Girokonto gekündigt infolge verspäteter Auszahlung vom Bürgergeld

Begonnen von Steffka92, 13. April 2025, 14:43:20

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Steffka92

Hallo  :smile:

Ich hatte einen Brief meiner Bank im Briefkasten, in dem mir mitgeteilt wurde, dass mein Girokonto (keine Kontoführungsgebühren, da Onlinebank) zum 31.10.25 gekündigt wird, da ich die Voraussetzungen für die Führung dieses Kontos (das ich seit Jahren habe) nicht erfülle. Wie es dazu kommen konnte, versuche ich euch nun mal zu erläutern...

Ich beziehe schon seit einiger Zeit Bürgergeld und in dieser Zeit hat sich an meiner Situation nichts geändert. Der geforderte Weiterbewilligungsantrag war demnach schnell ausgefüllt.

- Am 12.03.25 hat das JC meinen Weiterbewilligungsantrag erhalten.

- Am 21.03.25 habe ich die dazugehörigen Kontoauszüge meines Girokontos per E-Mail nachgereicht.
 
- Am 28.03.25 habe ich die Kontoauszüge vom PayPal-Konto per Mail nachgereicht (hatte ich beim Absenden der Girokonto-Übersicht ehrlich gesagt vergessen - diesen Fehler muss ich mir eingestehen).

Dann habe ich abgewartet.

Am 31.03.25 habe ich mit dem Jobcenter telefoniert und erfahren, dass es durch das etwas verspätete Einreichen der PayPal-Übersicht zu einer Verspätung der Bürgergeld-Auszahlung kommen kann. Bis hierhin hatte ich noch Verständnis.

Nach mehrfacher Nachfrage per Telefon habe ich die Auskunft bekommen, dass die Auszahlung am 4.4.25 angewiesen wurde. Da dies ein Freitag war, ging ich davon aus, dass das Geld am 7.04.25 auf meinem Konto eingehen sollte. Falsch gedacht.

Am 7.04.25 rief ich mittags erneut beim JC an um zu erfahren, dass die Stadtkasse (welche das Bürgergeld letztlich auszahlt) durch ein technisches Problem alle Auszahlungen der vergangenen Tage nicht gebucht hat & die Auszahlung am selbigen Tag erneut angewiesen werden musste.

Am 8.04.25 war das Bürgergeld letzten Endes endlich auf meinem Konto.

Ich war dadurch nicht nur über eine Woche im Verzug was meine Mietzahlung angeht, sondern geriet am Monatsanfang zusätzlich immer weiter ins Dispo (am Ende knapp 70€), da monatliche Lastschriften wie z.B. Hundehaftpflicht usw. natürlich trotzdem abgingen und zum Teil zurück kamen - da mein Kontomodell eigentlich keinen Dispo zulässt.

Am 7.04.25 rief ich aus Sorge bei meiner Bank an, schilderte die Situation und erkundete mich über mögliche Konsequenzen - Antwort: Bis auf evtl. anfallende Rückbuchungsgebühren - nein.

Ok, dachte ich mir.. ärgerlich, aber nicht tragisch - mit dem Wissen, dass ich mir diese sogar vom JC erstatten lassen könnte.

Und nun hatte ich den am Anfang genannten Brief bezüglich der Konto-Auflösung in der Post.

Ich geriet durch diese Situation also nicht nur bei verschiedenen Gläubigern in Zahlungsverzug, sondern verliere nun auch noch mein kostenloses Girokonto. Da kommt wirklich Freude auf, denn das zieht natürlich einiges an Arbeit nach sich.

Was meint ihr? Habe ich tatsächlich lediglich die Möglichkeit mir angefallene Rückbuchungsgebühren (Stand jetzt 2,50€) erstatten zu lassen und das wars?

Ich würde mich über eure Gedanken zu diesem Sachverhalt freuen.

Vielen Dank schon mal und habt eine gute Zeit.

Denne

Zusatzinfo:
Meine Bank nimmt schon seit Jahren keine neuen Privatkunden mehr an und ermöglichte lediglich den Bestandskunden das Weiterführen der bestehenden Konten.

Sheherazade

Zitat von: Steffka92 am 13. April 2025, 14:43:20Habe ich tatsächlich lediglich die Möglichkeit mir angefallene Rückbuchungsgebühren (Stand jetzt 2,50€) erstatten zu lassen und das wars?

Ja. Da hat deine Bank diese Verkettung unglücklicher Umstände und Fehler genutzt, um ihren Privatkundenstamm weiter zu verkleinern.
 
"In Krisenzeiten suchen  die Intelligenten nach Lösungen, während die Schwachköpfe nach Schuldigen suchen." Totó 1898-1967
"Wir leben in einer Zeit, in der sich Dummheit nicht mehr versteckt, sondern gewählt, bezahlt, beklatscht und als Erfolg verkauft wird."
"Höher, schneller, weiter!" ist nicht das Problem. Das Problem ist: "Ich zuerst!", "Alles meins!" und "Mir doch egal!"

Steffka92

Hallo Sheherazade 👋 Danke für deine Antwort.

Zitat von: Sheherazade am 13. April 2025, 15:25:17Ja. Da hat deine Bank diese Verkettung unglücklicher Umstände und Fehler genutzt, um ihren Privatkundenstamm weiter zu verkleinern.

Das war auch meine Einschätzung des Ganzen. Sehr ärgerlich, aber da kann ich wohl nichts machen.

Anrufen werde ich die Bank morgen vermutlich trotzdem, da ich für meinen Seelenfrieden wenigstens mal nachfragen möchte, wieso mir telefonisch "keine Konsequenzen" vorausgesagt wurden und letztlich 'ne Kündigung reinflattert.

Kopfbahnhof

Zitat von: Steffka92 am 13. April 2025, 14:43:20sondern verliere nun auch noch mein kostenloses Girokonto
Kann es sein, dass die als Bedingung dafür eingehendes Gehalt/Rente haben?
Das bei Kontoeröffnung bei dir noch so gewesen ist?

Dann ist der verspätete Eingang vom Bürgergeld eher nicht der Kündigungsgrund.
Gehalt kommt ja auch nicht unbedingt am Monatsanfang.
Auch da kann es ja zu Rückbuchungen kommen.


Zitat von: Steffka92 am 13. April 2025, 15:42:27wieso mir telefonisch "keine Konsequenzen" vorausgesagt wurden
Weil du bis Oktober genug Zeit hast, etwas anderes zu finden?

angi

Banken kündigen ganz sicher nicht wegen verspätetem Geldeingang.
Ich selbst habe es mal erlebt, dass mir eine Bank gekündigt hat, das war aber mein Zweitkonto und da passierte nicht viel, weil ich es kaum nutzte.
Das war vermutlich auch der Kündigungsgrund. Die Bank hat keinen Grund angegeben.

Du könntest mal gogeln, aus welchem Grund Banken ein Konto kündigen.
Das hier wären zum Beispiel Gründe :
* geschäftlich Nutzung eines privaten Kontos
* es werden seltsame Verwendungszwecke in Überweisungen angegeben
* das Konto ist der Bank in Bezug auf Geldwäsche oder Unregelmäßigkeiten aufgefallen
* lange inaktives Konto
* wenn Kunden nicht auf das Schreiben der Bank reagieren, in dem die Bank zur Zustimmung zu neuen Bedingungen auffordert

Rotti

Zitat von: angi am 13. April 2025, 17:27:00* lange inaktives Konto
so ein Grund ist absolut ok ich hab hier auch schon von Leuten gelesen die da Probleme mit dem JC bekommen haben weil sie ein Konto hatten das man gar nicht mehr wusste das es das noch gibt. Steht auch manchmal in dem Kleingedruckten mit der inaktivität bei meiner früheren Bank die ich schon vor über 10 Jahren gekündigt hatte bekommen ich immer noch eMails Werbung die ich erst abstellen kann wenn ich aufs Konto gehe das ich nicht mehr habe. 
Vom Genossen Erich zum Genossen Gerhard auch nicht besser

Leeres Portemonnaie


Zitat von: Steffka92 am 13. April 2025, 15:42:27Anrufen werde ich die Bank morgen vermutlich trotzdem, da ich für meinen Seelenfrieden wenigstens mal nachfragen möchte, wieso mir telefonisch "keine Konsequenzen" vorausgesagt wurden und letztlich 'ne Kündigung reinflattert.

Weil die Banken lügen wie gedruckt und die eine Hand nicht weiß, was die andere tut.

Das habe ich bei meinem Dispo so erlebt, den ich durch meine Arbeit hatte (ca 25 Jahre lang) und der irgendwann gekündigt wurde.
Das Problem war dann der Kontostand beim einfrieren vor der Rückzahlung, der mich in ganz üble Schwierigkeiten brachte, obwohl die Summe weit unter der Dispo-Grenze war und weil es anders vereinbart war. Dennoch hatte ich keine Chance, angeblich war es ein Fehler, der aber nicht mehr rückgängig gemacht werden konnte ...
Die Bank ist ja auch die Institution, die das Geld einfach einbehalten kann, wenn es für sie selbst ist, egal, ob es unter dem Freibetrag ist oder sonstwas. Die sind gnadenlos.
Wo bin ich denn bloß hingekommen, und wie ist das passiert? 😦 🤧

Rotti

Zitat von: Leeres Portemonnaie am 14. April 2025, 22:36:40Die sind gnadenlos.
ja und mich wollten sie von der Norisbank persönlich rausschmeißen weil die Zweigstelle dort aufgelöst werden sollte und ich zu meiner Kündigung noch was bestätigt haben wollte.
Vom Genossen Erich zum Genossen Gerhard auch nicht besser