Betriebliches Fahrzeug wird plötzlich privates Fahrzeug

Begonnen von Karla, 02. Oktober 2023, 16:59:12

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Karla

Guten Tag an alle,

vielleicht kann mir jemand in folgender Angelegenheit weiterhelfen.

Ich arbeite als Nachhilfelehrerin und fahre zu den Schülern nach Hause, gebe aber auch Onlineunterricht.

Das ist im Laufe des Jahres sehr unterschiedlich.

Da ich mein Fahrzeug bis jetzt immer zu mehr als 50 % betrieblich genutzt habe, konnte ich die Kosten wie Kfz-Versicherung, Steuer, Benzin und Reparaturen als Betriebskosten in der EKS geltend machen.

Ich führe ein Fahrtenbuch.

Nun habe ich gerade meine abschließende EKS für die letzten sechs Monate erstellt und es stellt sich heraus, dass ich das Fahrzeug weniger als 50 % betrieblich genutzt habe in den letzten sechs Monaten.

Das hat verschiedene Gründe, z.B. kann es sein, dass jemand in der Familie des Schülers erkrankt ist und ich nicht hinkommen soll. Stattdessen mache ich dann Onlineunterricht. Ich muss da flexibel sein.

Nun sehe ich da große Probleme auf mich zukommen, denn alle bis jetzt betrieblichen Fahrzeugkosten sind nun plötzlich private Kosten und ich muss das alles zurückzahlen.

Das kann doch nicht sein. In den nächsten Monaten kann es schon wieder ganz anders aussehen.

Weiß da jemand Bescheid?

Vielen Dank.

Karla

PS  Betriebliche Fahrten mit dem Privatfahrzeug werden mit 0,10 € berücksichtigt. Das ist ein Witz und eine Frechheit. Meine Kosten pro gefahrenen Kilometer betragen 0,80 €. Und das Finanzamt erkennt 0,30 € pro km an.

Rico

Hallo,
Bei einer Betrieblichen Nutzung zwischen 10-50% kannst die Zuordnung ,Privat/Betrieblich frei wählen.(Gewillkürtes Betriebsvermögen)
Ab 50% Betriebliche Nutzung gehört das Fahrzeug immer zum notwendigen Betriebsvermögen.
Also ganz normal die EKS ausfüllen und abgeben.
Was gefällt dir an den 0,10€ pro gefahrenen Privatkilometer nicht???
Möchtest dir lieber das dreifache,also 0,30€ von deinen Betriebsausgaben abziehen lassen und weniger Leistung erhalten ? Ich glaube nicht. :smile:
Du kannst ja alle Fahrzeugkosten ansetzen!!! und mußt nur 0,10€ pro/PrivatKM
von deinen Betriebausgaben(in der EKS steht ein Minuszeichen vor den Privatkilometern) abziehen. Ja das ist ein Witz, aber ganz sicher keine Frechheit,ist eher ein gnädiges Geschenk vom JC. :sehrgut:



Rico

Zitat von: Karla am 02. Oktober 2023, 16:59:12PS  Betriebliche Fahrten mit dem Privatfahrzeug werden mit 0,10 € berücksichtigt. Das ist ein Witz und eine Frechheit. Meine Kosten pro gefahrenen Kilometer betragen 0,80 €. Und das Finanzamt erkennt 0,30 € pro km an.
Die EKS dient ausschließlicher der Gewinnermittelung!
Gewinn=Einnahmen-Ausgaben zuzüglich Privatentnahme( deine Privatkilometer)
Die Pendlerpauschale 0,30€ der Einkommensteuererklärung nicht mit Privatentnahmen bei Gewinnermittlung verwechseln!!!
Sind zwei völlig verschiedene Stiefel :yes:

Karla

Lieber Rico,

recht herzlichen Dank für deine Antwort.

Mag sein, dass ich was durcheinanderbringe.

Was du schreibst, bezieht sich auf das Einkommenssteuergesetz usw., welches für das Jobcenter nicht gilt!

Das Jobcenter hat seine eigenen "Gesetze".

Und in dem Formular für die abschließende EKS steht:

"Ein betriebliches Fahrzeug liegt vor, wenn mindestens 50% betrieblich genutzt wird (Nachweis Fahrtenbuch)."

Ich kann es mir also NICHT aussuchen, ob ich das Fahrzeug im Betriebsvermögen belasse. (Für das Jobcenter)

Meine Aussage bzgl. des Witzes bezog sich darauf, dass betriebliche Fahrten mit dem privaten Fahrzeug gemäß Fahrtenbuch mit 0,10 €/km beim Jobcenter in der EKS berücksichtigt werden.

Gruß Karla




september23

Zitat von: Karla am 04. Oktober 2023, 07:10:28Das Jobcenter hat seine eigenen "Gesetze".

Und in dem Formular für die abschließende EKS steht:

"Ein betriebliches Fahrzeug liegt vor, wenn mindestens 50% betrieblich genutzt wird (Nachweis Fahrtenbuch)."
Der Hintergrund dürfte sein, dass nicht jemand mit wenig tragfähiger Selbstständigkeit ab und an was mit dem Wagen macht und alle Kosten absetzen möchte, so dass am Ende das geringe Einkommen für die privaten Fahrten drauf geht.

Wie hoch ist denn die Differenz in den 6 Monaten, wenn es nicht 50% sind?