Hallo zusammen
Kennt sich hier jemand mir Hilfe zur Pflege aus? Meine Mutter ist 80 Jahre, sehr stark untergewichtig (BMI 13,7) und kann sich nicht mehr allein im Haushalt bewegen (auch keine Toilettengänge).
Nachdem ich nun ein paar Tage bei ihr geblieben bin und versucht habe die Essensportionen zu erhöhen, musste ich feststellen, dass meine Mutter sogar zum Essen zu schwach ist. Ja, sie isst... aber so wenig, dass sie immer weiter abnimmt.
Ich habe sie ins Krankenhaus bringen lassen, dort wird sie gerade noch auf den "Kopf gestellt" um einen Tumor oder so auszuschliessen :heul:
Gleichzeitig wurde mir ans Herz gelegt, mich um ein Pflegeheim für meine Mutter zu kümmern. Sie wird nicht mehr alleine bleiben können.
Kennt sich irgendjemand wegen der Kostenübernahme durch das Sozialamt aus? Meine Mutter hat nur eine kleine Rente (ca. 700 Euro) und eine kleine Eigentumswohnung mit einem Wert von ca. 45.000 Euro.
Bin für jede Information dankbar
Hallo hat das KH einen Sozialdienst? dann da beraten lassen.
Die Eigentumswohnung wird sie verkaufen müssen. Davon sind erstmal die Heimkosten zu bestreiten. Wenn das dann nicht reicht, werden erst die Kinder zur Kasse gebeten. Können diese nicht zahlen (was meistens der Fall ist) zahlt das Sozialamt den Rest. Meine Eltern hatten 36.000 Euro angespart. Das hat für beide gerade mal für 2 Jahre gereicht. Dann ist mein Vater verstorben und meine Mutter konnte mit ihrer Rente und der Witwenrente gerade so eben ihren Eigenanteil bezahlen. Für alles andere haben wir Kinder gesorgt. Das Sozialamt mussten wir Gott sei dank nicht in Anspruch nehmen. Aber eine Schande ist das nicht. Ich hatte den Antrag auch schon zu Hause. Aber dann ist mein Vater ganz plötzlich verstorben.
Zitat von: Birgit63 am 14. März 2022, 11:35:03Die Eigentumswohnung wird sie verkaufen müssen.
Das war mir klar. Reicht dann auch für etwa 2 Jahre. Springt das Sozialamt für die Übergangszeit ein, bis die Wohnung tatsächlich verkauft ist, d.h. das Geld auch zur Verfügung steht?
frühaufsteher
Zitat von: frühaufsteher am 14. März 2022, 15:15:14Springt das Sozialamt für die Übergangszeit ein, bis die Wohnung tatsächlich verkauft ist, d.h. das Geld auch zur Verfügung steht?
Beri meiner Mutter war es so das sich beim Pflegeheim die Schulden aufgebaut haben und nach Verkauf wurde auf einmal ausgeglichen. Bei Heimen gehört das zum Tagesgeschäft, ist aber nur meine Meinung das muss nicht zwingend bei jedem so sein.
MfG FN
Man muss auch darauf achten, dass das Pflegeheim nicht zu teuer ist. Also es darf keine Seniorenresidenz sein. Die zahlt das Sozialamt natürlich nicht.
Zitat von: Birgit63 am 15. März 2022, 07:03:16Also es darf keine Seniorenresidenz sein
Ok. Das Thema ist so neu für mich, ich wusste noch nicht einmal, dass es da Unterschiede gibt
Befolge mal diesen Rat, solange deine Mutter im Krankenhaus ist.
Zitat von: ella am 14. März 2022, 11:23:56
Hallo hat das KH einen Sozialdienst? dann da beraten lassen.
Nach ihrer Entlassung fühlt sich sonst wieder niemand zuständig für sie.
Man kann deine Mama auch direkt vom KH ins Pflegeheim zur sogenannten "Kurzzeitpflege" geben. Die geht 4 Wochen und in dieser Zeit kann man schauen, ob sie evtl. dort bleiben kann und wenn das Heim keine Dauerplätze frei hat einen anderen Heimplatz suchen. Deine Mama muss nach dem KH nicht nach Hause. Das kläre aber mit dem Sozialdienst im KH.
Zitat von: frühaufsteher am 14. März 2022, 09:28:41
Hallo zusammen
Kennt sich hier jemand mir Hilfe zur Pflege aus? Meine Mutter ist 80 Jahre, sehr stark untergewichtig (BMI 13,7) und kann sich nicht mehr allein im Haushalt bewegen (auch keine Toilettengänge).
Nachdem ich nun ein paar Tage bei ihr geblieben bin und versucht habe die Essensportionen zu erhöhen, musste ich feststellen, dass meine Mutter sogar zum Essen zu schwach ist. Ja, sie isst... aber so wenig, dass sie immer weiter abnimmt.
Ich habe sie ins Krankenhaus bringen lassen, dort wird sie gerade noch auf den "Kopf gestellt" um einen Tumor oder so auszuschliessen :heul:
Gleichzeitig wurde mir ans Herz gelegt, mich um ein Pflegeheim für meine Mutter zu kümmern. Sie wird nicht mehr alleine bleiben können.
Kennt sich irgendjemand wegen der Kostenübernahme durch das Sozialamt aus? Meine Mutter hat nur eine kleine Rente (ca. 700 Euro) und eine kleine Eigentumswohnung mit einem Wert von ca. 45.000 Euro.
Bin für jede Information dankbar
Kannst Du Dich nicht um Deine Mutter kümmern, so dass Sie in Ihrer gewohnten Umgebung bleiben kann. Du könntest die entsprechende Pflegestufe beantragen und davon externe Unterstützung bezahlen. Auch bei Caritas kann man sich beraten lassen. Altenheime sind fürchterlich! Die Empfehlung mit dem Altenheim ist Standard in den Krankenhäusern.
Zitat von: Lina am 15. März 2022, 10:37:44
Altenheime sind fürchterlich!
Das ist in dieser Pauschalität absoluter Quatsch. Man muss sich schon gründlich informieren und nicht das erstbeste Altenheim wählen.
Zitat von: Sheherazade am 15. März 2022, 10:49:37
Zitat von: Lina am 15. März 2022, 10:37:44
Altenheime sind fürchterlich!
Das ist in dieser Pauschalität absoluter Quatsch. Man muss sich schon gründlich informieren und nicht das erstbeste Altenheim wählen.
Altenheime verwahren Menschen bis zu Ihrem Tot. Es gibt Qualitätsunterschiede in der Unterbringung und Versorgung und das schlägt sich im Preis nieder.
Wenn die Mutter kaum noch Nahrung zu sich nehmen möchte, kommt es in einem Heim zur Zwangsernährung, es sei denn, es gibt eine Patientenverfügung, die Zwangsernährung ausschließt.
Ich habe meine Eltern beide 6 Jahre lang zu Hause gepflegt, bevor es einfach nicht mehr tragbar war. Ich habe 6 Jahre lang keine Nacht richtig geschlafen, weil ich immer mit einem Ohr am Telefon war. Meine Eltern hatten in der gleichen Straße eine eigene Wohnung. Ich bin aber auch noch Vollzeit arbeiten gegangen. Mein Mann (Altenpfleger) und meine Tochter (Krankenschwester) haben mich unterstützt. Trotzdem mussten sie dann ins Pflegeheim. Wir haben es erstmal im Urlaub mit Kurzzeitpflege probiert, damit meine Eltern wussten, was auf sie zukommt. Danach haben wir zusammen mehrere Heime besichtigt und meine Eltern haben sich ein Heim ausgesucht, in dem meine Mutter früher selbst in der Altenpflege gearbeitet hat. Sie haben sich gut eingelebt. Ich konnte endlich wieder richtig schlafen. Ich habe meine Eltern sehr oft besucht. Aber ich war dann Besuch und wir konnten den Besuch genießen. Nicht jedes Altenheim ist schlecht.
Zitat von: Birgit63 am 15. März 2022, 09:44:38Man kann deine Mama auch direkt vom KH ins Pflegeheim zur sogenannten "Kurzzeitpflege" geben. Die geht 4 Wochen und in dieser Zeit kann man schauen, ob sie evtl. dort bleiben kann und wenn das Heim keine Dauerplätze frei hat einen anderen Heimplatz suchen.
Danke für den Tipp. Wie gesagt, ich bin hier völlig überfordert und für jeden Tipp dankbar.
Wenn man als Angehöriger oft im Pflegeheim aufschlägt, bekommt man schnell mit ob was nicht in Ordnung ist. Dann redet man mit dem Personal und es läuft. Diese Erfahrung habe ich gemacht. Ich war immer sehr freundlich zum Personal, habe auch mal Geld in die Kaffeekasse gesteckt. Wenn ich zu Besuch war, habe ich dem Personal auch oftmals Arbeit abgenommen. Toilettengänge, Essenstablett abgeräumt, meine Mutter geduscht etc. Mein Mann arbeitet in der Altenpflege, von daher weiß ich wie das abläuft. Am schlimmsten sind die Angehörigen, die nur Weihnachten und zu Geburtstag zu Besuch kommen. Die stellen Forderungen ohne Ende. Die rufen zwischendurch an und möchten, dass man dieses und jenes außer der Reihe erledigt, weil sie keine Lust bzw. angeblich keine Zeit dafür haben. Diese Bewohner liegen meinem Mann immer besonders am Herzen.
Das Krankenhaus, wo meine Mutter ist, hat jeden Tag 2 Stunden Besuchszeit eingerichtet. Ich versuche auch wirklich jeden Tag da zu sein. Was man dort erlebt ist wirklich erschreckend. Das Pflegepersonal geht auf´m Zahnfleisch, kann der Menge an Patienten einfach nicht gerecht werden. Einige Stationen wurden wegen Personalmangel komplett geschlossen.
Ich befürchte, dass die Situation in den Pflegeheimen im Moment nicht viel besser ist. Und ja, ich würde so oft es mir möglich ist da sein und meine Mutter unterstützen bzw. soweit möglich, das Personal entlasten.
Die Situation in den Krankenhäusern ist wirklich sehr erschreckend. Das bekommt man als Aussenstehender gar nicht mit :sad:
Zitat von: frühaufsteher am 16. März 2022, 09:52:05
Das Krankenhaus, wo meine Mutter ist, hat jeden Tag 2 Stunden Besuchszeit eingerichtet. Ich versuche auch wirklich jeden Tag da zu sein. Was man dort erlebt ist wirklich erschreckend. Das Pflegepersonal geht auf´m Zahnfleisch, kann der Menge an Patienten einfach nicht gerecht werden. Einige Stationen wurden wegen Personalmangel komplett geschlossen.
Ich befürchte, dass die Situation in den Pflegeheimen im Moment nicht viel besser ist. Und ja, ich würde so oft es mir möglich ist da sein und meine Mutter unterstützen bzw. soweit möglich, das Personal entlasten.
Die Situation in den Krankenhäusern ist wirklich sehr erschreckend. Das bekommt man als Aussenstehender gar nicht mit :sad:
Teuer ist die Unterbringung im Pflegeheim trotzdem. Ich wünsche viel Glück, dass die optimale Versorgung für die Mutter gefunden wird.