wann darf ich kündigen

Begonnen von Benny74, 30. August 2021, 11:28:51

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Benny74

Hallo,

es ärgert mich selbst am aller meisten, aber ich habe nicht den Eindruck, dass ich die Anforderungen des Chefs jemals erfüllen kann, bei meinem neuen Job.

Wie viel Angst muss ich haben in der Probezeit gekündigt zu werden und darf ich vielleicht sogar selbst den Schritt gehen?

Der Chef sagt zwar noch, dass das noch wird, aber ich kenne mich etwas besser und gehe nicht davon aus, dass sich zu viel ändern wird.

Ich habe das Gefühl und manche Kollegen geben mir das auch und ich finde, dass sie Recht haben, dass ich eher im Weg stehe. Das belastet mich.

Einerseits habe ich jetzt Angst vor einer Sanktion und andererseits wie es im Lebenslauf aussieht.

Würdet ihr eventuell auch sofort weiter Bewerbungen schreiben oder kommt das eher schlecht, wenn im Lebenslauf steht, dass man gerade erst woanders angefangen ist. Freunde und Bekannte raten lieber zu versuchen erst über die Probezeit zu sein.

Liebe Grüße Benny74

BigMama

Du hast doch erst vor einer Woche angefangen. Da ist es doch selbstverständlich, dass man noch nicht alles kann und weiß.
Selbst dein Chef spricht dir gut zu und gibt dir Zeit dich einzufinden.

Du solltest auf keinen Fall nach wenigen Tagen die Flinte ins Korn werfen, weil du noch nicht so fit bist wie alteingesessene Mitarbeiter. Alles braucht seine Zeit. Löse dich von dem Gedanken zu kündigen und gehe einen Schritt nach dem anderen. Jeden Tag lernst du etwas dazu und erwirbst auch mehr Erfahrung bei deiner Tätigkeit.

Die Welt wird nicht von skrupellosen Verbrechern, finstren Kapitalisten oder machtgierigen Despoten regiert, sondern von einer gigantischen, weltumspannenden RIESENBLÖDHEIT.
Wer´s nicht glaubt, ist schon infiziert.
(Michael Schmidt-Salomon, GBS-Sprecher)

Der Friese

Wer soll dir denn untersagen, dich weiter anderswo zu bewerben? Es kommt halt darauf an, wie du das bei einem evtl. Vorstellungsgespräch verkaufst. Es kommt doch generell positiv rüber wenn du sagst, dass du bei deinem jetzigen AG bist, weil du nicht arbeitslos sein willst. Aber der potentielle neue AG ist doch dein Traumjob.  :zwinker: So in der Art.

Sheherazade

Zitat von: Benny74 am 30. August 2021, 11:28:51
Der Chef sagt zwar noch, dass das noch wird, aber ich kenne mich etwas besser und gehe nicht davon aus, dass sich zu viel ändern wird.

Nun schmeiß mal nicht so schnell die Flinte ins Korn, die ersten Wochen sind immer die schwersten. Jeder fühlt sich nach einer Jobaufnahme erstmal völlig überfordert. Man kennt die Arbeitsabläufe noch nicht wirklich und meint, man stehe nur im Weg rum. Solltest du in der Probezeit entlassen werden, passiert dir vom Jobcenter nichts, nur wenn du selber kündigst. Und natürlich kannst du dich auch schon weiter bewerben.
"In Krisenzeiten suchen  die Intelligenten nach Lösungen, während die Schwachköpfe nach Schuldigen suchen." Totó 1898-1967

"Höher, schneller, weiter!" ist nicht das Problem. Das Problem ist: "Ich zuerst!", "Alles meins!" und "Mir doch egal!"

Gast50147

Erstmal die Zähne zusammen beißen und durch.
Bist du selbst aber felsenfest davon überzeugt es nicht zu schaffen, besteht die Möglichkeit offen mit dem Chef darüber zu reden und um Kündigung zu bitten.
Kündigt der Chef z.B. wegen Überlastung deiner Person passiert dir vom JC auch nichts.

Fettnäpfchen

Zitat von: Gast50147 am 30. August 2021, 12:48:39Kündigt der Chef z.B. wegen Überlastung deiner Person passiert dir vom JC auch nichts.
Naja lierber ohne Angabe von Gründen, dass ist während der Probezeit auch nicht erforderlich.
Bei der Idee des Kündigungsgrundes kommt das JC noch auf die Idee eine psychologische o. eine normale Ärztliche Untersuchung in die Wege zu leiten....
und wieder einer aus der Statistik  :zwinker:

MfG FN
Meine Beiträge beinhalten oder ersetzen keine anwaltliche Beratung oder Tätigkeit.
Für eine verbindliche Rechtsberatung und -vertretung suchen Sie bitte einen Anwalt auf.
Wer das Ziel kennt, kann entscheiden. Wer entscheidet, findet Ruhe. Wer Ruhe findet, ist sicher. Wer sicher ist, kann überlegen. Wer überlegt, kann verbessern. (Konfuzius)
Mach es: Sei stärker als deine stärkste Ausrede.

Benny74

Hallo,

ich weiß vieles absolut nicht. Wahrscheinlich mache ich das, was ich schon einem Kumpel am Wochenende gesagt habe. Ich bleibe dort erstmal so lange, wie die mich aushalten und ertragen können.

Wir haben zwei Kassen und wie beim Bewerbungsgespräch gesagt, kann ich mir Kasse besser vorstellen als Lager. Ich hatte heute auch Lager, weil meine Kollegen mich nicht mehr sehen wollten.

Mein Problem im Lager ist, dass ich mich körperlich nicht in der Lage fühle Getränkekisten zu tragen. Es ist für mich von der Kraft an der Grenze oder sogar über dem, was ich leisten kann und auch möchte. Allerdings ist mir heute aufgefallen, dass der Wechsel trotzdem kurzfristig eher angenehm war.
Die Kasse ist mir von der Menge an Konzentration und Geschwindigkeit, die notwendig ist, zu stressig. Wir haben keine Scannerkassen, sondern einen Katalog an der Kasse, in dem vierstellige Nummern stehen. Da kann ich das Produkt suchen und weiß, dann welche Nummer ich eintippen muss, damit die Kasse weiß, was ich vor mir habe. Es kann sein, dass man das mit der Zeit auch alles auswenidig kann und dann seltener nachschlagen muss, aber ich muss da nachschlagen, dann muss ich das Wechselgeld richtig zurückgeben und die Kunden sind ungeduldig und die Kollegen sind ungeduldig, weil alles zu lange braucht. Dann sitze ich da und manchmal sagt mir der Kollege schon die Nummern an und dann wieder erwartet er aus heiterem Himmel, dass ich die Nummer schon kenne oder selber nachschlage. Dann wieder sind wir oft überhaupt nur zu zweit im Laden und der Kollege macht lieber die zweite Kasse auf und holt die Kunden zur anderen Kasse, damit die Schlange sich auflöst. Dann sitze ich an der Kasse und jemand schreit noch aus dem Lager nach vorne, wie viele Kisten von der Cola noch im Laden sind und ich soll alles gleichzeitig können.

Letzte Woche waren wir immer mindestens zu dritt. Diese Woche hat der Chef immer nur mich und einen anderne Mitarbeiter eingeteilt. Der Kollege meinte heute auch zu mir, dass er nicht weiß, weshalb der Chef denkt, dass ich die Kasse wie ein langjähriger Mitarbeiter machen kann. Darum war ich auch im Lager. Aber es ist eine Katastrophe. Ich hätte mir vorher auch nicht vorgestellt, dass so viel Kundenverkehr im Getränkemarkt ist, muss ich zugeben und der Chef hat mich dort eingesteilt, weil ich gesagt habe, dass ich mir Kasse mehr zu traue.

Es ist auch schlicht emotional herausfordernd. Die kompletten Ängste, dass ich gar nicht arbeiten kann. Es ist alles zurück. Es fehlt nur noch, dass ein falscher Kommentar von einem Kollegen fällt, der bei mir etwas triggert, dann wäre das Systemabsturz der ersten Güte. Noch habe ich Reserven, aber ich sehe das auf mich zu rollen. Es ist jetzt schon passiert, dass ich spüre, dass ich schon alleine wegen der jetzigen Anspannung weniger hinbekomme, als ich wahrscheinlich könnte.

Ich war am Überlegen, ob ich den Kollegen und Chef sagen soll, dass mit mehr Lob bei mir wahrscheinlich mehr als mit Kritik zu erreichen ist. Aber ich habe Ansgt, dann gar kein ehrliches Feedbeck mehr zu bekommen. Das wäre auch nicht der Sinn der Sache.

Aber im Großen und Ganzen kann ich das an der Kasse nicht, weil es stressig ist. Das im Lager kann ich nicht, weil mein Körper das ohne überzogene Erholungspausen nicht mitmacht. Ich weiß nicht, ob ich mir das alles zu leicht vorgestellt habe oder ob es mit Gewöhnung einfach wird. Ich hoffe das, aber meine Hoffnung ist nicht groß.

Liebe Grüße Benny74

Gast50147

Zitat von: Benny74 am 31. August 2021, 13:56:37Mein Problem im Lager ist, dass ich mich körperlich nicht in der Lage fühle Getränkekisten zu tragen.
Zitat von: Benny74 am 31. August 2021, 13:56:37
Aber im Großen und Ganzen kann ich das an der Kasse nicht, weil es stressig ist. Das im Lager kann ich nicht, weil mein Körper das ohne überzogene Erholungspausen nicht mitmacht.

Das bedeutet die Arbeit ist für dich ungeeignet wg. Stress und körperlicher Überbelastung.
Wenn andere User keinen besseren Vorschlag haben,
empfehle ich ein deutliches Gespräch mit deinem SB vom JC


crazy

Naja, es ist völlig normal, dass es erstmal anstrengend ist.
Ungewohnte Arbeiten, täglich Neues...
In 4 Wochen lachst Du innerlich drüber. Dann kennst Du immer selben Zahlen auswändig und wirst damit automatisch schneller und sicherer.
Umd auch beim Schleppen und einsortieten etc. Da wirst Du sicherer und kräftiger. Notfalls eben erstmal.2 mal laufen statt alles auf einmal

Beluga2

Zitat von: Benny74 am 21. August 2021, 01:41:40
am Montag[, den 23.08.2021 = KW 34] ist jetzt mein erster Arbeitstag.

Angesetzt sind im Vertrag 30 Stunden
Zitat von: Benny74 am 21. August 2021, 01:41:40
Zitatich möchte mitteilen, dass ich zum 23.08.2021 bei Getränke XXX in YYY ein Arbeitsverhältnis beginne(begonnen habe). Da eine 30-Stunden-Woche zu einem Lohn von 10,30 Euro/Stunde vereinbart ist, werde ich voraussichtlich zukünftig nicht mehr auf ALG2 angewiesen sein. (Der Vertrag ist auf 6 Monate befristet.)
Zitat von: Benny74 am 30. August 2021, 11:28:51
Wie viel Angst muss ich haben in der Probezeit gekündigt zu werden [...]
Ich finde es sehr freundlich, dass Dir die Forenmitglieder hier im Forum www.hartz.info helfen.
Vielleicht könnte Dir ein ,,Jobcoach", gefördert durch die Agentur für Arbeit, von Nutzen sein.

Gast34764

Zitat von: crazy am 31. August 2021, 14:36:36Dann kennst Du immer selben Zahlen auswändig und wirst damit automatisch schneller und sicherer.

Sehe ich auch so. Ich habe in Kitas gearbeitet mit teilweise 250 Kindern plus 30 Kollegen. Was denkst du wie lange das gedauert hat bis man alle Namen konnte, vor allem wenn dann noch Eltern, Geschwister und Großeltern dazukamen  :zwinker:

Das ist wirklich reines Training und auswendig lernen. Wenn du im Lager arbeitest kannst du dir z.B. nebenbei die Nummern der Sachen die du rumträgst überlegen. Ich weiß das hier der Aldi früher keine Scannerkasse hatte und die Verkäufer ALLE Nummern im Kopf hatten. Das war so aber das ist einfach Übung. Ich weiß nicht ob du einen Führerschein hast, aber da ist es auch so: anfangs denkt man über jedes schalten, abbiegen und bremsen nach. Später sind das Routinen und man denkt überhaupt nicht mehr darüber nach.

Auch der Chef kann nicht erwarten dass man nach nicht einmal 2 Wochen alles kann. Das ist mit der Einteilung natürlich blöd wenn du dann alleine mit einem Kollegen bist. Ich würde die Chance trotzdem nutzen. Am Anfang ist alles ungewohnt aber die Kondition und auch Konzentration kommt im Laufe der Zeit. Das Gehirn kann die Eindrücke besser verarbeiten und filtern.

Delfinanne

Also zum Thema Kasse kann ich folgendes sagen: ich habe im Oktober 2015 al Quereinsteigerin angefangen (allerdings Hypermakrt mit Scannerkasse): Am Anfang war ich auch total überfordert, aber man wächst da mit der Zeit rein. Wichtig ist ruhig bleiben. Egal, wie viele Kunden da stehen. Mittlerweile bin ich im supermakrt. Ober und Gemüse, sowie der komplette Backshop laufen über die PLUs die wir so eingeben. Bachshop hat 5 Ziffern und der Rest 4 Ziffern. Nach und nach merkt man sich die Zahlen. Die Geschwidigkeit kommt mit der Zeit. Mach dich nicht errückt. Nach ein paar Wochen fällt es einem deutlich leichter. Und niemand muss nach 2 wochen an der Kasse alles perfekt können
Carpe diem! ich lebe jetzt, ich lebe heute und ich geniesse in vollen Zügen

Birgit63

Als mein Vater mit 30 Jahren bei VW angefangen hat, kam er nach seinem ersten Arbeitstag nach Hause und hat zu meiner Mutter gesagt, dass er dort nicht bleiben kann, weil es viel zu laut, zu heiß und der Job sehr anstrengend sei. Mein Vater ist mit der 58er-Regelung in Rente gegangen. Er hat es dort tatsächlich 28 Jahre ausgehalten. Die Leistungsfähigkeit im Lager steigert sich. Klar ist das erstmal anstrengend, weil du die Tätigkeit ja noch nicht gemacht hast und der Körper sich erst darauf einstellen muss. Auch der Job an der Kasse wird besser, wenn du die Nummern nach einiger Zeit auswendig kennst.

Yavanna

Ich habe eine Zeit lang bei Lidl gearbeitet und musste mir am Anfang die Nummern für Obst, Gemüse und Backwaren draufschaffen. Dafür habe ich zuhause mit Karteikarten gelernt. Wie Vokabeln früher in der Schule. Mit der Zeit ging es. Manche Nummern hat man oft (Bananen), manche ganz selten. Körperlich war das Regale einräumen für mich auch erstmal gewöhnungsbedürftig.
Lass dich nicht unterkriegen und gib dir selber Zeit. Dafür gibt es die Probezeit.

Benny74

Ich gebe mein bestes, aber ich merke nur wie es nicht zu mir passt. Ich muss unbedingt etwas anderes finden. Eventuell auch eine Alternative ganz woanders.