Laut einer Antwort der Bundesregierung arbeiten über eine Million Menschen in Deutschland trotz Rente weiter. Linke-Politiker Dietmar Bartsch spricht von einem ,,Armutszeugnis" und fordert eine Reform nach österreichischem Vorbild.
Mehr als 1,4 Millionen Rentner in Deutschland arbeiten, fast 375.000 sogar mehr als nur in einer geringfügigen Beschäftigung. Das geht aus Zahlen der Deutschen Rentenversicherung hervor, die der Linke-Haushaltspolitiker Dietmar Bartsch bei der Bundesregierung abfragte.
Bartsch sagte dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), dem die Antwort auf die Fragen vorliegen: ,,Über 1,4 Millionen Rentnerinnen und Rentner arbeiten – das ist ein Rekordwert und auch ein deutliches Warnsignal: Die gesetzliche Rente reicht für viele nicht mehr zum Leben." Die Zahlen haben den Stichtag 31. Dezember 2023, eine neuere Aufstellung gibt es bisher nicht.
Für Deutschland, das Land mit der stärksten Wirtschaft Europa, sei es ein ,,Armutszeugnis", dass das Rentenniveau zehn Prozentpunkte unter dem EU-Schnitt liege, sagte Bartsch weiter. ,,Österreich, die Niederlande oder Dänemark liegen bei über 80 Prozent, wir bei unter 50 Prozent. Kein Wunder, dass immer mehr Ältere weiterarbeiten – vielfach nicht, weil sie wollen, sondern weil sie müssen", sagte der 67-jährige Linke-Politiker.
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