Hubertus Heil rudert zurück!

Begonnen von Torsten37, 12. Januar 2024, 10:43:54

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Vollloser

Zitat von: Rotti am 14. Januar 2024, 19:03:13wie es vorher in der Alh war weiß ich nicht.

Was meinst Du mit Alh ?
Wie war es VOR Hartz4 ??
Vor Hartz4 war Hartz3. Vor Hartz3 war Hartz2. Und davor Hartz.
Diese "Entwicklung" ging von 2001 bis 2005 (Thema für sich).
2005 wurden dann, wie gesagt, schließlich final diese Sanktionen eingeführt.

Was war vor Hartz ?
Vor Hartz gab es einfach das Arbeitsamt UND das Sozialamt. Das waren zwei separate Ämter, während dieses "Jobcenter" dann beides in einem verkörpern soll(te).
Das Arbeitsamt war damals wirklich nur für Arbeits- und Ausbildungssuchende.
Das Sozialamt war für Menschen JEDEN ALTERS, die nicht vermittelbar waren - warum auch immer - ca. 50 Jahre lang.

In Erinnerungen an die Nachkriegszeit, im Sinne von "nie mehr Krieg" und den Hunger und sehr notdürftigen Wohnsituationen (ausgebombte Häuser), war man damals der unverrückbaren Ansicht, Hunger und Obdachlosigkeit ist keinem Menschen - nach Artikel 1, Grundgesetz - zumutbar. Unter keinen Umständen !
Dafür wurde das Sozialamt aufgebaut (in Westdeutschland u. West-Berlin !), für Menschen, die in die Erwerbswelt aus irgendwelchen Gründen nicht oder nicht mehr reinpassen.

Tja - so war das.

Zitat von: Rotti am 14. Januar 2024, 19:03:13nur wer nicht arbeiten will, obwohl er eine Arbeit in Aussicht hat und das sind doch wenige.

Arbeit - in Aussicht !?!?
Wie - was für Arbeit - wie in Aussicht ??

Und wenn es doch nur wenige sind ??
Dann sollten diese wenigen für uns doch verkraftbar sein !
Und wenn DIESE WENIGEN für uns wirklich nicht (mehr) verkraftbar sein sollten, ist der Untergang unserer Gesellschaft sowieso schon ziemlich kurz bevorstehend - würde ich sagen.

Sei wirklich Kunde - und keine Ware !

terrier

Zitat von: Vollloser am 14. Januar 2024, 22:39:55Und wenn es doch nur wenige sind ?? Dann sollten diese wenigen für uns doch verkraftbar sein ! Und wenn DIESE WENIGEN für uns wirklich nicht (mehr) verkraftbar sein sollten, ist der Untergang unserer Gesellschaft sowieso schon ziemlich kurz bevorstehend - würde ich sagen.

Ich denke mal, es sind wirklich nur wenige, bezogen auf die Gesamtzahl. Diese wenigen sind für uns alle wirklich verkraftbar, aber nicht zumutbar. Ein leben zu Lasten und auf Kosten der Allgemeinheit ist für ebenjene eine Zumutung, ich denke da liegt der Hase im Pfeffer. So gesehen ist der Druck auf die Arbeitsverweigerer, und nur um die geht es ja, durchaus gerechtfertigt.
-Terriermentalität-
Ironie ist mein Schild

Vollloser

Zitat von: terrier am 15. Januar 2024, 11:13:36Ein leben zu Lasten und auf Kosten der Allgemeinheit ist für ebenjene eine Zumutung, ich denke da liegt der Hase im Pfeffer. So gesehen ist der Druck auf die Arbeitsverweigerer, und nur um die geht es ja, durchaus gerechtfertigt.

 
Das nenne ich mal gestockholmsyndromt !  :sad:

JEDER Mensch lebt auch zu Lasten anderer Menschen.
Der/die eine etwas mehr, der/die andere etwas weniger - aber irgendwann vielleicht auch mal wieder etwas mehr.
Wir Menschen sind so oder so alle voneinander abhängig, und letzten Endes auch belastend - irgendwie, irgendwo, irgendwann.
Der Arbeitnehmer von seinem Chef, der Selbstständige von Kunden, die es für eine gute Idee halten, sich von ihm und seinen Mitarbeitern irgendwas machen, bauen, erledigen, besorgen, ... zu lassen.
Kinder sind von ihren Eltern abhängig (und belastend für). Alte Menschen vom Altersheimpersonal (und belastend für).
Und es gibt halt tatsächlich Menschen, die in ihrem Leben es nicht schaffen konnten - aus verschiedensten Gründen - keine Beziehungen aufzubauen, die für sie erträglich werden/bleiben/sein konnten. Oder haben für sie wichtige Menschen verloren.
Tja - und DIE sind (wären) dann tatsächlich vom Staat mal abhängig - auch mitunter mal für länger - oder auch mal für immer.
Gesundheitliche Aspekte lasse ich hier jetzt mal bewusst ganz weg. Da gibt's ja auch wieder mitunter Streitpotential. Was wird anerkannt, was nicht... ?

Der Staat sammelt am Ende tatsächlich sowieso ALLES von jedem Menschen ein, wenn dieser es in seinem Leben nicht vermocht hat "nachhaltige Beziehungen" aufzubauen und/oder zu halten - in verschiedener Hinsicht und Bereichen.
Es gibt Anwaltskanzleien, die sich notariell NUR mit Nachlässen von verstorbenen Menschen beschäftigen, bei denen at hoc keine Angehörigen greifbar zu sein scheinen !
Die suchen dann nach erbberechtigte Angehörige.
Und wenn die niemanden finden, geht der Nachlass so eines Verstorbenen komplett an den Staat (also an "die Allgemeinheit") !
Sei wirklich Kunde - und keine Ware !

chrisi01

Wie schon geschrieben, die deutsche Verfassung wird sich durchsetzen auch wenn es Monate oder Jahre dauert. Arbeitsverweigerer wird es immer geben, genauso wie Reiche die kaum Steuern zahlen. Das der Heil zurückrudert kann ich schon verstehen denn kein Gesetz kommt aus dem Bundestag so raus wie es reingekommen ist. Eine Garantie auf eine menschenwürdige Existenz in Deutschland gibt es nicht nur nach Kassenlage.

selbiger

Zitat von: terrier am 15. Januar 2024, 11:13:36Ein leben zu Lasten und auf Kosten der Allgemeinheit ist für ebenjene eine Zumutung, ich denke da liegt der Hase im Pfeffer.


da liegt er auch..weil darauf lässt sichs gut hetzten..vor 2005 gabs diese hetze auch nicht..zumindest nicht in diesem extremen ausmassen wie heute..und wenn die steuerzahler keine steuern mehr zahlen würden auf diesen posten..würde sich der staat ebend eine andere derbheit aus klügeln um dan das geld der steuerzahler zu kommen..steuererleichterungen wie sie jeder jahr sugeriert werden..sind auch nur verarsche..denn das wird sich vorher schon woanders wieder reingeholt..
Sich zu Tode arbeiten,ist die einzige gesellschaftliche anerkannte Form des Selbstmordes.

Die Menschen glauben viel leichter eine Lüge,die sie schon hundertmal gehört haben,als eine Wahrheit,die ihnen völlig neu ist.


Rotti

Zitat von: terrier am 15. Januar 2024, 11:13:36Ich denke mal, es sind wirklich nur wenige, bezogen auf die Gesamtzahl. Diese wenigen sind für uns alle wirklich verkraftbar, aber nicht zumutbar. Ein leben zu Lasten und auf Kosten der Allgemeinheit ist für ebenjene eine Zumutung, ich denke da liegt der Hase im Pfeffer. So gesehen ist der Druck auf die Arbeitsverweigerer, und nur um die geht es ja, durchaus gerechtfertigt.
ja der wo 40.000€ auf der hohen Kante hat der kann mit 100% Sanktion für 2 Monate weiter gut Leben, aber ohne Moos betteln gehen.
Wer in Not gerät, braucht nicht noch zusätzliche Hürden. Mit dem Bürgergeld lassen wir Hartz4 endlich hinter uns! Man wolle stärker ermutigen, wieder in Arbeit zu kommen, so @hubertus_heil. Und zwar nicht in irgendwelche Hilfstätigkeiten, sondern in Jobs, die zu einem passen.