AU und weiß gerade nicht mehr weiter

Begonnen von Livia, 21. April 2023, 13:48:53

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Livia

Hallo,

ich bin auch neu hier und muss mal ein paar Fragen stellen. Hab so einiges schon gelesen, aber so richtig finde ich keine Antworten zu meinem Problem.

Ich bin schon sehr sehr lange psychisch krank und auch deswegen krankgeschrieben. Rente wurde schon einmal abgelehnt.

Jetzt wechselte ich letztes Jahr zu einer neuen Jobvermittlerin (JV) die mich extrem unter Druck setzt. Nach dem ersten persönlichen Termin dort brauchte ich tagelang Bedarfsmedikation.....sie ist der Meinung ich wäre lange genug krank gewesen. Man kann nicht solange krank sein.
Ich war zwischendurch nicht krank geschrieben, bin es aber seit November wieder durchgehend. Telefonate mit der JV finden im Abstand von etwa 2-3 Monaten statt. Für Mai ist jetzt wieder ein persönlicher Termin "angeordnet". Ich kann auch gerne hingehen, bin ja nicht bettlägerig krank, allerdings steigt meine Angst davor schon wieder an.
Die JV möchte Nachweise sehen, das ich "nicht nur meine Krankmeldung abhole, sondern Gespräche und Beratung bei meiner Psychiaterin in Anspruch nehme". Außerdem möchte sie im Mai festlegen das ich eine Arbeitsgelegenheit wahr nehme. O- Ton: es müsste ja mal vorwärts gehen.

In wie weit darf sie sowas anfordern (die Nachweise über Termine zb) und wie sieht es aus, das sie meine Krankmeldung einfach nicht ernst nimmt?

Wie kann ich ihr gegenüber da professionell (und unemotional) agieren?
Ich will nicht mal alleine zu diesem Termin im Mai. Ich fürchte ich werde wieder völlig entscheidungsunfähig dort sitzen und sie redet und redet auf mich ein  :nea:  und versucht mich zu einer Entscheidung zu zwingen/ überreden....

Ratlos

Gib dem JC einfach eine Arztbescheinigung deiner Psychiaterin wo nur drin steht:
Frau Livia war am.... und am.... usw. (alle Termine) in meiner fachärztlichen Behandlung. Ohne genaue Diagnosen!
Das genügt doch vorerst! Und deine Krankmeldung kann und darf die SB mangels medizinischer Ausbidung gar nicht beurteilen und schon gar nicht kommentieren.

BigMama

Wenn das JV Zweifel an der AUB hat, kann es den MDK mit der Überprüfung beauftragen.
Die Welt wird nicht von skrupellosen Verbrechern, finstren Kapitalisten oder machtgierigen Despoten regiert, sondern von einer gigantischen, weltumspannenden RIESENBLÖDHEIT.
Wer´s nicht glaubt, ist schon infiziert.
(Michael Schmidt-Salomon, GBS-Sprecher)

Ratlos

Zitat von: Livia am 21. April 2023, 13:48:53Die JV möchte Nachweise sehen, das ich "nicht nur meine Krankmeldung abhole, sondern Gespräche und Beratung bei meiner Psychiaterin in Anspruch nehme".

Sheherazade

Zitat von: Livia am 21. April 2023, 13:48:53Die JV möchte Nachweise sehen, das ich "nicht nur meine Krankmeldung abhole, sondern Gespräche und Beratung bei meiner Psychiaterin in Anspruch nehme".

Um es mal auf den Punkt zu bringen: Hast du das schriftlich? Wenn nein, dann ignorierst du ihre "Wünsche", wir sind ja nicht bei Wünschdirwas. Wenn ja, dann stell doch mal bitte den genauen Wortlaut dieser dubiosen Forderung hier ein.

Grundsätzlich gilt für das Jobcenter:
Zitat von: BigMama am 21. April 2023, 14:04:52Wenn das JV Zweifel an der AUB hat, kann es den MDK mit der Überprüfung beauftragen.

Nicht mehr und nicht weniger.
"In Krisenzeiten suchen  die Intelligenten nach Lösungen, während die Schwachköpfe nach Schuldigen suchen." Totó 1898-1967

"Höher, schneller, weiter!" ist nicht das Problem. Das Problem ist: "Ich zuerst!", "Alles meins!" und "Mir doch egal!"

Ottokar

Zitat von: Livia am 21. April 2023, 13:48:53Die JV möchte Nachweise sehen, das ich "nicht nur meine Krankmeldung abhole, sondern Gespräche und Beratung bei meiner Psychiaterin in Anspruch nehme". Außerdem möchte sie im Mai festlegen das ich eine Arbeitsgelegenheit wahr nehme.
Absolut unzulässig.
Es gibt für diese Forderungen keine rechtliche Grundlage.
Meine Beiträge beinhalten oder ersetzen keine anwaltliche Beratung oder Tätigkeit.
Für eine verbindliche Rechtsberatung und -vertretung suchen Sie bitte einen Anwalt auf.


Fettnäpfchen

Livia

Zitat von: Livia am 21. April 2023, 13:48:53Wie kann ich ihr gegenüber da professionell (und unemotional) agieren?
Ich will nicht mal alleine zu diesem Termin im Mai.
professionell wäre einen Beistand mit zu nehmen!
Nicht ohne Beistand zur Arge
hier dem weiterführenden Link folgen!

Du wirst überrascht sein was für eine Aussenwirkung ein Beistand hat.

MfG FN
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Wer das Ziel kennt, kann entscheiden. Wer entscheidet, findet Ruhe. Wer Ruhe findet, ist sicher. Wer sicher ist, kann überlegen. Wer überlegt, kann verbessern. (Konfuzius)
Mach es: Sei stärker als deine stärkste Ausrede.

Livia

Ich danke euch allen schon mal  :smile:

Die Lösung ist meist so einfach. Klar, solange ich nichts schriftlich habe....aber mir setzt dann tatsächlich das Hirn aus und ich kann nicht mehr logisch denken. Ich muss dieser Frau gegenüber echt selbstbewusster werden. Im Moment komme ich immer in so eine "Entschuldigungshaltung", ich versuche dann meine Krankheit zu rechtfertigen und zu erklären wie es mir geht. Geht sie ja nichts an, interessiert sie auch nicht. Sie zieht ihren Stiefel da einfach durch. Ich laufe ja noch auf zwei Beinen, also kann's wohl so schlimm nicht sein...


Beistand mitnehmen, auf jeden Fall  :ok:  ich muss nur mal schauen wer Zeit hat. Ansonsten mach ich eine Anfrage hier im Forum auf.

Also vielen lieben Dank an euch  :sehrgut:

Fettnäpfchen

Livia

Zitat von: Livia am 21. April 2023, 17:28:20ich muss nur mal schauen wer Zeit hat. Ansonsten mach ich eine Anfrage hier im Forum auf.
Da musst du schon viel Glück haben.

Mitgehen kann so ziemlich jeder.

Wichtig ist dass die Bezeichnung Beistand verwendet wird ansonsten kann der "Zeuge" abgewiesen werden. Und wenn er was sagt und du nicht einverstanden bist musst du dem widersprechen denn so gesagtes gilt als wenn du es gesagt hättest.

Dazu
Zitat von: Livia am 21. April 2023, 17:28:20Ich muss dieser Frau gegenüber echt selbstbewusster werden. Im Moment komme ich immer in so eine "Entschuldigungshaltung", ich versuche dann meine Krankheit zu rechtfertigen und zu erklären wie es mir geht. Geht sie ja nichts an,
hilft nur WISSEN daher noch ein paar Ratgeber die durchaus dazu beitragen können:
Ratgeber nicht nur für Neulinge
Welche Dokumente & Nachweise darf das JobCenter fordern?
GOLDENE REGELN für den JobCenter-Alltag
Alltagstipps für den Umgang mit dem Leistungsträger
Kommunikation mit dem JC: Nur schriftlich auf dem Postwege - Nicht per Telefon!!
Nicht ohne Beistand zur Arge

MfG FN
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Hary

Zitat von: Livia am 21. April 2023, 13:48:53sie ist der Meinung ich wäre lange genug krank gewesen. Man kann nicht solange krank sein.
Ich glaube ein Mediziner kann so etwas besser beurteilen und wenn du krank bist, dann bist du nun einmal krank.

Sie kann ja alternativ deinen Arzt Anzeigen, weil er aus Gefälligkeit Krankschreibungen ausstellt (was sie ja scheinbar behauptet). Jedoch würde so was nicht gut ausgehen für sie :)

BigMama

Zitat von: Hary am 21. April 2023, 19:42:11Sie kann ja alternativ deinen Arzt Anzeigen, weil er aus Gefälligkeit Krankschreibungen ausstellt (was sie ja scheinbar behauptet). Jedoch würde so was nicht gut ausgehen für sie :)
Wie bereits geschrieben, steht ihr der Weg frei, die AUB beim Medizinschen Dienst der Krankenkassen überprüfen zu lassen, falls sie von einer Gefälligkeitsbescheinigung ausgeht.
Die Welt wird nicht von skrupellosen Verbrechern, finstren Kapitalisten oder machtgierigen Despoten regiert, sondern von einer gigantischen, weltumspannenden RIESENBLÖDHEIT.
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(Michael Schmidt-Salomon, GBS-Sprecher)

Ottokar

Zitat von: BigMama am 21. April 2023, 19:43:52Wie bereits geschrieben, steht ihr der Weg frei, die AUB beim Medizinschen Dienst der Krankenkassen überprüfen zu lassen, falls sie von einer Gefälligkeitsbescheinigung ausgeht.
Bring die SB nicht noch auf Ideen!

Zitat von: Livia am 21. April 2023, 17:28:20Sie zieht ihren Stiefel da einfach durch. Ich laufe ja noch auf zwei Beinen, also kann's wohl so schlimm nicht sein...
Leider gibt es nach wie vor solche A...löcher und nicht wenige.
Die halten sich für was Besseres und behandeln jeden "Kunden" als arbeitsscheuen Untermenschen.
Da hilft nur klare Grenzen setzen:
"Haben Sie Medizin studiert und eine Zulassung um zu praktizieren? Nein? Dann überlassen sie bitte die Beurteilung meiner Arbeitsfähigkeit den Ärzten."
"Wenn ich nicht Arbeitsfähigkeit bin, kann ich auch keine AGH antreten."
"Ob, wann und wie oft ich meine Psychiaterin aufsuche, geht Sie nichts an!" ("Doch? Dann nennen Sie mir mal die gesetzliche Grundlage, also den § wo drin steht, das ich Ihnen das mitteilen muss.")
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Livia

Sorry ich bin heute zu blöd zum zitieren  :scratch:  also dann so:

@Fettnäpfchen: viele Dank für die Links. Werde mich mal durchlesen und immer mal wieder. Vlt verinnerlicht sich da was bei mir.

Zum Thema Beistand hab ich meinen Freund schon eingeschworen. Er wird es wohl zeitlich schaffen mich dahin zu begleiten. Wäre mir auch ganz lieb, weil er mir wirklich auch ansieht wann mein Hirn abschaltet und ich nur noch "höflich und angepasst" antworte.  :schaem: Also so wie die gute Frau sich das vorstellt und wünscht.

@Hary: meine Ärztin ist schon mal ziemlich explodiert als ich ihr von einem persönlichen Termin mit der JV erzählte. Danach hat sie mich ja dann dauerhaft krank geschrieben. Sie war völlig entsetzt was sich diese Frau rausnimmt. Und wie
@Ottokar schreibt, fragte sie auch: hat die Medizin studiert?! Was maßt sich diese Frau an?

Und wenn die sich mal meine Krankmeldungen komplett angucken würde, würde sie sehen das die immer von meiner Psychiaterin ausgestellt werden. Also alle 4 Wochen bin ich so oder so dort. Ob ich jetzt Gespräche und Beratung in Anspruch nehme, geht sie (wie ich hier ja gelernt habe  :grins:  ) nichts an.

Ich werde mir trotzdem nächste Woche einen Termin bei meiner Psychiaterin außer der Reihe machen. Alleine das es dokumentiert ist. In der Coronazeit wurde ja schon mal nach Aktenlage entschieden ich könnte Vollzeit arbeiten. Allerdings nicht in Schicht und nichts (!) psychisch belastendes. Jo, wenn der Alltag mit allem drum und dran schon psychisch belastend ist, ist natürlich so ein Satz irgendwie....sarkastisch  :flag:

Fettnäpfchen

Livia

Zitat von: Livia am 22. April 2023, 14:43:57Zum Thema Beistand hab ich meinen Freund schon eingeschworen. Er wird es wohl zeitlich schaffen mich dahin zu begleiten. Wäre mir auch ganz lieb, weil er mir wirklich auch ansieht wann mein Hirn abschaltet und ich nur noch "höflich und angepasst" antworte.
Sehr gut  :sehrgut:
Du wirst sehen das die SB anders reagieren wird als du es kennst.
Sollte sie den Beistand verweigern sofort den Vorgesetzten dazu verlangen, macht sie nicht mit verabschiedest du dich freundlich.
Passieren kann nichts also Dir aber wenn du es darauf anlegst gibt`s eine Beschwerden über das Vorgehen der SB was ich empfehlen würde! denn wenn es wirklich so kommen sollte kommt auch von der SB noch was nach was anhand deiner Schilderung zu erwarten ist.

Dein Freund muss im Prinzip nur daneben sitzen und zuhören. Er kann natürlich auch ein kleines stichpunktartiges Gesprächsprotokoll erstellen, also Block und Bleistift mitnehmen, dass bringt so manche SB aus dem "Tritt".
Zitat von: Fettnäpfchen am 21. April 2023, 18:21:25Wichtig ist dass die Bezeichnung Beistand verwendet wird ansonsten kann der "Zeuge" abgewiesen werden. Und wenn er was sagt und du nicht einverstanden bist musst du dem widersprechen denn so gesagtes gilt als wenn du es gesagt hättest.

Ein entspanntes WE
FN
Meine Beiträge beinhalten oder ersetzen keine anwaltliche Beratung oder Tätigkeit.
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Wer das Ziel kennt, kann entscheiden. Wer entscheidet, findet Ruhe. Wer Ruhe findet, ist sicher. Wer sicher ist, kann überlegen. Wer überlegt, kann verbessern. (Konfuzius)
Mach es: Sei stärker als deine stärkste Ausrede.

Livia

Hallo nochmal,

ich habe viele von euren Tipps umgesetzt, habe viel gelesen, was die gute Frau darf und was nicht.
Mein Freund war bei einem persönlichen Termin als Beistand mit.
Sie hat ihn 3x gefragt wer er denn jetzt ist. Er sagte 3x seinen Namen und er ist der Beistand von Frau Livia  :weisnich: 

Jetzt kommt erstmal eine Runde Gejammer von mir  :zwinker:

Heute ist der Telefontermin völlig eskaliert. Ich musste mir wieder anhören, das man solange nicht krank sein kann. Andererseits meint sie, so schlimm kann's ja nicht sein, wenn ich "erst" seit Oktober 2022 krankgeschrieben bin, obwohl ich schon 2017 in einer Klinik war.
Wieder stellte sie meine Krankheit in Frage, sie hätte auch andere Klienten die psychisch krank sind, die es schaffen wenigstens ein paar Stunden zu arbeiten und auch sie selber arbeitet Vollzeit und hat Haushalt und 3 Kinder (Aha, wie schön für sie  :scratch:  )
Ich habe immer wieder geantwortet, das meine Psychiaterin mich so lange krank schreibt, wie sie es für nötig hält.
Die Endlosschleife der JV wollte nicht enden....ich hab sie dann tatsächlich gefragt ob sie eine medizinische Ausbildung hat, das sie beurteilen kann, was ich schaffe und was nicht?
Es ist ja in diesen Gesprächen eh schon immer ein Wunder, wenn ich überhaupt mal zu Wort komme...
Sie meinte dann noch, sie wird jetzt den Wechsel des Jobcoaches beantragen, wir kommen so nicht weiter. Auf wiederhören!! Und legte, ohne auf meine Antwort zu warten, einfach auf.

Kann da jetzt irgendwas "überraschendes" auf mich zukommen? Also außer ein neuer Jobcoach der am Ende vlt noch schlimmer ist  :flag: 
Also vlt irgendwas in die Richtung: "verweigert die Zusammenarbeit"?!
Und welche Folgen könnten mir blühen?!

Hab das jetzt mit Absicht unter mein altes Thema geschrieben, damit man den Zusammenhang versteht.

Viele Grüße  :bye: