Wohnen auf dem Campingplatz

Begonnen von Leon2011, 11. August 2022, 18:43:27

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Leon2011

Hallo alle zusammen.


Ich hätte die Möglichkeit mit meinem Sohn (10 Jahre) in ein Mobilheim auf einen Campingplatz, zu ziehen. Man kann sich dort melden, es gibt Briefkästen, Wasser, Strom und Gas wird für jede Parzelle über eigene Zähler abgerechnet. Aber anstatt monatlicher Miete zahlt man jährlich eine Pacht, in unserem Fall wären das ca. 2000€. Wie gesagt, jährlich.


Zur Zeit zahlen wir 830€ Miete + das wir die letzten 2 Jahre jedes Mal eine riesen Nebenkosten Nachzahlung hatten, obwohl wir sehr sparsam sind.



Mein Sohn hat Autismus und kommt in der Regelschule nicht zurecht, gegenüber dieses Campingplatzes ist eine Schule die für ihn geeignet und finanzierbar ist.


Jetzt ist eben nur die Frage, ob das Jobcenter die Pacht und die Betriebskosten (abgesehen von Strom) übernehmen würde....?

Kennt sich da jemand von euch aus? Gibt es da schon fälle zu? An sich ist das ja sogar besser für das Jobcenter, da die Kosten wesentlich geringer sind als in der Mietwohnung. Das Mobilheim, also die eigentliche Wohnung, hat 40qm + eine 3x3m Gartenhütte. Was wahrscheinlich problematisch ist, ist das die Parzelle mit 150qm ausgewiesen ist.



Würde mich freuen wenn jemand von euch sein wissen oder seine Meinung teilt:)


Hary

Möglich ist das, zumindest wenn es eine Wohnsituation ist die ihr euch vorstellen könnt. Gib bei Google mal Hartz4 Campingplatz ein.

JensM1

Einfach beantragen, dürfte von Bundesland/Kommune, JC zu JC, Team zu Team unterschiedlich bewertet werden.

Beispiel: dauerhaft in Gartenhaus wohnen

Idr lt Satzung o. ä. verboten,aber wird je nach "Vereinsvorstand" nicht selten stillschweigend akzeptiert.

Kenne Fälle, bei denen das mit Mietkostübernahmebescheid bewilligt wurde und andere, bei denen es abgelehnt worden ist. Krasser Fall dazu war mal Vater Team A, Sohn über 25 Team B, gleiches JC. Beide wollten aus der gemeinsam bewohnten Wohnung ins Gartenhaus ziehen. Vater bekam Zusage, Sohn Ablehnung. Weiteren Verlauf kenne ich nicht, spricht aber schon mal Bände.

Kannst ja mal "dauerhaft auf Campingplatz wohnen" googeln, schon der erste Treffer macht die Problematik klar.

Lina

Zitat von: Leon2011 am 11. August 2022, 18:43:27Hallo alle zusammen.


Ich hätte die Möglichkeit mit meinem Sohn (10 Jahre) in ein Mobilheim auf einen Campingplatz, zu ziehen. Man kann sich dort melden, es gibt Briefkästen, Wasser, Strom und Gas wird für jede Parzelle über eigene Zähler abgerechnet. Aber anstatt monatlicher Miete zahlt man jährlich eine Pacht, in unserem Fall wären das ca. 2000€. Wie gesagt, jährlich.


Zur Zeit zahlen wir 830€ Miete + das wir die letzten 2 Jahre jedes Mal eine riesen Nebenkosten Nachzahlung hatten, obwohl wir sehr sparsam sind.



Mein Sohn hat Autismus und kommt in der Regelschule nicht zurecht, gegenüber dieses Campingplatzes ist eine Schule die für ihn geeignet und finanzierbar ist.


Jetzt ist eben nur die Frage, ob das Jobcenter die Pacht und die Betriebskosten (abgesehen von Strom) übernehmen würde....?

Kennt sich da jemand von euch aus? Gibt es da schon fälle zu? An sich ist das ja sogar besser für das Jobcenter, da die Kosten wesentlich geringer sind als in der Mietwohnung. Das Mobilheim, also die eigentliche Wohnung, hat 40qm + eine 3x3m Gartenhütte. Was wahrscheinlich problematisch ist, ist das die Parzelle mit 150qm ausgewiesen ist.



Würde mich freuen wenn jemand von euch sein wissen oder seine Meinung teilt:)



Ist das Mut oder Verzweiflung? 40 m² ist ziemlich klein. Und, ist es im Winter auch warm genug? Wie sind die Nachbarn da?

Hary

Vielleicht noch eine wichtige Frage, in welchem Bundesland wohnst du? Nicht überall kann man seinen Wohnsitz noch auf einem Campingplatz haben. Einige Bundesländer machen das nicht mehr, die fordern einen vorhandenen festen Wohnsitz... Zumindest auf dem Papier :)

Leon2011

Zitat von: Lina am 11. August 2022, 19:39:12Ist das Mut oder Verzweiflung? 40 m² ist ziemlich klein. Und, ist es im Winter auch warm genug? Wie sind die Nachbarn da?

Warm ist es, meine Oma wohnt seit Jahren in einem Mobilheim und hat keine Probleme.

Mut oder Verzweiflung.... Kann ich so gar nicht sagen. eigentlich ist es für mich nur logisch. Viel kostengünstiger, man hat einen großen Garten, im Prinzip ist es, wie man es aus Amerika kennt, eine "Gated Community". Dort gibt es 24/7 einen Sicherheitsdienst, rundum sind alle Läden die man braucht, Schule und Bahnhof 10 Laufminuten entfernt, auf dem Campingplatz gibt es einen Kiosk in dem man das nötigste bekommt, es gibt einen großen Spielplatz mit Trampolinen, einen Badesee (natürlich nur im Sommer interessant) aber dadurch ist das ganze Jahr über die Wasserwacht mit Notarzt und Krankenwagen vor Ort, heißt wenn man einen medizinischen Notfall hat ist auch sofort jemand vor Ort. mein Onkel und meine Oma Leben auch dort, wobei mein Onkel hauptsächlich in seinem Haus lebt und nur fürs Wochenende oder Urlaub raus kommt. Die restlichen Nachbarn sind nett, viele Familien mit Kindern, mit denen wir zum Teil befreundet sind (die sind natürlich hauptsächlich nur über's Wochenende oder in den Ferien da) und viele Rentner, die aber soweit ich das mitbekommen habe alle nett sind.

Ich frag mich ehrlich warum das nicht mehr Leute machen. Wir zahlen für 55qm 830€, durch die Staffelmiete sind es nächstes jahr 850€ und die Nebenkosten werden ja auch nicht günstiger. Wenn mein Sohn wieder zur Schule geht würde ich auch ganz gerne wieder Arbeiten, aber bei den Kosten schafft man es ja gar nicht nicht auf Hilfe angewiesen zu sein.


Zitat von: Hary am 11. August 2022, 20:07:29Vielleicht noch eine wichtige Frage, in welchem Bundesland wohnst du? Nicht überall kann man seinen Wohnsitz noch auf einem Campingplatz haben. Einige Bundesländer machen das nicht mehr, die fordern einen vorhandenen festen Wohnsitz... Zumindest auf dem Papier :)

Ich wohne in Hessen, der Campingplatz ist aber in Bayern und auf diesem Campingplatz geht das seit Corona. Die haben dort wie gesagt auch Briefkästen, also alles offiziell.

Lina

Zitat von: Leon2011 am 11. August 2022, 20:08:02
Zitat von: Lina am 11. August 2022, 19:39:12Ist das Mut oder Verzweiflung? 40 m² ist ziemlich klein. Und, ist es im Winter auch warm genug? Wie sind die Nachbarn da?

Warm ist es, meine Oma wohnt seit Jahren in einem Mobilheim und hat keine Probleme.

Mut oder Verzweiflung.... Kann ich so gar nicht sagen. eigentlich ist es für mich nur logisch. Viel kostengünstiger, man hat einen großen Garten, im Prinzip ist es, wie man es aus Amerika kennt, eine "Gated Community". Dort gibt es 24/7 einen Sicherheitsdienst, rundum sind alle Läden die man braucht, Schule und Bahnhof 10 Laufminuten entfernt, auf dem Campingplatz gibt es einen Kiosk in dem man das nötigste bekommt, es gibt einen großen Spielplatz mit Trampolinen, einen Badesee (natürlich nur im Sommer interessant) aber dadurch ist das ganze Jahr über die Wasserwacht mit Notarzt und Krankenwagen vor Ort, heißt wenn man einen medizinischen Notfall hat ist auch sofort jemand vor Ort. mein Onkel und meine Oma Leben auch dort, wobei mein Onkel hauptsächlich in seinem Haus lebt und nur fürs Wochenende oder Urlaub raus kommt. Die restlichen Nachbarn sind nett, viele Familien mit Kindern, mit denen wir zum Teil befreundet sind (die sind natürlich hauptsächlich nur über's Wochenende oder in den Ferien da) und viele Rentner, die aber soweit ich das mitbekommen habe alle nett sind.

Ich frag mich ehrlich warum das nicht mehr Leute machen. Wir zahlen für 55qm 830€, durch die Staffelmiete sind es nächstes jahr 850€ und die Nebenkosten werden ja auch nicht günstiger. Wenn mein Sohn wieder zur Schule geht würde ich auch ganz gerne wieder Arbeiten, aber bei den Kosten schafft man es ja gar nicht nicht auf Hilfe angewiesen zu sein.


Zitat von: Hary am 11. August 2022, 20:07:29Vielleicht noch eine wichtige Frage, in welchem Bundesland wohnst du? Nicht überall kann man seinen Wohnsitz noch auf einem Campingplatz haben. Einige Bundesländer machen das nicht mehr, die fordern einen vorhandenen festen Wohnsitz... Zumindest auf dem Papier :)

Ich wohne in Hessen, der Campingplatz ist aber in Bayern und auf diesem Campingplatz geht das seit Corona. Die haben dort wie gesagt auch Briefkästen, also alles offiziell.


Das Alles klingt gut. Als ob die Bewohner da mehr Freiheiten hätten als in einem normalen Mietshaus. In Griechenland am Strand könnte ich mir diese Lebensform eher als Gut vorstellen. Deutschland ist doch so konserativ. Wenn man da nicht "normal" wie alle wohnt, wird man leicht abgestempelt. Aber, an Deiner Stelle würde ich es ausprobieren, Deine Oma wohnt ja schon da, ihr könnt euch gegenseitig unterstützen.

Leon2011

Zitat von: Lina am 11. August 2022, 20:30:57
Zitat von: Leon2011 am 11. August 2022, 20:08:02
Zitat von: Lina am 11. August 2022, 19:39:12Ist das Mut oder Verzweiflung? 40 m² ist ziemlich klein. Und, ist es im Winter auch warm genug? Wie sind die Nachbarn da?

Warm ist es, meine Oma wohnt seit Jahren in einem Mobilheim und hat keine Probleme.

Mut oder Verzweiflung.... Kann ich so gar nicht sagen. eigentlich ist es für mich nur logisch. Viel kostengünstiger, man hat einen großen Garten, im Prinzip ist es, wie man es aus Amerika kennt, eine "Gated Community". Dort gibt es 24/7 einen Sicherheitsdienst, rundum sind alle Läden die man braucht, Schule und Bahnhof 10 Laufminuten entfernt, auf dem Campingplatz gibt es einen Kiosk in dem man das nötigste bekommt, es gibt einen großen Spielplatz mit Trampolinen, einen Badesee (natürlich nur im Sommer interessant) aber dadurch ist das ganze Jahr über die Wasserwacht mit Notarzt und Krankenwagen vor Ort, heißt wenn man einen medizinischen Notfall hat ist auch sofort jemand vor Ort. mein Onkel und meine Oma Leben auch dort, wobei mein Onkel hauptsächlich in seinem Haus lebt und nur fürs Wochenende oder Urlaub raus kommt. Die restlichen Nachbarn sind nett, viele Familien mit Kindern, mit denen wir zum Teil befreundet sind (die sind natürlich hauptsächlich nur über's Wochenende oder in den Ferien da) und viele Rentner, die aber soweit ich das mitbekommen habe alle nett sind.

Ich frag mich ehrlich warum das nicht mehr Leute machen. Wir zahlen für 55qm 830€, durch die Staffelmiete sind es nächstes jahr 850€ und die Nebenkosten werden ja auch nicht günstiger. Wenn mein Sohn wieder zur Schule geht würde ich auch ganz gerne wieder Arbeiten, aber bei den Kosten schafft man es ja gar nicht nicht auf Hilfe angewiesen zu sein.


Zitat von: Hary am 11. August 2022, 20:07:29Vielleicht noch eine wichtige Frage, in welchem Bundesland wohnst du? Nicht überall kann man seinen Wohnsitz noch auf einem Campingplatz haben. Einige Bundesländer machen das nicht mehr, die fordern einen vorhandenen festen Wohnsitz... Zumindest auf dem Papier :)

Ich wohne in Hessen, der Campingplatz ist aber in Bayern und auf diesem Campingplatz geht das seit Corona. Die haben dort wie gesagt auch Briefkästen, also alles offiziell.


Das Alles klingt gut. Als ob die Bewohner da mehr Freiheiten hätten als in einem normalen Mietshaus. In Griechenland am Strand könnte ich mir diese Lebensform eher als Gut vorstellen. Deutschland ist doch so konserativ. Wenn man da nicht "normal" wie alle wohnt, wird man leicht abgestempelt. Aber, an Deiner Stelle würde ich es ausprobieren, Deine Oma wohnt ja schon da, ihr könnt euch gegenseitig unterstützen.

Ja da ist auch rechtlich einiges anders, mein Onkel zb hat Gas und Solar, zahlt also gar keinen Strom, auch keine Grundgebühr, weil er einfach den Anschluss nicht installieren lassen hat. in einer Mietwohnung geht das ja gar nicht. er baut sich da auch Gemüse an, hat sogar einen riesen Ton Topf für Kartoffeln, voll cool.

Lina

Zitat von: Leon2011 am 11. August 2022, 20:46:47
Zitat von: Lina am 11. August 2022, 20:30:57
Zitat von: Leon2011 am 11. August 2022, 20:08:02
Zitat von: Lina am 11. August 2022, 19:39:12Ist das Mut oder Verzweiflung? 40 m² ist ziemlich klein. Und, ist es im Winter auch warm genug? Wie sind die Nachbarn da?

Warm ist es, meine Oma wohnt seit Jahren in einem Mobilheim und hat keine Probleme.

Mut oder Verzweiflung.... Kann ich so gar nicht sagen. eigentlich ist es für mich nur logisch. Viel kostengünstiger, man hat einen großen Garten, im Prinzip ist es, wie man es aus Amerika kennt, eine "Gated Community". Dort gibt es 24/7 einen Sicherheitsdienst, rundum sind alle Läden die man braucht, Schule und Bahnhof 10 Laufminuten entfernt, auf dem Campingplatz gibt es einen Kiosk in dem man das nötigste bekommt, es gibt einen großen Spielplatz mit Trampolinen, einen Badesee (natürlich nur im Sommer interessant) aber dadurch ist das ganze Jahr über die Wasserwacht mit Notarzt und Krankenwagen vor Ort, heißt wenn man einen medizinischen Notfall hat ist auch sofort jemand vor Ort. mein Onkel und meine Oma Leben auch dort, wobei mein Onkel hauptsächlich in seinem Haus lebt und nur fürs Wochenende oder Urlaub raus kommt. Die restlichen Nachbarn sind nett, viele Familien mit Kindern, mit denen wir zum Teil befreundet sind (die sind natürlich hauptsächlich nur über's Wochenende oder in den Ferien da) und viele Rentner, die aber soweit ich das mitbekommen habe alle nett sind.

Ich frag mich ehrlich warum das nicht mehr Leute machen. Wir zahlen für 55qm 830€, durch die Staffelmiete sind es nächstes jahr 850€ und die Nebenkosten werden ja auch nicht günstiger. Wenn mein Sohn wieder zur Schule geht würde ich auch ganz gerne wieder Arbeiten, aber bei den Kosten schafft man es ja gar nicht nicht auf Hilfe angewiesen zu sein.


Zitat von: Hary am 11. August 2022, 20:07:29Vielleicht noch eine wichtige Frage, in welchem Bundesland wohnst du? Nicht überall kann man seinen Wohnsitz noch auf einem Campingplatz haben. Einige Bundesländer machen das nicht mehr, die fordern einen vorhandenen festen Wohnsitz... Zumindest auf dem Papier :)

Ich wohne in Hessen, der Campingplatz ist aber in Bayern und auf diesem Campingplatz geht das seit Corona. Die haben dort wie gesagt auch Briefkästen, also alles offiziell.


Das Alles klingt gut. Als ob die Bewohner da mehr Freiheiten hätten als in einem normalen Mietshaus. In Griechenland am Strand könnte ich mir diese Lebensform eher als Gut vorstellen. Deutschland ist doch so konserativ. Wenn man da nicht "normal" wie alle wohnt, wird man leicht abgestempelt. Aber, an Deiner Stelle würde ich es ausprobieren, Deine Oma wohnt ja schon da, ihr könnt euch gegenseitig unterstützen.

Ja da ist auch rechtlich einiges anders, mein Onkel zb hat Gas und Solar, zahlt also gar keinen Strom, auch keine Grundgebühr, weil er einfach den Anschluss nicht installieren lassen hat. in einer Mietwohnung geht das ja gar nicht. er baut sich da auch Gemüse an, hat sogar einen riesen Ton Topf für Kartoffeln, voll cool.

Handwerklich muß man also begabt sein. Und Geld für eine Solaranlage sollte man auch haben. Für Menschen die "anpacken" können und kreativ sind, und außerdem körperlich fit sind, ist das was. Außerdem sollte man kein Eigenbrötler sein und anderen Menschen gegenüber aufgeschlossen sein.

Leon2011

Zitat von: Lina am 11. August 2022, 20:55:29
Zitat von: Leon2011 am 11. August 2022, 20:46:47
Zitat von: Lina am 11. August 2022, 20:30:57
Zitat von: Leon2011 am 11. August 2022, 20:08:02
Zitat von: Lina am 11. August 2022, 19:39:12Ist das Mut oder Verzweiflung? 40 m² ist ziemlich klein. Und, ist es im Winter auch warm genug? Wie sind die Nachbarn da?

Warm ist es, meine Oma wohnt seit Jahren in einem Mobilheim und hat keine Probleme.

Mut oder Verzweiflung.... Kann ich so gar nicht sagen. eigentlich ist es für mich nur logisch. Viel kostengünstiger, man hat einen großen Garten, im Prinzip ist es, wie man es aus Amerika kennt, eine "Gated Community". Dort gibt es 24/7 einen Sicherheitsdienst, rundum sind alle Läden die man braucht, Schule und Bahnhof 10 Laufminuten entfernt, auf dem Campingplatz gibt es einen Kiosk in dem man das nötigste bekommt, es gibt einen großen Spielplatz mit Trampolinen, einen Badesee (natürlich nur im Sommer interessant) aber dadurch ist das ganze Jahr über die Wasserwacht mit Notarzt und Krankenwagen vor Ort, heißt wenn man einen medizinischen Notfall hat ist auch sofort jemand vor Ort. mein Onkel und meine Oma Leben auch dort, wobei mein Onkel hauptsächlich in seinem Haus lebt und nur fürs Wochenende oder Urlaub raus kommt. Die restlichen Nachbarn sind nett, viele Familien mit Kindern, mit denen wir zum Teil befreundet sind (die sind natürlich hauptsächlich nur über's Wochenende oder in den Ferien da) und viele Rentner, die aber soweit ich das mitbekommen habe alle nett sind.

Ich frag mich ehrlich warum das nicht mehr Leute machen. Wir zahlen für 55qm 830€, durch die Staffelmiete sind es nächstes jahr 850€ und die Nebenkosten werden ja auch nicht günstiger. Wenn mein Sohn wieder zur Schule geht würde ich auch ganz gerne wieder Arbeiten, aber bei den Kosten schafft man es ja gar nicht nicht auf Hilfe angewiesen zu sein.


Zitat von: Hary am 11. August 2022, 20:07:29Vielleicht noch eine wichtige Frage, in welchem Bundesland wohnst du? Nicht überall kann man seinen Wohnsitz noch auf einem Campingplatz haben. Einige Bundesländer machen das nicht mehr, die fordern einen vorhandenen festen Wohnsitz... Zumindest auf dem Papier :)

Ich wohne in Hessen, der Campingplatz ist aber in Bayern und auf diesem Campingplatz geht das seit Corona. Die haben dort wie gesagt auch Briefkästen, also alles offiziell.


Das Alles klingt gut. Als ob die Bewohner da mehr Freiheiten hätten als in einem normalen Mietshaus. In Griechenland am Strand könnte ich mir diese Lebensform eher als Gut vorstellen. Deutschland ist doch so konserativ. Wenn man da nicht "normal" wie alle wohnt, wird man leicht abgestempelt. Aber, an Deiner Stelle würde ich es ausprobieren, Deine Oma wohnt ja schon da, ihr könnt euch gegenseitig unterstützen.

Ja da ist auch rechtlich einiges anders, mein Onkel zb hat Gas und Solar, zahlt also gar keinen Strom, auch keine Grundgebühr, weil er einfach den Anschluss nicht installieren lassen hat. in einer Mietwohnung geht das ja gar nicht. er baut sich da auch Gemüse an, hat sogar einen riesen Ton Topf für Kartoffeln, voll cool.

Handwerklich muß man also begabt sein. Und Geld für eine Solaranlage sollte man auch haben. Für Menschen die "anpacken" können und kreativ sind, und außerdem körperlich fit sind, ist das was. Außerdem sollte man kein Eigenbrötler sein und anderen Menschen gegenüber aufgeschlossen sein.

Ja das stimmt wohl, wobei man da auch seine Ruhe haben kann.

CCR

Zitat von: Leon2011 am 11. August 2022, 18:43:27Kennt sich da jemand von euch aus? Gibt es da schon fälle zu? An sich ist das ja sogar besser für das Jobcenter, da die Kosten wesentlich geringer sind als in der Mietwohnung. Das Mobilheim, also die eigentliche Wohnung, hat 40qm + eine 3x3m Gartenhütte. Was wahrscheinlich problematisch ist, ist das die Parzelle mit 150qm ausgewiesen ist.

da gab es erst ein neues Urteil dazu, wo auch wohnen im Wohnmobil vom JC bezahlt werden muß.
https://www.kostenlose-urteile.de/BSG_B-14-AS-7909-R_Hartz-IV-Unterhaltskosten-fuer-Wohnmobil-koennen-Kosten-der-Unterkunft-sein.news9810.htm

angi

Zitat von: Leon2011 am 11. August 2022, 18:43:27Ich hätte die Möglichkeit mit meinem Sohn (10 Jahre) in ein Mobilheim auf einen Campingplatz, zu ziehen.
Mach Probe-Wohnen vorab. Wenn es möglich ist.
Ein Leben auf dem Campingplatz macht dich zum Aussenseiter. Kannst du damit leben?
Es gibt dort vermutlich keine Betonwände sondern nur Holzhütten? Also keine Schalldämmung. Keine echte Privatsphäre.
Und der Spielplatz befindet sich wo? In der Mitte der Siedlung?
Weiß du, wieviel Dezibel Lärm ein Spielplatz macht?
Und auch die Gespräche in ganz normaler Lautstärke von den anderen Bewohnern könnten mit der Zeit störend sein.
In welchen Abständen stehen die anderen Mobilheime entfernt?

Darum wäre Probe-Wohnen gut, um zu wissen, was dich erwartet
Ich glaube, Ruhe wirst du auf so einem Campingplatz eher nicht finden.
Und 40qm könnten für 2 Personen auch etwas eng sein. Vermutlich nur ein Zimmer?
Wie sind die Wege dort? Musst du durch Schlammpfützen gehen, wenn es regnet?
Wo könnt ihr eure Fahrräder abstellen?
Und wo könnt ihr das abstellen, was momentan in eurem Keller ist?

Für eine Person ist das evtl. eine Möglichkeit. Aber für 2? Kann ich mir nicht vorstellen.
Keiner von euch beiden hat einen Rückzugsort. Und was ist mit Besuch für dich oder deinen Sohn?
Kannst du dir vorstellen, so zu leben?



CCR

Zitat von: angi am 12. August 2022, 14:13:52Ein Leben auf dem Campingplatz macht dich zum Aussenseiter. Kannst du damit leben?

ein früherer Bekannter ist in Thailand und lebt oder lebte im Dschungel, jeder wie er mag, wenn erlaubt.

Leon2011

Zitat von: angi am 12. August 2022, 14:13:52
Zitat von: Leon2011 am 11. August 2022, 18:43:27Ich hätte die Möglichkeit mit meinem Sohn (10 Jahre) in ein Mobilheim auf einen Campingplatz, zu ziehen.
Mach Probe-Wohnen vorab. Wenn es möglich ist.
Ein Leben auf dem Campingplatz macht dich zum Aussenseiter. Kannst du damit leben?
Es gibt dort vermutlich keine Betonwände sondern nur Holzhütten? Also keine Schalldämmung. Keine echte Privatsphäre.
Und der Spielplatz befindet sich wo? In der Mitte der Siedlung?
Weiß du, wieviel Dezibel Lärm ein Spielplatz macht?
Und auch die Gespräche in ganz normaler Lautstärke von den anderen Bewohnern könnten mit der Zeit störend sein.
In welchen Abständen stehen die anderen Mobilheime entfernt?

Darum wäre Probe-Wohnen gut, um zu wissen, was dich erwartet
Ich glaube, Ruhe wirst du auf so einem Campingplatz eher nicht finden.
Und 40qm könnten für 2 Personen auch etwas eng sein. Vermutlich nur ein Zimmer?
Wie sind die Wege dort? Musst du durch Schlammpfützen gehen, wenn es regnet?
Wo könnt ihr eure Fahrräder abstellen?
Und wo könnt ihr das abstellen, was momentan in eurem Keller ist?

Für eine Person ist das evtl. eine Möglichkeit. Aber für 2? Kann ich mir nicht vorstellen.
Keiner von euch beiden hat einen Rückzugsort. Und was ist mit Besuch für dich oder deinen Sohn?
Kannst du dir vorstellen, so zu leben?




Eins nach dem anderen...

Da meine Großmutter dort seit Jahren lebt und wir dort regelmäßig in den Ferien sind fällt das Probewohnen aus, das hatten wir schon oft genug.

Manche wohnen in Mobilheimen, Manche in Wohnwägen. Es wohnen ja auch nicht alle fest dort, die meisten kommen nur über's Wochenende oder Ferien/Urlaub. Ein Mobilheim ist wie ein kleines Haus, ähnlich wie die Tiny Häuser. Betonwände eher nicht aber weit entfernt von Holzhütten. Die Grundstücke sind alle um die 150-250qm groß, dem entsprechend ist der Abstand. Die Straßen sind ausnahmslos alle asphaltiert. Der Spielplatz ist relativ am Anfang, ist aber alles sehr weitläufig, glaube nicht, dass sich da schon Mal jemand beschwert hat.

Wir haben ein Badezimmer, eine Küche, ein Ess und Wohnzimmer, zwei Schlafzimmer und eine kleine Speisekammer. Es gibt genug Menschen die zu zweit in einer 40qm Wohnung leben, die aber keinen großen Garten haben.... Ich verstehe nicht so ganz warum die Größe ein Problem sein sollte. Wir haben auch einen Vorbau/Holzpavillon mit Sitzmöglichkeit, das ist natürlich im Winter eher uninteressant, bietet dann aber die Möglichkeit die nassen Klamotten drausen zu lassen.

Die Ruhezeiten dort sind sehr streng und werden auch durchgerufen, von 13-15 Uhr und von 22-6 Uhr. Und da dort hauptsächlich nur Rentner leben glaube ich nicht dass da soviel Lärm ist. Zumindest nicht mehr als in einer Mietwohnung mit einem Nachbarn obendrüber der gern Techno hört :wand:

Für Besuch, vor allem für Meinen Sohn, gibt es doch eigentlich nichts besseres. Riesen Garten, im Sommer den Strand und See, Erlebnisspielplatz... alles eingezäunt mit Sicherheitsdienst.

Ob mich das zum Außenseiter macht juckt mich reichlich wenig. Am Ende des Tages muss ich (und mein Sohn) glücklich sein und es nicht anderen Recht machen. Ich bin finanziell unabhängiger, hab einen großen Garten, mein Sohn hat mehr Freiheit als mitten in der Stadt. Und das Ding ist ja nicht mitten im Wald im nirgendwo, wie gesagt, man hat alles um sich herum was man braucht, Einkaufsländen, Schule, Arzt,Bahnhof usw.

*Unsere Fahrräder können wir entweder in unsere Gartenhütte, irgendwo auf unserem Grundstück oder unter unseren 4x4 vorbau stellen. Mein Keller ist komplett leer da wir 2021 einen Rohrbruch (Abwasser) hatten und nichts gerettet werden konnte.

Lina

Du erwähnst immer den Sicherheitsdienst. Ist das eine Firma? Dieser Sicherheitsdienst würde mir nicht gefallen.  :suspect: