Hund trotz SGB2? Was ist im Falle eines unverhofften Jobangebots?

Begonnen von Brathorun, 04. November 2025, 13:42:24

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Brathorun

Servus zusammen,

mir ist vollkommen bewusst, dass ein Hund eine finanzielle Mehrbelastung bedeutet. Ich habe die Kosten schon mehrfach durchgerechnet – das ist also nicht das Thema hier. Mir ist klar, dass so eine Entscheidung immer auch mit Verzicht einhergeht.

Ich bin seit vielen Jahren ohne Erwerbsarbeit und sehe keine realistische Chance, dass sich daran etwas ändert. Ich bin einsam – und zwar nicht im Sinne von einer "gefühlten" Einsamkeit. Ich bin wirklich allein: keine Familie, keine Freunde, keine sozialen Kontakte.

Ich mache da kein Geheimnis draus: Ein Hund soll mir helfen, diese Einsamkeit besser zu bewältigen. Ich weiß, welche Verantwortung damit einhergeht – Gassi gehen, Training, Pflege und Beschäftigung. Das möchte ich alles übernehmen, und ich bin sicher, dass mir das auch Freude machen würde.

Nun zu meiner eigentlichen Frage:
Auch wenn ich es für unmöglich halte eine Erwerbsarbeit zu bekommen, könnte es theoretisch passieren, dass mir irgendwann ein Angebot oder eine Maßnahme vom Amt zugeteilt wird. Man weiß ja nie, was die Zukunft bringt.

Was passiert dann mit dem Hund, wenn ich plötzlich arbeiten müsste oder in eine Maßnahme geschickt werde?
Gibt es da Regelungen oder Möglichkeiten, wie man das organisieren kann?

Danke schon mal für eure Antworten!

Robert22

Erst einmal: so ein Hund ist eine ganz tolle Sache! Auch, und erst recht, mit deiner Motivation:)

Und ich kenne genug Hundebesitzer, die auch zur Arbeit gehen müssen - da kommt es wohl in erster Linie auf den Charakter des Tieres an; die meisten Hunde kann man problemlos, während der Arbeitszeit, alleine im Hause lassen - das juckt die Null ;)

Aber, so aus dem Lameng, lässt sich Deine Frage nur individuell (wie tickt der Schnuffi?) beantworten.


Sheherazade

Zitat von: Brathorun am 04. November 2025, 13:42:24Ich mache da kein Geheimnis draus: Ein Hund soll mir helfen, diese Einsamkeit besser zu bewältigen. Ich weiß, welche Verantwortung damit einhergeht – Gassi gehen, Training, Pflege und Beschäftigung. Das möchte ich alles übernehmen, und ich bin sicher, dass mir das auch Freude machen würde.

Eine gute Übergangslösung wäre eine ehrenamtliche Beschäftigung im örtlichen Tierheim, vielleicht auch mal nur als Gassigänger. Ich habe immer schon Hunde gehalten trotz Job, daher weiß ich aber auch, dass es für alle Beteiligten stressig werden kann, wenn plötzlich doch mal eine Maßnahme oder ein Job kommt. Und was ist mit dem Hund im Falle von Krankheit oder Krankenhausaufenthalt für dich?

Bezüglich deiner beruflichen Zukunft, mal eine kleine Nachfrage: Wie alt bist du?
"In Krisenzeiten suchen  die Intelligenten nach Lösungen, während die Schwachköpfe nach Schuldigen suchen." Totó 1898-1967
"Wir leben in einer Zeit, in der sich Dummheit nicht mehr versteckt, sondern gewählt, bezahlt, beklatscht und als Erfolg verkauft wird."
"Höher, schneller, weiter!" ist nicht das Problem. Das Problem ist: "Ich zuerst!", "Alles meins!" und "Mir doch egal!"

xoxoxo

Hattest du schon mal einen Hund?
Mit was für Kosten rechnest du?
Und welchen täglichen Zeitaufwand kalkulierst du ein?
Welche Größe schwebt dir so vor?

Ich würde dir raten mit fremden Hunden spazieren zu gehen.
Also privat oder Tierheim
Dann kannst du auch lernen einzuschätzen welche Art Hund zu dir passt.
So ad hoc um Einsamkeit zu überwinden ist keine gute Idee.

Ich hätte auch gern wieder einen Hund, ich verkneife mir das weil die Kosten hoch
und der Zeitaufwand mir einfach zu groß ist.

Schon mal an eine Hauskatze gedacht?
Kostet weniger und kannst du ohne Auslauf halten.

Robert22

Ach so .. er hat wohl noch gar keinen Hund (?).

Dann sind das ja, bisher, sehr gut genannte Tipps - auch eine Katze ist da ne Überlegung wert, richtig. Selber Katzenbesitzer gewesen ;)

anne

Denk an eventuell anfallende Tierarztkosten. Da wird die Hand wirklich aufgehalten siehe GOT

Brathorun

Zitat von: Sheherazade am 04. November 2025, 14:24:54Eine gute Übergangslösung wäre eine ehrenamtliche Beschäftigung im örtlichen Tierheim, vielleicht auch mal nur als Gassigänger.

Hab Tatsächlich mal angefragt als Spaziergänger ehrenamtlich. Sie hatten kein bedarf.

Schon irgendwie... amüsant. Ich, der überall auf Ablehnung stößt, auch hier abgelehnt zu werden...

Zitat von: Sheherazade am 04. November 2025, 14:24:54Und was ist mit dem Hund im Falle von Krankheit oder Krankenhausaufenthalt für dich?

Hab zwar eine Beeinträchtigung aber vom Krankenhaus bleibe ich zum Glück verschont.

Zitat von: Sheherazade am 04. November 2025, 14:24:54Bezüglich deiner beruflichen Zukunft, mal eine kleine Nachfrage: Wie alt bist du?

Sieh es mir bitte nach, wenn ich darauf nicht näher eingehen will. Nur so viel: ich verstehe meine Situation selbst nicht so ganz aber es ist nun mal wie es ist und ich will einfach nicht mehr. Ich will, mit dem was man mir zugesteht (Existenz), nun zurecht kommen.

Zitat von: xoxoxo am 04. November 2025, 14:32:14Hattest du schon mal einen Hund?

Nein. Doch. Als Kind.
Ich mag Tiere. Hatte eine Katze viele Jahre. Für eine Katze ist meine Wohnung zu klein und eigentlich braucht es fast schon zwei Katzen...

Zitat von: xoxoxo am 04. November 2025, 14:32:14Mit was für Kosten rechnest du?

Pro Monat 100 bis 150 Euro

Zitat von: xoxoxo am 04. November 2025, 14:32:14Welche Größe schwebt dir so vor?

Klein- bis Mittelgroß.

Zitat von: xoxoxo am 04. November 2025, 14:32:14So ad hoc um Einsamkeit zu überwinden ist keine gute Idee.

Sicher ist das nicht diese eine große Motivation. Bzw. sollte sich meine Private Situation doch irgendwie ändern, wüsste ich nicht, wie ich auf die irre Idee kommen könnte, meinen Hund dann anders zu sehen.
Ansonsten finde ich es nicht verwerflich, sich ein Haustier wegen Einsamkeit anzuschaffen...

Zitat von: Robert22 am 04. November 2025, 14:10:11die meisten Hunde kann man problemlos, während der Arbeitszeit, alleine im Hause lassen - das juckt die Null ;)

Das muss man aber trainieren mit dem Hund?
Es ist zwar leider nicht offiziell, aber ich bin ohnehin nicht langer als 4 bis 6 Stunden Arbeitsfähig... dennoch, die Grenzen der "Zumutbarkeit" verschieben sich - da ist man selbst mit einer 50% Stelle 6h weg...

Nun sollen Hunde bis zu 18h Schlafen. Kann man das irgendwie Steuern?

xoxoxo

Das führen von Hunden wird leider total unterschätzt.
Hunde sind keine Demokraten.
Mit fremden Hunden kann ich einfach spazieren gehen, mehr oder weniger erfolgreich.
Den eigenen muss ich konsequent führen weil sonst der Hund übernimmt.
Ich hatte schon einige Hunde, aber nur einer war nur für mich.
Ich habe Jahre gebraucht um zu lernen wie Hunde geführt werden.
https://www.canis-kynos.de/Informationen-Die-Rechte-des-Hundes.html
Das sehe ich so als minimal Anforderungen.
Ich war da auch mal auf einem Seminar, kurz bevor Erik Zimen starb.
War anspruchsvoll.

Birgit63

Ich bin bestimmt tierlieb. Habe selbst eine Katze. Ich kann dir aber so einiges erzählen. Viele meiner Kolleginnen und Kollegen haben sich in Coronazeiten einen Hund angeschafft. Ja im Homeoffice ist das gut zu händeln. Aber Corona war mal vorbei und die Präsenz im Büro wieder gefragt. Und welche Überraschung. Waren es vor Corona die Kinder, warum man gerne im Homeoffice arbeiten wollte oder musste, waren es jetzt die Hunde, was zurecht in der Chefetage nicht gut ankam. Von daher würde ich mit der Anschaffung eines Hundes solange warten, bis du dir sicher sein kannst, nicht mehr in Maßnahmen oder Jobs vermittelt werden zu können.

Sheherazade

Zitat von: Brathorun am 04. November 2025, 15:00:43Hatte eine Katze viele Jahre. Für eine Katze ist meine Wohnung zu klein und eigentlich braucht es fast schon zwei Katzen...

Und ein Hund soll da reinpassen? Es gibt auch Katzen, die wollen und können nur solo gehalten werden. Frag doch einfach mal im Tierheim nach.

Zitat von: Brathorun am 04. November 2025, 15:00:43Schon irgendwie... amüsant. Ich, der überall auf Ablehnung stößt, auch hier abgelehnt zu werden...

Keine Ahnung, wann das war, aber vielleicht mal etwas hartnäckiger bleiben und immer wieder nachfragen. Manche Tierheime sind zurückhaltend, weil viele Leute sich als Eintagsfliegen entpuppen, ohne Durchhaltevermögen.


Zitat von: Brathorun am 04. November 2025, 15:00:43Hab zwar eine Beeinträchtigung aber vom Krankenhaus bleibe ich zum Glück verschont.

Und wer garantiert dir (oder deinem zukünftigen Hund) das für die nächsten 10-15 Jahre? So alt kann ein mittelgroßer Hund nämlich werden.

Was kostet die Hundesteuer bei euch? Darfst du in deiner Wohnung lt. Mietvertrag überhaupt einen Hund halten? Du brauchst eine Tierhalterhaftpflichtversicherung, der Hund braucht regelmäßige Impfungen. Die Tierarztkosten sind in den letzten Jahren exorbitant in die Höhe geschnellt, persönliches Beispiel: Das notwendige Entfernen der hinteren Wolfskrallen hat mich €900 (!) gekostet im letzten Jahr, bei meinem ersten Hund vor 30 Jahren waren es knapp 50DM.

Früher haben mich meine Hunde (in der Regel Schäferhunde) über den Daumen ca. 70€ im Monat gekostet, so mit allem Drum und Dran. Der derzeitige Hund (30kg-Mischling aus dem Tierschutz) liegt bei locker 150€, wahrscheinlich sogar mehr, aber ich weigere mich, das im Detail zu addieren, weil ich sonst sehen müsste, dass ich mir diesen Hund eigentlich nicht leisten kann.
"In Krisenzeiten suchen  die Intelligenten nach Lösungen, während die Schwachköpfe nach Schuldigen suchen." Totó 1898-1967
"Wir leben in einer Zeit, in der sich Dummheit nicht mehr versteckt, sondern gewählt, bezahlt, beklatscht und als Erfolg verkauft wird."
"Höher, schneller, weiter!" ist nicht das Problem. Das Problem ist: "Ich zuerst!", "Alles meins!" und "Mir doch egal!"

Brathorun

Zitat von: Sheherazade am 04. November 2025, 15:32:27Keine Ahnung, wann das war, aber vielleicht mal etwas hartnäckiger bleiben und immer wieder nachfragen. Manche Tierheime sind zurückhaltend, weil viele Leute sich als Eintagsfliegen entpuppen, ohne Durchhaltevermögen.

Wenn ich Spielchen spielen will, kann ich das am PC tun...

Zitat von: Sheherazade am 04. November 2025, 15:32:27Die Tierarztkosten sind in den letzten Jahren exorbitant in die Höhe geschnellt, persönliches Beispiel: Das notwendige Entfernen der hinteren Wolfskrallen hat mich €900 (!) gekostet im letzten Jahr, bei meinem ersten Hund vor 30 Jahren waren es knapp 50DM.

Krass. Für dich ist das EU-Ausland keine Option? In Polen sollen die Behandlungskosten um 40% Niedriger sein?

Ansonsten. Man kann vom Worst Case ausgehen. Ich möchte einen Hund, sofern es dazu kommt, vom Tierheim oder ähnlichen Stellen. Und hier ist mir dann die Tiergesundheit auch wichtiger als die Rasse/Aussehen. Natürlich haben auch die keine Glaskugel... als ich das letzte mal diese Kosten durchgegangen bin, bin ich bei 5.000€ Stehen geblieben, die man über 10 Jahre für Versicherung Sparen kann. Nun will ich keinem Versicherer diese Summe verschenken. Aber ich denke, es ist ein gutes Budget für außergewöhnliche Kosten.

xoxoxo

#11
Brathorun niemand hier lehnt dich ab, oder glaubst du ernsthaft jemand würde versuchen dir
Informationen zu geben damit du die für dich richtige Entscheidung triffst, wenn er dich ablehnt.

Mit 150€ Kosten ist das einigermaßen Realistisch das sind aber nur die laufenden Kosten knapp
bemessen.
Schau mal was Dosenhundefutter von mittlerer Qualität kostet und dann hast du schon mal die Futterkosten

Hund 3 Stunden täglich spazieren gehen 6:00 1/2 Std. 12:00 1 Std. 18:00 1 Std 22:00 1/2 Std
Das ist das empfohlene Minimum
+ 7 Stunden Ansprache darin ist das spazieren gehen enthalten

Das allerwichtigste ist aber das du einen passenden Hund findest, im Idealfall findet er dich.
Und er sollte nicht jünger als 1 Jahr sein und nicht älter als 2 höchstens 3
Nimm ja keinen Welpen, da kannst du am wenigstens einschätzen was das wird.
Nimm doch mal kontakt zu einer Hundeschule auf und laß dich da beraten.
Bei Canis kannst du schauen ob es in deiner Nähe was gibt, und wenn nicht einfach mal da anfragen.

Kosten senken:
Wenn du direkt an der Grenze wohnst, aber bedenke 40% weniger bedeutet gar nichts die Frage ist von was

Brathorun

Zitat von: xoxoxo am 04. November 2025, 16:29:13Brathorun niemand hier lehnt dich ab, oder glaubst du ernsthaft jemand würde versuchen dir
Informationen zu geben damit du die für dich richtige Entscheidung triffst, wenn er dich ablehnt.

Wollte ich auch keinem unterstellen. Falls das so angekommen ist, sorry.

Meine Kritik hab ich auch nicht gegen das Tierheim gerichtet. Wenn man schon zu viele Leute hat, die mit den Hunden Gassi gehen wollen, dann kann man sich nur für die Hunde freuen.

Diesen Tipp hab ich halt nicht zum ersten Mal gehört.

Zitat von: xoxoxo am 04. November 2025, 16:29:13Das allerwichtigste ist aber das du einen passenden Hund findest, im Idealfall findet er dich.
Und er sollte nicht jünger als 1 Jahr sein und nicht älter als 2 höchstens 3

Das wäre schön. In meinem Bundesland gibt es eine Auffangstation. Da will ich mich zuerst umschauen und mich beschnuppern lassen, sofern das so funktioniert. Die Hunde da leben wohl auf einer Art Bauernhof.

Zum Alter: mit diesem Tipp hätte ich nicht gerechnet. Ich habe schon spekuliert, eher ein Erwachsenen Hund aufzunehmen. Wobei bei einem Senior es schwieriger wäre, Rücklagen zu bilden.

Rotti

Zitat von: Brathorun am 04. November 2025, 13:42:24Ich mache da kein Geheimnis draus: Ein Hund soll mir helfen, diese Einsamkeit besser zu bewältigen. Ich weiß, welche Verantwortung damit einhergeht – Gassi gehen, Training, Pflege und Beschäftigung. Das möchte ich alles übernehmen, und ich bin sicher, dass mir das auch Freude machen würde.
ein kleiner Hund geht immer, der wird zwar meistens älter, aber die großen werden später sehr teuer, mein Rottweiler Bruno 9 Jahre mit 50 kg hat einen Hüftschaden und weil ich damals sehr viel arbeiten musste gab ich in ab zu meiner Ex zur Pflege , die sich jetzt um den Hund kümmert.
Alte Wege öffnen keine neuen Türen.

,,Mir ist wichtig, dass politische Entscheidungen nachvollziehbar sind und nicht über die Köpfe der Menschen hinweg getroffen werden."

xoxoxo

Du bist nicht die Caritas.
Wenn ich was hasse dann sind es diese Pseudo-Tierschützer
Bedenke sowohl im Tierheim wie ganz besonders in Auffangstationen ist viel Schrott dabei.
Und die sagen nie die ganze Wahrheit.

Du brauchst einen Hund der zu dir passt und gesund ist.
Der Beste bekommt die Chance alle anderen müssen dir egal sein.
Du musst das auch rational angehen, die Liebe kommt dann später.