Bürgergeld Ernährung: kommt ihr mit 5,80€/Tag aus?

Begonnen von besserwessi, 18. Juli 2023, 10:42:43

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Vers

#15
Wie bitteschön soll man sich damit auch nur annähernd gesund ernähren können? Obst und Gemüse sind teuer, Fleisch sowieso und Fisch unerschwinglich. (Selbst Fischstäbchen?!)
Ich verstehe nicht, daß dieser "Regelsatz" so hingenommen werden muss.
Essen/Trinken/Genussmittel 174,19 (reicht nicht mal fürs Nötigste wenn z.B. 1 kleines Netz Kartoffeln schon 3,99€ kostet)
Bildungswesen 1,81€ (Kann man sich 1 1/2 Bildzeitungen davon kaufen)
Verkehr 45,02€ Reicht nicht mal zum "zu Fuss gehen", denn dann sind (meine billigen) Schuhe ratzfatz durch.
Beherbergungs/Gaststättendienstleistungen 13,11€ BEHERBERGUNG?? Wo kann ich für 13,11€ übernachten/Urlauben?
Und, und, und.
Und das Alles hat uns unsere Regierung verordnet. Die besteht aus z,B, Ungelernten, Studienabbrechern, Leuten mit Erinnerungslücken (ich kann mich nicht erinnern), Lügnern und Betrügern die UNSER Geld verprassen und verbrennen. Wie war das mit der Maut?

Und diesen Unfähigen ist Eines gemeinsam: Sie bekommen ein Mördergeld jeden Monat.
Wenn diese Leute sich mit diesem (nachweislich zu geringen) Regelsatz ernähren müssten, sähen einige von Ihnen anders aus.

Man sollte diesen Verein verklagen können/dürfen/ :teuflisch: sollen.

 Im Jahr 2023 bezogen durchschnittlich rund 3,9 Millionen erwerbsfähige Personen in Deutschland Bürgergeld (bis 2022 Empfänger von Arbeitslosengeld II), dazu gab es rund 1,57 Millionen nicht erwerbsfähige Empfänger von Bürgergeld (bis 2022 Empfänger von Sozialgeld).
Also etwa 5,5 Millionen unzufriedene Menschen die am verordneten Exixtenzminimum leben müssen.

Könnte man da nichts damit anfangen, z.B. in Form einer Petition/Unterschriftensammlung/Volksbegehren?
Alles einfach so hinnehmen führt zu immer schlechteren Bedingungen. :schock:



Fettnäpfchen

Greywolf08

Zitat von: Greywolf08 am 27. Juli 2023, 13:10:07Sie musste schon mal umziehen, da alte Wohnung zu groß und damit auch zu teuer geworden ist.
Fand wohl auch eine Wohnung, die angemessen war. Nur ist diese mittlerweile (durch Mieterhöhungen) auch wieder über den KDU Richtlinien.
Ergo muss sie wieder umziehen oder die Differenz aus dem RS selbst zahlen.
So habe ich es auch verstanden, aber die Mietsteigerung müsste so exorbitant hoch sein das es gegen das Mietrecht handeln würde und egal ob JC oder SGB 12 könnte man erfogreich dagegen vorgehen das man die Differenz aus dem eigenen Geldbeutel ausgleichen muss.
Muss man halt wissen wie, deswegen ja mein(e) Beitra(ä)g(e).

Ob der erste Umzug schon gefordert werden dürfte ist ja obsolet.

MfG FN
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Mach es: Sei stärker als deine stärkste Ausrede.

Leeres Portemonnaie

Zitat von: Greywolf08 am 27. Juli 2023, 13:10:07@Leeres Portemonnaie
Liege ich mit meiner Ausführung richtig?


:ok:
Ganz genau.  :yes:

Umzug, nach 1 Jahr erste Erhöhung, zzgl. Balkon (neu angebaut), danach diese erlaubten 20% erhöht, bevor es nur noch 15% geworden sind.
Wo bin ich denn bloß hingekommen, und wie ist das passiert? 😦 🤧

besserwessi

Lebensmittel-Inflation im Juli +11%

Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (+18,9 Prozent),

Brot und Getreideerzeugnisse (+16,6 Prozent),

Gemüse (+15,7 Prozent),

Speisefette und Speiseöle um 12,9 Prozent günstiger immerhin, allerdings kaufen viele vergleichsweise wenig Öl und dafür viel Gemüse.


Seit mindestens 2 Jahren ca. 20% Inflation bei den Nahrungsmitteln, im Regelsatz gab es eine Erhöhung von 11,7% (von 156€ (2022) auf 174,19€) und das von einem schon zu niedrigen Niveau aus.


Da die Resonanz auf meinen ursprünglichen Beitrag hier im Forum eher verhalten ausgefallen ist, gehe ich davon aus, dass viele hier (die meisten?) zur Tafel gehen und nicht outen wollen, was ich an sich nicht verwerflich finde.


Leeres Portemonnaie

Zitat von: besserwessi am 08. August 2023, 14:25:41Da die Resonanz auf meinen ursprünglichen Beitrag hier im Forum eher verhalten ausgefallen ist, gehe ich davon aus, dass viele hier (die meisten?) zur Tafel gehen


Wie kommst Du zu diesem Schluss?
Wo bin ich denn bloß hingekommen, und wie ist das passiert? 😦 🤧

Schnuffel01

Zitat von: besserwessi am 08. August 2023, 14:25:41dass viele hier (die meisten?) zur Tafel gehen und nicht outen wollen, was ich an sich nicht verwerflich finde.
Quatsch.

Ich war einige Jahre dort "Kunde". Da das Angebot immer mehr zu wünschen ließ, bin ich dann nicht mehr hin.

Unsortiertes Obst/Gemüse, welches nur noch tauglich für die Bio-Tonne war, nee...das brauche ich nicht wirklich. Ansonsten viel ungesundes Zeugs wie Weißbrot, Chips, Pfannkuchen, Weihnachtsmänner, nee...das brauche ich auch nicht. Bekommt man nur Diabetes und dicken Popo/ Bauch davon.  :mocking:

Da schaue ich lieber im Supermarkt in die Reduziert-Ecke. Heute erst wieder im Kaufland Bio Eier 30% reduziert erwischt.

Ich schaue immer nach Angeboten. Gestern das Bio-Rinderhack 800g zu 5.99€ bei AldiNord.
Da wird dann richtig zugeschlagen.  :grins:  Der Speiseplan wird nach Angeboten geplant. Ansonsten haben wir einen Kleingarten und auf meinem Balkon ist Platz für Tomaten und Gurkenpflanzen. Im Herbst gehts mit dem Obstpflücker zu den verschiedenen Streuobstwiesen. Die Äpfel reichen dann mindestens bis Weihnachten. Zur Zeit ist das günstigste Angebot bei Netto (2kg für 3.39). :teuflisch:
"Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter - Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt."   Jean-Claude Juncker

Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.   Marie von Ebner-Eschenbach

Clyde R Schrank

Zitat von: besserwessi am 08. August 2023, 14:25:41...

Da die Resonanz auf meinen ursprünglichen Beitrag hier im Forum eher verhalten ausgefallen ist, gehe ich davon aus, dass viele hier (die meisten?) zur Tafel gehen und nicht outen wollen, was ich an sich nicht verwerflich finde.

Das kann ich so nicht bestätigen. Um die Ursprungsfrage zu beantworten: "Nein, komme ich nicht mit aus!" Und sind gesund ernähren klappt schon lange nicht mehr.

Selbst die 5,80 stehen vermutlich nicht allen zur Verfügung. Mir selbst beiben öfters(rechnerisch) nur 3-4 Euro pro Tag und ich gehe regelmäßig zur Tafel. Hier bei uns gibt es überwiegend gutes bis sehr gutes Obst/Gemüse und auch frisches Brot.

Ich selbst habe das ganze umgedreht. Sprich, ich versuche mit so wenig wie möglich bis zum neuen Geld auszukommen. Dazu kaufe ich natürlich Angebote und schaue Abends in den Märkten ob es etwas reduziertes gibt. Bei haltbaren Sachen, die im Angebot sind, kaufe ich gleich nen 12er Karton oder sogar mehr. Altes Brot wird mit Käse in der Mikrowelle gemacht und Aufläufe oder "reste"Pfannen gestreckt um länger was davon zu haben. Ich hab kein Problem auch mal drei Tage lang nur das gleiche zu essen.
 
Und wenn dann am Ende des Monats Geld über ist, gönne ich mir davon mal was. Dann hole ich mir mal frisches Mett (teil wird eingefroren) oder den etwas teuren, aber leckeren Käseaufschnitt oder auch mal nen Joghurt. Ohne die Tafel könnte ich das allerdings nicht.

Emma Moewe

Zitat von: besserwessi am 25. Juli 2023, 15:57:36Manch einer ist wie ich auf Wasser in Flaschen angewiesen (Altbau, Bleirohre) - das macht dann ca. 1,-€ pro Tag an Mineralwasser. Bleiben 4,80€ übrig.

Frühstück und Abendessen kommt man vielleicht mit je 1,-€ aus, bleiben 2,80€ für Mittagessen.

Anstelle von Dessert esse ich Mittags immer Obst: einen Apfel, eine Banane, eine Kiwi - macht im Schnitt auch 1,-€ Bleiben 1,80€ für die Hauptmahlzeit.

Für 1,80€ bekommt man lediglich die absoluten Grundzutaten für ein Gericht, wenn man nach Kochbuch kochen möchte mit Gewürzen, Kräutern, Olivenöl, Toppings usw. haut das nie im leben hin.


Habe ich irgendwo ein Denkfehler drin? Wie macht ihr das, isst jemand hier nur eine Mahlzeit am Tag?


Mir bleiben nach Abzug aller Fixkosten 300 € im Monat für Lebensmittel, Getränke, Körperpflege, Mobilität und alles andere. Also pro Tag 10 €. Morgens gibt es Haferflocken und abends darf es dann 1,50 € kosten. Mittag fällt aus. Und gesunde Ernährung kann ich mir nicht leisten. Trotz Arbeit (nur in der Schulzeit, 2 Stunden pro Woche). Und ab Januar wird es nicht besser. Denn der Satz für den Bereich Lebensmittel wird, wenn überhaupt, um gerade einmal 20,15 € erhöht. Aber dann könnten wir uns endlich das Deutschland-Ticket kaufen. Nun, ich fahre Auto. Ich bin nun wirklich kein Mensch, der jammert, sondern suche in Krisenzeiten stets nach Alternativen. Aber bei dieser jährlich stattfindenden Absenkung des durch die Verfassung garantierten "menschenwürdigen Existenzminimums unter Beteiligung am soziokulturellen Leben" gehen auch mir zunehmend die Ideen aus.


Emma Moewe

Ich würde jedem Politiker, der an der jährlichen Festlegung des Existenzminimums (Eckregelsatz) beteiligt ist, die Probe aufs Exempel empfehlen. Eine Spar-Challenge, in der sie 3 Monate lang nur von diesem Geld leben dürften.
Dann könnten sich die Herren Merz, Lindner und Spahn den Bullshit "Lohnabstandsgebot" nämlich in die Haare schmieren. So langsam bekomme ich den Überblick, welches Schindluder die Politik seit Jahren mit den Ärmsten der Gesellschaft treibt. Und die Medien erledigen den Rest. Nein, von 5,80 € pro Tag kann man sich nicht gesund ernähren. Zumindest nicht im Jahr 2023. Ich empfehle einen Blick auf die Website von Statista. Dort ist anschaulich dargestellt, wie sich die Preise seit 2000 verändert haben. Bei korrekter Berechnung wären wir Anfang 2023 (bei einer Steigerung von insgesamt 49,5 % für alle Jahre zusammen) bei 613,80 € nur für den Bereich Lebensmittel und alkoholfreie Getränke gelandet. Also bei 20,30 € pro Tag. Der Wert entspricht eher dem Existenzminimum, oder? Die restlichen Lebensbereiche habe ich bisher nicht berechnet. Hole ich aber noch nach.

besserwessi

Zitat von: Emma Moewe am 12. September 2023, 01:02:51Bei korrekter Berechnung wären wir Anfang 2023 (bei einer Steigerung von insgesamt 49,5 % für alle Jahre zusammen) bei 613,80 € nur für den Bereich Lebensmittel und alkoholfreie Getränke gelandet. Also bei 20,30 € pro Tag. Der Wert entspricht eher dem Existenzminimum, oder?

613,80 € nur für Lebensmittel scheint mir persönlich etwas zu hoch gegriffen.

Laut dem Statistischem Bundesamt geben alleinlebende im Durchschnitt 234 Euro pro Monat für Lebensmittel, Getränke, Tabakwaren und ähnliche Konsumgüter aus. (Quelle) Diese Zahlen sind wohlgemerkt aus dem Jahr 2021.

In Haushalten mit einem Einkommen unter 1250 Euro entfielen im Jahr 2021 auf Lebensmittel im Durchschnitt 193 Euro, man könnte also ruhig 40% Inflationausgleich seit 2021 draufschlagen, dann landen wir bei 270 Euro. Die müsste es meiner Meinung nach für Lebensmittel im Regelsatz geben. Das wären 9 Euro/Tag, also 3 Euro pro Mahlzeit, damit kommt man tatsächlich bei heutigen Preisen hin, wenn man sparsam vorgeht und geschickt einkauft.

Emma Moewe

613,80 € waren natürlich ein absoluter Fauxpas. Ich entschuldige mich dafür. Bei mir macht sich wohl auch so langsam der Mangel an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen bemerkbar. Ich habe auch nochmal gerechnet und komme auf 6,138 € pro Tag für Lebensmittel. Hatte das Ganze heute Nacht schon korrigiert, dann war mein WLan kurz weg. :coffee: 

angi

Ich muß auch wieder Wasser aus Flaschen trinken, hatte vorher in einer anderen Stadt einen Kohlefilter genutzt, um das Leitungswasser zu filtern. Damit hat das Wsser sehr gut geschmeckt.
Aber hier in der neuen Stadt ist Natrium im Leitungswasser und das kann nicht mit dem Kohlefilter herausgefiltert werden. Enfach nur eklig.

Habe auch meine Favoriten bei Flaschen-Wasser. Die 1,5L-Flaschen für 0,19€ von Penny, Netto und REWE.
Kann ich bestens empfehlen.

Ich komme sehr gut hin mit dem Bürgergeld. Kaufe nur frische Sachen, keine Fertigerichte, keine Dosen usw. Vertrage ich leider nicht mehr. Rauche nicht, trinke kein Alk, hab keine Haustiere, fahre überall mit dem Fahrrad hin, nehme gelegentlich einen Döner mit und bestelle mir öfter was bei Lieferando zum Essen.
Und mein Taschengeld (freiberufliche Arbeit) von etwas über 200 € kann ich locker sparen für andere Anschaffungen.

Und nächstes Jahr gibt's eine saftige Erhöhung der Bezüge von 12%. Schon gehört?  :cool:


besserwessi

Zitat von: angi am 13. September 2023, 11:48:15Ich komme sehr gut hin mit dem Bürgergeld. Kaufe nur frische Sachen, keine Fertigerichte, keine Dosen usw. Vertrage ich leider nicht mehr. Rauche nicht, trinke kein Alk, hab keine Haustiere, fahre überall mit dem Fahrrad hin und bestelle öfter was bei Lieferando zum Essen.

Kommst Du mit 5,80€/Tag aus, oder gibst Du mehr aus? Darum sollte es in diesem Thema gehen, ob der für Lebensmittel und Getränke im Regelsatz vorgesehene Betrag ausreicht. Ich bezweifel stark, dass man "öfter was bei Lieferando zum Essen" bestellen kann, mit den 174 Euro pro Monat.

Zitat von: angi am 13. September 2023, 11:48:15Habe auch meine Favoriten bei Flaschen-Wasser. Die 1,5L-Flaschen für 0,19€ von Penny, Netto und REWE.
Kann ich bestens empfehlen.

Die kosten schon seit einer ganzen Weile hier überall 0,27 Cent ohne Pfand.



angi

Wenn ich schreibe, dass ich meine zusätzlichen Einnahmen sparen kann, dann heißt das, dass mir der Regelsatz zum Leben reicht.

Und das Wasser kostet hier (in Ost DE) immer noch 19 Cent.

angi

Muss mich korrigieren. Das Wasser kostet NICHT mehr 19 Cent hier.
Hatte gar nicht gemerkt, dass ich inzwischen 1 Euro mehr zahle für zwei 6er Pack.