Jobcenter verursachte Jobverlust und forderte 6000 Euro Hartz IV-Leistungen zurü

Begonnen von selbiger, 29. Februar 2024, 08:28:36

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

selbiger

Der Vorwurf, Bürgergeldbezieher hätten ihre Hilfebedürftigkeit "selbst herbeigeführt", wird von Jobcentern immer wieder erhoben. Das Jobcenter will dann Leistungsrückforderungen wegen "sozialwidrigen Verhaltens" geltend machen. In diesem Fall hat die Behörde sogar dafür gesorgt, dass die Arbeitsstelle nicht angetreten werden konnte.

https://www.gegen-hartz.de/urteile/buergergeld-jobcenter-verursachte-jobverlust-und-forderte-6000-euro-hartz-iv-leistungen-zurueck
Sich zu Tode arbeiten,ist die einzige gesellschaftliche anerkannte Form des Selbstmordes.

Die Menschen glauben viel leichter eine Lüge,die sie schon hundertmal gehört haben,als eine Wahrheit,die ihnen völlig neu ist.

180

Absurd!
Und genau solche Mitarbeiter schreien nach einem Sicherheitsdienst im JC, weil sie Angst vor ihren Kunden haben, nachdem sie vosätzlich gegen das SGB verstoßen haben.




Ottokar

Zur Ergänzung:
Bereits das Sozialgericht Osnabrück hatte der Klage des Bürgergeldbeziehers (damals hieß die Leistung noch ALG II) stattgegeben.
Das JC hatte gegen dieses Urteil Berufung eingelegt und unterlag in Folge auch beim LSG Niedersachsen-Bremen.
=> https://voris.wolterskluwer-online.de/browse/document/6cd3eaec-10cf-4820-a5eb-571b74893f45

Dieser Fall zeigt besonders eindrücklich, dass das System des SGB II - vollkommen egal ob man es nun Hartz IV, ALG II oder Bürgergeld nennt - darauf ausgerichtet ist, zu fordern, aber nicht um zu fördern.
Es gehört schon eine gehörige Portion Unverschämtheit, Pflichtvergessenheit und kriminelle Energie dazu, einem Leistungsbezieher erst die Arbeitsaufnahme zu verunmöglichen und dann die Leistung zurückzufordern, die er wegen des vorsätzlichen system- und rechtswidrigen Handeln des Jobcenters zur Sicherung seiner Existenz weiter in Anspruch nehmen musste.
Offensichtlich fühlte sich das Jobcenter in seiner für sich in Anspruch genommenen alternativen Rechtsrealität so sicher, dass es sogar Berufung vor dem LSG einlegte.
Man darf anhand dessen sicher davon ausgehen, dass dieser Fall im Jobcenter Osnabrück sicher zu keinen personellen Konsequenzen geführt hat, was bestätigt, dass man genau solche Vorgehensweisen gegen Leistungsbezieher wünscht.
Die Kosten beider Gerichtsverfahren, zu denen es bei pflichtgemäßem Handeln des Jobcenters gar nicht gekommen wäre, muss der Steuerzahler tragen.
Meine Beiträge beinhalten oder ersetzen keine anwaltliche Beratung oder Tätigkeit.
Für eine verbindliche Rechtsberatung und -vertretung suchen Sie bitte einen Anwalt auf.


Atalante

Was Ähnliches haben die auch mal mit mir versucht, ich habe mir selber eine Stelle gesucht (erstmal 450-Euro, aber immerhin, wurde später ausgebaut), dann wurde ich plötzlich mit Jobvorschlägen bombardiert (nachdem ich ewig nichts bekommen hab) , hab mich auch brav beworben, unter anderem sollte ich zu ner Leihfirma gehen (das JC hat meine Daten gleich schon weitergeleitet, bekam Anruf von Leihfirma und wusste nichts davon, dass das JC meine Daten rumventiliert hat)
Ich bin dann brav dahingetrabt, aber als ich dem Herrn da sagte, dass ich bereits ne Arbeitsstelle hab, fragte der mich knochentrocken, was ich denn bei ihm wolle.
Da sagte ich "Das fragen Sie besser meine SB, ich weiß es ehrlich gesagt auch nicht"
Meinte er nur: "Dann haben Sie hier nichts zu suchen, hat mir dann eine Bestätigung ausgestellt, dass ich da war, diese habe ich der JC-SB vorgelegt, wollte die doch glatt von mir, dass ich meinen Job kündige, um mich bei der Leihfirma anstellen zu lassen.
Hätte ich das getan, hätte ich mir ne Sanktion eingefangen (wegen Herbeiführens/Vergrößerung der Hilfebedürftigkeit, der Passus war da grad (wieder) neu (in den Medien) als Sanktionsgrund), da hab ich mich net drauf eingelassen.

Ich persönlich bin der Meinung, dass die IR-GEND-WAS gesucht hat, um mir ne Sanktion reinzudrücken. Die mochte mich nicht, das habe ich gemerkt, die war regelrecht genervt, wenn ich nen Termin bei der hatte. Der Gipfel der Respektlosigkeit war: Sie bestellt mich für morgens um 9 ein, ich sitze 20 vor 9 vor verschlossenem Büro, sie kommt dann um halb 10 mit Kaffetasse  in der Hand und Kollegin im Schlepptau ganz gemütlich den Gang langgeschlendert: "Hatten Sie einen Termin bei mir?" Das hätte ich mir erlauben sollen, die Sanktion wäre sicher gewesen; (Das war auch die "An irgendwas bei IHNEN muss es ja liegen, dass Sie keinen Job bekommen")
-_-