüchtigkeit/geringen zeit keinen grösseren Einfluss darauf nehmen.Und einsam scheint diese dame zu sein,wenn sie für eine stunde Arzt sogar einen Nachbarn bezahlen muss.Ich weiss nur so viel,dass es kein soziales umfeld gibt und die "Ersatz"-Person im Falle des Ausfalls einer Krankheit kürzlich beruflich umgezogen ist,was vorher wohl nicht abzusehen war.Postleitzahl 13581 Berlin spandau.

Oberfrank


Also ich hatte bereits eine Maßnahme, da hatte eine Teilnehmerin zwei (kleine) Hunde dabei.
Die haben stellenweise die ganze Gruppe beschäftigt.
Allerdings war das auch nicht jeden Tag, und der Typ der da vom Maßnahmenträger da war war auch ziemlich locker.

Allerdings sollte jeder Hund auch mal alleine sein können - und auch die Besitzer.
Die psychische Gesundheit von einem Tier abhängig zu machen halte ich für bedenklich. Da sollte man evtl. über eine professionelle Hilfe nachdenken.
Gruss aus Oberfranken
Frank

Fettnäpfchen

Kara Fall

Lieb von dir Hilfe an andere (weiter)zu geben....

Traurig so einen Nachbarn zu haben wie die Frau, Geld für so etwas  :no:

Zitat von: Kara Fall am 09. Dezember 2022, 08:55:24für sechs Monate zurückgestellt....,nicht dauerhaft krankgeschrieben,da laut Aussage vom jobcenter immer in Ruhe gelassen worden ist.....
Da kommt es darauf an was das Attest momentan aussagt und wie alt es ist. Wobei das Alter zweitrangig ist denn wenn zu alt muss halt eine neue Amtsärztliche Untersuchung angeordnet oder beantragt werden!

Zitat von: Kara Fall am 09. Dezember 2022, 08:55:24Auch sie erzählte mir von einem neuen Fallmanager und hat nun nach mehreren Berichten Sorge in eine Maßnahme oder sonstiges vom Jobcenter gesteckt zu werden,
Da lohnt es sich erst was zu schreiben wenn es wirklich soweit kommt weil alles möglich ist.
Zu Maßnahmen die ja meistens nicht korrekt gefordert werden mal den Ratgeber durchlesen, dass schadet ja auf keinen Fall. > Maßnahmezuweisung: Was soll sie enthalten?

Die Frau soll sich hier anmelden denn über drei Ecken kannst du Hilfestellung wenn sie zeitnah und einigermaßen erfolgreich sein soll vergessen. Darüber könnte sie sich gleich mit "Gleichgesinnten" austauschen.

Ein schönes WE
FN

Edit:
auch noch was für unsichere Menschen und zum weiterreichen damit man nicht aufläuft weil alles vom SB geglaubt wird.
Ratgeber ([glow=red,2,300]nicht nur[/glow]) für Neulinge
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