Gutachten über Erziehungsfähigkeit

Begonnen von Zazu72, 04. November 2021, 10:33:15

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Zazu72

Stimmt auch wieder!
So wie ich das raus gehört habe,hat der KV mich bei ihr schlecht gemacht.Er hat gelogen z.B. über die Art unserer Trennung.

BigMama

Zitat von: Zazu72 am 08. November 2021, 14:29:33Das Problem war das ich eigentlich nicht schlecht über den Vater sprechen wollte.Durch die Fragen aber ehelich antworten musste und somit dich etwas schlechtes über ihn sagen musste.
Wenn du nur auf Nachfrage etwas negatives über ihn erzählt hast, dann würde ich das für dich als positiv werten. Von dir aus hast du ja nicht angefangen über ihn herzuziehen.

Zitat von: Zazu72 am 08. November 2021, 14:29:33Die Fragen nach meiner Sucht hab ich wahrheitsgemäß beantwortet und kann nur hoffen das die Gutachterin dahinter den Willen trocken zu bleiben erkannt hat.
Genau das glaube/vermute ich. Die Gutachterin kennt ganz sicher die Lippenbekenntnisse von alkoholkranken Menschen, die nicht wirklich gegen die Sucht angehen konnten. Du hingegen bist seit einige Jahren trocken, hast in der Therapie viel gelernt, dieses offenbar auch verinnerlicht, so wie du es hier schilderst und hast wahrheitsgemäße Angaben gemacht.

Ich denke, dass du genau richtig gehandelt hast. Weiterhin ganz viel Erfolg bei den weiteren Schritten.
Die Welt wird nicht von skrupellosen Verbrechern, finstren Kapitalisten oder machtgierigen Despoten regiert, sondern von einer gigantischen, weltumspannenden RIESENBLÖDHEIT.
Wer´s nicht glaubt, ist schon infiziert.
(Michael Schmidt-Salomon, GBS-Sprecher)

Zazu72

Ich habe in der Therapie vor allem zu mir selbst gefunden und das hat mir geholfen den Absprung zu schaffen.So habe ich das auch kommuniziert.
Sie hat mich gefragt ob aktuell Alkohol in meinem Leben eine Rolle spielt,beim Einkaufen oder sonst im Alltag.
Ich hab ihr gesagt das man ein Leben lang auf der Hut sein muss und eine Sucht nach 4 Jahren nicht vorbei ist.Das ich aber weiß wie ich damit umgehen muss und ich eine Suchtberatung hab an die ich mich wenden kann.

Sheherazade

Na siehst du, alles gut. Wenn du der Gutachterin genauso übermittelt hast wie uns hier, dass du psychisch stabil bist, sehe ich da keine großartigen Probleme für dich.
"In Krisenzeiten suchen  die Intelligenten nach Lösungen, während die Schwachköpfe nach Schuldigen suchen." Totó 1898-1967
"Wir leben in einer Zeit, in der sich Dummheit nicht mehr versteckt, sondern gewählt, bezahlt, beklatscht und als Erfolg verkauft wird."
"Höher, schneller, weiter!" ist nicht das Problem. Das Problem ist: "Ich zuerst!", "Alles meins!" und "Mir doch egal!"

Zazu72

Das Gutachten soll Januar/Februar fertig sein.
Bis dahin ist es noch lang und ich werde auf heißen Kohlen sitzen.
Aber erst noch die zwei Termine am 23.11. hinter mich bringen.
Wenn sie uns bei den Hausaufgaben begutachtet will ich natürlich alles "richtig" machen.
In der Regel lasse ich meine Tochter in Ruhe ihre Hausaufgaben machen und bin da wenn sie nicht weiter kommt.
Kann/soll ich das an dem Tag auch so machen?

Sheherazade

Zitat von: Zazu72 am 08. November 2021, 14:50:34
In der Regel lasse ich meine Tochter in Ruhe ihre Hausaufgaben machen und bin da wenn sie nicht weiter kommt.
Kann/soll ich das an dem Tag auch so machen?

Natürlich, alles so wie immer. Damit bleibst du, aber auch deine Tochter, authentisch.
"In Krisenzeiten suchen  die Intelligenten nach Lösungen, während die Schwachköpfe nach Schuldigen suchen." Totó 1898-1967
"Wir leben in einer Zeit, in der sich Dummheit nicht mehr versteckt, sondern gewählt, bezahlt, beklatscht und als Erfolg verkauft wird."
"Höher, schneller, weiter!" ist nicht das Problem. Das Problem ist: "Ich zuerst!", "Alles meins!" und "Mir doch egal!"

Zazu72

Danke euch für den Zuspruch und die Tips.

Barak

Trauriger Thread. Die wahren leidtragenden sind die Kinder. Ich kenne das aus Erfahrung.

Zazu72

Das bestreitet niemand.Dennoch bin ich in der Pflicht als Mutter mein Kind zu schädlichen Handlungen zu schützen.Und das versuche ich....
Daran ist nur traurig das ich es überhaupt muss.

Juljul

Liebe Zazu,

ich freue mich mit den anderen, dass das so gut verlaufen ist heute. Du scheinst gut und ehrlich auch auf die unangenehmen Beziehungsfragen eingegangen zu sein. Kann mir nicht vorstellen, dass es bei der Gutachterin groß anders ankam als hier.

Du schreibst, dass du jetzt auf heißen Kohlen sitzt, weil der Abschluss noch etwas dauert. Doch diese Zeit arbeitet auch für dich. Dann ist deine Tochter über ein halbes Jahr bei dir, eure Verbundheit ist gewachsen, ihr seid aufeinander immer besser eingespielt.
Herbst- und Weihnachtszeit ist auch toll zum Unternehmen, auch ohne viel Geld. Frische Spaziergänge, Naturmaterialien sammeln und los geht es mit dem Basteln, nur so als Beispiel. Deine Tochter hat da bestimmt ein paar Ideen. Sie kann ja während ihrer Handyzeit googeln, was man so alles schönes als Geschenkchen für Freundinnen oder als Deko herstellen kann.

Ich finde übrigens nicht, dass das hier ein trauriger Thread ist. Höchstens der Anlass, aber daran wird ja gerade aktiv gearbeitet.

Irgendwann wird deine Tochter nicht fragen "Mama, wo warst du von xy bis Mitte 2021?", sondern sie wird sagen "Schön, dass ich dich habe." Und sie wird sich zu einer jungen erwachsenen Frau entwickeln und denken: "Wow, ich war meiner Mutter so viel wert, dass sie sich eine der schlimmsten Suchterkrankungen gestellt hat, um für mich da sein zu können! Um mich zu beschützen."

Du gehst einen guten, wenn auch sicherlich sehr schweren Weg. Ich drücke dir weiter die Daumen, dass es weiter so toll läuft (auch wenn nicht, niemand ist immer perfekt. Das wissen Gutachter auch. Die Frage ist nur, wie du damit umgehst.)

Zazu72

Danke für deine schönen und aufmunternden Worte.
Du hast vollkommen Recht und ich bin sehr stolz auf mich dass ich alles so gemeistert habe.
Ich bin nämlich für meine Tochter auch noch in ein anderes Bundesland gezogen dieses Jahr.

Birgit63

Zum Alkohol kann ich nur sagen, dass man immer Alkoholiker bleibt und immer auf der Hut sein muss. Mein Mann ist seit 15 Jahren trocken. Er hat es auch offiziell kommuniziert. Auf der Arbeit, bei Freunden und Bekannten. Als es letztens auf der Arbeit eine Feier mit Kaffee und Kuchen gab, hat ihn eine Kollegin darauf hingewiesen, dass der eine Kuchen mit Alkohol ist. Er hat sich riesig gefreut und sich bedankt. So muss es sein. Man darf auch nach 15 Jahren nicht die Achtsamkeit vergessen. Ich als seine Frau kann nur sagen, dass mein Mann ein ganz besonderer Mann ist. Wir sind seit 40 Jahren zusammen. Haben verdammt schlechte Zeiten der Alkoholsucht und des damit verbundenen Verlustes mehrerer Arbeitsplätze hinter uns. Aber seitdem mein Mann trocken ist, ist er derjenige, der alles für mich tut und der immer für mich da ist. Er hat mir bei der Pflege meiner Eltern geholfen, mir nach deren Tod zur Seite gestanden und ist auch jetzt ein herzensguter Ehemann und Opa. Er schmeißt den Haushalt (ist Rentner und Minijobber), backt, kocht etc.

Zazu72

Ja,man muss ein Leben lang achtsam sein und aufpassen.Das ist mir durchaus bewusst.
4 Jahre Trockenheit sind nichts im Vergleich zu 7 Jahren exesiven trinken.
Aber ich bin auf dem richtigen Weg,das weiß ich genau!

Ronald BW

Ja wenn der Alkoholismus nichts zum saufen bekommt macht er Liegestützen und baut Muskeln auf,
darum ist er besser ein Freund über dessen Gehopse auch gelacht werden darf.
Alles nicht so einfach.

Zazu72

Deinen Post verstehe ich jetzt nicht so ganz.