Wöchentliche “Vorladung” beim Jobcenter

Begonnen von GünsTiger, 19. November 2024, 04:54:51

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GünsTiger

Liebe Forumsmitglieder,

ein Bekannter berichtet mir, dass er jeden Montag beim Jobcenter erscheinen muss, um seine "berufliche Situation" zu besprechen. Bei diesen Terminen werden ihm regelmäßig Jobs im Niedriglohnbereich aufgedrängt (z.B. Taxi, Paketdienst, Baustellenhilfe), obwohl er auf 600€-Basis in der Gastronomie fest angestellt ist.
Ist das so in Ordnung? Ich meine insbesondere die wöchentliche "Vorladung"?

turbulent

Ohne jeden Hintergrund erwartest Du eine seriöse Antwort?
Stell doch mal die letzten drei bis vier Einladungsschreiben hier ein.
Dass jemand, der schon Teilzeit "in der Gastronomie" arbeitet, keine Vollzeitstelle annimmt, obwohl er das könnte/möchte, klingt - auch hier ohne Hintergrund - erst mal komisch.

Falls ein Bekannter Hilfe möchte, kann er sich hier ja melden.

GünsTiger

Es gibt keine Einladungsschreiben und somit auch keinen weiteren "Hintergrund". Es wird auch keine Vermittlung in Vollzeit abgelehnt. Im Gegenteil. Er ist froh, einen Job in seiner Branche und in seinem Aufgabenfeld gefunden zu haben und wird dort auch nicht zum Mindestlohn verheizt. Die Vermittlungsversuche in "unterqualifizierte" Jobs ohne jeglichen Plan mutet dennoch seltsam an.
Die Frage lautet lediglich, ob solche wöchentlichen "Vorladungen" in Ordnung gehen.

Birgit63

Ein Job auf 600 Eurobasis ist nunmal kein Vollzeitjob. Wenn der Chef nicht gewillt ist, die Stundenzahl so zu erhöhen, dass er nicht mehr auf Sozialleistungen angewiesen ist, dann muss er mit den Vorladungen und Stellenangeboten leben und sich natürlich auch auf diese bewerben, sonst wird es Sanktionen geben. Ein 600 Eurojob entbinden ein nicht von der Bewerbungspflicht.

OLD-MAN

Wenn es .....

Zitat von: GünsTiger am 19. November 2024, 06:27:58keine Einladungsschreiben

gibt, wie wird dein Bekannter denn .....

Zitat von: GünsTiger am 19. November 2024, 06:27:58wöchentlichen "Vorladungen"

?

Sheherazade

Zitat von: GünsTiger am 19. November 2024, 06:27:58Die Frage lautet lediglich, ob solche wöchentlichen "Vorladungen" in Ordnung gehen.

Dafür wird es einen Grund geben, möglich sind viele. 2 mögliche Gründe: Dein Bekannter hat keinen festen Wohnsitz und/oder es fällt da jemandem massiv auf, dass dein Bekannter in Anbetracht des Fachkräftemangels (ja, auch oder gerade in der Gastronomie) ohne Grund nur 10 oder 11 Stunden in der Woche arbeitet.
"In Krisenzeiten suchen  die Intelligenten nach Lösungen, während die Schwachköpfe nach Schuldigen suchen." Totó 1898-1967
"Wir leben in einer Zeit, in der sich Dummheit nicht mehr versteckt, sondern gewählt, bezahlt, beklatscht und als Erfolg verkauft wird."
"Höher, schneller, weiter!" ist nicht das Problem. Das Problem ist: "Ich zuerst!", "Alles meins!" und "Mir doch egal!"

Ronald BW

Wäre auch hilfreich zu wissen was der Bekannte in der Gastronomie arbeitet.
Da gibt es ja mindestens 5-10 Möglichkeiten.

Fettnäpfchen

GünsTiger

Zitat von: GünsTiger am 19. November 2024, 06:27:58Es gibt keine Einladungsschreiben und somit auch keinen weiteren "Hintergrund".
Zitat von: GünsTiger am 19. November 2024, 04:54:51dass er jeden Montag beim Jobcenter erscheinen muss, um seine "berufliche Situation" zu besprechen. Bei diesen Terminen werden ihm regelmäßig Jobs im Niedriglohnbereich aufgedrängt (z.B. Taxi, Paketdienst, Baustellenhilfe), obwohl er auf 600€-Basis in der Gastronomie fest angestellt ist. Ist das so in Ordnung? Ich meine insbesondere die wöchentliche "Vorladung"?
Nein und nein

Wieso geht er da überhaupt ohne Einladung hin, szeht da in einem Kooperationsplan so?

MfG FN
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GünsTiger

Er hat mündlich einen festen, wöchentlichen Termin zugewiesen bekommen. Bei Nichterscheinen wurden ihm Sanktionen angedroht.
Sein Chef hat eine Aufstockung der Stunden angekündigt, hat aber dafür das Geld im Moment nicht.
Für ihn ist es völlig in Ordnung, sich weiter zu bewerben.
Mit jahrelanger Berufserfahrung hätte er halt gerne Jobangebote aus seiner Branche.
Er kann halt nicht nachvollziehen, warum er stur jeden Montag persoenlich beim Jobcenter erscheinen soll und die Angebote sich nur zwischen Taxi/Uber/Bolt und DHL/DPD/Hermes bewegen. Eine Antwort hierzu ist ihm das Jobcenter bislang schuldig geblieben.
Wärt Ihr gerne in dieser Situation?

OLD-MAN

Zitat von: GünsTiger am 20. November 2024, 06:24:28Er hat mündlich einen festen, wöchentlichen Termin zugewiesen bekommen

Dann soll er einfach den/die nächsten Termine platzen lassen und abwarten, was passiert. Ohne etwas Schriftliches kann der/die SB keine Termine vereinbaren, keine, die sanktionsgefährdend wären!

Sheherazade

Zitat von: GünsTiger am 20. November 2024, 06:24:28Mit jahrelanger Berufserfahrung hätte er halt gerne Jobangebote aus seiner Branche.

In der Gastronomie sollte doch was zu bekommen sein, verstehe ich nicht. Und vielleicht hilft ja auch etwas mehr Eigeninitiative.
 
"In Krisenzeiten suchen  die Intelligenten nach Lösungen, während die Schwachköpfe nach Schuldigen suchen." Totó 1898-1967
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Fettnäpfchen

GünsTiger

Zitat von: GünsTiger am 20. November 2024, 06:24:28Er hat mündlich einen festen, wöchentlichen Termin zugewiesen bekommen. Bei Nichterscheinen wurden ihm Sanktionen angedroht.
Dem Beitrag von
Zitat von: OLD-MAN am 20. November 2024, 07:56:27Dann soll er einfach den/die nächsten Termine platzen lassen und abwarten, was passiert. Ohne etwas Schriftliches kann der/die SB keine Termine vereinbaren, keine, die sanktionsgefährdend wären!
kann ich da nur zustimmen!

Zitat von: GünsTiger am 20. November 2024, 06:24:28Er kann halt nicht nachvollziehen, warum er stur jeden Montag persoenlich beim Jobcenter erscheinen soll und die Angebote sich nur zwischen Taxi/Uber/Bolt und DHL/DPD/Hermes bewegen. Eine Antwort hierzu ist ihm das Jobcenter bislang schuldig geblieben. Wärt Ihr gerne in dieser Situation?
Dann soll er sich mal "Balls" wachsen lassen anstatt so gutgläubig da jeden Montag aufzuschlagen und dann sich darüber "aufzuregen".
Und sämtliche VV hat das JC schriftlich zu versenden und nicht den Weg der wöchentl. Einladung zu beschreiten.
Das er von so einem SB keine Antwort bekommt ist klar und selbst eine Fahrtkostenerstattung kann er nicht beantragen da es ja keine schriftl. Einladungen gibt.
Ich würde nie in diese Situation kommen da ich meine Rechte und die Pflichten des JC einigermaßen kenne.

Da noch was für deinen Kumpel, dass durchaus dafür sorgen kann das ihm die angesprochenen Eier wachsen können:
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Nicht ohne Beistand zur Arge

MfG FN
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TripleH

Vielleicht sind diese festen Termine aber keine Meldetermine, sondern eine Maßnahme, die eben einmal wöchentlich stattfindet. Ohne Unterlagen zu sehen oder Informationen aus erster Hand ist jeder Ratschlag ein Risiko.

Fettnäpfchen

TripleH

Zitat von: TripleH am 20. November 2024, 13:14:18Vielleicht sind diese festen Termine aber keine Meldetermine, sondern eine Maßnahme, die eben einmal wöchentlich stattfindet.
Was soll denn das für eine Maßnahme sein und wie soll die dem TE bei seiner berufl. Situation weiterhelfen können.
Da du als SB ja vom Fach bist wirst du bestimmt die eine oder andere Maßnahme benennen können bei der man wöchentlich im JC aufschlagen muss. Das wäre doch mal was wo man wieder dazu lernen kann. Mir selber ist so eine Maßnahme noch nicht untergekommen aber möglich ist ja so ziemlich alles.

GünsTiger
ZitatOhne Unterlagen zu sehen oder Informationen aus erster Hand ist jeder Ratschlag ein Risiko.
Schau doch mal ob du uns entsprechende Infos zukommen lassen kannst!

MfG FN
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Birgit63

Hier bleibt aber immer noch die Frage offen, warum dein Kumpel keinen anderen Job in der Gastronomie bekommt. Bei uns steht an fast jedem Restaurant "Personal gesucht" dran. Er kann nicht einfach warten, bis ihm der Chef einen Vollzeitjob auf dem Silbertablett serviert.