Abgelehntes Bürgergeld - dafür will die Krankenkasse Geld...

Begonnen von Tratschliese, 09. Juli 2023, 13:03:20

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Tratschliese

Hallo,

ich habe hier vor 3 Monaten schonmal geschrieben, dass das Jobcenter unseren 23jährigen Sohn das Bürgergeld verweigert. Die Begründung war, dass er ja noch zu Hause wohnt und wir als Eltern ja sowieso unterhaltspflichtig sind.

So weit. So gut.

Nun hat unser Sohn tatsächlich seit dem 01.06. eine Teilzeit Arbeit angefangen. Aber es gibt ein dickes Problem. Vielleicht hat der ein oder andere damit schon Erfahrung.

Sein Arbeitgeber hat ihn natürlich bei der Krankenkasse gemeldet. Und das hat die gute Krankenkasse dann auf den Plan gerufen.

Unser Sohn ist im Januar 23 geworden und war seit Schulabgang immer bei meinem Mann familienversichert.

Nun (vor 14 Tagen) flatterte bei unserem Sohn von der KK ein Brief ein, dass er seit dem Erreichen des 23. Lebensjahr nicht mehr familienversichert ist und er, wenn er keine Einkünfte hat, sich freiwillig versichern muss.

Die Krankenkasse behauptet, dass ihm mehrere Briefe zugeschickt wurden, wo er nach seinem Einkommen gefragt wurde. Ich sage: Hier ist nichts angekommen. Mein Mann hat auch kein Schreiben diesbezüglich bekommen. Woher soll man sowas wissen. Aber gut.

Nun wollte die Krankenkasse im Zuge einer freiwilligen Versicherung seit dem 18.01.aufgrund der Beitragsbemessungsgrundlage für die 5,5 Monate ca. 5000 Euro von ihm. Wir bzw. er hat natürlich sofort Widerspruch eingelegt, weil er keinerlei Einkünfte hatte. Daraufhin haben sie das Ganze entsprechend angepasst, so dass die Krankenkasse jetzt "nur" noch 1000 Euro von ihm will - was für ihn, der gerade mal knapp 600 Euro verdient natürlich echt viel ist. Er hat dann die Krankenkasse nochmal angeschrieben,  ob sie nicht aus Kulanz zumindest auf die Krankenkassenbeiträge verzichten können und er nur die Beiträge für die Pflegeversicherung entrichtet. Nein. Da haben sie leider keinerlei Spielräume. Er möchte bitte einen Vorschlag machen, wie er die 1000 Euro bezahlen will.

Ich meine. Vielleicht sehe ich das ja auch falsch. Angeblich haben sie Briefe verschickt. Er hat in der ganzen Zeit von Januar bis Ende Mai keine andere KK-Karte bekommen - wenn er sich doch angeblich freiwillig versichern muss.

Hat jemand vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht? Beim Jobcenter braucht man ja wahrscheinlich nicht anfragen, weil ihm ja Bürgergeld verweigert wurde.

Ach Mensch....da ist man froh dass er endlich so ein bisschen in die Arbeitswelt reinfindet. Der junge Mann war schon seit 10 Jahren nicht mehr beim Arzt....und dann so ein Mist.

Danke und Liebe Grüsse

Sheherazade

Zitat von: Tratschliese am 09. Juli 2023, 13:03:20Ich meine. Vielleicht sehe ich das ja auch falsch. Angeblich haben sie Briefe verschickt. Er hat in der ganzen Zeit von Januar bis Ende Mai keine andere KK-Karte bekommen - wenn er sich doch angeblich freiwillig versichern muss.

Man bekommt keine neue KV-Karte beim Wechsel des Status.

Dein Sohn sollte mit der Krankenkasse eine Ratenzahlungsvereinbarung treffen. Inwieweit bei euch keine Schreiben angekommen sind (die sollten auch an deinen Sohn gegangen sein), kann ich nicht beurteilen, normalerweise sind die Krankenkassen bei Ablauf der Familienversicherung mit sowas sehr fix.
"In Krisenzeiten suchen  die Intelligenten nach Lösungen, während die Schwachköpfe nach Schuldigen suchen." Totó 1898-1967

"Höher, schneller, weiter!" ist nicht das Problem. Das Problem ist: "Ich zuerst!", "Alles meins!" und "Mir doch egal!"

Tratschliese

Zitat von: Sheherazade am 09. Juli 2023, 13:07:29
Zitat von: Tratschliese am 09. Juli 2023, 13:03:20Ich meine. Vielleicht sehe ich das ja auch falsch. Angeblich haben sie Briefe verschickt. Er hat in der ganzen Zeit von Januar bis Ende Mai keine andere KK-Karte bekommen - wenn er sich doch angeblich freiwillig versichern muss.

Man bekommt keine neue KV-Karte beim Wechsel des Status.

Dein Sohn sollte mit der Krankenkasse eine Ratenzahlungsvereinbarung treffen. Inwieweit bei euch keine Schreiben angekommen sind (die sollten auch an deinen Sohn gegangen sein), kann ich nicht beurteilen, normalerweise sind die Krankenkassen bei Ablauf der Familienversicherung mit sowas sehr fix.
Danke dir.

Gut. Wir haben EINEN Briefkasten ;). Aber natürlich kann ich nicht die Hand dafür ins Feuer legen, dass er Briefe von der Krankenkasse sagen wir mal "verdrängt" hat ;).

Leeres Portemonnaie

Diese Erfahrung kenne ich von Bekannten.
Da hat man auch keine Chance zum verhandeln.
Wie in #1 geschrieben, Ratenzahlung vereinbaren ist die beste Möglichkeit.
Wo bin ich denn bloß hingekommen, und wie ist das passiert? 😦 🤧

anne

Krankenkassen lassen da nicht mit sich reden. Um die Zahlung wird der junge Mann nicht herumkommen.

DerGreif

Sie haben ja schon Kulanz gezeigt,  indem sie aufgrund eures Widerspruchs den Beitrag auf den Sockelbeitrag von ca. 200/Monat gesenkt haben.
Das muss man mindestens zahlen, wenn man sich freiwillig gesetzlich versichert