Geben Eltern das Geld für Tabak und Alkohol statt für ihre Kinder aus?

Begonnen von selbiger, 19. Juni 2023, 10:34:03

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selbiger

In den Kommentarspalten und von einigen Parteien ist ein gängiges Argument: Unterstützungsleistungen wie das Bürgergeld kämen bei den Kindern nicht an, weil die Eltern das Geld stattdessen für andere Dinge ausgäben.

https://www.gegen-hartz.de/news/buergergeld-geben-eltern-das-geld-fuer-tabak-und-alkohol-statt-fuer-ihre-kinder-aus

ja,tuhen sie leider..aber nicht alle eltern..
Sich zu Tode arbeiten,ist die einzige gesellschaftliche anerkannte Form des Selbstmordes.

Die Menschen glauben viel leichter eine Lüge,die sie schon hundertmal gehört haben,als eine Wahrheit,die ihnen völlig neu ist.

Quinky

in Ausnahmefälle werden sie sogar gesetzlich gezwungen, das Kindergeld für eigene Bedürfnisse auszugeben!!!
Warum?
Ich weise auf die Kindergeldüberschussrechnung hin.
In diesen Fällen wird das Kindergeld NICHT dem Kind zugerechnet, sondern gesetzlich ZWINGEND für Ernährung usw. auf die Eltern/Mutter/Vater angerechnet.
So nebenbei.
Da die Regelsätze für Kinder auf jeden Fall NICHT für ein normales Leben des Kindes ausreichen, wird Kindern, die z.B. zu wenig zu essen haben, sogar das Kindergeld WEGGENOMMEN per Gesetz!
Die Regelsätze der Kinder reichen für eine normale gesunde Ernährung eines Kindes nicht aus! Das ist regierungsseitig GEWOLLT!!!
Ernie

Ottokar

Es mag Ausnahmefälle geben wo das tatsächlich so ist, aber diese werden politisch zweckentfremdet um eine ganze Bevölkerungsgruppe zu verunglimpfen. So wie schon Arno Dübel als Beispiel für Arbeitslose verallgemeinert wurde und andere ebenso.
Die Qualität dieser Behauptung ist genau so zu bewerten wie die, wonach der Truppenübungsplatz "Lieberoser Wüste" den Klimawandel in Deutschland belegen soll.
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horst

Zitat von: selbiger am 19. Juni 2023, 10:34:03ja,tuhen sie leider..aber nicht alle eltern..
das sieht man dann den Kindern an wenn sie zerlumpt rum laufen oder abgemagert sind und auch kein Taschengeld bekommen.Da sollten dann auch Nachbarn und bekannte das dem Jugendamt melden.

Quinky


Ottokar

Zitat von: horst am 20. Juni 2023, 11:50:18das sieht man dann den Kindern an wenn sie zerlumpt rum laufen oder abgemagert sind und auch kein Taschengeld bekommen.Da sollten dann auch Nachbarn und bekannte das dem Jugendamt melden.
:wand:
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lisa63

Zitat von: Ottokar am 20. Juni 2023, 21:01:17
Zitat von: horst am 20. Juni 2023, 11:50:18das sieht man dann den Kindern an wenn sie zerlumpt rum laufen oder abgemagert sind und auch kein Taschengeld bekommen.Da sollten dann auch Nachbarn und bekannte das dem Jugendamt melden.
:wand:

@Ottokar,
was willst du mit deinem Smiley sagen?


Du findest es daneben, wenn die Kinder zerlumpt und abgemagerst sind?
oder
Du findest es daneben, wenn man das ans Jugendamt meldet?
oder
???

Ottokar

Was das Taschengeld betrifft, hat Quinky schon klargestellt.

Wenn Kinder zerlumpt herum laufen oder abgemagert sind, ist das Vernachlässigung und hat nichts damit zu tun, das "das Geld" nicht bei den Kindern ankommt. Ich kenne genügend Fälle, wo Kinder zerlumpt herum liefen und mangelernährt waren, wo beide Eltern Vollzeit arbeiteten.
Und ich kenne genügend Fälle, wo Kinder ordentlich gekleidet herum liefen und gut ernährt waren, wo beide Eltern arbeitslos waren.

Was will ich mit dem Smiley sagen?
Dass ich es  :wand: finde, wenn man als Zielgruppe für Kinder, die zerlumpt herum laufen oder abgemagert sind, arbeitlose und auf staatliche Hilfen angewiesene Eltern festmacht.
Vernachlässigung findet sich lt. etlichen Studien in allen gesellschaftlichen Schichten und dabei keineswegs häufiger in sozial prekären Verhältnissen.
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horst

Zitat von: Ottokar am 21. Juni 2023, 21:01:22Wenn Kinder zerlumpt herum laufen oder abgemagert sind, ist das Vernachlässigung und hat nichts damit zu tun, das "das Geld" nicht bei den Kindern ankommt. Ich kenne genügend Fälle, wo Kinder zerlumpt herum liefen und mangelernährt waren, wo beide Eltern Vollzeit arbeiteten.
Das kommt auf das Alter des Kindes an, bei Teenies mag das vielleicht stimmen, aber bei den ganz kleinen nicht.

Ottokar

Das ist vollkommen altersunabhängig, was die einschlägigen Studien auch bestätigen.
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AlterGaul

Zitat von: Ottokar am 22. Juni 2023, 10:02:20Das ist vollkommen altersunabhängig, was die einschlägigen Studien auch bestätigen.
Magst du mal ein paar Studien verlinken.
"The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants."
Thomas Jefferson

madinksa

Man findet da schon ein paar Studien, allein keine, die keinen Zusammenhang zwischen sozioökonomischem Status und Wahrscheinlichkeit der Verwahrlosung erkennt.
Z.B. aus https://www.verhaltensbiologie.com/forschen/vernachlaessigt_langbericht.pdf
Seite 37.
In dieser Studie https://www.forschungsverbund.tu-dortmund.de/fileadmin/Files/Kindeswohlgefaehrdung_NRW/Kindeswohlgefaehrdung_NRW.pdf
gibt es sogar einen separaten Abschnitt mit dem Namen "Ausgangslage: Armut als Risikofaktor für Kindeswohlgefährdungen ".

Falls es tatsächlich andere Studien gibt, würden die mich ebenfalls interessieren.

In der Studienlandschaft liest es sich so, dass es gemeinsame Auslöser für Verwahrlosung der eigenen Kinder und Armut gibt, die da wären (nicht abschließend): Gewalterfahrungen der Eltern in der eigenen Kindheit, psychische Erkrankung, Sucht etc.

Das heißt natürlich nicht, dass nicht auch wohlhabende Latte-Macchiato-Muttis ihre Kinder vernachlässigen können; aber scheinbar tun sie es seltener.

Sheherazade

Wobei es für mich einen eklatanten Unterschied zwischen Verwahrlosung und Vernachlässigung gibt. Ersteres ist auf den 1. Blick zu sehen, das zweite sieht man meistens nicht (sofort). In der Auswirkung tut sich beides aber nichts.
"In Krisenzeiten suchen  die Intelligenten nach Lösungen, während die Schwachköpfe nach Schuldigen suchen." Totó 1898-1967

"Höher, schneller, weiter!" ist nicht das Problem. Das Problem ist: "Ich zuerst!", "Alles meins!" und "Mir doch egal!"

Ottokar

https://www.fr.de/wissen/kindesmisshandlungen-allen-schichten-11476653.html

@madinksa
Hast du gelesen, was da steht?
Dann müsstest du wissen, dass diese Studien einen solchen Zusammenhang keineswegs belegen, sondern bereits im Voraus als angeblich international bewiesene und feststehende Tatsache unterstellen.
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