Hallo Forum,
das Jobcenter hat mir einen Anhörungsbogen zugesandt. Angeblich wurde eine Summe X zu Unrecht ausgezahlt bzw. von mir empfangen. Konkret geht es um Rückzahlungen von meinerseits zu viel gezahlten Gaskosten und einer Rückzahlung vom Vermieter für die letzten Nebenkosten.
Ich versuche die Situation mal aus meiner Sicht zu beschreiben.
Generell zahle ich für Strom, Gas und Mietnebenkosten etwas mehr als gefordert, da ich es sinnvoller finde am Ende eine gewisse Summe X zurück zu bekommen anstatt etwas nachzahlen zu müssen. So gehe ich schon immer vor. Auch wenn die Rückzahlungen in den letzten Jahren natürlich immer weniger wurden bzw. meine Vorauszahlungen immer höher, habe ich nie eine Nachzahlung bekommen. Meine Beträge fallen stets ziemlich üppig aus, da man ja nicht auch zuletzt wegen der Energiekriese mit höheren Kosten rechnen muss.
Für mich war das Ganze nun auch ein gewisser Anreiz um ein bisschen zu sparen, um uns dann 1x im Jahr eine Kleinigkeit zu leisten z.B. neue Haushaltsgeräte etc.
Im letzten Winter habe ich es dann wirklich auf die Spitze getrieben und mich ehrgeizig durch den Winter "gefroren" indem ich die Räume nur minimal geheizt habe. Außer am späten Nachmittag und in den Abendstunden wenn alle zuhause sind, bin alleinerziehender Vater.
Dadurch habe ich vom Versorger über 600€ zurück bekommen. Davon werden nun knapp 300€ vom JC zurück gefordert.
Also ist es wohl besser im winter mit T-Shirt zuhause zu sitzen und ordentlich zu Heizen?
Zudem wird vom JC der Betrag in Frage gestellt den der Vermieter mir für zu viel gezahlte Nebenkosten erstattet hat. Die Nebenkostenabrechnung ist dieses Mal wider Erwarten zu unseren Gunsten ausgefallen. Wo ich in den letzten Jahren mindestens noch dreistellig zurück bekam, war es bei der Letzten nur noch 30€. Die aktuelle ist wieder dreistellig.
Auch wenn, wie mir jüngst freundlich erklärt wurde, keine "Pauschale" für die Heizkosten gezahlt wird. lässt mich das Gefühl nicht los, dass ich mich im Fokus befinde. Vorsichtig ausgedrückt.
Angefangen hat es nach dem mein ehemaliger Zuständiger beim JC nicht mehr für mich zuständig war.
Der Neue hat nach meinem Folgeantrag plötzlich zwei uralte Rentenversicherungen von mir angezweifelt welche ich schon selbst nicht mehr auf dem Schirm hatte. Ich konnte für beide Konten das Guthaben über 0€ nachweisen womit dies dann aber erledigt war.
Nach wenigen Wochen war dann plötzlich ein anderer Herr zuständig für mich. Dort bekam ich nun die beiden Rückzahlungen vorgeworfen. Als ich telefonisch auf den Anhörungsbogen reagieren wollte war eine Frau am anderen Ende und meinte sie wäre ab jetzt die Zuständige. Sie hat mir nach dem Telefonat einen neuen Bogen zuschicken müssen auf welchem als Bearbeiter allerdings nun wieder der erste Nachfolger meines ursprünglichen Sachbearbeiters angegeben ist.
Meine Frage ist nun wie ich mich verhalten soll. Ich habe die Möglichkeit Widerruf einzulegen bzw. mich schriftlich zu der Sache zu äußern. Vielleicht hat jemand einen Tipp?
Ich muss dazu sagen wir sind schon etwas länger im Bezug und es musste bis jetzt nie etwas angezweifelt werden.
Laut Aussage der Sachbearbeiterin konnten die letzten Überschüsse irgendwie verrechnet werden, was jetzt aber wohl nicht mehr möglich sei angeblich.
Wie soll ich mich in Zukunft verhalten? Und ist es rechtlich ok die überschüssigen Nebenkosten zurück zu fordern? Was wenn der Bedarf nun entsprechend angepasst wird und ich dann eine Nachzahlungen beim nächsten mal bekomme.
Hatten wir einfach "Glück" gehabt mit dem ersten Sachbearbeiter?
Ein bißchen viel Text. Grundsätzlich kann das Jobcenter nicht mehr von Heiz- und Nebenkostenerstattungen verlangen als es zuvor übernommen hat. Du solltest das mal nachrechnen.
Genau so!
Du hast eine Gaskostenrechnung vom Versorger, eine Mietnebenkostenabrechnung vom Vermieter und die Leistungsbescheide.
Nun überprüfst Du, ob das Jobcenter/Sozialamt tatsächlich für Gas und Mietnebenkosten mehr gezahlt hat als an Kosten entstanden ist und ob die Rückforderung von ~300 €uro berechtigt ist. So die Rückforderung von ~300 Euro und die Zweifel an der Mietnebenkostenabrechnung nicht berechtigt sind, äußerst Du Dich zu der Anhörung und legst die Rechnungen, sofern das Jobcenter/Sozialamt diese noch nicht hat, bei.
Zitat von: dadly am 31. Juli 2023, 11:22:09Generell zahle ich für Strom, Gas und Mietnebenkosten etwas mehr als gefordert, da ich es sinnvoller finde am Ende eine gewisse Summe X zurück zu bekommen anstatt etwas nachzahlen zu müssen.
Meiner Meinung nach macht diese Strategie nur bei Stromvorauszahlungen Sinn, wegen der Pauschale, die Heiz- und Nebenkosten werden dagegen immer nur in der tatsächlichen Höhe übernommen, dadurch erreichst also, außer bei Strom, das genaue Gegenteil des Beabsichtigen, nämlich dass das Jobcenter das zu viel gezahlte Geld von Dir zurückhaben möchte. Jetzt hast Du den zusätzlichen Aufwand genau nachzurechnen, ob das Jobcenter richtig gerechnet hat.
Zuerst danke für eure Antworten und sry für die Menge an Text.
Das an Nebenkosten nur die tatsächlich Angefallenen übernommen werden ist mir nun bewusst. Es waren allerdings nicht zum ersten Mal so "hohe" Rückzahlungen. Warum wurde nie was zurück gefordert vom JC? Weder Gasrückzahlungen noch Rückzahlungen der Mietnebenkosten. Dann habe ich mit dem ehemaligen JC Mitarbeiter wirklich nur Glück gehabt?
Ist wahrscheinlich nicht so klug das anzuführen, nachher wecke ich noch schlafende Hunde.
Die aktuellen Abrechnungen liegen vor, darauf beziehen sich ja die Forderungen vom JC.
Ich fühle mich gerade ziemlich ratlos und überfordert. Nachrechnen hin oder her das Kind ist jetzt in den Brunnen gefallen. Woher bekomme ich die Info wie viel Heizkosten mir zustehen oder soll ich den Angaben im Bescheid trauen?
Unsere Wohnung ist ziemlich im Grenzbereich des Geduldeten soweit ich weiß.
Mich wundert es halt, dass auf einmal diese Forderungen im Raum stehen. Das ist wirklich Neuland für mich obwohl ich wie gesagt nicht erst seit gestern in dieser Situation stecke. Oder haben sich mit dem Bürgergeld die Vorgehensweisen geändert?
Zitat von: dadly am 31. Juli 2023, 13:51:06Woher bekomme ich die Info wie viel Heizkosten mir zustehen oder soll ich den Angaben im Bescheid trauen?
Im Bescheid steht der Betrag, der monatlich für dich/euch vom Jobcenter an Gas übernommen wird. Das rechnest du hoch auf den Zeitraum der Gasabrechnung vom Versorger. Danach brauchst du nur noch schauen wie hoch die Differenz ist. Gleiches gilt für die Nebenkostenabrechnung.
Wie schon geschrieben, das Jobcenter darf nicht mehr zurück verlangen als es für dich/euch bezahlt hat.
Hast du noch nie deine Nebenkostenabrechnungen und Gas- und Stromabrechnungen kontrolliert?
Wenn du Bürgergeld bekommst und du eine Nachzahlung bekommst muss die Arge die auch übernehmen wozu mehr zahlen bei Heitz und Betriebskosten?J :lachen: a Strom zahlt man aus seiner eigenen Tasche da ist das Guthaben deins aber Miete samt Nebekosten zahlt die Arge bei Guthaben wird das dann mit den zahlungen verechnet bekommst halt weniger.