War bei mir zwar nicht ganz so krass, aber schon ähnlich: meine Mum kam irgendwie über die Runden, aber wirtschaftlich gut gehts ihr und meinem Stiefvater erst seit ein paar Jahren. Früher als Alleinerziehende, die noch Mitten im Studium war und dann mit dem Kind da stand. Mein Erzeuger hatte keine Lust sich ums Kind zu kümmern. Wie üblich in Ostdeutschland war ich mit 6 Wochen also in der Krippe und Mama musste neben dem Studium noch arbeiten. Unterhalt gab es 50 Mark... (1990)
Da war es manchmal sehr knapp, auch später mit Mann + zweitem Kind... wenn keine Aufträge kamen (Mama war 20 Jahre Selbstständig), aber Essen, Windeln und Haus bezahlt werden mussten. Da gab es für uns Kinder kein Taschengeld, ich habe später dann die Pfandflaschen wegbringen dürfen und mit davon was kaufen. Wenn ich gefragt habe, gab es auch neue Kleidung etc, aber ich habe gelernt genügsam zu sein. Zu Weihnachten+ Geburtstag, da es nur 3 Wochen auseinander liegt, gab es zusammen ein großes Geschenk und fertig. Dafür waren es dann eben Geschenke mir "Mehrwert" die nicht nach 2 Tagen in die Ecke flogen.
Bei meinem Auszug mit 18 wusste ich dann ganz genau, wie man kostengünstig einkauft, kocht und lebt. Egal ob als Student, ALG2-Empfänger oder im Beruf. Auch mit unbefristeter Festanstellung kaufe ich immer noch bewusst ein. Man gönnt sich mal hier und da etwas extra, aber wenn man sich hoch "gearbeitet" hat weiß man nur zu gut, was wirklich wichtig ist und was nicht.
Ich habe als Kind zumindest keinen "Mangel" empfunden oder uns als arm, wenn Not am Manne war wurde alles irgendwie ermöglicht. Zur Not eben gebrauchte Möbel, oder als Kind hat man was dazu gegeben vom erarbeiteten/gesparten Geld. Das war für mich selbstverständlich.
Nur weil man in einem Haus wohnt und beide Elternteile arbeiten gehen heißt es nicht, dass man im Überfluss lebt und alles geschenkt bekommt.