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Aktuelles zum Bürgergeld => Gesetze-Verordnungen-Weisungen-Urteile => Thema gestartet von: Vollloser am 06. April 2025, 17:01:54

Titel: Psychisch Kranke im Hartz-IV/Bürgergeld
Beitrag von: Vollloser am 06. April 2025, 17:01:54
https://www.deutschlandfunk.de/psychisch-kranke-im-hartz-iv-system-im-dschungel-der-100.html (https://www.deutschlandfunk.de/psychisch-kranke-im-hartz-iv-system-im-dschungel-der-100.html)

Zitat...die Schwelle für Erwerbsfähigkeit liegt in Deutschland vergleichsweise niedrig: Als erwerbsfähig gilt, wer sofort oder absehbar – das heißt innerhalb der nächsten sechs Monate – auf dem normalen Arbeitsmarkt drei Stunden am Tag arbeiten kann. Wer also in sechs Monaten einen Depressionsschub überstanden hat, ist damit per definitionem erwerbsfähig. Eine Definition, die bis heute ein Streitpunkt zwischen Wissenschaft und Politik ist, beschreibt Forscher Kupka:
,,Das war damals eine politische Entscheidung, die sehr weitreichend war, auch im internationalen Maßstab eine sehr geringe Schwelle. Und durch diese geringe Schwelle, mit der man vermeiden wollte, dass man Menschen, die eigentlich noch arbeiten können, in anderen Sozialsystemen parkt, hat man sich eben auch viele gesundheitliche Probleme, soziale Probleme in dieses SGB-II-System hineingeholt".
Titel: Aw: Psychisch Kranke im Hartz-IV/Bürgergeld
Beitrag von: Medea am 11. April 2025, 14:47:35
Das Jobcenter Marburg zum Beispiel bietet Psychosoziale Beratung mit Lotsenfunktion an. Diese soll arbeitssuchende Menschen bei der Verbesserung ihrer psychischen Gesundheit helfen. Die Teilnahme ist freiwillig und die Inhalte werden vertraulich behandelt. Zur Terminvereinbarung muss man seinen Fallmanager kontaktieren.

Bei dieser Beratung findet ein Gespräch mit einer Psychologin vom Universitätsklinikum Marburg statt, es erfolgt dabei eine Anamnese und Diagnostik von psychischen Erkrankungen und anschließend eine Behandlungsempfehlung mit entsprechenden Behandlungsplätzen.

Das ganze ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) und dem Jobcenter Marburg.

Ich denke das ist in erster Linie eine Hilfestellung für psychisch Kranke, die es alleine nicht mehr schaffen, sich um einen Platz beim Psychologen oder auch stationär um einen Platz in der Psychosomatik -Abteilung des UKGM zu kümmern.

Es gibt wohl bis jetzt nur wenige Jobcenter die ein solches Kooperationsprojekt mit einer Klinik haben.