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Weitergabe meiner Daten (Name / Anschrift) an Leihfirma/Personalvermittler

Begonnen von Jeff1975, 23. Dezember 2021, 09:26:50

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Jeff1975

Moin zusammen,

ich erhielt eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch durch einen Personalvermittler, bei dem ich mich nicht beworben habe. Das Schreiben kam mit direkter Post zu mir, also mein Name und meine Anschrift war diesem bekannt. Ich schrieb den Vermittler per Email an und fragte ihn, woher er meine Daten hat. Er antwortete mir: ".. Ihr Sachbearbeiter beim Jobcenter hat uns die Daten übermittelt.." Ich wies ihn darauf hin, dass hier eine Verletzung des Datenschutzes vorliegt und ich dem nicht zugestimmt habe; er bitte meine Daten rechtsicher löschen und bestätigen soll.

Anschließend habe ich den Arbeitsvermittler angeschrieben, mit der Bitte um Stellungnahme. Der redet sich jetzt raus und behauptet, er hätte nichts falsch gemacht und "Datenschutz wird in seinem Haus sehr groß geschrieben". Aber wie meine Anschrift bei dem externen gelandet ist, konnte er mir nicht erklären.

Jetzt ballert er mich jede Woche mit 6 Stellen zu. Das ist auch nicht weiterhin schlimm, aber ich habe das Gefühl, dass er es mir jetzt zeigen will ^^. Ich hab kein Bock mehr auf den Hampelmann. Die Gespräch mit ihm waren von Anfang an unangenehm. Von oben herab ohne Verständnis für meine Situation usw.

Was haltet ihr davon? Ich bin kurz davor einen Anwalt einzuschalten und entsprechende Klage einzureichen. Weiterhin wegen Befangenheit einen Wechsel des Vermittler beantragen, da ich nicht mehr mit ihm zielgerichtet arbeiten kann.

Heinz-Otto



Heinz-Otto

Ich habe mal grob gesucht und nichts gefunden.
Meine aber, dass die Weitergabe zum Zwecke der Arbeitsvermittlung ok geht.

Die DS Vorschriften sind mal wieder dermaßen komplex und scheiße formuliert, da steigt kein Mensch mehr durch. Sogar DS-Beauftragte und einzelne Sachbearbeiter des BfDI sind sich da nicht einig und interpretieren unterschiedlich.

Jeff1975

Hab mal bissl recherchiert und was gefunden. Es hängt wohl mit dem Vermittlungsvorschlag zusammen. Der registrierte Arbeitgeber kann dann bestimme Dinge einsehen. Also die Anonymität ist damit futsch! Kein Wunder, dass der Personalvermittler plötzlich mit einer Rückmeldung beim Arbeitsvermittler "gedroht" hat, wenn ich den Termin nicht wahrnehme. Ich erklärte ihm, dass sein Sitz und Einzugsgebiet nicht mit meinen Lebensverhältnissen vereinbar sind.

Was ein scheiß. Ich registriere mich bei der Arbeitsagentur.de, schalte 100 fiktive Stellen, und erhalte personenbezogene Daten, ohne Ende. Und wenn dann auch manche sich mit Unterlagen bewerben, Geburtsdatum, Telefonnummer, Email.. Da kommt schon was zusammen.. Richtig? Und das alles verkaufen. Geil! Meine Arbeitssuche hat ein Ende und in 10 Jahren brauche ich gar nicht mehr arbeiten!

Heinz-Otto

Ja :(
So weit ich weiß wurde das schon mehrfach bemängelt und die JC/BA ist verpflichtet, möglichem Missbrauch vorzubeugen und die Arbeitgeber zu kontrollieren.
zumindest theoretisch. In der Praxis ist das wie so oft anders.

EDIT: Laut dem Flyer, sehen die AG bei anonymisierten Profilen keine Adressdaten.

https://www.arbeitsagentur.de/datei/dok_ba014948.pdf
ZitatBei  einer  anonymen  Veröffentlichung 
werden:
_  Ihr Lebenslauf mit den relevanten be-
ruflichen Zeiten,
_ Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten und
_  Ihre Anforderungen an die neue Stelle
in der JOBBÖRSE veröffentlicht.
In  der  JOBBÖRSE  registrierte  Arbeit-
geberinnen und Arbeitgeber sehen
dann folgende Informationen:
Kontaktdaten anonym
Kontaktdaten offen
Name:
Bewerber anonymisiert
Anschrift:
Kontakt über:
Agentur für Arbeit Nürnberg
Richard-Wagner-Platz 5

90443 Nürnberg, Mittelfranken
Kontakt:
Telefon: +49 (0800) 4 55 55 20
(Der Anruf ist für Sie kostenfrei)

Darum also mal den DS des JC fragen. Denn das wäre m. W. eine zu meldende Datenpanne.
Gleichzeitig aber auch vorsorglich an den BfDI, bzw. zumindest damit drohen, wenn nach Fristsetzung keine Reaktion des JC-DS erfolgt.

Jeff1975

Und nicht nur das. Wenn ein Verstoß gefunden wird, dann fliegen die "nur" aus der Börse wieder raus. Mehr müssen die nicht fürchten. Ob die meine Daten jetzt gelöscht haben, kann ich auch nicht wirklich prüfen. Wenn man sich anschaut, welche Konzerne gehackt und Daten geklaut werden, und zum Teils die kleine Fische nicht mal merken, dass es passiert. Tja, da sollte man sich nicht wundern, dass Identitätsdiebstahl immer mehr zunimmt.


Jeff1975

Ja, das stimmt. Aber, gilt nur für Profil-Klicks durch Arbeitgeber. Quasi, wenn die mich finden. Aber wenn mein Hampelmann mir eine vom Arbeitgeber veröffentlichte Stelle vorschlägt, dann geht anscheinend auch meine Adresse an diesen. So kann das Jobcenter schnell prüfen, ob ich mich dort bewerbe oder nicht. Weil auch ein Schreiben an die rausgeht, mit der Bitte um Rückmeldung, ob meinerseits etwas angestoßen wurde, oder eben auch nicht.

Heinz-Otto

Ah, ok, bzw. nicht ok.
Ich sehe keinen Grund, das nicht über den eLb direkt zu machen.
Da würde ich mal schauen, ob es dazu Weisungen gibt.
Oder den AV fragen, was ihn dazu bewegt, Stellenangebote oder Anfragen nicht über dich laufen zu lassen.

Auch wäre zu klären, ob er das Stellenangebot geprüft hat. Will heißen viele Stellen stehen doppelt und zehnfach drin, da von verschiedenen ZAF. Und div. Stellenangebote sind immer wieder und dauerhaft drin, was bedeutet, dass sie gar nicht besetzt werden, oder nicht vorhanden sind.
Ich bin mir sicher, dass ich mal irgendwo gelesen habe, dass dies zwingend kontrolliert werden muss.

Was anderes fällt mir nicht ein, wie man so einen AV evtl. zu fassen bekommt.
Das bedeutet natürlich viel Recherche und Schreiberei. Meist finden die auch immer wieder Lücken und Ausreden. notfalls wird halt gelogen. Kontrollmöglichkeit hat man da recht wenig. Bestenfalls über einen engagierten SB beim BfDI.