Kreditaufnahme

Begonnen von Maximus, 07. Dezember 2023, 17:39:59

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Maximus

Ich beziehe Bürgergeld, aber es reicht vorne und hinten nicht. Ich müßte mir jetzt eine neue Waschmaschine kaufen.

Daher meine Frage: Kann man beim Amt einen Kredit aufnehmen, sagen wir mal 500 €, den ich dann in Raten wieder zurück zahlen kann ?

Oberfrank


Ja kann man, wenn man es begründen kann - z.B. eine Ersatzbeschaffung.
Hatte ich auch bei einer Waschmaschine. War sogar recht problemlos.
Das Wort "Kredit" würde ich aber vermeiden - ich hab damals "Wir sind doch keine Bank" an den Kopf geworfen bekommen.

Schau mal: Ist ganz neu, vom 4.10.
https://www.gegen-hartz.de/buergergeld-darlehen
Gruss aus Oberfranken
Frank

Hary

Du solltest bei deinem Auftrag gleich zwei bis drei Angebote mit einreichen. Da in der Regel die günstigste Variante genehmigt wird, solltest du die Angebote entsprechend auswählen. Es macht aber Sinn wirklich günstig zu kaufen, da du mindestens 10% des Regelsatzes als Rückzahlung leisten musst. Das Geld fehlt dir dann also in Zweifel einige Jahre monatlich. Sofern du jemanden hast, der dir das Geld vorstrecken kann mit niedriger Rückzahlung wäre es durchaus sinnvoll.

BTW bei einem Single Haushalt sind 500 Euro Recht hoch gegriffen für eine Waschmaschine. Günstige Modelle gibt es bei bereits für unter 200 Euro. Bedenke auch dass Versandkosten nicht übernommen werden.

Maximus

Vielen Dank an Euch für die Auskünfte, ganz besonders für den link. Damit kann ich ganz sicher etwas anfangen.

Hansejunge

Mitunter gibt es auch angebotene Ratenzahlungen mit wenigen oder gar keinen Zinsen bei einigen (Online-)händlern.

Da könnte man sich das JC-Gedöns sparen.


Hary

Es ist aber anzunehmen, dass man als Leistungsempfänger die Anforderungen bei der Bonitätsprüfung nicht bestehen wird und eine Ratenzahlung somit abgelehnt wird. Sofern die Bonität aber ausreichend ist, wäre der Kauf über eine flexible Zahlung bei Klarna eine Option. Dort muss man monatlich einen Mindestbetrag zahlen (abhängig von der Gesamtsumme), kann aber auch mehr bezahlen wenn es möglich ist. Aber das verursacht auch monatlich zusätzliche Kosten.

0% Finanzierungen gibt es primär über Banken, diese schließen aber Leistungsempfänger quasi aus, da eine Einkommensbescheinigung gefordert wird und Aufstocker werden wohl nicht genügend Einkommen vorweisen können... Also alles schwierig. Vor allem muss eben jeder Cent in der Zukunft auch bezahlt werden.

Vielleicht noch ein kleiner Tipp: Bei den Kleinanzeigen oder auch in diversen lokalen Facebook Gruppen werden öfter mal Maschinen verschenkt. Die sind dann meist alt und halten vermutlich keine zehn Jahre mehr, aber als Übergang um ein paar Euro beiseite zu legen wäre das durchaus eine Überlegung wert.

Jimmy Neutron

Zitat von: Hary am 08. Dezember 2023, 14:55:59Es ist aber anzunehmen, dass man als Leistungsempfänger die Anforderungen bei der Bonitätsprüfung nicht bestehen wird und eine Ratenzahlung somit abgelehnt wird.
Dies würde ja die Annahme rechtfertigen, dass der Leistungsbezug Einfluss auf etwaiges Scoring hat. Selbst ein langer Leistungsbezug führt nicht automatisch in die Schuldenfalle. Ja, es gibt viele Leistungsempfänger, die Probleme in der Hinsicht haben.

Ich kenne selbst einen Leistungsempfänger, der jetzt hier im November bei einem Versandhändler in Kooperation mit Paypal eine Waschmaschine und Kühlschrank besorgt hat und dies über eine 0% Prozent-Aktion ohne Zinsen und Gebühren über 24 Monate mit 17 € im Monat abstottert.

Kopfbahnhof

Zitat von: Maximus am 07. Dezember 2023, 17:39:59Kann man beim Amt einen Kredit aufnehmen

Kein Amt vergibt Kredite, egal für was.
Wenn dann müsstest du dafür ein Darlehen beantragen. (beim JC)

Hary

Zitat von: Jimmy Neutron am 08. Dezember 2023, 17:19:16Dies würde ja die Annahme rechtfertigen, dass der Leistungsbezug Einfluss auf etwaiges Scoring hat.
Schwierig! Theoretisch stehen in der Schufa als Beispiel keine Leistungen oder Einkommen, praktisch lässt es sich aber trotzdem ermitteln durch Vermutungen. Eine Auskunft von jemanden der zum Beispiel ein Konto enthält und mehr nicht, der wäre schon einmal verdächtig. Warum wurden noch keine Käufe eingetragen, warum gab es bisher keine Anfragen? Ein Grund könnte sein, dass eine Person eben vor Ort kauft und sich von anderen Geschäfte, die keine Bargeschäfte sind fernhält. Die andere Möglichkeit wäre jedoch, dass die Person es sich nicht leisten kann etwas zu kaufen und es daher noch nicht getan hat. Zusätzlich kann man anhand der monatlichen Forderungen in der Auskunft ja in etwa vorstellen über welche finanziellen Möglichkeiten der Kunde verfügt. Monatliche Rechnungen in Höhe von 800 Euro lassen mehr Einkommen vermuten als monatliche Forderungen von 20 Euro.

So paradox es sich anhört, viele Schufa Einträge über bezahlte Rechnungen und bezahlte Verbindlichkeiten sind positiv, eine kurze Schufa mit wenig Umsätzen hingegen eher nicht. Wer viele Zahlungen zuverlässig geleistet hat, der ist eben Score technisch vertrauenswürdiger, als jemand der noch nie eine Rechnung hatte, die er hätte bezahlen können.

Und was den Score betrifft, gab es ja erst ein Urteil dass diese eben automatisch keinen Ablehnungsgrund sein darf. Praktisch wird dies aber wohl bedeutungslos sein. Wird ein Kredit oder ähnliches abgelehnt und der Anbieter nennt eben andere Gründe dafür als den Score, wie will man ein Gegenbeweis führen? Man hat ja bei Privatrechtlichen Verträge keinen Anspruch ein Kunde werden zu können.

Kopfbahnhof

Zitat von: Hary am 08. Dezember 2023, 18:00:07Praktisch wird dies aber wohl bedeutungslos sein.
Denke ich auch, habe erst Montag um Auskunft meiner Daten dort gebeten.
Sollte man immer mal wieder tun.

Hary

Zitat von: Kopfbahnhof am 08. Dezember 2023, 18:32:07Sollte man immer mal wieder tun.
Dem kann ich nur uneingeschränkt zustimmen. Wobei die Auskunft wenig wert ist. Ich hatte auch schon negative offensichtlich falsche Einträge. Die Schufa selbst besteht darauf, dass diese korrekt sind, der Ombudsmann besteht auch darauf dass sie korrekt sind und erst der Datenschutzbeauftragte hat nach zwei Jahren dafür gesorgt, dass sie entfernt wurden. Nur wenige Wochen bevor sie regulär entfernt worden wären... Naja und auf dem Schaden bleibt man selber sitzen.

Ideal wären natürlich spezialisierte Juristen, die arbeiten nun aber auch nicht mit Beratungshilfe und normale Juristen haben auf solche Fälle überhaupt keine Lust. Die Schufa hat im Grunde einen Freifahrschein. Es wäre gesetzlich eigentlich sinnvoll, wenn die Schufa einen vor einem Eintrag egal ob gut oder schlecht schriftlich informieren müsste und man dann eine Frist zur Einrede hat. Wenn man selbst eine andere Auffassung vertritt, dann müsste derjenige, der etwas eintragen will eben gerichtlich prüfen lassen, ob der Eintrag berechtigt ist. So wie jetzt ist man aber quasi Rechtlos.

Kopfbahnhof

Zitat von: Hary am 08. Dezember 2023, 21:36:47Ich hatte auch schon offensichtlich falsche Einträge
Negative nicht aber völlig veraltete, welche aber Anstandslos gelöscht wurden.
Manche Firmen melden manches einfach nicht an die Schufa.