Reformbedarf: Krankenkassenverband wirbt für regionale Gesundheitszentren

Begonnen von Meck, 15. Juli 2025, 15:04:08

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Meck

Das deutsche Gesundheitswesen ist im Umbruch. In ländlichen Regionen drohen Versorgungslücken. Zudem steigen die Kosten. Die Ersatzkassen in MV sehen daher auch strukturellen Reformbedarf.

Der Verband der Ersatzkassen (vdek) in Mecklenburg-Vorpommern dringt auf eine engere Verzahnung von ambulanter und stationärer Patientenversorgung, um ineffiziente Abläufe und unnötige Kosten zu vermeiden. Schlecht vernetzte Strukturen könne sich das Gesundheitswesen angesichts knapper finanzieller und personeller Ressourcen nicht mehr leisten, betonte die Leiterin der vdek-Landesvertretung, Claudia Straub, anlässlich des Ersatzkassenforums in Schwerin.

Auch in Flächenländern müsse gewährleistet sein, dass medizinische Einrichtungen erreichbar sind und eine qualitativ hochwertige Versorgung bieten. «Jetzt, da große Reformprojekte wie die Krankenhaus- oder Notfallreform anstehen, ist der Zeitpunkt gekommen, die Schnittstellen der medizinischen Versorgung stärker in den Blick zu nehmen», mahnte Straub.

-->> https://www.welt.de/regionales/mecklenburg-vorpommern/article256405456/Krankenkassenverband-wirbt-fuer-regionale-Gesundheitszentren.html
Finde das grosse Glück in den kleinen Dingen des Lebens und empfinde dadurch wahre Zufriedenheit.
Erwarte nichts und Du bekommst alles! Erwarte viel und Du wirst meistens enttäuscht! LG Meck
:bye:

Kopfbahnhof

Zitat von: Meck am 15. Juli 2025, 15:04:08In ländlichen Regionen drohen Versorgungslücken.
Hier haben wir die schon seit Jahren, manch Facharzt steht, schon gar nicht mehr zur Verfügung.
Nächste Praxis in ca. 90 km Entfernung, falls man da überhaupt einen Termin bekommt.

Zeitweise müssen sich die Leute das Rezept in der Bereitschaftssprechstunde im Klinikum abholen.
Um überhaupt die notwendigen Medikamente zu bekommen.
Je nach Wohnort sind das auch schon mal gern 30 km und mehr. (einfache Fahrt)


Meck

Zitat von: Kopfbahnhof am 15. Juli 2025, 17:53:26Hier haben wir die schon seit Jahren, manch Facharzt steht, schon gar nicht mehr zur Verfügung.
Nächste Praxis in ca. 90 km Entfernung, falls man da überhaupt einen Termin bekommt.

Kenne ich bei uns hier im Norden auch, gerade in kleinen Städten bis ca. 40.000 Einwohner. Die Fachärzte werden immer weniger, teilweise nur noch ein oder zwei Augenärzte im Ort, oder Orthopäden und in den Nachbarstädten nehmen die Fachärzte nicht mehr auf, da sie ebenfalls voll sind und nur noch Patienten wenn man Glück hat und dort wohnt  :coffee: .

Hier "pendeln" viele inzwischen in die Umgebung und selbst Vertretungsärzte wegen Urlaub etc. sind ca. 40 km entfernt.

Viele alte Ärzte gehen in Rente und die neuen und jungen Ärzte gehen lieber in die grossen Städte wo die Kliniken sind, da sie dort mehr verdienen. So begründeten es mir mal zwei Ärzte. Selbst die Hausärzte fahren kaum noch auf die Dörfer, da es sich nicht mehr rechnet heisst es.

Zwei Fachärzte wollten bei uns im Ort ihre Praxis eröffnen, aber da ging es wieder um Bürokratie und Mietkosten und die Verträge kamen nicht zustande.

Hausärzte und Zahnärzte geht es noch einigermassen und noch gut abgedeckt, aber wird auch weniger.
Finde das grosse Glück in den kleinen Dingen des Lebens und empfinde dadurch wahre Zufriedenheit.
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Kopfbahnhof

Zitat von: Meck am 15. Juli 2025, 19:04:34Zahnärzte geht es noch einigermassen
Damit gibt es hier auch schon größere Probleme.
Als Neupatient nimmt einen keiner mehr auf, nur noch als Notfallpatient.

Zitat von: Meck am 15. Juli 2025, 19:04:34und jungen Ärzte gehen lieber in die grossen Städte wo die Kliniken sind
Aber eben leider auch fast nur in ein Klinikum, die anderen Praxen sind fast immer völlig überfüllt, weil die ganzen Leute aus dem Umland alle das Problem haben.

Bei uns wird es richtig übel, wenn die Ärzte in Rente gehen, das sind in 5 Jahren ziemlich viele.
Hoffen wir mal, bis dahin gibt es eine Lösung dafür.

Meck

Zitat von: Kopfbahnhof am 15. Juli 2025, 19:18:08Als Neupatient nimmt einen keiner mehr auf, nur noch als Notfallpatient.

So ist es.

Zitat von: Kopfbahnhof am 15. Juli 2025, 19:18:08Aber eben leider auch fast nur in ein Klinikum, die anderen Praxen sind fast immer völlig überfüllt, weil die ganzen Leute aus dem Umland alle das Problem haben.

Korrekt und sie arbeiten dann in den grossen Unikliniken usw. Selbst Hausärzte und Fachärzte bei uns in den kleinen Städten mit früher eigenen Praxen, holen sich teilweise ein bis zwei Kollegen mit rein und machen Gemeinschaftspraxis draus. Es geht um Kosten.

In Sachen Physiotherapie geht es bei uns noch, aber auch nicht mehr die Menge und eben alle Bestehenden voll bis oben hin.

Wo es auch richtig schlimm aussieht im Bereich Psychologen, Neurologen und Psychiater, aber da sieht es in ganz Deutschland schlimm aus mit niedergelassenen Ärzten und die Fachkliniken die es gibt sind wie überall voll bis oben hin und Patienten warten über Monate auf Aufnahme.

Auch Termine in den Kliniken zu Geräten wie MRT oder CT, inzwischen immer mehr Wartezeiten.

Hier im Norden je nach Region eben nur noch Hotel und Gastro und viel Tourismus. Das bisschen Industrie hier oben fiel teilweise auch zu Coronazeiten der Insolvenz zum Opfer durch steigende Kosten etc.  :coffee: .
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Kopfbahnhof

Zitat von: Meck am 15. Juli 2025, 19:32:49Es geht um Kosten.
Und auf die vom Staat aufgezwungene, Bürokratie.
Das schafft ein Arzt allein in seiner Praxis kaum noch.

Bei meiner Hausärztin sind 3 in einer Praxis, die sich die Kosten dann teilen können.
Die Bürokratie bleibt dennoch ein Problem, wofür die alles eine Dokumentation machen müssen, geht auf kein Kuhfell mehr.