P-Konto + ALG2 = Vorsicht beim Guthaben

Begonnen von Gedankenwelt, 29. November 2021, 21:45:39

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Gedankenwelt

Ich hab die Erfahrung erst kürzlich gemacht. Daher will ich diese Hilfe mit euch teilen.
Bitte seid vorsichtig, wenn ihr Guthaben auf eurem Konto habt.

Wer ein Pfändungsschutzkonto (P-Konto) besitzt, hat für gewöhnlich einen Freibetrag von etwa 1133,80 €. Für eine Hartz4 Empfänger suggeriert das Sicherheit. FALSCH! :nea:
Wer nämlich "gespartes" oder "übrig gebliebenes" Guthaben in den 2. Monat mit reinnimmt, also spart, dem wird die Summe abgezogen und gepfändet.

Mein Tipp: Zahlt alle Fixkosten die ihr habt. Hebt ALLES restliche von eurem Konto ab, bevor der Monat um ist. So kann man euch das Geld nicht pfänden. Andernfalls bekommt ihr es nicht zurück.

Beispiel: Ich hab im August 70€ Restguthaben auf dem Konto gehabt. Dieses lag natürlich im September normal weiter auf dem Konto. Im Oktober war ich dann bei 90€. Die 70 vom August waren gespart. Doch im Oktober dann das böse Erwachen. Die Pfändung zog die 70 € ab und ich bekam es nicht mehr zurück - trotz Freibetragsgrenze.
ERGO: Wenn du eine Pfändung hast, kannst du gesetzlich NICHTS ansparen. Was sich 2 Monate auf dem Konto hält, wird verbucht!

Ich hoffe das hilft euch!

jeschik

Zitat von: Gedankenwelt am 29. November 2021, 21:45:39Beispiel: Ich hab im August 70€ Restguthaben auf dem Konto gehabt. Dieses lag natürlich im September normal weiter auf dem Konto. Im Oktober war ich dann bei 90€. Die 70 vom August waren gespart. Doch im Oktober dann das böse Erwachen. Die Pfändung zog die 70 € ab und ich bekam es nicht mehr zurück - trotz Freibetragsgrenze.
ERGO: Wenn du eine Pfändung hast, kannst du gesetzlich NICHTS ansparen. Was sich 2 Monate auf dem Konto hält, wird verbucht!
Ich hab zum glück nie eine Pfändung gehabt, aber kann mir kaum vorstellen das dies immer so abläuft. Man muss doch die Chance haben, minimal etwas anzusparen, als sicherheit für unplanbare notwendige Ausgaben.

Yavanna

Gibt doch eh keine Zinsen bei der Bank.
Also abheben und Barvorrat anlegen. Dann bist du auf der sicheren Seite

jeschik

Zitat von: Yavanna am 01. Dezember 2021, 18:19:25Gibt doch eh keine Zinsen bei der Bank.
Also abheben und Barvorrat anlegen. Dann bist du auf der sicheren Seite
Ich seh das genauso, aber es muss dann ja auch ein sicherer lagerort sein, sonst ist nichts mit auf sicherer seite.  :blum:

Yavanna

Klar
Loch in die Seiten einer Bibel schneiden, oder ein anderer Schinken und die Geldrolle rein.  :lol:

jeschik

Zitat von: Yavanna am 02. Dezember 2021, 05:43:03Loch in die Seiten einer Bibel schneiden, oder ein anderer Schinken und die Geldrolle rein.  :lol:
:lol:

Steve79

Verstecke kennen aber auch die Einbrecher.
Lieber (wenn es viel Geld ist) irgendwo verstecken wo es eklig ist reinzugreifen: denn wenn man als Räuber oder Einbrecher auf Adrenalin ist und unter Zeitdruck dann werden die Instinkte wach und man greift dann nicht gerne ins Feuchte etc.
Unter der Spüle zwischen alten Lappen und Töpfen, Reinigungsmitteln etc. da wäre ein guter Versteck. Zb. Boden von Waschpulver

Heinz-Otto

Klingt alles super, wenn man nicht Gläubiger ist.

Ich bin da zwar ehrlich gesagt doppelmoralisch - manche nennen es auch Robin-Hood-Denken -.
Trifft es Banken, Versicherungen, Miethaie tut mir das nicht leid. Die schreiben das ab und zahlen eh kaum Steuern und zocken tendenziell ab.

Trifft es aber den kleinen Handwerker von nebenan, Kindesunterhalt oder private "Ehrenschulden" etc. dann sehe ich das anders.
Denen gönne ich es, wenn sie mal ein paar Euros ergattern können.

Steve79

Die ,,Kleinen" sind eher nicht die die Scharen von Eintreibern haben. Maximal was man als normal Sterblicher machen kann ist ein Inlassounternehmen beauftragen. Kostet Zeit und Anteil des potentiellen Geldes und lohnt sich auch erst bei höheren Beträgen.

Die großen verdienen hingegen auch gut an der Masse: wenn man mal einen findet der plötzlich doch pfändbar wird dann läppern sich die kleinen Sachen ins große.


Abgesehen davon bin ich bei meinem P-Konto recht sicher, dass ich es in den nächsten Monat mitnehmen darf das Geld.
Der Gesamtumsatz darf aber nicht höher sein als der Freibetrag. Und Reste vom erlaubten Umsatz gehen sogar in die Folgemonate über. So jedenfalls mein letztes Kenntnisstand

Heinz-Otto

Wenn ich deine Beiträge so lese, stelle ich fest, dass du sehr seltsame "Lebenserfahrungen" hast und dein "Universum", erheblich kleiner ist, als meins und das vieler anderer hier.

Für einen Mahnbescheid braucht man kein Inkasso. Zudem kann man seine Forderungen auch verkaufen.

Statt auf die Gläubiger zu "schimpfen" sollte man sich eher mal überlegen was da schief geht, wenn man hohe Schulden hat.
Ich lebe fast durchgängig seit 2005von Hartz 4. Lange Zeit davon mit Kind. Schulden hatte ich noch nie.
Sich immer auf H4 zurück ziehen und jammern ist nicht mein Ding.
Hat man wenig Geld, muss man seine Bedürfnisse eben dem Geldbeutel anpassen.
Verzicht ist nicht schön und kann hart sein. Aber mit Staatsknete muss ich mich halt einschränken.
Man kann es auch als Chance sehen, nachhaltiger zu wirtschaften und den Konsumzwang zu überdenken.


asus1402


Steve79

Ich habe noch nie selbst Schulden gemacht. Und auch schon Jahrzehnte von 1/10 von Hartz4 gelebt. Mir braucht man da nix zu erzählen.
Aber es gibt Lebenssituationen wo man automatisch Schulden macht.

Meine konkrete erzählt ich jetzt mal nicht könnte ein Buch darüber schreiben, aber hier ein Beispiel:

Ein Mann aus Armes Deutschland (ein reeller Fall) hat um die 10 Kinder mit 4 verschiedenen Frauen. Er muss für alle Unterhalt zahlen lebt aber von Hartz 4.
Er macht also im Monat um die 4000 Schulden ohne das er sich irgendwo was leihen muss oder dergleichen.
Auch müsste er um 1000€ für sich zu haben 7000€ brutto verdienen was in seinem Fall unmöglich ist.

Mein Fall geht eher in die Richtung: in extremer Armut gelebt dann nach Deutschland gekommen auch lange nicht viel gehabt und dann sich zusammen mit zwei anderen eine Zeit lang was aufgebaut. Dann nach einigen Jahren Verwerfungen mit einem der beiden gehabt. Dann Schlägerei, fünfstelliger Betrag nicht ausgezahlt bekommen und daraufhin noch teilweise weitere Probleme. Wegfall von guten Einnahmen plus des gesamten aufgebauten Geldes.
Und diese Schulden habe ich teilweise bis heute noch. Etwas ist schon weg.
Aber ich selbst lebe extrem sparsam und kenne auch echte Armut noch viel krasser als Hartz 4.
Und eben auch die Seite des Erfolgs und die Schattenseite.

Heinz-Otto

Sicherlich gibt es auch Fälle, wo man unverschuldet verschuldet ist.

Aber wenn man den Strom nicht bezahlt, oder die Miete, dann hat man sein Geld schlicht nicht gut eingeteilt.
Strom und Miete ist das wichtigste, das man möglichst immer zahlen sollte. (Vorbeugend, die aktuelle Situation mit den explodierenden Strompreisen ist was anderes!)

Wurde man berechtigt sanktioniert, ist das auch eine Schuldenfalle. Allerdings auch selbst verschuldet.

Ich sehe das zunächst völlig wertfrei. Dennoch unterscheide ich, wie die Schulden entstanden sind und wie man damit umgeht.

Ich wollte nur darlegen, dass es auch jemanden gibt, dem das Geld fehlt und zu unrecht vorenthalten wird.
Jeder will und braucht das Geld das ihm zusteht. (Wie gesagt, außer Banken etc.. Die werden so schnell nicht arm oder gehen bankrott. Die schreiben das ab und holen sich die Verluste wieder bei uns Kunden rein)
Ich selbst bin nicht der Typ der Schulden macht. Aber wenn, tue ich alles, um sie schnellst möglich zu begleichen.
Nicht bezahlte Schulden werden immer höher und teurer.

Es kann kleine Handwerksbetriebe, bzw. KMU in den Ruin treiben, wenn viele Kunden/Auftraggeber nicht zahlen.





Steve79

Das ist selbstverständlich das immer irgendwo jemandem Geld fehlt wenn ein anderer es als Schulden hat.
Aber bis auf wenige Ausnahmen im Privatbereich bekommen arme Leute gar keine Kredite etc.
D.h. Wenn arme Leute Schulden haben ist es selten so, dass Sie diese Schuldensumme überhaupt mal in der Hand gehalten haben.
Wohingegen Reiche einen gewissen %-Satz an Abschreibungen miteinkalkulieren.

Der Typ mit den 10 Kindern ist ja auch in gewisser Weise Schuld. Niemand hat ihn gezwungen. Aber einen Ausweg hat er wohl nicht mehr und außer Hartz 4 und P-Konto keine Möglichkeit zu leben. Aber z.B. im Alter viel bedeutender Kinder zu haben als viel Geld.

Depri2022

Nuja, die 10 Kinder nutzen ihm nix.
Nur den Frauen, die bekimmen pro Kind Extra Rente.
Ab 12 Kinder hat man seine Rente erwirtschaftet.
Allerdings wünsche ich keiner Frau 12 und mehr Kinder ...

Schulden kommt von Schuld. Ergo macht man möglichst keine wenn man weiß, dass man es nicht zahlen kann.
Daher niemals z.B. Lockangebote mit heute bestellen und in 6 oder 12 Monaten bezahlen. Keine Ratenkäufe.
Damit bin ich bisher immer gut gefahren.