Kann das JC Aufstocker zur Mehrarbeit zwingen?

[rebirth0404]

Hallo!

Der Titel sagt es schon: Kann das Jobcenter Aufstocker dazu zwingen die Stunden zu erhöhen bzw. Vollzeit zu arbeiten, wenn sie dadurch nicht mehr hilfebedürftig wären? Muss ich also, wenn ich als Aufstocker nur eine halbe Stelle habe (und keine Kinder oder so), meinen Arbeitgeber um mehr Stunden bitten oder mir einen anderen Job suchen? Im Internet lese ich Widersprüchliches dazu. Für Aufklärung wäre ich dankbar!

[Harald53]

Du kannst höflich bei deinem Chef nachfragen ob er die ein paar Stunden mehr gibt oder dir gar eine Vollzeitstelle zur Verfügung stellt. Das wars aber auch.

Das Jobcenter ist hier aussen vor, da du einen Arbeitsvertrag mit dem Arbeitgeber hast.

[rebirth0404]

Weil hier Link steht zu dem Thema Folgendes:

Arbeiten Sie in Teilzeit oder auf Minijob-Basis und erhalten aufstockend Hartz 4-Leistungen, müssen Sie die Arbeitsstelle wechseln. Erhalten Sie das Angebot einer Vollzeitstelle oder einer Stelle mit deutlich besseren finanziellen Leistungen, kann das Jobcenter verlangen, dass Sie kündigen und die neue Stelle annehmen. Dies gilt auch dann, wenn die Arbeitsbedingungen schlechter sind oder der Arbeitsweg weiter.

[terrier]

Das Jobcenter ist nicht allwissend. Erstmal muss ein neues besseres Angebot bekannt sein und dann ist da auch noch die Hürde der Bewerbung. Da würde ich mir mal keinen Kopp machen.
Dagegen steht natürlich: ich würde eine bessere Stelle freiwillig annehmen, um aus der JC Tretmühle rauszukommen, aber das muss jeder für sich entscheiden. Immer aufstocken und auf Kosten des Steuerzahlers zu leben halte ich nicht für erstrebenswert.

[Reiner1970]

Aufstocker sind auch Steuerzahler!

[terrier]

Aufstocker sind auch Steuerzahler!

ist doch klar Reiner, alle HartIV Empfänger sind auch Steuerzahler, schliesslich sind sie keineswegs von der allgegenwärtigen Mehrwertsteuer befreit. Aber jeder Leser ausser dir weiss wohl, wie ich das gemeint habe.

[Harald53]

Weil hier

Arbeiten Sie in Teilzeit oder auf Minijob-Basis und erhalten aufstockend Hartz 4-Leistungen, müssen Sie die Arbeitsstelle wechseln. Erhalten Sie das Angebot einer Vollzeitstelle oder einer Stelle mit deutlich besseren finanziellen Leistungen, kann das Jobcenter verlangen, dass Sie kündigen und die neue Stelle annehmen. Dies gilt auch dann, wenn die Arbeitsbedingungen schlechter sind oder der Arbeitsweg weiter.

Kann ich mir schwer vorstellen, dass das in der Realität passiert.

Und wenn dann würde ich mir, bevor ich eine Stelle mit sicheren Arbeitsplatz kündige, vom entsprechenden Sachbearbeiter schriftlich verlangen, dass er für alle Kosten aufkommt die anfallen wenn du beim neuen Arbeitgeber z.B. die Probezeit nicht überlebst.

Wenn der SB dann für die Kosten aufkommt dann kannst du es ja machen 
(Wird er dir natürlich nie schriftlich geben, von daher denke ich wie oben erwähnt wird sowas in der Realität nicht vorkommen.)

PS: Ganz im Gegenteil wenn du deine Sichere Arbeitsstelle kündigst und dann in der Probezeit rausfliegst dann wird das Jobcenter das garantiert noch umdrehen und dir einen Strick draus drehen weil du ja einen sicheren Arbeitsplatz freiwillig gekündigt und somit deinen Bedarf sogar noch vergrößert hast.

Von daher, IMMER ALLES SCHRIFTLICH GEBEN LASSEN!!!
Wenn schriftlich nix rausgerückt wird, dann weiß man das was faul ist.

[Hary]

Im Grunde musst du als Leistungsempfänger alles tun um deine Bedürftigkeit weiter zu reduzieren. Bedeutet also auch eine Erhöhung der Stunden, einen Zweitjob oder einen Wechsel des Arbeitgeber.

Soweit die Theorie. In der Praxis stehen dem Gegenüber ja einige Hürden. Beispiel Zweitjob müsste vom Arbeitgeber erlaubt werden, du müsstest deine Ruhezeiten einhalten und so weiter. Bei einem Wechsel des Arbeitgebers stehen auch Überlegungen im Raum. Ist es wirklich sinnvoll und zielführend eine sichere Stelle mit unbefristeten Vertrag durch eine andere Stelle zu ersetzen? Stichwort Probezeit, Befristung und so weiter.

Also in der Praxis würde ich persönlich kein sicheres Arbeitsverhältnis (wo ich mich wohl fühle) riskieren. Im Zweifel wäre es wohl für ein Jobcenter auch schwierig so etwas durchzusetzen. Immerhin bist du vertraglich deinem Arbeitgeber zur Loyalität verpflichtet und ein anderer wird wenig Interesse daran haben wenn du dies bei der Vorstellung erwähnen wirst, dass er nur die zweite Geige spielt. (natürlich durch Blumen gesprochen).