"Die sind nicht bescheuert. Die können rechnen"

Begonnen von Rotti, 18. November 2023, 10:10:40

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Rotti

So macht die Bundesregierung mit diesem Sozialstaat einen großen Denkfehler: Am Ende nutzt der Mensch die Annehmlichkeiten, die der Staat ihm bietet.

Warum hat die Union dem Bürgergeld dann zugestimmt?

Wir haben noch Schlimmeres im Vermittlungsverfahren verhindern können, aber es war erkennbar zu wenig. Unter einer unionsgeführten Bundesregierung wird es einen Systemwechsel weg vom Bürgergeld und hin zu Anreizen zur Aufnahme von Arbeit geben

https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_100283440/friedrich-merz-ueber-schuldenbremse-die-sind-nicht-bescheuert-.html
Die CDU will Deutschland retten.  :grins:

Atalante

Da fallen mir sofort einige Fragen ein:

1) Wo kommen die ganzen existenzsichernden Arbeitsstellen denn her? Bzw wiviele 520-Jobs soll Mensch gleichzeitig annehmen?  ergo müssen die Leute doch wieder Bürgergeld bekommen, um das Existenzminimum(!) zu sichern. Man hat sich ja in den Jahren Agenda 2010 dran gewöhnt, die Leute mit nem Mini-Lohn abzuspeisen, "Jobcenter stockt ja (die Gewinne des Unternehmens!) auf"

2) Wer verklickert den Personalern- nach 20 Jahren medialem Dauerfeuer ("Die sind alle zu faul, die wollen nicht arbeiten"), dass man sich (bisherige) Langzeitarbeitslose/Bürgergeldbezieher in die Firma holen soll, wenn man doch ("weiß man ja aus den Medien") kaum einen Nutzen, sondern im Gegenteil nur Scherereien mit denen hat?

3) Das ist aber schon seit immer die Frage: Liegt es WIRKLICH an der Höhe der Transferleistungen, dass es tatsächlich Leute gibt, die "rechnen" können? Liegt es nicht eher an dem-dank Agenda 2010 geschürten- Anspruchsdenken der Arbeit"geber", die 110% Arbeitsleistung für einen Lohn, der diese Bezeichnung nicht verdient (Taschengeld triffts eher?), erwarten (können)? in 20 Jahren Agenda 2010 haben sich Arbeit"geber" sehr daran gewöhnt, dass sie-dank Sanktionsregime- Arbeitskräfte möglichst billig zugeschustert bekamen (gerne auch mit Extra-"Eingliederungshilfe" vom Jobcenter, wo der selbst zu zahlende Lohn auch nochmal schön gedrückt werden konnte und nach Förderungshöchstdauer Tschüss und der nächste Geförderte bitte)
Jetzt fällt ihnen das auf die Füße und das Geschrei ist groß...und das einzige, was einfällt: Transferleistungen kürzen, man könnte ja sonst die "Wirtschaft" vergällen (und auch die eine oder andere Parteispende von der Backe putzen, ich denke, DARUM geht es eher), die Wirtschaft (TM) ruft nach möglichst billigen Kostenfaktoren (Personal ist nunmal der größte Batzen hier), gern auch unter Anwendung gewisser Anreize an bestimmte Parteien und die Politik liefert...DAS ist ein RIESEN-Problem, da könnte man mal ran... ach nee, das werden gewisse Verantwortliche zu verhindern wissen.

Und ganz zum Schluss: Bürgergeldbezieher sind nicht nur Lohnerwerbslose! Das scheint aber noch nicht in der Breite angekommen zu sein, dass Menschen, TROTZ Lohnerwerbsarbeit, noch mit Bürgergeld  "aufstocken" müssen, um auf das Existenzminimum! zu kommen. Dass es da Menschen gibt, die sagen, warum arbeiten, wenn ich SOWIESO Bürgergeld beantragen muss, um zu überleben, ist bis zu einem gewissen Grad nachvollziehbar.
Klar, dass es in Gehaltsklassen von Herrn Merz und Konsorten (im Übrigen auch von der hart arbeitenden Bevölkerung bezahlt, das zum Thema "Fainess gegenüber denen, die das alles erwirtschaften müssen") solcherlei Gedanken völlig abwegig sind, denen tun 30 Euro mehr beim Wocheneinkauf so weh wie der Mückenschiss auf dem Blumenbeet ("Dann wird beim Essen gehen halt ein Wein weniger getrunken")

Das ist so ... ich finde keine passenden Worte dafür
-_-

Milla

ZitatMan hat sich ja in den Jahren Agenda 2010 dran gewöhnt, die Leute mit nem Mini-Lohn abzuspeisen, "Jobcenter stockt ja (die Gewinne des Unternehmens!) auf"

Dann muss man halt als Betroffener auch mal unternehmerisch denken. Schon alleine die Tatsache das man jetzt einen 520€ Job machen könnte statt einen 400 Job, lassen jedem BWL-Studenten im ersten Halbjahr die Hände übern Kopf zusammenschlagen.

Wofür? 8 Stunden durchschnittlich mehr arbeiten für läppische 24€ mehr? Die dann auch noch aufgefressen werden durch höhere Aufwendungen, um zur Arbeit zu kommen.
Abschieben schafft Wohnraum:  Deutschland hat Eigenbedarf!

Rotti

wer nicht arbeiten will, sagt der Herr Merz da gibt es ein paar, aber die meisten im Bürgergeld wo arbeiten könnten haben doch keine Ausbildung, da finde ich den Vorschlag des Herrn Heil sehr gut. Als Maler verdient jemand über 18,39€ das ist weit über den Mindestlohn.

ZitatZudem soll den rund zwei Millionen Langzeitarbeitslosen in Deutschland die Wiedereingliederung ins Arbeitsleben erleichtert werden. ,,Zwei Drittel der Langzeitarbeitslosen, über die wir reden, haben keine abgeschlossene Berufsausbildung", sagt der SPD-Politiker bei Markus Lanz. Die Reform soll nicht nur Anreize für Ausbildungen bieten, sondern auch Betroffenen ermöglichen, einen Berufsabschluss nachzuholen, berichtete unter anderem ntv.de
:sehrgut:

Milla

ZitatAls Maler verdient jemand über 18,39€ das ist weit über den Mindestlohn.
Klar das ist der Tariflohn im Westen für jemand der seine Ausbildung abgeschlossen hat.
Mindestlohn MALER UND LACKIERER

Für Helfer*innen klettert die Lohnuntergrenze am 1. April 2023 um 1,10 Euro auf 12,50 Euro und am 1. April 2024 ebenfalls um weitere 50 Cent auf 13 Euro pro Stunde.

Heil ist bekannt dafür das er wie alle Politiker Müll erzählen, weil sie sich nicht auskennen. Der beste Spruch dieser Pfeife ist.

"Die meisten Menschen wandern in unseren Arbeitsmarkt ein, nicht in die Sozialsysteme".  :lachen:
Abschieben schafft Wohnraum:  Deutschland hat Eigenbedarf!

Rotti

Zitat von: Milla am 20. November 2023, 21:26:00"Die meisten Menschen wandern in unseren Arbeitsmarkt ein, nicht in die Sozialsysteme".  :lachen:
die Wandern ein und die Einheimischen wandern aus nach ihrem Hochschulstudium in die USA so sieht die wirklich aus der Fachkräfte.