Lohnt sich Arbeiten mit dem Bürgergeld?

Begonnen von putinow, 09. Februar 2023, 19:54:33

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Josef

Ein Angestellter muss sich für einen Arbeitgeber lohnen, deshalb gibt es ja die unterschiedlichen Entgelte. Klar sollte für die gleiche Arbeit auch der gleiche Lohn gezahlt werden, die Frage ist eher wieso jemand mit Ausbildung in dem Beruf und jemand ungelerntes die gleichen Tätigkeiten ausführen.
Das viele Kinder leider zu einem sehr hohen Bedarf führen und deshalb das Bürgergeld entsprechend hoch ist und sich Arbeiten dadurch kaum noch lohnt ist leider eine Tatsache, die der Gesetzgeber so nicht berücksichtigt. Leidtragende sind dann die Kinder, die in Statistiken immer mit unterhalb der Armutsgrenze auftauchen, Schuld sind aber eigentlich die Eltern.
Die wirklich guten Fachkräfte kommen auch nicht nach Deutschland, hat aber verschiedenste Gründe. Zum einen ist Deutsch nicht unbedingt eine weit verbreitete Sprache und auch nicht ganz leicht im vergleich zu Englisch das eine sehr hohe Verbreitung hat. Zum anderen ist es tatsächlich so, dass die Abgaben sehr hoch sind und jemand der nicht wegen der Sozialleistungen nach Deutschland kommt wird diese auch nicht finanzieren wollen durch seine Steuern und Abgaben.
Beim Thema wird man sich immer im Kreis drehen, schraubt man die Sozialleistungen runter wird es viele treffen die gar nicht in der Lage sind zu arbeiten (und gibt auch sowas wie ein GG). Lässt man die Sozialleistungen wie sie sind gibt es immer weniger Anreiz für viele überhaupt eine Beschäftigung aufzunehmen. Das Bürgergeld ist nun mal das absolute Minimum, aber eben auch nicht soviel geringer als der Mindestlohn und die Lebenshaltungskosten richten sich im Endeffekt an diese Messlatte. Durch die aktuelle Zuwanderung wird sich dieses Problem aber mittelfristig noch verstärken, viele der Migranten suchen oder haben aktuell einen Job um ihren Aufenthalt zu sichern und vielleicht sogar Familie nachzuholen, was aber passiert, wenn diese Hürde genommen ist? Erfahrungsgemäß sind das nicht die großen Fachkräfte und sogar Akademiker kann man teilweise nicht mal als Fachkräfte sehen, zumindest habe ich diese Erfahrung gemacht. Je nach Herkunfstland natürlich unterschiedlich.

putinow

Dazu kommt noch das Märchen vom angeblichen Fachkräftemangel. Fachkräftemangel ist ein Euphemismus.
Es gibt keinen Fachkräftemangel, es gibt aus Sicht der Wirtschaft nur einen Mangel an willigen Niedriglöhnern.
Wenn Angebot und Nachfrage auseinanderklaffen muss man sich eben was einfallen lassen, vielleicht die Profite und Renditen zu Gunsten der finanziellen Absicherung und guten Arbeitsbedingungen der Arbeitsnehmer reduzieren.
Aber mit dieser Schutzbehauptung ist es dann möglich ins Ausland abzuwandern oder anderweitig Löhne zu drücken.

BigMama

Zitat von: putinow am 11. Februar 2023, 18:01:58Es gibt keinen Fachkräftemangel, es gibt aus Sicht der Wirtschaft nur einen Mangel an willigen Niedriglöhnern.
Das sehe ich ganz anders. Auf dem Arbeitsmarkt findet sich kaum ein qualifizierter Facharbeiter, der nicht in Lohn und Brot steht. Die qualifizierten Handwerker beispielsweise können sich die Arbeitgeber aussuchen und nehmen den mit entweder der besseren Bezahlung oder den besseren Benefits oder aber mit dem Arbeitszeitmodell, welches den besten Work-Live-Balance hat.
Wer mit einem Berufsabschluss (aus vielen Fachbereichen, nicht allen) und aktuellen Kenntnissen keine vernünftig bezahlte Stelle hat und arbeitslos ist, macht irgendetwas falsch oder es stehen andere Dinge im Vordergrund, die sich nicht mit der Tätigkeit vereinbaren lassen. Aber ich erlebe in vielen Bereichen einen Mangel an Fachkräften auch bei guter Bezahlung. Es gibt schlicht nicht genügend qualifizierte Menschen.

Wohingegen wir sehr viele Ungelernte haben, die man schlichtweg nicht einfach mal so anlernen kann.   
Die Welt wird nicht von skrupellosen Verbrechern, finstren Kapitalisten oder machtgierigen Despoten regiert, sondern von einer gigantischen, weltumspannenden RIESENBLÖDHEIT.
Wer´s nicht glaubt, ist schon infiziert.
(Michael Schmidt-Salomon, GBS-Sprecher)

putinow

Ich weis ja nicht von welchen Planeten du kommst aber dein Beitrag ist ja sowas von realitätsfremd.
Bei den Löhnen die manche Firmen bieten wundert es mich gar nicht dass sie einen Fachkräftemangel haben. Erst heute morgen las ich wieder so ein blauäugiges Stellenangebot: Eine Vollzeit-Stelle im IT-Support. Verlangt wurden ein abgeschlossenes Studium im IT-Bereich und mehrere Jahre Berufserfahrung. Jahresbruttogehalt: 30.000€. Warum sollte sich jemand bei denen bewerben wenn man mit der geforderten Qualifikation das 1,5 - 2 fache fordern kann?

BigMama

Zitat von: putinow am 11. Februar 2023, 18:42:32Jahresbruttogehalt: 30.000€. Warum sollte sich jemand bei denen bewerben wenn man mit der geforderten Qualifikation das 1,5 - 2 fache fordern kann?
Du widersprichst dir grad selbst. Natürlich kann sich der IT-Fachmann die Stellen aussuchen und wird zurecht ein anderes Gehaltsgefüge einfordern und auch bekommen.
Aber auch genau diese Firmen, die gut bezahlen und wissen was sie an ihren Mitarbeitern haben, suchen auch nach Fachkräften und finden keine. Irgendwann sind auch die letzten schlechtbezahlten Fachkräfte bei diesen Firmen untergebracht. Und dann ist nichts mehr auf dem Markt.
Das gleiche Bild im Berech Heizung, Klima, Sanitär. Es finden sich kaum Azubis, wenn dann sind viele darunter die gar nicht ausbildungsreif sind und ne null Bock Haltung haben. Gute Firmen schleppen diese Azubis dann oftmals lange mit durch und versuchen zu helfen und auch Verständnis zu zeigen.
Eigentlich kann man hier das ganze Handwerk aufzählen.
Die Welt wird nicht von skrupellosen Verbrechern, finstren Kapitalisten oder machtgierigen Despoten regiert, sondern von einer gigantischen, weltumspannenden RIESENBLÖDHEIT.
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Schnuffel01

Wenn seit Jahren die jungen Leute alle aufs Gymnasium sollen braucht man sich nicht wundern, daß kaum einer Bock auf schwere unattraktive Handwerksberufe hat. :lachen:

Jährlich stellt unser Zeitung im Februar weiterführende Schulen vor. Preisfrage: Welche Schulform kommt selbstverständlich zuerst?
"Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter - Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt."   Jean-Claude Juncker

Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.   Marie von Ebner-Eschenbach

putinow

Wieso widerspreche ich mich selbst wenn ich sage Jahresbruttogehalt: 30.000€. Warum sollte sich jemand bei denen bewerben wenn man mit der geforderten Qualifikation das 1,5 - 2 fache fordern kann? Verstehe ich jetzt nicht.

Wenn ich mich jetzt nochmal auf eine Stelle bewerben würde oder müsste, und man bietet mir als Fachkraft Mindestlohn und 24 Tage Urlaub an, würde ich mich umdrehen, die Hose runterlassen, auf den Schreibtisch kacken und gehen. Dann lieber Bürgergeld kassieren.

ZitatIrgendwann sind auch die letzten schlechtbezahlten Fachkräfte bei diesen Firmen untergebracht.
Ich denke mal das diese "Billiglöhner" das nicht unbedingt freiwillig tun. Die werden Verpflichtungen haben, die sie bedienen müssen weil sie ihr beschissenes Leben auf Pump und Kredit aufgebaut haben.

ZitatBerech Heizung, Klima, Sanitär. Es finden sich kaum Azubis, wenn dann sind viele darunter die gar nicht ausbildungsreif sind und ne null Bock Haltung haben
Da gebe ich dir recht. Die Jugend von heute möchte sich nicht mehr die Hände schmutzig machen.

BigMama

Zitat von: putinow am 11. Februar 2023, 19:26:10Warum sollte sich jemand bei denen bewerben wenn man mit der geforderten Qualifikation das 1,5 - 2 fache fordern kann? Verstehe ich jetzt nicht.
Ich hab gemerkt, dass du mich nicht verstanden hast. Vielleicht liest du den Teil meines Beitrags nochmal.

Zitat von: putinow am 11. Februar 2023, 19:26:10
ZitatIrgendwann sind auch die letzten schlechtbezahlten Fachkräfte bei diesen Firmen untergebracht.
Ich denke mal das diese "Billiglöhner" das nicht unbedingt freiwillig tun. Die werden Verpflichtungen haben, die sie bedienen müssen weil sie ihr beschissenes Leben auf Pump und Kredit aufgebaut haben.
Auch diesen Beitrag von mir hast du nicht verstanden. Fachkräfte, die was drauf haben, haben gerade die große Auswahl bei den Arbeitgebern. Sie müssen nicht in schlecht bezahlten Jobs verharren.

Zitat von: putinow am 11. Februar 2023, 19:26:10Dann lieber Bürgergeld kassieren.
Diese Aussage hat auch einen gewissen Geschmack. 
Wenn du es nicht schaffst als Fachkraft mit aktueller Berufserfahrung eine entsprechend gut bezahlte Stelle zu erhalten, dann ist es entweder kein gefragter Beruf oder es gibt weitere Hemmnisse, die dich so weit einschränken, dass du nicht deine volle Arbeitszeit und Arbeitskraft einsetzen kannst. Oder du hast einen typischen Frauenberuf wie Friseurin oder Kosmetikerin gelernt. Dort ist die Bezahlung im MiLoG-Bereich.

Gut, dass die breite Masse nicht so denkt. Sonst müsste das Bürgergeld noch viel geringer ausfallen, weil einfach nicht mehr genug Arbeitnehmer da sind, die durch die Steuern ihres Gehalts/Lohns einen nicht unerheblichen Beitrag zu diesem Sozialsystem leisten. Dann wären die Kassen noch leerer und noch weniger Geld für die sozialen Bereiche übrig.

 
Die Welt wird nicht von skrupellosen Verbrechern, finstren Kapitalisten oder machtgierigen Despoten regiert, sondern von einer gigantischen, weltumspannenden RIESENBLÖDHEIT.
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Josef

Putinow, was BigMama meint ist, dass gerade der Umstand das eine IT Fachkraft sich nicht mit 30k zufrieden geben muss zeugt vom Fachkräftemangel. Auch auf dem Arbeitsmarkt herrscht Angebot und Nachfrage, ist die Nachfrage hoch und das Angebot gering steigen die Preise, gerade in diesem Markt funktioniert dies noch recht gut. Wieso dies bei den angesprochenen Friseuren und anderen Dienstleistungsberufen nicht funktioniert ist einfach, weil man auf die verzichten bzw. die regelmäßige inanspruchnahme reduzieren kann. Damit ist dem in gewisser Weise eine Preisobergrenze gesetzt, wer zahlt schon 100 Euro für einen Haarschnitt? (ich weis die gibts auch) Da wären wir wieder bei dem Thema ein Angestellter muss prinzipiell das Geld erwirtschaften, welches er kostet

putinow

Zitatdass gerade der Umstand das eine IT Fachkraft sich nicht mit 30k zufrieden geben muss zeugt vom Fachkräftemangel.
Das hat mit Fachkräftemangel nix tu tun.

ZitatFachkräfte, die was drauf haben, haben gerade die große Auswahl bei den Arbeitgebern. Sie müssen nicht in schlecht bezahlten Jobs verharren.
Das müssen sie auch nicht, dann doch lieber Bürgergeld als sich unter Wert zu verkaufen.

ZitatWenn du es nicht schaffst als Fachkraft mit aktueller Berufserfahrung eine entsprechend gut bezahlte Stelle zu erhalten,
Ich habe eine relativ gut bezahlte Stelle. Bin in der Logistik/Lager beschäftigt und bin quasi mein eigener Chef dort. Das passt meinem Chef natürlich nicht und ich habe ihm schon öfters angeboten das er die Wahl hat mich zu kündigen wenn er mit meiner Arbeit nicht zufrieden ist. Macht er aber nicht weil er in absehbarer Zeit eh keinen gleichwertigen Ersatz für mich finden würde.

Ach ist mir auch egal. Ich bin jemand der weis was er will und wert ist. Wer sich mich nicht leisten kann hat eben Pech.

BigMama

Dank Bürgergeld kannst du ja beruhigt solche großen Töne spucken.  :bye:
Die Welt wird nicht von skrupellosen Verbrechern, finstren Kapitalisten oder machtgierigen Despoten regiert, sondern von einer gigantischen, weltumspannenden RIESENBLÖDHEIT.
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putinow

Vielleicht liegt es daran das ich mein Leben vernünftig organisiert habe, keine Schulden, Auto vor der Türe Wohnung modern eingerichtet und noch paar Scheinchen durch meine geleistete Arbeit auf die Seite gelegt habe. Also worüber sollte ich mir Sorgen machen? Vielleicht das ich meine Arbeit verliere? Mit Sicherheit nicht.  :grins:

Josef

Vielleicht eine andere Analogie.
Dein Bäcker sagt für 15 Piepen die Stunde arbeite ich nicht da bezieh ich lieber Bürgergeld, daraufhin (weil der Bäcker dann 30 in der Stunde bekommt) kostet jedes Brot 10 Euro, weshalb du dir dein Brot nicht mehr leisten kannst, daraufhin heulst du so lange bis das Bürgergeld wieder erhöht wird damit du dir dein essen leisten kannst, daraufhin der Bäcker wieder... usw.
Manche Arbeit ist einfach nicht mehr wert, man kann aber damit auskommen, auch wenn es nicht gemacht wird, haben alle etwas verloren und das Ende wird keiner überleben.
Nur mal soviel, solange jemand sich seine Arbeit aussuchen kann gibt es im Prinzip einen Fachkräftemangel, da dann nicht jede Stelle besetzt ist. Es gibt natürlich auch den Downgrade, dass jemand wegen fehlender Bezahlung eine geringer qualifizierte Arbeit macht weil er dort gleich viel verdient und dafür z.b. weniger Verantwortung hat etc. Deshalb verdienen Manager z.B. soviel wie sie verdienen. Sind also in einem Beruf sogar die unteren Qualifikationsstufen nicht mehr zu besetzen herrscht definitiv ein Mangel (z.B. Elektroberufe, da fehlen sogar schon die Hilfskräfte)

Schnuffel01

schon bissl älter:


So führen uns Politiker und Lobbyisten in die Irre
Das Märchen vom Fachkräftemangel

Es muss dringend ein Umdenken in unserer Gesellschaft stattfinden. Wir müssen es schaffen, dass wir auch Menschen ohne jahrelanges Studium fair bezahlen. Wir müssen es schaffen, dass wir die Lobbyisten eindämmen und den Fachkräftemangel so darstellen, wie er ist: als ein Mangel an Praktikern- nicht an Studierenden.
https://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/das-maerchen-vom-fachkraeftemangel-a-1136647.html
"Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter - Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt."   Jean-Claude Juncker

Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.   Marie von Ebner-Eschenbach

selbiger

Zitat von: BigMama am 11. Februar 2023, 20:32:59Dank Bürgergeld kannst du ja beruhigt solche großen Töne spucken.  :bye:

arbeiten um jeden preis..??selbst unter wert..??fixkosten begelichen sich nunmal nicht von alleine..und wo bleibt die würde..??die würde des menschen ist nicht mit 503 abgetan..
ich habe 2 briefe in der tasche..mit denen ich mir den arsch abwischen kann..habe viele viele jahre deviesen für diesen staat eingefahren..bis ich gesundheitlich am arsch wahr..ab da an hat der staat mir gezeigt wieviel wert man für diesen hat..man wird mit nem kläglichen abgespeist..und muss auf einem nivo leben wie jemand der garnichichts für diesen staat getahn hat..man hat gefäligst die fr...se zu halten..und sich zu verkriechen..das nennen denn unsere holbirnen sozial..!!diese briefe haben nur solange einen wert,wie man auch arbeiten kann..danach sind sie wertlos..wie man selbst auch es einem spüren lässt..währe das nicht an dem..hätte man ein würdiges vernünftiges solides auskommen..aber für viele hierzulande ist dieses schirr unmöglich zu verstehen..weil denn ist man in derren augen..assi..für mich sind diese die waren assis,sozialdarvinisten und sozialschmarozer..!vorllem auch gesellschaftsspalter..
Sich zu Tode arbeiten,ist die einzige gesellschaftliche anerkannte Form des Selbstmordes.

Die Menschen glauben viel leichter eine Lüge,die sie schon hundertmal gehört haben,als eine Wahrheit,die ihnen völlig neu ist.