Wenn Du an 18 sinnlosen Jobcenter-Maßnahmen teilnehmen musstest

Begonnen von selbiger, 09. Juli 2023, 10:23:43

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Yasha

#15
quote author=PeterHeu1 link=msg=1582455 date=1688923876]
ST. SANKTIONEN
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Womöglich trotz fehlender Notwendigkeit bzw. Handlungsbedarf,was den potentiellen Teilnehmer betrifft?

Warum soll der Kunde als "Manövriermasse" da weiter herhalten,wo die Jobcenter schon vorher  da anscheinend  immer wenig auf die "Reihe" bekommen?

https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/bundesrechnungshof-arbeitsagenturen-und-jobcenter-zahlen-dreistellige-millionenbetraege-fuer-unbesetzte-seminarplaetze/27837764.html

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/bundesrechnungshof-rechnungshof-kritisiert-jobcenter-1.3253930

Weil der JC Mitarbeiter sich da sicher wâhnt? In seiner selbstherrlich,hoheitlichen Attitüde,via BeKo und Casemanagement?

PeterHeu1

Das hat mit Rechnungshof oder Ofenhoff nichts zu tun.
Wenn eine Maßnahme "angeboten" wird, muss man sie entweder antreten oder es gibt Strafe.
solche Luftsprünge wie irgendwelche Höfe oder Bundeskanzler oder Minister oder Gott sind einfach falsch.

Yasha

#17
Zitat von: PeterHeu1 am 09. Juli 2023, 21:59:27Wenn eine Maßnahme "angeboten" wird, muss man sie entweder antreten oder es gibt Strafe.

Deine Argumentation ist ebenso falsch wie unvollstândig.
Denn die Maßnahme muss zumutbar sein

Es muss ein konkreter Handlungsbedarf oder eine Notwendigkeit bestehen,die in der Person begründet ist. Und das ist höchst selten der Fall.

Zudem kann die Ablehnung einer durchweg ganzheitlichen Maßnahme nicht sanktioniert werden. Im Gegenteil es bedarf der freiwilligen Zustimmung.

Ob  ansonsten eine Sanktion gerechtfertigt wâre,das ist eine Frage  des Eainzelfalls, nach Erwâgung der vorherigen Anhörung und /oder ggf. der überprüfung von  SG oder LSG.

Und keine, die im Vorfeld  als sicher gelten oder gar feststehen kann. Wer damit droht,der macht sich lâcherlich.

Ich werde jetzt nicht weiter ausführen,was Dir ohnehin bekannt ist. Deine  Art  von halbgaren Betonparolen sind nicht mehr zeitgemâß und zudem höchst fragwürdig.



selbiger

Zitat von: Yasha am 09. Juli 2023, 22:16:49Denn die Maßnahme muss zumutbar sein

dassssssss...sind sie beim jc ausnamlos immer..wie du das als kunde siehst steht dabei garnicht zur debatte..daher must du diese anehmen und wenn nicht gibts sanktion..beim bürgergeld soll man wohl nicht gaanz so snaktionsfreudig damit umgehen,aaaber..die realität wird ne andere sein.. :weisnich:
Sich zu Tode arbeiten,ist die einzige gesellschaftliche anerkannte Form des Selbstmordes.

Die Menschen glauben viel leichter eine Lüge,die sie schon hundertmal gehört haben,als eine Wahrheit,die ihnen völlig neu ist.

Phil_N

Zitat von: Yasha am 09. Juli 2023, 16:00:48Wie wâre es mit mehr Selbstreflexion? Denn eher Deine Pauschalisierungen entbehren der komplexen Wirklichkeit.

Hallo Yasha,

es wäre nett, wenn du die Pauschalisierung konkret aufzeigst, die ich getätigt habe. An Selbstreflexion bin ich schließlich immer interessiert.

Mein Tipp an dich: Vielleicht solltest du dich mal selbst fragen, inwieweit du wirklich in der Lage bist, Dinge im Jobcenter umfassend beurteilen zu können, wenn du nie dort gearbeitet hast und dir lediglich ein oberflächliches Wissen angeeignet hast.

Ich lese hier im Forum schon länger mit, und da ist mir aufgefallen, dass du häufig irgendwelche Links und Verweise auf Schriftstücke in den Raum wirfst, ohne dass diese Dokumente irgendeinen Bezug haben zu dem haben, was im Thread diskutiert wird. Auch scheinst du das in den Dokumenten dargelegte oft generalisierend aufzufassen und schließt von irgendeiner Meldung aus Jobcenter XYZ, dass das, was dort passiert, charakteristisch für alle Jobcenter im Land sein müsse. Dem ist aber oftmals nicht so!

Meine Frage an dich: Was haben der Verweis auf den Brandbrief des JC Dortmund (kann man hier einsehen) oder der Link auf den Vergabemarktplatz Rheinland-Pfalz bitte damit zu tun, was ich hier im Thread schildere, also die Tatsache, dass sich eine pauschalisierende Wertung wie ,,Maßnahmen bringen alle nix und sollen nur der Statistik dienen" verbietet.

Die komplexe Realität ist, so jedenfalls meine Wahrnehmung, dass es unterschiedlich gute Maßnahmen, diverse Begründungsmuster für Zuweisung zu Maßnahmen und unterschiedliche Intentionen gib, was mit Maßnahmen erreicht werden soll. Natürlich geht es auch (aber eben nicht nur) um statistische Zahlen. Die Jobcenter werden anhand diverse Kennzahlen miteinander verglichen. Maßnahme-Zuweisungen und Ausgabe von BGS sind da relevante Kennzahlen.

Teilweise geht es bei Maßnahme-Besetzungen darum, die Maßnahmen voll zu bekommen, so dass mitunter ohne Sinn dazu zugewiesen wird. Das habe ich als ehemaliger Arbeitsvermittler erlebt. Es ist aber falsch, zu postulieren, dass das immer nur so laufen. Ich war selbst nicht nur Arbeitsvermittler, sondern auch AZAV-Maßnahme-Werter im Jobcenter und bin heute nebenberuflich als LKQT-Qualitätstestierer für Weiterbildungsanbieter tätig.

Als Maßnahme-Werter haben wir Workshops im Jocenter dazu durchgeführt, in denen sich dazu ausgetauscht wurde, welche Arten von Maßnahmen wirklich Sinn machen. Da wurde deutlich, dass es durchaus Arbeitsvermittler gibt, denen es ein echtes Anliegen ist, Menschen zu unterstützen. Es gibt einiges, was sinnvoll sein kann, z. B. solche Maßnahmen, die speziell geflüchtete oder alleinerziehende Menschen unterstützen. Es gibt Menschen, die von solchen Maßnahmen profitieren.

Und übrigens gibt es auch "Kunden" des Jobcenters, die ihre Arbeitsvermittler darum bitten, einen 1-Euro-Job (mittlerweile eher 2-Euro-Job) machen zu dürfen, weil sie dadurch etwas mehr Geld in der Tasche haben und es schätzen, wieder eine Tagesstruktur zu haben. Wenn jemand 10 Jahre oder länger arbeitslos ist, kann sowas nämlich verloren gehen. Aber wie gesagt gibt es auch Maßnahmen, die qualitativ schlecht sind. Darauf mache ich aufmerksam. Die Realität ist vielschichtig.

Meine Leseanregung an dich: Ließ dir mal diesen Text meines Kollegen Stefan Kühl durch. Der zeigt darin super verständlich auf, dass Organisationen immer eine Schauseite und eine Hinterbühne haben. Wenn du nie in der Organisation (Jobcenter) gearbeitet hast, kannst du in aller Regel das, was auf der Hinterbühne abläuft, d. h. wie dort wirklich gehandelt, entschieden und argumentiert wird, nicht erfassen.

Du siehst nur, was die Organisation von sich präsentiert (Selbstdarstellungen/Veröffentlichung), was Ex-Mitarbeiter so von sich geben (z. B. Inge Hannemann) und das, was sich aus Berichten und Interviews erschließen lässt (Journalismus). Das ersetzt aber nie die unmittelbare Erfahrung. Ein echtes Verständnis für die Abläufe im Jobcenter erhältst du nur, wenn du selbst dort gearbeitet hast oder wenn du im Jobcenter geforscht hast, wobei auch da die Gefahr besteht, dass die Beforschten sich dir gegenüber verstellen, wenn sie wissen, dass du sie beforscht.

Ich selbst habe im Jobcenter gearbeitet, war zeitweilig selbst im ALG II Bezug, habe zum Handeln im Jobcenter geforscht, lehre heute an einer Hochschule zum Beratungshandeln im Jobcenter und bin als Fallmanagement-Ausbilder in einer Weiterbildung für angehende Fallmanager unterwegs. Und aus dieser multiperspektivischen Erfahrung heraus kann ich dir sagen, dass die Jobcenter sich in Sachen Umgang mit Maßnahmen unterscheiden.

Die Rechtsgrundlagen sind zwar gleich und die BA-Weisungen der RD (oder direkt aus Nürnberg) sind ähnlich oder gleich (in gE-Jobcenter), aber die Organisationskulturen sind bisweilen sehr unterschiedlich. Allein die Tatsache, dass ein Geschäftsführer von der Kommune oder von der BA kommt, kann einen gewaltigen Unterschied machen. Und das wirkt sich darauf aus, wie die Mitarbeitenden zu Maßnahme-Zuweisungen stehen.

Zu guter Letzt noch eine Anmerkung:
Ich finde es bemerkenswert, dass du mir einerseits unterstellst, nicht selbstreflexiv zu sein, du aber andererseits in einem anderen Thread auf einen Text von mir verweist, um deinen eigenen Standpunkt zu untermauern. Warum verweist du auf einen Text einer nicht selbstreflexiven Person, die scheinbar wenig Ahnung von der Materie hat, von der sich spricht? Das beißt sich irgendwie.

Nichtsdestotrotz wünsche ich dir alles Gute und finde es schön, dass du dich hier einbringst. Ein Forum lebt schließlich vom Austausch von Meinungen. Ich wünsche mir nur, dass diese Meinungen hinreichend begründet sind.
"In jedem Dorf gibt es eine Fackel, den Lehrer, und jemanden, der dieses Licht löscht, den Pfarrer." (Victor Hugo)

Lina

@Phil_N

Ganz toll, was Du so schreibst. Du kennst Dich gut aus. Schreibe doch hier, wie und auf welche Weise die JC MA zusätzlich Gelder einstreichen, zusätzlich zu dem Gehalt, dass wäre wirklich interessant.


Phil_N

Zitat von: Lina am 10. Juli 2023, 07:25:41@Phil_N

Ganz toll, was Du so schreibst. Du kennst Dich gut aus. Schreibe doch hier, wie und auf welche Weise die JC MA zusätzlich Gelder einstreichen, zusätzlich zu dem Gehalt, dass wäre wirklich interessant.


Zusätzliches Geld im Form von Erfolgsboni gibt es erst ab Bereichleiter-Ebene. Wie viel das ist, weiß ich aktuell nicht aus dem Kopf, da müsste ich mal recherchieren. Es ist aber nicht allzu viel, lediglich einige hundert Euro.

Normale Arbeitsvermittler erhalten keinerlei Boni. Die oft geäußerte Vorstellung, dass die Arbeitsvermittler umso mehr verdienen, je mehr sie zu Maßnahmen zuweisen oder Vermittlungsvorschläge ausgeben, ist falsch. Es gibt keinerlei Boni für Arbeitsvermittler aufgrund dessen, dass die vermeintlich gute Arbeit leisten (gut im Sinne von "Ziele erreichen").

Es gibt auch keinen Geld-Abzug, wenn sie vermeintlich schlechte Arbeit leisten. Wenn ein unbefristeter Arbeitsvermittler sich entscheidet, kaum Maßnahmen zu befüllen, weil er die größtenteils sinnlos findet, dann kann er das gefahrlos tun. Der muss keine Angst vor Entlassung haben, weil Entlassungen im ÖD faktisch nicht vorkommen, wenn man nicht gerade was klaut oder gewalttätig wird.

Was es gibt, sind sogenannte Funktionszulagen, die man z. B. für die Betreuung einer EDV-Anwendung wie VerBIS, CoSach oder eAkte bekommt. Auch der stellvertretende Teamleiter erhält eine Funktionszulage. Gleiches gilt für Fallmanager, die eine DGCC Zertifizierung haben. Die Höhe der Funktionszulage 1 beträgt 193.09 €. Fallmanager erhalten die 2 x.

Daher mal ein Verständnisbeispiel: Ein Fallmanager der BA, der seit 5 Jahren im JC arbeitet und gleichzeitig stellvertretender Teamleiter ist, verdient etwa 4700 € im Monat, ein normaler Arbeitsvermittler ohne jede Zusatzaufgabe erhält ca. 4500 € monatlich. Daher sage ich ja, dass der Verdienst im Jobcenter gar nicht schlecht ist, wenn man bei der BA tätig ist.

Die kommunalen Beschäftigten sind nicht nach dem Tarifvertrag der BA (TV-BA) bezahlt, sondern nach TVöD-VKA, die verdienen in der Regel etwas weniger. Der Geschäftsführer eines kleinen Jobcenters mit 10 Jahren Berufserfahrung (TE 1) erhält etwa 6800 € pro Monat, wenn er bei der BA tätig ist.

Der GF eines großen JC aus einer Landeshauptstand ist bereits außertariflich und hat ca. 10.000 €. Teils aber auch deutlich mehr, das kommt auf die Größe des JC und auf Zusatzaufgaben sowie Berufserfahrung an. Wirklich viel Geld verdienen außertariflich bezahlte Experten und Führungskräfte in der Zentrale (Nürnber) und in den Regionaldirektionen. Die erhalten teils deutlich über 10.000 € pro Monat.

Außerdem kann man noch etwas Geld verdienen (aber auch nur wenige hundert Euro), wenn man im creativ-Ideenmanagement (betriebliches vorschlagwesen) Verbesserungsvorschläge macht, die dann auch umgesetzt werden. Das kommt aber selten vor. Ich habe damals im JC über 30 Verbesserungsvorschläge gemacht und dafür kaum Geld erhalten, weil sie kaum umgesetzt wurden.

Und nochwas zum Thema Druck im Jobcenter: Druck erleben vor allem die befristeten Kräfte. Da die in der Regel einen unbefristeten Vertrag wollen, sind sie eher geneigt, all das zu tun, was die Teamleitung von ihnen verlangt, also oft viele Maßnahmen zu befüllen und das SGB II streng umzusetzen. Das war damals bei mir auch so. Als ich dann aber entfristet war, konnte ich wesentlich souveräner mit den "Kunden" umgehen und habe wirklich nur dann zu Maßnahmen zugewiesen, wenn es mir sinnvoll erschien und wenn der "Kunde" einverstanden war (weil es pädagogisch nix bringt, sowas unter Zwang zu machen).

Insgesamt muss ich aber sagen, dass in 2 der 3 Jobcenter, in denen ich gearbeitet habe, ein gutes Arbeitsklima herrschte. Ich habe heute noch Kontakt zu einigen meiner Ex-Kollegen aus zwei Jobcentern, wo ich schon seit über 9 Jahren (erstes JC) bzw. seit etwa 4 1/2 Jahren (drittes JC) nicht mehr arbeite.
"In jedem Dorf gibt es eine Fackel, den Lehrer, und jemanden, der dieses Licht löscht, den Pfarrer." (Victor Hugo)

Lina

@Phil_N

Was schadet einem Arbeitsvermittler, wenn er beim JC in seiner beruflichen Karriere weiterkommen möchte?

Phil_N

Zitat von: Lina am 10. Juli 2023, 07:51:03@Phil_N

Was schadet einem Arbeitsvermittler, wenn er beim JC in seiner beruflichen Karriere weiterkommen möchte?

Um beruflich voranzukommen, musst du in der jährlichen Leistungsbeurteilung eine gute Note haben. Wenn du nur die Note "3" hast, wirst du in der Regel gar nicht erst zu internen Vorstellungsgesprächen eingeladen.

Was schadet, ist in der Regel, wenn man wenig kommunikativ ist oder ständig Widerworte hat, wenn der Teamleiter etwas sagt. Sehr gut ist es für deine Karriere hingegen, wenn du dich in den wöchentlichen Teamsitzungen mit Ideen viel einbringst und wenn du auch zur Bereichsleitung einen guten Draht hast.

Außerdem ist es der Karriere dienlich, wenn du auf hohe Datenqualität achtest. Die Teamleitungen gehen im Rahmen der Fachaufsicht stichprobenartig die Profile von "Kunden" in VerBIS durch. Wenn Vermittler sauber gepflegte Profile haben (alles wichtige eingetragen), ist das ein Pluspunkt.

Das wichtigste ist aber Impression-Management. Also immer vermeintlich kompetent reden vorm Teamleiter, immer gut beschäftigt tun und keine Beschwerden produzieren, sondern im Idealfall sogar Lob von Kunden (ja, sowas gibt es tatsächlich, wenn auch sehr selten).

Was der Karriere schadet, ist eine sehr Jobcenter-kritische Haltung. Wer grundsätzlich jedwede Sanktionen ablehnt (Beispiel Inge Hannemann), wird in der BA niemals Karriere machen (sie war indes auch nicht bei der BA tätig, sondern bei der Stadt Hamburg angestellt).

Allerdings noch eine wichtige Anmerkung: Viele der Arbeitsvermittler wollen gar keine Karriere machen, die sind mit ihrem Job zufrieden, weil er genug Geld und eine solide Work-Life-Balance bietet. Ich habe es mehrfach gehört, dass Kollegen eine Teamleitungsstelle abgelehnt hatten, weil sie sich den Stress nicht geben wollten. Du hast als AV 30 Tage Urlaub, ein gutes Gehalt, ein Einzelbüro und freitags meist ab 12:00-13:00 Uhr frei. Das ist nicht unattraktiv.
"In jedem Dorf gibt es eine Fackel, den Lehrer, und jemanden, der dieses Licht löscht, den Pfarrer." (Victor Hugo)

Lina

Welche Aktionen eines JC Kunden schaden einem Arbeitsvermittler und seinen Vorgesetzten, außer eingereichten schriftlichen Beschwerden? Ab welchem Punkt haben Arbeitsvermittler und seine Vorgesetzten ihre Kompetenzen überschritten?

Phil_N

Zitat von: Lina am 10. Juli 2023, 08:18:41Welche Aktionen eines JC Kunden schaden einem Arbeitsvermittler und seinen Vorgesetzten, außer eingereichten schriftlichen Beschwerden? Ab welchem Punkt haben Arbeitsvermittler und seine Vorgesetzten ihre Kompetenzen überschritten?

Wann jemand seine Kompetenzen überschreitet, kann ich pauschal nicht sagen. Da müsste ich mir den Einzelfall anschauen. Ich will aber auch folgendes anmerken: Wenn du glaubst, dass deine Beschwerden sich irgendwie negativ auf die Karriere von AV oder TL auswirken, muss ich dir sagen: Das dürfte in der Regel kaum der Fall sein. Denn es ist völlig normal, dass manche Leute sich oft beschweren. Das wissen die Vorgesetzten im JC.

Wenn eine Beschwerde eingeht, holt sich der jeweilige Vorgesetzte eine Rückmeldung von der Person ein, über die sich beschwert wurde. Wenn diese Person dann darlegt, dass die Beschwerde unbegründet ist und der Vorgesetzte das auch so sieht, hat das keinerlei Konsequenzen für die Person, über die sich beschwer wurde. Wirklich null. Die Beschwerde wird dann als unbegründet im KRM dokumentiert und fertig. Weder wird es in der Personalakte vermerkt noch spielt es sonstwie in internen Bewerbungsprozessen eine Rolle.

Selbst eine begründete Beschwerde wirkt sich in der Regel nicht negativ aus. Die wird auch nicht in der Personalakte vermerkt! Eine negative Konsequenz für den AV kann es nur dann haben, wenn mehrere unterschiedliche "Kunden" sich über einen längeren Zeitraum hin über diese Person beschweren und wenn diese Beschwerden dann als begründet dokumentiert werden. Das kann die Karriere zunichte machen bzw. eine nur "schlechte" oder "befriedigende" statt "gute" Leistungsbewertung bewirken, kommt aber fast nie vor.

Selbst wenn du 100 Beschwerden verursachst, die dann aber alle als unbegründet vom Vorgesetzten bewertet werden, hat das für dich keine praktische Relevanz. Mein Bereichsleiter hatte uns z. B. bei einem bestimmten "Kunden", der immer wieder Beschwerden einreichte, die Order gegeben, diese Beschwerden einfach reaktionslos zu ignorieren.

Im Normalfall erhält der "Kunden" aber ein Schreiben vom Teamleiter oder Kundenreaktionsmanager. Das sind aber größtenteils Textbausteine. Als mal eine Beschwerde über mich einging, rief mich unser Kundenreaktionsmanager an und meinte, er schreibe der Person als Antwort das übliche "Blabla" und fertig. So läuft es in der Regel, weshalb ja auch das geflügelte Wort existiert, dass Beschwerden im ÖD oft fristlos, formlos und fruchtlos seien.

Ein TL von mir meinte sogar mal, wenn man nie Beschwerden produziere, sei das ein Zeichen, dass man nicht ordentlich arbeite. Denn die Arbeit im JC birgt eben Konfliktpotenzial, so dass ein gewisses Maß an Beschwerden normal ist. Nie Beschwerden zu produzieren sein daher ein Indikator dafür, dass man zu "nett" sei und zu wenig "fordere", meinte der TL.

Ich lese in Online-Foren machmal Aussagen von Leuten, die meinen, ihr AV sei wegen zu vieler Beschwerden strafversetzt oder entlassen worden. Das ist in geschätzt 99,9 % aller Fälle schlichtweg Unsinn. Die Leute, die das schreiben, können ja gar nicht wissen, warum die Person nicht mehr da ist. Damit es zu einer Vesetzung gegen den Wunsch der Person oder gar zu einer Entlassung kommt, müssen wirklich massive Dinge passieren (z. B. wiederholter Drogenkonsum im Büro nach mehrfacher Abmahnung oder körperliche und verbale Massiv-Ausfälle oder Diebstahl).

Um die Karriere zunichte zu machen und einer Person im JC echt zu schaden, reichen Beschwerden über das Verhalten wie wahrgenommene Unfreudnlichkeit oder vermeintliche Fehlentscheidungen, selbst wenn begründet, nicht ansatzweise. Wenn Leute, über die man sich mal beschwert hat, plötzlich nicht mehr im JC arbeiten, ist die am häufigsten zutreffende Erklärung übrigens, dass sie sich einfach auf eine andere Stelle beworben haben oder z. B. in Elternzeit sind.
"In jedem Dorf gibt es eine Fackel, den Lehrer, und jemanden, der dieses Licht löscht, den Pfarrer." (Victor Hugo)

selbiger

so oder so ähnlich haben das mir meine beiden bekannten die auch im jc als sb usw..gearbeitet haben erzählt..sie erzählten mir auch die einen oder anderen dinge aus dem nähkästchen..defakto ists also eine bestätigung für mich,das man mir keine märchen erzählte..warum den auch..sassen ja an der quelle.das was ich schon immer in teilen dachte bestätigt sich also..nix mit verschwörung usw..wie man mir das unterstellen wollte..
ist schon mies das es überhaubt so sein kann..und man ungeschorren davon kommt..nachhaltige schäden für betroffene inklusive.. :schock:
Sich zu Tode arbeiten,ist die einzige gesellschaftliche anerkannte Form des Selbstmordes.

Die Menschen glauben viel leichter eine Lüge,die sie schon hundertmal gehört haben,als eine Wahrheit,die ihnen völlig neu ist.

Unwissender

Dumm darf man sein, man muss sich nur zu helfen wissen!

Yasha

#28
@Phil_N.Danke für die Aufklärung,was Deine Person betrifft. Jedoch unterscheidet sich die Qualität Deiner Artikel von Deinen persõnlichen Statements,wobei letztere schon in einen anderem Forum angeeckt sind,mangels Reflexion, einseitiger Sich
tweise und viel zu viel einseitig elitârer PR in Sachen Jobcenter  inkl allgemein ausufernder Diskussionen.  Letztlich mit entsprechender Konsequenz.

Du hast schon damals meine Nachfragen nicht als solche dort beantwortet oder meine anderen Erfahrungen als Kunde ignoriert.Und niemand muss als Kunde im Jobcenter gearbeitet haben um dessen Arbeit zu beurteilen.Zudem schützt das dann auch nicht vor negativen Wertungen. Siehe Revisionsberichte der BA. Oder Bewertungen diverser Jobcenter von ehemaligen Mitarbeitern auf entsprechenden Portalen.

Wenn jemand eine AGH wegen der Cent Betrâge macht,dann nur,weil er keine Ahnung von den  Gewinnen der Trãger hat. Diese AGH  sind  nichts anderes als ein Kindergarten für die Kunden und zugleich enorm teuer. In Hamburg verdienten in 2022 Trâger so um die 1300 Euro- pro TN im Monat!! Hinzu kommen unterschiedlich auch ESF Fördergelder.

Was sonstige Maßnahmen betrifft- :grins: -ich kenne die Mehrzahl
sâmtlicher Konzeptionen seit 2016. Bundesweit. Und damit auch  die Intentionen und üblichen teils übergriffigen Thesen zu den "üblichen"Vermittlungshemmnissen oder zu den Anforderungen,die Trâger erfüllen sollen. Nicht eine davon-bundesweit-ist oder wâre passgenau,was meine Person betrifft.

Wenn auch die Konzeptionen leicht abweichen- bestenfalls bekommt der Trâger eine Quotenvorgabe von 5 bis 15 Prozent an Vermittlungen,für mindestens 6 Wochen!!!. Bei Maßnahmen des FM zâhlt dann auch nur ein Fortschritt,den allein der Trâger einschâtzt. Um dann ggf. eine neue Maßnahme zu empfehlen. ..

Izzi

Zitat von: Phil_N am 10. Juli 2023, 08:32:49Um die Karriere zunichte zu machen und einer Person im JC echt zu schaden
Wer will das denn. Kunden wünschen sich meiner Erfahrung nach nichts weiter als einen seriösen Umgang.
Findet dieser nicht statt, können Beschwerden durchaus sinnvoll und zielführend sein. Schlimmer wäre es, unangemessenes Verhalten seitens der Jobcenter Angestellten stillschweigend hinzunehmen. Und wenn dem Jobcenter Angestellten damit sogar Gutes getan wird, umso besser. Win win ..