Zwangsrente mit 63 bis 31.12.2026 ausgesetzt. Und dann?

Begonnen von Kein Bittsteller, 17. April 2023, 08:25:11

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Kein Bittsteller

Guten Morgen allerseits,
im Threadtitel mein derzeitiges Dilemma.
Ich werde, so Gott will nächstes Jahr 63 Jahre alt und könnte die Rente mit 63 Jahren inklusive der Abschläge in Höhe von 12,6% laut Rentenauskunft antreten.
Die Regelaltersrente ohne Abschläge wäre zum 01.10.2028 möglich.

Schaue ich mir die neue Regelung im Bürgergeld zur Rente mit 63, also die Zwangsverrentung an beschleicht mich ein ungutes Gefühl.
So wie ich den Staat kennengelernt habe wird diese Regelung nämlich nicht verlängert.
Das heißt für mich die könnten mich theoretisch wie praktisch zum 01.01.2027 dazu auffordern die Rente zu beantragen. Ebenfalls mit Abschlägen.

Wie seht ihr das? Was ist der bessere Weg?

Sheherazade

Zitat von: Kein Bittsteller am 17. April 2023, 08:25:11Wie seht ihr das?

Abwarten und Tee trinken.

Das
ZitatSo wie ich den Staat kennengelernt habe wird diese Regelung nämlich nicht verlängert.
ist nur eine Befürchtung, ganz bestimmt keine Tatsache.
"In Krisenzeiten suchen  die Intelligenten nach Lösungen, während die Schwachköpfe nach Schuldigen suchen." Totó 1898-1967

"Höher, schneller, weiter!" ist nicht das Problem. Das Problem ist: "Ich zuerst!", "Alles meins!" und "Mir doch egal!"

Ottokar

Natürlich wird diese Regelung nicht verlängert.
Diese Regelung ist ein Kompromiss, denn ursprünglich sollte die Rente mit 63 ganz aus dem SGB II gestrichen werden und man einigte sich stattdessen auf den Kompromiss einer einmaligen befristeten Aussetzung.
Es war dabei nie vorgesehen, diese zu verlängern.
Meine Beiträge beinhalten oder ersetzen keine anwaltliche Beratung oder Tätigkeit.
Für eine verbindliche Rechtsberatung und -vertretung suchen Sie bitte einen Anwalt auf.


Kein Bittsteller

Dachte ich mir.
Und ich bin zu 100% sicher das sich die JC's gegen Ende 2026 ihre Kandidaten für die Zwangsrente zurecht legen werden.

Ob ich dann noch mit zeitnaher Rente ohne Abschläge argumentieren kann lass ich mal dahingestellt.
Was ist schon zeitnah? 21 Monate im schlimmsten Szenario....

Sheherazade

Zitat von: Kein Bittsteller am 17. April 2023, 13:24:46Ob ich dann noch mit zeitnaher Rente ohne Abschläge argumentieren kann lass ich mal dahingestellt.


Wärst du mit einer Rente ohne Abschläge denn oberhalb der Grundsicherung?
"In Krisenzeiten suchen  die Intelligenten nach Lösungen, während die Schwachköpfe nach Schuldigen suchen." Totó 1898-1967

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Kein Bittsteller

Nein. Die Rente ohne Abschläge nach Rentenauskunft würde so um die 820€ liegen.
Sozialhilfe bzw. Wohngeld kämen also noch in jedem Fall hinzu.

Was mich maßlos aufregt ist jedoch die Tatsache, dass wenn ich die Rente mit 63 dann mit 65 Jahren (sofern ich Anfang 2027 eine solche Aufforderung bekommen würde) beantragen müßte und trotzdem die Abschläge ein Leben lang mit mir rumschleppe.

Zudem würde ich bis 2027 dann immer noch unter der Fuchtel des JC's stehen. Mit allen "Annehmlichkeiten"......

Sheherazade

OK, kann ich irgendwie verstehen. Aber wo ist der objektive Unterschied zwischen Altersrente mit Abschlägen plus Grundsicherung und Altersrente ohne Abschläge plus Grundsicherung?

Zitat von: Kein Bittsteller am 17. April 2023, 13:38:13Zudem würde ich bis 2027 dann immer noch unter der Fuchtel des JC's stehen. Mit allen "Annehmlichkeiten"......

Naja, im anderen Fall sogar fast 2 Jahre länger.
"In Krisenzeiten suchen  die Intelligenten nach Lösungen, während die Schwachköpfe nach Schuldigen suchen." Totó 1898-1967

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Kein Bittsteller

Ja, bis zur Regelaltersrente dann noch fast 2 Jahre länger.
Wenn ich mir das also alles so zusammenreime kann ich gleich nächstes Jahr in Rente gehen.

Zumindest eine Stressbehörde weniger im Programm.
Noch habe ich Überlegungszeit genug für diesen Schritt. Das einzig positive im Moment.

Was den Unterschied Altersrente mit Abschlägen plus Grundsicherung und Altersrente ohne Abschläge plus Grundsicherung ausmacht?
Rente mit Abschlägen heißt Sozialamt und Hilfe zum Lebensunterhalt weil Altersgrenze noch nicht erreicht. Die könnten ja dann auch meinen tja, sie hätten ja nicht müssen.....
Rente ohne Abschläge heißt Altersgrenze erreicht und damit Grundsicherung ohne Angst haben zu müssen wie im Fall Sozialamt.


Sheherazade

Zitat von: Kein Bittsteller am 17. April 2023, 13:53:03Wenn ich mir das also alles so zusammenreime kann ich gleich nächstes Jahr in Rente gehen.

Zumindest eine Stressbehörde weniger im Programm.
Noch habe ich Überlegungszeit genug für diesen Schritt. Das einzig positive im Moment.

Dann reime besser nicht, sondern rechne in der Zwischenzeit.  :zwinker:

Es gibt keinen finanziellen Unterschied zwischen
Zitat von: Sheherazade am 17. April 2023, 13:45:45Altersrente mit Abschlägen plus Grundsicherung und Altersrente ohne Abschläge plus Grundsicherung
, besser wäre aber Altersrente ohne Abschläge mit Wohngeld.
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Ottokar

Die Frage ist doch: erzielst du ohne Abschläge mal eine Altersrente ohne Grundsicherung, oder bist du bis zum Lebensende auf Grundsicherung/Wohngeld angewiesen?
Im letzten Fall spielt es keine Rolle, ob du Abschläge bei der Altersrente hast oder nicht.
Meine Beiträge beinhalten oder ersetzen keine anwaltliche Beratung oder Tätigkeit.
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Kein Bittsteller

Zitat von: Ottokar am 17. April 2023, 13:58:42Die Frage ist doch: erzielst du ohne Abschläge mal eine Altersrente ohne Grundsicherung, oder bist du bis zum Lebensende auf Grundsicherung/Wohngeld angewiesen?
Im letzten Fall spielt es keine Rolle, ob du Abschläge bei der Altersrente hast oder nicht.

Ohne Abschläge rund 820€ Brutto laut Rentenauskunft. Grundsicherung/Wohngeld kämen also hinzu.
Wenn ich alleine wäre.....

Da ich jedoch verheiratet bin und meine Ehefrau volle Erwerbsminderungsrente erhält ist es letztendlich nur reine Rechnerei wie man einigermaßen gut dasteht.

Für mich zählt nur die Frage nächstes Jahr Rente oder später?

Sheherazade

Zitat von: Kein Bittsteller am 17. April 2023, 14:06:18meine Ehefrau volle Erwerbsminderungsrente erhält

Eine ordentliche oder eine mickrige?

Zitatist es letztendlich nur reine Rechnerei wie man einigermaßen gut dasteht.

Dann rechne mit EUREM Einkommen mit allen Wegen aus, dann kommst du bestimmt bis nächstes Jahr zu einem Ergebnis.
"In Krisenzeiten suchen  die Intelligenten nach Lösungen, während die Schwachköpfe nach Schuldigen suchen." Totó 1898-1967

"Höher, schneller, weiter!" ist nicht das Problem. Das Problem ist: "Ich zuerst!", "Alles meins!" und "Mir doch egal!"

Kein Bittsteller

Netto, also Sozialabgaben wie Kranken- und Pflegeversicherung rausgerechnet 747€
Wir kämmen also beide nicht über die Grundsicherung hinaus.

Bei meinen ca. 820€ muss man ja dann noch die 12,6% Abschlag sowie ebenfalls Kranken- und Pflegeversicherung rausrechnen.
Summasomarum kämmen wir auf rund 1400 bis 1450€ zusammen.
Mit Wohngeld (derzeit 181€ NUR für meine Frau) lägen wir knapp am Bedarf. Das Wohngeld würde sich jedoch etwas erhöhen da ich derzeit ja davon ausgeschlossen bin.
Wobei ich jedoch sagen muss das man wohl besser mit der Grundsicherung fährt in dieser Zeit mit Blick auf die Nebenkosten.

Unser Bedarf liegt derzeit bei 1584€



Sheherazade

Zitat von: Kein Bittsteller am 17. April 2023, 14:16:02Wir kämmen also beide nicht über die Grundsicherung hinaus.

Dann ist es völlig egal, wann du mit Abschlägen in Rente gehst.
"In Krisenzeiten suchen  die Intelligenten nach Lösungen, während die Schwachköpfe nach Schuldigen suchen." Totó 1898-1967

"Höher, schneller, weiter!" ist nicht das Problem. Das Problem ist: "Ich zuerst!", "Alles meins!" und "Mir doch egal!"

Kein Bittsteller

Vielleicht noch eine kleine Anmerkung von mir. Reine Spekulation!
2025 ist mal wieder was? Bundestagswahl....

Wer weiß ob es dann die Rente mit 63 überhaupt noch geben wird....