Selbstständigkeit im Leistungsbezug

Begonnen von hotwert, 19. Juni 2022, 18:08:01

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hotwert

Hallo,
erstmal kurz zur Vorgeschichte:
Ich bekomme seit Anfang 2020 Hartz 4, habe zig gesundheitliche Einschränkungen welche mich schwer Vermittlungsfähig machen und bin oft krank wegen meiner gesundheitlichen Probleme. (Nicht absichtlich krankgeschrieben, sondern meist im Krankenhaus.) Außerdem hab ich GdB 50 unbefristet.

Jetzt hätte ich die Möglichkeit leichte Büroarbeit zu machen, die Frau will mich allerdings weder schwarz bezahlen noch einstellen, stattdessen soll ich eine Rechnung stellen. Wären so 200-400€ im Monat.

Was haltet ihr davon? Soll ich das machen? Oder gibt das mit dem Jobcenter nur Probleme? Die wollen mich natürlich Vollzeit vermitteln.
Was soll ich dem Jobcenter schreiben? Wo kann es Probleme geben?

OLD-MAN

Zitat von: hotwert am 19. Juni 2022, 18:08:01Soll ich das machen?

NEIN!

Wenn es eine aufrichtige Arbeitgeberin wäre, würde sie idch bei der Minijob-Zentrale anmelden und offiziell (mind. zu Mindestlohn) für die geleistete Arbeit bezahlen.

Eine Selbständigkeit muss angmeldet werden und hat zudem noch einen "Rattenschwanz" an Pflichten hinter sich!

jens123

Wahrscheinlich sollst du eine Rechnung stellen, damit sie den Mindestlohn nicht zahlen muss. Richtig? Ohne Zusage vom JC würde ich die Finger davon lassen. Es gibt mehrere Fallstricke!

hotwert

Zitat von: jens123 am 19. Juni 2022, 19:37:58Wahrscheinlich sollst du eine Rechnung stellen, damit sie den Mindestlohn nicht zahlen muss. Richtig? Ohne Zusage vom JC würde ich die Finger davon lassen. Es gibt mehrere Fallstricke!

Naja, ich würde schon 20 oder 25€ mindestens die Stunde verlangen als Selbstständiger. Also abrechnen auf Stundenbasis.
Das is ne Freundin meiner Mutter, da hab ich jetzt kein schlechtes Gefühl.
Ich glaube sie will nur nicht den Stress den eine Anmeldung mit sich bringt, also bezahlten Urlaub, Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall und vom Steuerberater eine Abrechnung ausstellen lassen jeden Monat.
Geht wohl auf Rechnungsbasis einfacher?

Also ist das ganze für mich dann doch nicht so leicht?

hotwert

Ich hab mir gerade überlegt, wenn das ganze nichts ist und eure Bedenken wahr sind zwecks unterwanderung Mindestlohn und so, dann nimmt man als selbstständiger halt einfach keine Aufträge an??
Komm ich doch leichter raus wie aus einem Arbeitsvertrag?

justine1992

Zitat von: OLD-MAN am 19. Juni 2022, 19:35:35Eine Selbständigkeit muss angmeldet werden und hat zudem noch einen "Rattenschwanz" an Pflichten hinter sich!
...nicht nur dem JC gegenüber
Als Arbeitnehmerin hast Du den Verwaltungskram nicht.
Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.

hotwert

Ja, ich weiß schon dass man dann jede Quittung aufheben muss für die Steuer usw ...
Wenn dann würde ich als Kleinunternehmerregelung gemäß § 19 UStG gelten und keine Umsatzsteuer zahlen. Aber Stress wäre das natürlich trotzdem für mich.

hotwert

Ich hab den Plan noch zur Selbstständigkeit noch nicht aufgegeben.
Ich hätte jetzt zusätzlich zur Büroarbeit die möglichkeit als Hausmeister zu arbeiten, bei einem großerem Wohnhaus mit vielen Wohnungen. Hauptaufgabe da wäre kleinere Reperaturen durchzuführen, und Gartenarbeiten (nur damit dieser nicht zuwuchert) Für ein paar hundert Euro im Monat.

Ich hab schon überlegt Einstiegsgeld zu beantragen, wie sind da die Hürden? Wird das Jobcenter verlangen das ich einen monatlichen Mindestgeldeingang habe?
Soweit ich informiert bin wollen die dann auch monatlich Kontoauszüge sehen, kann ich da ein zweites abgetrenntes Konto machen um die Sache zu vereinfachen?

Mir reichts eig. wenn ich 500€ im Monat so verdienen kann und das JC mich weniger nervt. Wenn ich mehr verdiene und mich selbst versichern muss wird das ganze garnichtmehr so interessant.

Ronald BW

Ein Unternehmerlohn muss immer mindestens das dreifache vom Arbeiterlohn betragen.
Also Mindestlohn 12 wären dann als Unternehmer 36 um diese 12 als Lohn zu erreichen.
20 oder 25 ist Blödsinn das rechnet sich nicht.

PetraL

Zitat von: hotwert am 03. Juli 2022, 16:52:20Ich hätte jetzt zusätzlich zur Büroarbeit die möglichkeit als Hausmeister zu arbeiten, bei einem großerem Wohnhaus mit vielen Wohnungen. Hauptaufgabe da wäre kleinere Reperaturen durchzuführen, und Gartenarbeiten (nur damit dieser nicht zuwuchert) Für ein paar hundert Euro im Monat.
Damit gehst du eine (ziemlich?) feste Verpflichtung ein. Bist du sicher, dass du das gesundheitlich überhaupt bewältigen kannst?
Hausmeister ist nicht immer so ein easy-Ding mit Zeitung lesen und Kaffee trinken den ganzen Tag ...

eby

Zitat von: PetraL am 04. Juli 2022, 19:03:21
Zitat von: hotwert am 03. Juli 2022, 16:52:20Ich hätte jetzt zusätzlich zur Büroarbeit die möglichkeit als Hausmeister zu arbeiten, bei einem großerem Wohnhaus mit vielen Wohnungen. Hauptaufgabe da wäre kleinere Reperaturen durchzuführen, und Gartenarbeiten (nur damit dieser nicht zuwuchert) Für ein paar hundert Euro im Monat.
Damit gehst du eine (ziemlich?) feste Verpflichtung ein. Bist du sicher, dass du das gesundheitlich überhaupt bewältigen kannst?
Hausmeister ist nicht immer so ein easy-Ding mit Zeitung lesen und Kaffee trinken den ganzen Tag ...

Stimmt Hausmeister kann gerade im Winter ein verdammt harter Job sein. Kenne aber auch Hausmeister die haben ein Easy Job. 😄

PetraL

Zitat von: eby am 04. Juli 2022, 19:10:20Stimmt Hausmeister kann gerade im Winter ein verdammt harter Job sein. Kenne aber auch Hausmeister die haben ein Easy Job. 😄
Ja, das KANN easy sein - aber: man hat dann eine fixe Verpflichtung. Wenn man gesundheitlich eingeschränkt ist (Schwerbehinderung, öfter krank) ist das nunmal nicht so einfach. Und auch die Gartenarbeit oder im Winter Schnee schippen ist keine wirklich leichte Arbeit ...

eby

Zitat von: PetraL am 04. Juli 2022, 19:25:58
Zitat von: eby am 04. Juli 2022, 19:10:20Stimmt Hausmeister kann gerade im Winter ein verdammt harter Job sein. Kenne aber auch Hausmeister die haben ein Easy Job. 😄
Ja, das KANN easy sein - aber: man hat dann eine fixe Verpflichtung. Wenn man gesundheitlich eingeschränkt ist (Schwerbehinderung, öfter krank) ist das nunmal nicht so einfach. Und auch die Gartenarbeit oder im Winter Schnee schippen ist keine wirklich leichte Arbeit ...

Da gebe ich dir natürlich recht.

hotwert

Naja, als selbstständiger braucht man ja nicht kündigen.

Als Vollzeitjob würde ich das eh nie machen, wäre mir einfach zu anstrengend.

Ich denk als Aufstocker zahlt man eh keine Versicherung, die wird weiterhin vom Amt übernommen? Da ist das mit dem Stundenlohn auch nicht so wild.
Wer Vollzeit selbstständig ist muss natürlich mindestens 30€ die Stunde haben, wegen der ganzen Abzüge.

Ich stell mir das vll aber auch einfacher vor als es ist, deshalb frag ich ja hier erst noch bevor ich was dummes mach. ;)