Hartz IV Bezieher sollen Gepäck am Flughafen schleppen

Begonnen von selbiger, 13. Oktober 2022, 11:39:30

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Yasha

Zitat von: Alina81 am 14. Oktober 2022, 23:12:56Ich beziehe mich vor allem auf das Thema Zusätzlichkeit und Wettbewerbsneutralität und da sehe ich ganz große Fragezeichen bei einigen solcher Maßnahmen. 

Zitat von: Alina81 am 14. Oktober 2022, 23:12:56Da braucht es bei den Preisen, die für die meisten Sachen dort verlangt werden nämlich gar keine Förderung.

Erst Fragezeichen und dann folgen gleich daraus gewagte Feststellungen, das ist auch eine Kunst, die Dir doch dann doch wieder egal ist bzw. sein müsste -solange Du sowas trotzdem mitmachst.

Wenn du so gut über das Instrument und dessen fehlerhafte Anwendung informiert bist -dann stellt sich die Frage  -warum Du stattdessen daran jahrelang mitwirkst und somit dem Instrument Berechtigung in seiner Form gibst, die doch angeblich nicht das ist, als was es angeboten durchgeführt wird.

Und dann noch einen draufsetzt, mit

Zitat von: Alina81 am 14. Oktober 2022, 23:12:56und mich nicht wie so viele andere in diesem Forum gegen solche Maßnahmen rigoros sperre. Und bis auf die letzten paar Monate dort auch sehr glücklich war.

Zitat von: Alina81 am 14. Oktober 2022, 23:12:56Und viele "Hartzer" in solchen Maßnahmen sind auch keine unterdurchschnittlichen Arbeiter.

Viele ist relativ.16d bietet keine realen Arbeitsbedingungen, um das vergleichen und einschätzen zu können. 

Zitat von: Alina81 am 14. Oktober 2022, 23:12:56Bei uns gab es viele verschiedene Bereiche und da konnte man sich schon oft fragen, warum die überhaupt arbeitslos waren.

"Bei uns"?

Das alles ergibt überhaupt keinen logischen Sinn. Und wirkt zudem überhaupt nicht stimmig, was Du da an Argumenten bringst und ungelenk verknüpfst.

Wieso machst Du angeblich sowas Jahre mit und warst dabei noch "glücklich". Das nehme ich Dir nicht ab.

Und machst aus Deiner Mitwirkung daran noch einen Vorwurf, wenn andere eben nicht Ihre Lebenszeit mit solchen Sinnlosigkeiten verplempern wollen, wo man als Teilnehmer zudem andauernd der Beobachtung und Beurteilung Dritter unterliegt. Dazu noch umfangreichen Einschätzungen zu höchst privaten Befindlichkeiten und das dann noch ungefiltert dem JC übermittelt wird?

16d ist zudem keine Brücke in den ersten Arbeitsmarkt. Denn dazu bedürfte es realer Arbeitsbedingungen.

Du bist nicht konsequent. Entweder man ist für 16d  -oder dagegen. Aber nicht beides und dabei noch " sehr glücklich". Und formt  dann noch daraus einen Vorhalt, wenn andere Elo eben nur eine Geisteshaltung präferieren -und eben nicht gleichzeitig für die Jobcenter agieren und  dagegen argumentieren.   
 


Alina81

Zu spät für eine noch ausführlichere Antwort. Von daher nur so viel:

Ich fand es sehr gut, wieder etwas zu tun zu haben. Und mir etwas dazu zu verdienen, auch wenn es am Anfang nur ca. 130 Euro pro Monat waren.

Der Maßnahmeträger an sich war auch wirklich gut. Ich konnte schnell in einen Bereich wechseln, der mir deutlich mehr lag als das, was ich zuerst tun sollte.

Nach dem 1-Euro-Job kam ich in eine Maßnahme, wo ich sogar 900 Euro netto oder so verdient hatte. Takt oder Job aktiv. Ich weiß nicht mehr genau wie die hieß.

Dort wurde ich dann noch vor Ablauf der Maßnahme herausgenommen, weil es dann die Bürgerarbeit gab und ich das machen konnte. Auch mit solch einem oder einem ähnlichen Verdienst. Beide Maßnahmen nicht Vollzeit.

Ich bekam die Verantwortung für einen eigenen Bereich und konnte da machen, was ich wollte und hatte da richtig gut "abgeliefert". Das hätte ich unter den damaligen Umständen von mir aus sogar bis zur Rente machen können.

Erst als irgendwann eine Kollegin dazu kam, mit der ich nicht konnte, verlor ich die Lust darauf und konnte zum Glück in einen anderen Bereich wechseln.

Da war ich auch lange Zeit sehr bemüht, aber das war letzten Endes vergebene Liebesmüh und eine Tätigkeit, die leider von vornherein zum Scheitern verurteilt war.

Dann kam auch noch die Phase, in der meine persönlichen/privaten Probleme aufkamen oder noch größer wurden.

Dass die letzten Monate dort schlecht waren, lag teils an der zuletzt leider sinnlosen Tätigkeit und aber vor allem auch daran, dass ich endlich erkannt hatte, dass ich eben diese letzten Monate einfach nur vergeudet hatte, und das erst erkannt hatte, als ich das Jobcenter kontaktiert hatte und mich freiwillig in die Betreuung durch das Fallmanagement begab, um eben diese Probleme in Ruhe angehen zu können. Ohne Maßnahme und ohne Bewerbungsdruck.

Leider hatte ich auch erst da von dem Fallmanagement gehört. Hätte ich das schon früher gewusst, hätte ich mir das letzte Kapitel bei diesem Maßnahmeträger sparen können und früher damit beginnen können, mein Leben Schritt für Schritt wieder in die richtige Bahn zu lenken.

Es gab dort viele verschiedene Arbeitsbereiche und für einige davon dürfte es meinem persönlichen Empfinden und Verständnis nach keine 1-Euro-Jobs oder sonstige Maßnahmen geben. Aber wenn man bedenkt, wie viele Schrottmaßnahmen und entsprechende Maßnahmeträger es so gibt, dann war das zu 95% schon eine echte Perle.

Sollte ich noch mal eine Maßnahme machen, würde ich auf jeden Fall erneut dort arbeiten wollen.

Yasha

Zitat von: Alina81 am 15. Oktober 2022, 02:35:27Zu spät für eine noch ausführlichere Antwort. Von daher nur so viel:

Zitat von: Alina81 am 15. Oktober 2022, 02:35:27Ich fand es sehr gut,auch wenn es am Anfang nur ca. 130 Euro pro Monat waren.

Bei 16d gibt es keinen "Verdienst". Das kann also nur eine Aufwandsentschädigung gewesen sein. Was soll daran sehr gut sein?

Bei einem Ehrenamt beispielsweise, gäbe es keine rundum Bespitzelung und dazu meist mehr Geld und Wertschätzung. Aber das blendest Du mal wieder geschickt aus und machst weiter mit der Aufzählung stereotyper , überzogen wirkender Superlative, wie sie auch einer fiktiven Elo Schilderung aus einem Jobcenter Werbevideo entnommen sein könnte, jedenfalls dem Kern nach:

Zitat von: Alina81 am 15. Oktober 2022, 02:35:27Der Maßnahmeträger an sich war auch wirklich gut.

Zitat von: Alina81 am 15. Oktober 2022, 02:35:27Nach dem 1-Euro-Job kam ich in eine Maßnahme, wo ich sogar 900 Euro netto oder so verdient hatte.

16i? :scratch:

Zitat von: Alina81 am 15. Oktober 2022, 02:35:27Verantwortung für einen eigenen Bereich und konnte da machen, was ich wollte.

Verantwortung via Laissez-faire. :zwinker:  :nea:

Zitat von: Alina81 am 15. Oktober 2022, 02:35:27Kollegin dazu kam, mit der ich nicht konnte, verlor ich die Lust darauf und konnte zum Glück in einen anderen Bereich wechseln.

Laissez-faire 2. :scratch:  :zwinker:

Zitat von: Alina81 am 15. Oktober 2022, 02:35:27Aber wenn man bedenkt, wie viele entsprechende Maßnahmeträger es so gibt, dann war das zu 95% schon eine echte Perle.

Seltsam überhöhte Bewertung. :scratch:

Zitat von: Alina81 am 15. Oktober 2022, 02:35:27Sollte ich noch mal eine Maßnahme machen, würde ich auf jeden Fall erneut dort arbeiten wollen.

16i`? :scratch: Das ist eine mit 100 Prozent Förderung. Keine echte Eingliederung.

Zitat von: Alina81 am 15. Oktober 2022, 02:35:27Leider hatte ich auch erst da von dem Fallmanagement gehört. Hätte ich das schon früher gewusst, und früher damit beginnen können, mein Leben Schritt für Schritt wieder in die richtige Bahn zu lenken.

Sowas nennt man übrigens "Maßnahmeketten".

Die richtige Bahn kennt das Jobcenter nicht. Nur den Drehtüreffekt -bestenfalls.

Warum schon wieder so viel ausufernde Jobcenter Werbung?

Mich überzeugst Du damit nicht. Du übertreibst es damit.

Ist meine Meinung.

selbiger

all diese eingliederungen,diese 1 teuro billgarbeiterverwertung..usw..usf..sowas gab es früher schonmal..nur mit dem unterschied..gutes gehalt..vollzeit..kv rv versichert..etz..usw..nannte sich abm..leiider nur für viertel jahr..es kam allgemein imemr was in die rv und rk..das ist mit unter sehr wichtig..bis der sklavenhandel 2004-5 eingeführt wurde..nichts mehr wirksammes für rk..ergenzende sozialleistung für den rest des lebens vorprogrammiert..und letztlich ohne nenenswerte erfollge..ausser bei den jobcenters bzw..massnameträgern..die haben gewinne eigefahren.. :wand:
Sich zu Tode arbeiten,ist die einzige gesellschaftliche anerkannte Form des Selbstmordes.

Die Menschen glauben viel leichter eine Lüge,die sie schon hundertmal gehört haben,als eine Wahrheit,die ihnen völlig neu ist.

Steve79

Zu der Zusätzlichkeit:

Vor 10 Jahren habe ich auch einen 1€Job gemacht in einem Laden/Sozialkaufhaus. Diesen gab es schon damals gut 20 Jahre und er hat noch ein paar Jahre weiter existiert nachdem ich dort weg war.
Also insgesamt gut 30 Jahre von denen die Hälfte vor Hartz 4 Zeiten war.

In der Spitze haben sie 50 1€-Jobber beschäftigt und ca. 4 normale Vollzeitangestellte + eine Leiterin + der Chef im Hintergrund der sich nur ab und zu blicken lies.

Jedenfalls für die Zeit wo ich da war kann ich 100% sicher sagen, dass dort jeden Tag durchschnittlich 3500-4000€ Umsatz gemacht worden sind. Zu meiner Zeit waren ca. 20 1€-Jobber und ab und zu Sozialstundenleute dort beschäftigt.
D.h. Für die gab es ja dann auch ca. 800€ Förderung pro Monat pro Person.

Die Halle war ziemlich wertlos und lief fast ohne Heizung und bis auf das Büro ohne Technik und bis auf das Licht ohne Strom.
Also hätte man schon mit dem Umsatz eines Tages kostendeckend gearbeitet, weil alle Waren gespendet wurden.

Vorsichtig geschätzt sind also mindestens 100.000€/Monat in schwarze Kassen geflossen. Und das immerhin gut 30 Jahre lang. Und das war eine gGmbH die keine Gewinne machen darf.

Ich habe hier und da was mitbekommen, dass evtl. die Hells Angels oder ein anderer Rockerclub dort im Spiel war.

Zu dem Punkt ob die Arbeiter gute Arbeiter sind:
Bei uns gab es sehr viele top fleißige Handwerker mit allerdings Defiziten bei sozialer Intelligenz oder Sozialkompetenz.
Z.B. hatten wir so einen grimmigen Zwerg der konnte aber rackern wie kein Zweiter oder einige Menschen mit Sprachbarrieren.

Also Arbeit sehr gut und kostenlos aber Selbstvermarktung sehr schlecht.


Alina81

Das erste Mal, dass ich einem Beitrag von Dir nur zustimmen kann. Bei mir war es übrigens auch ein Sozialkaufhaus, zu dem aber noch einige andere Bereiche gehörten. Unter anderem Fahrradwerkstatt (Inklusive Verkauf), Holzwerkstatt, Umzüge & Transporte u.n.m.

Wenn man die Stellen gestrichen hätte, die es eigentlich nur um der Maßnahmen Willen gab, es weiterhin die regelmäßigen Sachspenden gegeben hätte und die besten Arbeiter behalten hätte, dann hätte sich das auch finanziell locker selbst tragen können.

Und auch wenn es ein e.V. war und es hieß, dass die offiziell keinen Gewinn machen dürfen, fällt es mir schwer daran zu glauben dass dem wirklich so war. Vor allem angesichts der Preise, ganz besonders im Bereich der Möbel.

Festangestellte gab es da nur wenige, pro Arbeitsbereich einen Anleiter, ein paar Sozialpädagogen und dann noch jemand für Arbeitsschutz & Co.

selbiger

Zitat von: Steve79 am 16. Oktober 2022, 11:10:11Zu der Zusätzlichkeit:

Vor 10 Jahren habe ich auch einen 1€Job gemacht in einem Laden/Sozialkaufhaus. Diesen gab es schon damals gut 20 Jahre und er hat noch ein paar Jahre weiter existiert nachdem ich dort weg war.
Also insgesamt gut 30 Jahre von denen die Hälfte vor Hartz 4 Zeiten war.

In der Spitze haben sie 50 1€-Jobber beschäftigt und ca. 4 normale Vollzeitangestellte + eine Leiterin + der Chef im Hintergrund der sich nur ab und zu blicken lies.

Jedenfalls für die Zeit wo ich da war kann ich 100% sicher sagen, dass dort jeden Tag durchschnittlich 3500-4000€ Umsatz gemacht worden sind. Zu meiner Zeit waren ca. 20 1€-Jobber und ab und zu Sozialstundenleute dort beschäftigt.
D.h. Für die gab es ja dann auch ca. 800€ Förderung pro Monat pro Person.

Die Halle war ziemlich wertlos und lief fast ohne Heizung und bis auf das Büro ohne Technik und bis auf das Licht ohne Strom.
Also hätte man schon mit dem Umsatz eines Tages kostendeckend gearbeitet, weil alle Waren gespendet wurden.

Vorsichtig geschätzt sind also mindestens 100.000€/Monat in schwarze Kassen geflossen. Und das immerhin gut 30 Jahre lang. Und das war eine gGmbH die keine Gewinne machen darf.

Ich habe hier und da was mitbekommen, dass evtl. die Hells Angels oder ein anderer Rockerclub dort im Spiel war.

Zu dem Punkt ob die Arbeiter gute Arbeiter sind:
Bei uns gab es sehr viele top fleißige Handwerker mit allerdings Defiziten bei sozialer Intelligenz oder Sozialkompetenz.
Z.B. hatten wir so einen grimmigen Zwerg der konnte aber rackern wie kein Zweiter oder einige Menschen mit Sprachbarrieren.

Also Arbeit sehr gut und kostenlos aber Selbstvermarktung sehr schlecht.




sozialkaufhaus..gut und schön aber nen bitteren beigeschmack hat das ganze schon..das sind spenden sprich es werden dinge geschenkt an sozialkaufhäuser die diese denn für sozialschwache die sich teure möbel usw nicht leisten können verkaufen..wer würde daran wohl verdienen..??ich kann das ja verstehen wenn sich das sozialkaufhaus diese dinge kostenpflichtig beschaffen muss und einen gewissen betrag erwirtschaften muss..also wie im realem gechäftsleben auch..aber dinge geschenkt bekommen..um diese denn in barres umzusetzen..ist fade.. :weisnich:
Sich zu Tode arbeiten,ist die einzige gesellschaftliche anerkannte Form des Selbstmordes.

Die Menschen glauben viel leichter eine Lüge,die sie schon hundertmal gehört haben,als eine Wahrheit,die ihnen völlig neu ist.

Lina

Sozialkaufhaus, Sozialpädagoge was bedeutet Sozial in diesem Zusammenhang?

Steve79

Zitat von: Lina am 16. Oktober 2022, 11:48:27Sozialkaufhaus, Sozialpädagoge was bedeutet Sozial in diesem Zusammenhang?

Deswegen werden diese Dinger auch immer weniger: ,,Meins" hat 2017 oder so zugemacht.

Vielleicht ist tatsächlich ein alter Rockerboss gestorben der die Leute 30 Jahre unter den Fittichen hatte und erst danach haben die Verantwortlichen die Courage aufbringen können es zu beenden.
Vielleicht wurden diverse Leite geschmiert in der Verwaltung:

Das nimmt immer mehr ab im Zuge der Digitalisierung.


Es ist immer schwierig wenn Sozial draufsteht und der Staat involviert ist. Denn Staat und Privat ist getrennt. Und ein Sozialarbeiter arbeitet aber mit den Menschen auf privater Vertrauensebene und zusätzlich ist der in solchen Einrichtungen aber auch höher gestellt bzw. die Betreuten sind ja dann die Schwachen denen geholfen wird und die Betreuer kriegen Geld fürs Helfen und die Betreuten kriegen kein Geld fürs arbeiten.

selbiger

richtig..nicht überall wo sozial draufsteht ist auch sozial drinn.. :grins:
Sich zu Tode arbeiten,ist die einzige gesellschaftliche anerkannte Form des Selbstmordes.

Die Menschen glauben viel leichter eine Lüge,die sie schon hundertmal gehört haben,als eine Wahrheit,die ihnen völlig neu ist.

Lina

@Steve79

Haben dir die Sozialarbeiter,Sozialpädagogen geholfen?

Alina81

Zu solchen Maßnahmen, nicht nur in Sozialkaufhäusern, gehören halt oft auch Sozialpädagogen dazu. Das liegt sicherlich auch daran, dass in solchen Maßnahmen auch einiges zusammen kommt an Menschen und möglichen Problemen. Welche mit Suchtproblematiken, welche mit anderen gesundheitlichen Problemen, verschiedenste Nationalitäten u.s.w. - Da kann es sowohl persönliche Probleme geben als auch welche im Rahmen der Arbeit selbst.

Das ist auch nichts Schlimmes, zumindest hatte ich da nie negative Erfahrungen damit.

Da kannst Du z.B. hin, wenn es mal Probleme gibt oder wenn Du irgendwo Hilfe brauchst. Letzteres zum Beispiel auch wenn jemand nicht so vertraut ist mit Anträgen oder so.

Ich hatte selten mal Berührungspunkte mit denen.

Da war jemand aus deren Team bei den Vorstellungsgesprächen mit dabei und wir hatten in dem Sozialkaufhaus jede Woche einmal eine Teambesprechung, bzw. Bereichsübergreifend, also in größerer Runde, und diese Runde wurde von einer Sozialpädagogin geleitet.

Und wenn ich mal einen Vorschuss haben wollte, musste ich dafür meine Sozialpädagogin fragen und die hatte das auch immer genehmigt.

Man könnte auch sagen es ist ein Mittler zwischen den Maßnahmeteilnehmern und der Geschäftsführung. Aber, so zumindest bei uns, auch mit einigen Befugnissen ausgestattet, so dass Du eben nicht noch zur GF hin musst mit Deinem Anliegen (Wo Du ja nicht immer sofort oder schnell einen Termin dafür bekommst), sondern die das schnell und unbürokratisch entscheiden können. Die sind halt deutlich schneller erreichbar und wenn ich mal was von denen wollte, war das teilweise innerhalb von ein paar Minuten geklärt oder spätestens bis zum Feierabend hin.

Steve79

Zitat von: Lina am 16. Oktober 2022, 12:07:42@Steve79

Haben dir die Sozialarbeiter,Sozialpädagogen geholfen?

Bei uns war es ohne. Bei mir jedenfalls.
Es war ein reiner Wirtschaftsbetrieb

Yasha

#43
Wie lautet der Kern des Themas? Es geht um gewollte "Zwangsverpflichtung", nach dem Willen der CDU.

Dazu mal ein drastischer Vergleich, der aber nicht weit hergeholt erscheint, weil viele Soz. Päd mit Ausbildung zur Resozialisierung von Gefangengen in 16d auch anteilig vorhanden sind -die vorher im Strafvollzug eingesetzt wurden  bzw. zur Resozialiserung ausgebildet sind. Und nur  die Arbeit dort, die unterliegt bislang Zwang.Weil:

ZitatZunächst bestimmt Art. 12 III GG, dass Zwangsarbeit (nur) bei einer gerichtlich angeordneten Freiheitsentziehung zulässig ist. Hinzu kommt das aus Art. 2 I in Verbindung mit Art. 1 I GG resultierende Resozialisierungsgebot, dem im Strafvollzugsrecht eine tragende Rolle zukommt. Vereinfacht lässt sich sagen, dass der Faktor ,,Arbeit" in Justizvollzugsanstalten eine wichtige Säule für die Resozialisierung eines Strafgefangenen sein kann.

Unabhängig davon gibt es sehr viele Ähnlichkeiten zu 16d:

ZitatVergütung eines Gefangenen, die – je nach Bundesland – zwischen 1,37 Euro und 2,30 Euro beträgt.

ZitatGefangene sind keine Arbeitnehmer:innen

ZitatNach § 37 StVollzG soll die Arbeit insbesondere dem Ziel dienen, die Fähigkeiten für eine Erwerbstätigkeit nach der Entlassung  zu vermitteln, zu erhalten oder zu fördern. Hinzukommen aber auch weiteren Resozialisierungsaspekte abseits der beruflichen Fähigkeiten: Die Leistungsbereitschaft soll gefördert werden,

Quelle: https://jura-online.de/blog/2022/05/05/bverfg-verhandelt-uber-vergutung-von-gefangenen/

Auf einen Streich - mittels kurzer "Anpassungen" an die Klientel - von mir verdeutlicht  -und schon ist der 16d Aufhänger fertig. Passt-wie A..h auf Eimer. Moment, noch fehlt der generelle Zwang. Bislang war da nur eine Sanktionsandrohung bei 16d.

Und der Zwang bei ALG II, der würde dann eben ALG IIer mit Strafgefangenen auf eine Linie setzen.

Nur, um das mal zu verdeutlichen, was die CDU da für dreiste Zumutungen in den Raum stellt.

Und ich empfehle aktuell jedem 16d "Romantiker" da eher mal das Studium dessen im Internet, was die Jobcenter da mittlerweile schon als "Informationen zur Planung 2023 des Förderinstruments AGH " für  Berlin, beispielsweise , online gestellt haben.

Das ist eine exakt abgestimmte Maschinerie -zugunsten der Jobcenter  Kennzahlen. Der Arbeitslose ist und bleibt da faktisch nur Manövriermasse. Die Absichten ansonsten sind nichts als hohle Phrasen, auch  -wenn da immer die Rede von einem arbeitsmarktpoltischen Instrument ist. Beispiel dessen, welches tief blicken lässt:

ZitatSie  sollen  zumindest  mittelbar  an  die  Aufnahme  einer  Tätigkeit  auf dem allgemeinen   Arbeitsmarkt   herangeführt   werden.

Zitatentscheiden daher die persönlichen Ansprechpartner*innenin    der    Arbeitsvermittlung    über    die    Zuweisung    geeigneter Teilnehmer*innen.Diese  erhalten  zusätzlich  zum  Arbeitslosengeld  II  eine  angemessene Aufwandsentschädigung pro geleisteter Arbeitsstunde.

Quelle: https://www.landkreis-neunkirchen.de/fileadmin/user_upload/lknk/Jugendberufshilfe/Glossar_-_Was_bedeutet_/Glossar_-_Arbeitsgelegenheiten_2021.pdf

Da war eigentlich noch die Corona Seuche omnipräsent, was jenes JC aber wohl mal eben ausblendete.

Nachtrag /Ergänzung zu 16d - aus der Sicht eines Trägers bzw. für Träger empfehle ich das Studium dessen:

https://www.landkreis-oder-spree.de/media/custom/2689_1849_1.PDF?1540885225

Wobei sofort ersichtlich wird:  Dieses JC sieht nur einen 20 Stunden Einsatz für 16d vor.

Auch interessant, Die Unterlagen für Träger, in der Rubrik :

ZitatAnträge und Formulare für Träger von Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung (MAE) nach § 16d SGB II

Quelle: https://www.landkreis-oder-spree.de/index.php?object=tx,3410.2&ModID=10&FID=2426.203.1


Lina

Hartz4 erinnert an Methoden in der DDR in etwas abgemilderter Form.




Zitat:

"Weitreichende Folgen für Betroffene und ihre Familien
Nicht nur während der Haftzeit sind viele Betroffene unmenschlichen Bedingungen wie Zwangsarbeit ausgeliefert. Wer wegen "asozialen Verhaltens" im Gefängnis saß, hat nach der Haft größte Schwierigkeiten, wieder in die Gesellschaft aufgenommen zu werden. Menschen mit dem Stigma "asozial" sind nicht nur ohne Arbeitsplatz, sondern verlieren oftmals auch ihr komplettes soziales Umfeld. Zudem müssen sie sich diese zahllosen Vorschriften beugen. Einige müssen sich an Reise- und Aufenthaltsverbote halten. Für manche sind unangekündigte Hausdurchsuchungen an der Tagesordnung. Wiederum anderen wird ein Arbeitsplatz zugewiesen, den sie annehmen müssen, um nicht wieder im Gefängnis zu landen."


https://www.mdr.de/geschichte/ddr/politik-gesellschaft/asozialenparagraph-arbeitslos-opposition-arbeitslager-zwangsadoption-100~amp.html#referrer=https://www.google.com&csi=0