Arbeitsvermittlerin will beraten, obwohl "Kunde" eine Arbeitsstelle hat

Begonnen von skeptiker12, 30. November 2023, 16:18:08

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skeptiker12

Ich frage für meine Frau.
Sie hat seit März 23 eine Teilzeitarbeitsstelle (Vollzeit ist aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich).
Plötzlich ruft eine Arbeitsvermittlerin an und will telefonisch "ihre aktuelle berufliche Situation" besprechen. Es ist niemand zuhause, der Anruf läuft auf den Anrufbeantworter.

Meine Frau schreibt in JC-digital, daß sie keine Vermittlung und keine Beratung benötigt, weil sie in Arbeit ist.
Die Vermittlerin ruft trotzdem wieder an, läuft wieder auf Anrufbeantworter.

Dann steht plötzlich ein Termin im Jobcenter Digital, wo diese Vermittlerin einen telefonischen Beratungstermin festlegt, obwohl ihr geschrieben wurde, daß meine Frau zu dem Zeitpunkt in der Arbeit ist.

Der Vermittlerin wird über Jobcenter Digital ausführlich erklärt, daß sie die gesundheitliche Einschränkung in der Akte findet, daß sie den Arbeitsvertrag in der Akte findet, daß sie sämtliche Gehalts-Nachweise in der Akte findet.
Sie wird über Jobcenter Digital aufgefordert, die gesetzliche Grundlage für ihr Vorgehen zu nennen.
Außerdem wird ihr mitgeteilt, daß das Wohnungsamt bereits geschrieben hat und in wenigen Tagen, maximal Wochen, der Bescheid des Wohnungsamtes kommen wird und wir dann nicht mehr beim Jobcenter sind, weil das Wohngeld höher ist als das Bürgergeld.
Auch aus diesem Grund ist es sinnfrei, einen Beratungstermin bei der Arbeitsvermittlerin zu absolvieren.
Das Jobcenter hatte im Juni 23 dazu aufgefordert, den Wohngeldantrag zu stellen, weil der Wohngeldrechner ein höheres Wohngeld als das Bürgergeld ausgewiesen hatte.


Frage an die Experten hier im Forum:
Was ratet Ihr uns ?

Meines Erachtens gibt es nur einen einzigen Grund für das penetrante Vorgehen der "Arbeitsvermittlerin". Sie will meine Frau zwingen, Vollzeit zu arbeiten, damit das Jobcenter die 250 Euro monatlich einspart, welches es monatlich leistet.

Die Schreiben meiner Frau ignoriert diese Dame offenbar. Die Daten in der Akte wohl auch.
Das Verhalten der Arbeitsvermittlerin irritiert.

Was kann meine Frau tun, außer höflich auf die Sachlage hinzuweisen ?
Die Vermittlerin hätte zumindest um die Nennung der Arbeitszeiten bitten können, um dann einen Vorschlag am eventuell freien Tag der Woche zu machen.

Zusatz:  Vor wenigen Minuten klingelte das Telefon. Wieder die Arbeitsvermittlerin.
Ich habe sie zunächst höflich, aber bestimmt, auf ihr irritierendes Verhalten hingewiesen.
Sie wurde sehr unsicher , so daß ich es für besser hielt, meine Frau ans Telefon zu holen.
Das war gut so.
Die Vermittlerin hat fast geweint, sie hat gesagt, daß sie vom Vorgesetzten dazu genötigt wird, anzurufen. Er interessiert sich nicht für die Argumente meiner Frau. Er ist laut Aussage der Vermittlerin generell sehr aggressiv und ihm sind die Kunden wohl ziemlich egal.
Es wurde vereinbart, daß der Fall auf Vorlage bleibt, bis der Bescheid vom Wohnungsamt vorliegt.
Mal schauen, was der Einpeitscher im Jobcenter machen wird.

Meine Prognose für diese Vermittlerin ist nicht gut. Ich denke, daß ihr Nervenkostüm dieses menschenverachtende Vorgehen ihres Vorgesetzten nicht lange aushält. Tut mir leid für sie, denn sie ist gutmütig, ehrlich und hat einen gesunden Menschenverstand.
Das verträgt sich wohl nicht immer mit einer Arbeit im Jobcenter.

Kopfbahnhof

Zitat von: skeptiker12 am 30. November 2023, 16:18:08Was ratet Ihr uns ?
Als erstes Telefonnummer beim JC löschen.

Ansonsten nur auf schriftliche Einladungen reagieren.
Daran ist man leider gebunden so lange man beim JC "Kunde" ist.
Welcher aber außerhalb der üblichen AZ deiner Frau liegen sollte, darauf kann man bestehen.

Würde ich aber gelassen sehen, sie hat einen Job und mehr darf sie gar nicht arbeiten.
Somit hätte sich ein mögliches Angebot in Vollzeit eh erledigt, weil nicht Zumutbar.

skeptiker12

Danke, @Kopfbahnhof.
Als Urgestein kennst Du natürlich die Probleme, die möglich werden, wenn das JC mit Amtsarzt kommt, um eine Handhabe zu bekommen.
"Der Kunde will einfach nicht mehr arbeiten, will Bürgergeld kassieren, ist ein Faulenzer, dem machen wir Dampf, bis er einknickt."

Jetzt hoffen wir auf den Wohngeldbescheid.
Entweder sind wir dann weg vom JC oder nicht.
Spekulieren hilft da nicht viel, könnte Zeitverschwendung sein.