Arbeit wie verhalten?

Begonnen von Fred, 08. Februar 2022, 21:09:05

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Heinz-Otto

Ok, DANKE für die Klarstellung, dass meine Kenntnisse veraltet sind
:ok:

Fred

Warum soll es auch Privatzeit sein, wenn ich mit dem Firmenwagen von zu Hause aus starte, um zum Kunden zu fahren. Wäre ja Wahnsinn.
Artikel 19. Jeder hat das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung; dieses Recht schließt die Freiheit ein, Meinungen ungehindert anzuhängen sowie über Medien jeder Art und ohne Rücksicht auf Grenzen Informationen und Gedankengut zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten.

MarcAnton

Zitat von: Sheherazade am 12. Februar 2022, 13:48:27
Seine Arbeitszeit beginnt genau dann, wenn er in das Fahrzeug einsteigt und zum Kunden losfährt.

Also ich kenne einige aus dem Bekanntenkreis, die im handwerklichen Bereich arbeiten und die Firmenautos auch nach Hause nehmen. Keiner von ihnen hat je erwähnt, dass seine Arbeitszeit von Zuhause aus anfängt. In meinen Augen ist das auch deshalb unlogisch, weil der AG keine Kontrollmechanismen hätte zu überprüfen ab wann tatsächlich die Arbeitszeit beginnt und entsprechend zu bezahlen. "Arbeit" fängt nun mal verbindlich an, d.h. ob man nun in der Firma erscheint oder digital am Empfang erfasst wird oder eben um 8.00Uhr beim Kunden ist.

Wie gesagt, ich gehe mit dem AG soweit mit -solange der Fahrtweg zum Kunden in etwa der gleiche ist wie zur Firma. Der Chef könnte natürlich den Spieß umdrehen und sagen: Kundentermin ist um 8.00Uhr, TE solle (da fahrtzeit 1 Std) um 7.00Uhr in der Firma erscheinen und mit dem Firmenauto losfahren. Was hätte denn der TE davon? Er müßte dann sogar NOCH früher aufstehen... :blum:

Heinz-Otto

Zitat von: MarcAnton am 12. Februar 2022, 14:43:41
Also ich kenne einige aus dem Bekanntenkreis, die im handwerklichen Bereich arbeiten und die Firmenautos auch nach Hause nehmen. Keiner von ihnen hat je erwähnt, dass seine Arbeitszeit von Zuhause aus anfängt.

Und das genügt, um die Rechtslage und Rechtsprechung zu untermauern?
Soll ich raten, wie viele AG sich nicht an die Gesetze halten, wie viele AN ihre Rechte nicht kennen und wie viele AN ihre Rechte zwar kennen aber nicht durchsetzen aus Angst, dann ihren Arbeitsplatz zu verlieren, oder Schikanen ausgesetzt zu sein?

ZitatIn meinen Augen ist das auch deshalb unlogisch, weil der AG keine Kontrollmechanismen hätte zu überprüfen ab wann tatsächlich die Arbeitszeit beginnt und entsprechend zu bezahlen.

Sorry, das ist Blödsinn. Schon allein deshalb, weil es eine Aufzeichnungspflicht und Erfassung des AG über die AZ gibt.
Das spielt vor allem auch eine Rolle wegen der
Einhaltung des MiLoG!
https://www.haufe.de/personal/arbeitsrecht/pflicht-zur-umfassenden-arbeitszeiterfassung_76_484268.html

Zitat"Arbeit" fängt nun mal verbindlich an, d.h. ob man nun in der Firma erscheint oder digital am Empfang erfasst wird oder eben um 8.00Uhr beim Kunden ist.

Genau und dazu gehören auch Fahrzeiten.
Zitat
Wie gesagt, ich gehe mit dem AG soweit mit -solange der Fahrtweg zum Kunden in etwa der gleiche ist wie zur Firma. Der Chef könnte natürlich den Spieß umdrehen und sagen: Kundentermin ist um 8.00Uhr, TE solle (da fahrtzeit 1 Std) um 7.00Uhr in der Firma erscheinen und mit dem Firmenauto losfahren. Was hätte denn der TE davon? Er müßte dann sogar NOCH früher aufstehen... :blum:

Glücklicherweise interessieren sich die Gesetze und Rechtsprechung nicht für deine persönliche Meinung ;)

MarcAnton

@Heinz-Otto

Wir tauschen uns hier nur aus und jeder legt seine Sicht der Dinge dar. Ich bin wahrlich kein AG-Verfechter, aber ich kann hier durchaus eine Kausalität und Plausibilität erkennen.

Ich finde es eine Win-Win-Situation: Der TE hat keine Fahrtkosten mehr, darf wahrscheinlich das Auto auch privat zum Einkaufen nutzen und hätte kostenlos einen Dienstwagen. Der AG spart dadurch, dass die Fahrten nicht von der Firma aus starten müssen, macht zusätzlich Werbung mit dem Auto nach Feierabend (falls beschriftet) und muss sich nicht jeden Tag auf dem Firmengelände für die Routen kümmern.

Und ich wiederhole es nochmal: Wenn der Chef den TE um 7.00Uhr in der Firma bestellt um danach noch eine weitere Stunde zu fahren -muss der TE noch (!) früher aufstehen. Zum Feierabend das gleiche andersrum -ob der TE dann den besseren Schnitt macht?  :weisnich:

Bundspecht

Ich war zu meiner Aktiven Zeit als Bautischler in Hamburg unterwegs. Und auch ich hatte fast 20 Jahre lang einen Firmenwagen, den ich mit nach Hause nehmen konnte (keine Privatfahrten  :zwinker: ) Ich bin jeden morgen um 6 Uhr aus dem Haus, und habe auf dem weg in die Firma , oder der Baustelle ,meinen Kollegen abgeholt, und nach Feierabend auch wieder zuhause abgesetzt.

Arbeitszeit war von 7-15,45 Uhr..... Und da war es egal, ob man nun "um die Ecke" war, oder man noch eine Stunde fahren musste. Ich (und mein Kollege auch) war froh, dass ich den Wagen hatte. Hätte ich mit dem ÖVPN erst zur Firma gemusst, und abends wieder damit nach Hause, wäre ich fast zwei Stunden länger unterwegs gewesen als mit dem Firmenwagen.

Außerdem, war es auch wirtschaftlicher, gleich von Zuhause auf die Baustelle zu fahren ( es seiden, man musste noch was aus der Firma abholen) als erst zur Firma, und dann erst zum Bau....

So viele Idioten, und nur eine Sense.

Irgendwann legte der Tot seine Sense beiseite , und bestieg einen Mähdrescher, um den Idioten Herr zu werden !

MarcAnton

Zitat von: Bundspecht am 12. Februar 2022, 15:53:49
Und auch ich hatte fast 20 Jahre lang einen Firmenwagen, den ich mit nach Hause nehmen konnte (keine Privatfahrten  :zwinker: )


Na na na. In so einem Bautischler-Auto fällt doch der eine Kasten Bier für Privat gar nicht auf... :mocking: Geschweige denn den neuen 70"er Flat-TV oder die WM für die Schwiegermama. Mit so einem Firmenauto (Kasten) kann man ganz schön Punkte sammeln... :zwinker:

Zitat von: Bundspecht am 12. Februar 2022, 15:53:49
Arbeitszeit war von 7-15,45 Uhr..... Und da war es egal, ob man nun "um die Ecke" war, oder man noch eine Stunde fahren musste. Ich (und mein Kollege auch) war froh, dass ich den Wagen hatte.

Ja, genau das meinte ich. Es ist viel "bequemer" in ein Dienstauto zur Arbeit zu fahren, als sich mit dem ÖPNV bei jedem Wetter rumzuschlagen oder das Privatauto zu opfern. Und wie du schon schreibst -es ist egal ob die Einsatzstelle 10min weit entfernt ist oder 60min. Ist also eine Mischkalkulation und wenn man profitiert (10min), profitiert man richtig -und bei den 60min hätte man diese Zeit schnell durch die 10mim reingeholt. Außerdem muss man nicht nochmal zur Firma (meist Berufsverkehr) fahren.

P.S. Ich hätte bei so einer Regelung sofort eingeschlagen eher der Chef mich um 6.00Uhr oder so in die Firma beordert...

Heinz-Otto

Zitat von: MarcAnton am 12. Februar 2022, 15:36:41
Ich finde es eine Win-Win-Situation: Der TE hat keine Fahrtkosten mehr, darf wahrscheinlich das Auto auch privat zum Einkaufen nutzen und hätte kostenlos einen Dienstwagen.

Was hältst du davon, wenn du dich zu dieser Materie einfach erst mal informierst?
Ich habe den Eindruck, du hast keinerlei Hintergrundwissen und urteilst aus dem Bauch heraus.

Das ist nämlich falsch. Der AN zahlt dafür! Nämlich 1% des Listenpreises.

ZitatDer AG spart dadurch, dass die Fahrten nicht von der Firma aus starten müssen, macht zusätzlich Werbung mit dem Auto nach Feierabend (falls beschriftet) und muss sich nicht jeden Tag auf dem Firmengelände für die Routen kümmern.
Klar, alles zu lasten des AN, der evtl. mehr Fahrzeit und weniger Freizeit hat und weniger bezahlte AZ.


Fettnäpfchen

 :lol:

Zitat von: Bundspecht am 12. Februar 2022, 15:53:49Ich war zu meiner Aktiven Zeit als Bautischler in Hamburg unterwegs. Und auch ich hatte fast 20 Jahre lang einen Firmenwagen, den ich mit nach Hause nehmen konnte (keine Privatfahrten  :zwinker: ) Ich bin jeden morgen um 6 Uhr aus dem Haus, und habe auf dem weg in die Firma , oder der Baustelle ,meinen Kollegen abgeholt, und nach Feierabend auch wieder zuhause abgesetzt.

Arbeitszeit war von 7-15,45 Uhr.....
Gerade da hättest du als Fahrer erst Recht Anspruch auf Bezahlung gehabt!
Zitat von: Heinz-Otto am 12. Februar 2022, 15:06:53wie viele AN ihre Rechte nicht kennen und wie viele AN ihre Rechte zwar kennen aber nicht durchsetzen aus Angst, dann ihren Arbeitsplatz zu verlieren, oder Schikanen ausgesetzt zu sein?

Zitat von: Heinz-Otto am 12. Februar 2022, 16:25:43Was hältst du davon, wenn du dich zu dieser Materie einfach erst mal informierst?
Ich habe den Eindruck, du hast keinerlei Hintergrundwissen und urteilst aus dem Bauch heraus.
Zitat von: MarcAnton am 12. Februar 2022, 16:17:23Na na na. In so einem Bautischler-Auto fällt doch der eine Kasten Bier für Privat gar nicht auf... :mocking: Geschweige denn den neuen 70"er Flat-TV oder die WM für die Schwiegermama. Mit so einem Firmenauto (Kasten) kann man ganz schön Punkte sammeln...

Und das nennt sich dann
Zitat von: MarcAnton am 12. Februar 2022, 15:36:41Wir tauschen uns hier nur aus und jeder legt seine Sicht der Dinge dar. Ich bin wahrlich kein AG-Verfechter, aber ich kann hier durchaus eine Kausalität und Plausibilität erkennen.
Meine Beiträge beinhalten oder ersetzen keine anwaltliche Beratung oder Tätigkeit.
Für eine verbindliche Rechtsberatung und -vertretung suchen Sie bitte einen Anwalt auf.
Wer das Ziel kennt, kann entscheiden. Wer entscheidet, findet Ruhe. Wer Ruhe findet, ist sicher. Wer sicher ist, kann überlegen. Wer überlegt, kann verbessern. (Konfuzius)
Mach es: Sei stärker als deine stärkste Ausrede.

CCR

Zitat von: Fettnäpfchen am 12. Februar 2022, 17:36:56
:lol:

Zitat von: Bundspecht am 12. Februar 2022, 15:53:49Ich war zu meiner Aktiven Zeit als Bautischler in Hamburg unterwegs. Und auch ich hatte fast 20 Jahre lang einen Firmenwagen, den ich mit nach Hause nehmen konnte (keine Privatfahrten  :zwinker: ) Ich bin jeden morgen um 6 Uhr aus dem Haus, und habe auf dem weg in die Firma , oder der Baustelle ,meinen Kollegen abgeholt, und nach Feierabend auch wieder zuhause abgesetzt.

Arbeitszeit war von 7-15,45 Uhr.....
Gerade da hättest du als Fahrer erst Recht Anspruch auf Bezahlung gehabt!

Das ist richtig man ist verantwortlich für das Auto tankt es auf und zahlt Strafe bei Falschparken und die Kollegen können bei der Heimfahrt ruhen.

Fred

Das was hier z.B. von Bundspecht geschildert wird ist ein eine Winwin-Situation. Er hatte ein Firmenauto für das er nichts zahlen musste und der Chef hatte jemanden, der alle zur Baustelle befördert.

Wenn aber die Privatfahrten nicht penibel vom Chef überwacht werden, dann war das höchst fahrlässig. Denn normalerweise geht sowas nicht und der Firmenwagen muss versteuert werden, was wieder für den Arbeitnehmer i.d.R. sehr teuer ist. Je nach Automodell und Entfernung zur Arbeit können das gleich mehrere hundert Euro netto weniger sein.

Und so oder so ist der Weg von zu Hause hin zum Kunden bzw. zur Baustelle Arbeitszeit und kein Privatvergnügen.
Artikel 19. Jeder hat das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung; dieses Recht schließt die Freiheit ein, Meinungen ungehindert anzuhängen sowie über Medien jeder Art und ohne Rücksicht auf Grenzen Informationen und Gedankengut zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten.

Heinz-Otto

Zitat von: MarcAnton am 12. Februar 2022, 15:36:41
@Heinz-Otto
Wir tauschen uns hier nur aus und jeder legt seine Sicht der Dinge dar.

Jupp, mache ich und die anderen auch. Allerdings untermauern wir das mit der Rechtslage und nicht aus dem Bauch heraus.
Du machst dir nicht mal die Mühe das zu prüfen und meinst, deine Ansicht ist korrekt.
Ist ja alles nicht böse gemeint. Wenn es uns nicht gelingt dich schlauer zu machen wie die Rechtslage ist, dann ist das so.

ZitatIch bin wahrlich kein AG-Verfechter, aber ich kann hier durchaus eine Kausalität und Plausibilität erkennen.
Kannst du ja bei deinem AG so machen. Aber man muss den Leuten nicht einreden, dass das zu ihrem Vorteil ist und alles super toll und er doch froh sein soll, dass er nicht den Lohn bekommt, der ihm zusteht.

ZitatDer TE hat keine Fahrtkosten mehr, darf wahrscheinlich das Auto auch privat zum Einkaufen nutzen und hätte kostenlos einen Dienstwagen.

Du liest nicht, was man schreibt und verlinkt???? Schade. Es ist nicht kostenlos für den AN.

Bundspecht

Zitat von: Heinz-Otto am 12. Februar 2022, 18:55:44Es ist nicht kostenlos für den AN.

Ich bzw. auch die anderen Kollegen, haben NICHT eine müde Mark bezahlt !!!

Zitat von: CCR am 12. Februar 2022, 17:49:46man ist verantwortlich für das Auto tankt es auf und zahlt Strafe bei Falschparken

Tanken ja , dafür hatten wir eine Tankkarte. Verantwortlich in dem Sinne, dass man den Wagen ab und an mal gewaschen hat, mal nach Öl usw. gesehen hat, oder wenn was kaputt war , dass in der Firma gemeldet hat. Knöllchen, mussten wir nur dann selber zahlen, wenn es "überhand" genommen hat. Ansonsten hat auch das die Firma übernommen.

Und ganz ehrlich, damals WAR das eine WIN WIN Situation .... der Job war gut bezahlt, und die Kollegen waren Top ! Da hat es schlichen niemanden interessiert wie die "Rechtslage" war


Zitat von: MarcAnton am 12. Februar 2022, 16:17:23Na na na. In so einem Bautischler-Auto fällt doch der eine Kasten Bier für Privat gar nicht auf... 

Da haben wir noch ganz andere Sachen auf dem "nach Hause Weg"  transportiert  :grins: :grins: :zwinker:
So viele Idioten, und nur eine Sense.

Irgendwann legte der Tot seine Sense beiseite , und bestieg einen Mähdrescher, um den Idioten Herr zu werden !

CCR

Ja auch mal Forderungen stellen, wenn der Arbeitgeber einen dringend braucht, ich hatte meinen AG klargemacht, dass ich das Firmenauto mit nach Hause nehme, da ich keine Winterreifen habe und mein privates Auto bleibt zu Hause. Nutzen durfte ich es das ganze Jahr, es hatte GPS.