[...] Ein Personalchef (der Einzigste der mir gegenüber mal ehrlich war) hat mir das vor vielen Jahren wie folgt erklärt: "Ich muss für unsere Firma einen Mitarbeiter finden, der nicht nur fachlich geeignet ist und ins Team passt, sondern auch möglichst lange in der Firma verbleibt. Sie mit ihren Kenntnissen und Qualifikationen sind weg, sobald sie etwas Besseres finden."
Da ich einige Jahre im Personalbereich tätig war, kann ich mich dieser Aussage nur anschließen.
Gut bis sehr gut qualifizierte Mitarbeiter will eine Firma halten, nicht gleich wieder verlieren und dann den nächsten Bewerber einstellen/einarbeiten. Ab gewissen Positionen mit dementsprechenden Qualifikationen bei den Mitarbeitern bevorzugen die meisten Chefs Nachhaltigkeit und keinen ständigen Personal-Wechsel.
Auch muss „etwas Besseres finden“ nicht unbedingt mit besser bezahlt gleich gestellt werden. Sondern ich schätze die o. g. Aussage so ein, dass damit Bewerber angesprochen werden, die anhand der vorhandenen Kenntnisse/Qualifikationen für die angebotene Tätigkeit tatsächlich überqualifiziert und deshalb unterfordert sind.
Und somit bereits bei Einstellung mit dem Gedanken spielen, sich möglichst bald „etwas Besseres“ zu suchen, was den gewünschten Tätigkeitsbereichen und den eigenen Vorstellungen mehr entsprechen.
Um qualifizierte Mitarbeiter an eine andere Firma wieder zu verlieren, hängen noch mehr Faktoren zusammen, außer die ggf. Bezahlung. Etwa bessere Aufstiegschancen, Zusatzleistungen der Firma (z. B. Boni, Betriebsrente, hausinterner Kindergarten usw), auch die gerechte Führung des Personals und der gesamte Wohlfühlcharakter im Betrieb.
Ich persönlich habe selbst und auch in meinem Bekanntenkreis die leidigen Erfahrungen sammeln müssen, dass gute bis sehr gute Qualifikationen/Fortbildungen die eigenständig auf dem Laufenden gehalten werden und jahrelange Berufserfahrungen bei der Stellensuche eher hinderlich als zielführend sind. Auch wenn man keine überzogenen Gehaltsvorstellungen fordert, bzw. solche erst einmal völlig offen lässt.
Der Oberhammer war die Aussage einer Arbeitsvermittlerin, wohlgemerkt O-Ton: Da man damit die pot. Arbeitgeber nur verschreckt und deshalb in den Bewerbungen seine nachweislich (!) vorhandenen Qualifikationen/Kenntnisse gefälligst runter schrauben soll.
Auf deutsch: Der Arbeitssuchende soll sich bewusst dumm stellen und weit unter Qualifikationen anbiedern, damit die Arbeitsvermittlerin in unterbezahlte Stellen vermitteln und/oder der beworbene pot. Arbeitgeber einen überqualifizierten Bewerber kostengünstig einstellen kann (Vogel zeig’).
Wobei ich wieder bei der eingangs erwähnten Aussage des Personalchefs angekommen bin und sich somit der Kreis schließt.
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Nicht die Hartz IV Beziehenden ansich, sondern die Bürokratie des Systems verschlingt immer höhere Millionensummen.
Hartz IV für die Mitarbeiter dieses unerschöpflichen Wasserkopfes.
So werden auch Arbeitsplätze erhalten und gefördert.
Und koste es was wolle, Hauptsache die Arbeitslosen-Statistik ist nach außen schön frisiert.
Verkehrte Welt kann ich dazu nur sagen.