Freibetrag Zinserträge Tagesgeldkonto

Begonnen von Leergutbon, 08. August 2023, 17:37:03

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Leergutbon

Hallo zusammen,

ich habe ein Tagesgeldkonto eröffnet und der eingezahlte Betrag wird dann verzinst. Ist dieser Zins dann grundsätzlich Einkommen oder gibt es dort einen Freibetrag? Es handelt sich um etwas 80 Euro im Jahr.

Gelesen habe ich etwas von 100 Euro Freibetrag, bin mir aber noch unsicher.

Habe einfach keinen Bock auf Kopfschmerzen wegen des Jobcenters.

Grüße

Hary

Zinsen sind normales Einkommen. Dort gelten die gewohnten Freibeträge. Wobei die Jobcenter da auch nicht so genau sind. Ich stocke seit Jahren auf und bei mir wurde vom Tagesgeld noch nie die paar Euro Zinsen mit angerechnet. Vermutlich interessiert sich auch niemand für das normale Guthaben. Bei hohen Zinserträgen muss natürlich auch eine entsprechende Summe vorhanden sein und dann gilt das Interesse wohl eher dieser hohen Summe.

Kopfbahnhof

Zitat von: Leergutbon am 08. August 2023, 17:37:03Gelesen habe ich etwas von 100 Euro Freibetrag
Ja 100 € im Jahr sind frei, allerdings sollest du immer darunter bleiben.

Dann gibt es auch keine Kopfschmerzen :smile:

JensM1

Zitat von: Hary am 08. August 2023, 20:04:35Zinsen sind normales Einkommen. Dort gelten die gewohnten Freibeträge. Wobei die Jobcenter da auch nicht so genau sind. Ich stocke seit Jahren auf und bei mir wurde vom Tagesgeld noch nie die paar Euro Zinsen mit angerechnet. Vermutlich interessiert sich auch niemand für das normale Guthaben. Bei hohen Zinserträgen muss natürlich auch eine entsprechende Summe vorhanden sein und dann gilt das Interesse wohl eher dieser hohen Summe.

Ist aktuell und war auch schon vorher so falsch. Generell galt die ALG II-VO, jetzt Bürgergeld-V (§ 1 Nr. 3 Bürgergeld-V) mit einem Freibetrag auf Kapitalerträge von jährlich 100,00 Euro. Bei Jobcenter gE gilt und galt seit einigen Jahren die Weisung, dass auch bei niedrigen Kapitalerträgen - werden per automatischen Datenabgleich bekannt - immer Art, Höhe und Anlagekonditionen des Kapitalvermöges wegen des bisherigen Niedrig- bis vor kurzem tlw. sogar Minuszinses - festzustellen waren/sind (s. a. aktuelle fachliche Weisungen zu § 11 - 11b RZ 11.60). Da hast du vermutlich einfach Glück gehabt, dass dir zumindest der Nachweisaufwand erspart geblieben ist.

@Leergutbon
Unterlagen zu den Zinserträgen (Jahresmeldung der Bank o. ä.) gut aufbewahren, könnten im Rahmen des automatischen Datenabgleiches mit deutlicher Verspätung angefordert werden. Ansonsten keine Mitteilungspflicht, solange unter 100,00 Euro. Oder einfach Jahresabrechnung proaktiv einreichen und auf Freibetrag 100,00 Euro verweisen.


Hary

Ist das mit den 100 Euro eigentlich juristisch haltbar? Ich kann ja nun argumentieren dass selbst höhere Beträge nicht angerechnet werden können. Argument bei z.B 200 Euro Zinsen: Die Kontoführungsgebühren von monatlich 8,90€ müssen ja aufgewendet werden.

Unwissender

Mal Nebenbei! Um 100 € Zinsen zu bekommen, müsstest du ein erhebliches Guthaben besitzen oder sehr hohe Zinsen erhalten?  :weisnich:
Dumm darf man sein, man muss sich nur zu helfen wissen!

Bedingungsloses_GE

#6
@Unwissender: Mittlerweise kannst du auf ein Tagesgeldkonto schon locker 3% p.a. erhalten. Viel Vermögen braucht es deshalb nicht, um den Freibetrag in Höhe von 100 € p.a. auszuschöpfen, 3.333 Euro Anlagebetrag reichen bereits aus.

Wer seine Versicherungspauschale i. H. v. 30 €/Monat noch nicht anderweitig "verbraucht" hat, könnte darüber nachdenken, ein Tagesgeldkonto mit vierteljährlicher oder monatlicher Zinsausschüttung zu eröffnen, um so deutlich mehr Kapitalerträge als diese 100 €/Jahr netto einzustreichen.

Zitat von: Hary am 15. August 2023, 08:10:07Ist das mit den 100 Euro eigentlich juristisch haltbar? Ich kann ja nun argumentieren dass selbst höhere Beträge nicht angerechnet werden können. Argument bei z.B 200 Euro Zinsen: Die Kontoführungsgebühren von monatlich 8,90€ müssen ja aufgewendet werden.
Ich verstehe nicht, wie du das am Anfang meinst. Abgesehen davon werden Tagesgeldkonten in aller Regel kostenlos für die Kunden geführt.

Hary

Zitat von: Bedingungsloses_GE am 15. August 2023, 11:27:41Abgesehen davon werden Tagesgeldkonten in aller Regel kostenlos für die Kunden geführt.
Nicht wirklich. Das Tagesgeldkonto an sich wird zwar meist nicht berechnet, aber ein Tagesgeldkonto ohne Referenzkonto ist ohne jeglichen Nutzen und das Referenzkonto wird in der Kalkulation ein mögliches Tagegeldkonto schon enthalten haben. Und die meisten haben wohl ihr Tagesgeldkonto in Kombination mit ihrem Referenzkonto bekommen.

Bedingungsloses_GE

Es gibt genug Banken, wo man ein gut verzinstes Tagesgeldkonto ohne Zusatzkosten führen kann. Ich habe für ein Tagesgeldkonto noch nie einen einzigen Euro an Gebühren bezahlen müssen, weder direkt noch indirekt. Als Referenzkonto dient(e) jeweils mein ohnehin schon bestehendes Girokonto bei der Hausbank.

Kopfbahnhof

Zitat von: Unwissender am 15. August 2023, 10:22:29Um 100 € Zinsen zu bekommen, müsstest du ein erhebliches Guthaben besitzen oder sehr hohe Zinsen erhalten?
Nö, habe ich vor kurzem gemacht und musste schon so Rechnen, damit ich nicht über die 100€ komme.
Aktuell gibt es hier 3,5% Auszahlung nach einem Jahr, da braucht es nicht viel um drüber zu kommen.

Gemeint ist bei mir aber Festgeld.

Bedingungsloses_GE

Nun gut, dann würde der 100 € übersteigende Betrag eben mit der Leistung verrechnet werden. Bei 120 € Zinsen pro Kalendejahr blieben netto also 100 € für dich. Bei noch nicht ausgeschöpfter Versicherungspauschale könntest du bei diesem Bsp. sogar alles behalten.

Kopfbahnhof

Zitat von: Bedingungsloses_GE am 15. August 2023, 17:15:31würde der 100 € übersteigende Betrag eben mit der Leistung verrechnet werden
Macht für mich wenig Sinn, wozu soll ich dafür Geld fest Parken?
Gibt es einen Notfall, komme ich ja nicht ran.

Nicht zu vergessen der unnötige Aufwand beim JC, mit Neuberechnung.

Zitat von: Bedingungsloses_GE am 15. August 2023, 17:15:31nicht ausgeschöpfter Versicherungspauschale
Ist sie aber bei mir schon.

Bedingungsloses_GE

Bei einem Tagesgeldkonto kommst du jederzeit an die Kohle ran. Es stellt sich eher die Frage, warum man nicht (mindestens) 100 € pro Jahr nebenbei einstreichen sollte.

Kopfbahnhof

Zitat von: Bedingungsloses_GE am 15. August 2023, 19:25:29Bei einem Tagesgeldkonto kommst du jederzeit an die Kohle ran.
Ich habe ein Festgeldkonto gemeint, so steht es auch im Beitrag.
Tagesgeld gibt es hier gerade mal 1 %


Bedingungsloses_GE

Bei den Zinsen hat sich im letzten halben Jahr viel getan. Auf Festgeldkonten erhältst du auch durchaus schon 4% p a., bei Tagesgeld sind bei mehreren Banken 3% bis 3,5% p a. drin.

Wer nicht im Geld schwimmt, für den sind zusätzlich 100 € pro Jahr ordentlich Geld. Bei nicht ausgeschöpfter Versicherungspauschale (ich weiß, bei dir nicht der Fall) sind insgesamt sogar zusätzliche 460 € p a. durch Kapitalerträge drin.