Diakonie als freiwillige Maßnahme

Begonnen von Eric, 07. August 2025, 13:08:50

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Eric

Hallo,

ich hatte kürzlich einen persönlichen Termin bei meinem neuen Sachbearbeiter im Jobcenter/Optionskommune.

Dieser schlug mir eine freiwillige Maßnahme vor, bei der ich 12 Monate in der hiesigen Diakonie Arbeiten durchführen könnte, wie Reperatur von Fahrrädern, Landschaftspflege, Küchenhilfe ect.
Ich ließ mir zunächst einen Termin dort geben, um mich erstmal näher zu erkundigen.
Dieses Maßnahmen umfassen wöchentliche Arbeitszeiten von 15 bis 30 Stunden, bei welcher es keinen offiziellen Lohn gibt, sondern eine sogenannte Aufwandsentschädigung von bis zu 180 Euro monatlich, je nach Stundenanzahl, welche mir wiederum gestattet, diesen Betrag zu meinem Bürgergeldsatz hinzuzuverdienen.

Den Termin habe ich auch wahrgenommen.

Mich würde Eure Meinung dazu interessieren. Bringt das überhaupt was für mich? Für die Diakonie sicher, da sie dadurch ja eine billige Arbeitskraft mehr hat.
Aber sonst?
Gibt es Erfahrungswerte Eurerseits hierzu?

Danke vorab!

Sheherazade

Zitat von: Eric am 07. August 2025, 13:08:50Für die Diakonie sicher, da sie dadurch ja eine billige Arbeitskraft mehr hat.

Für solche Hilfstätigkeiten werden ohnehin keine Leute zum Mindestlohn angestellt, der Bedarf an solchen Helfern wird eben durch ehrenamtliche Helfer und/oder Leute wie dich gedeckt.

Ob dir so eine Tätigkeit mehr bringt als nur abzuhängen, musst du selbst entscheiden.
"In Krisenzeiten suchen  die Intelligenten nach Lösungen, während die Schwachköpfe nach Schuldigen suchen." Totó 1898-1967
"Wir leben in einer Zeit, in der sich Dummheit nicht mehr versteckt, sondern gewählt, bezahlt, beklatscht und als Erfolg verkauft wird."
"Höher, schneller, weiter!" ist nicht das Problem. Das Problem ist: "Ich zuerst!", "Alles meins!" und "Mir doch egal!"

Fettnäpfchen

Eric

Zitat von: Eric am 07. August 2025, 13:08:50Mich würde Eure Meinung dazu interessieren.
Für mich ist so etwas nichts. und da könnte ich manigfaltige Gründe aufführen von physischer und psychischer Art.

Ein ehemaliger Kumpel macht es gern fühlt sich aufgeräumt bekommt billiges, oder umsonst, Mittagessen und verdient noch `ne Kleinigkeit.

Da muss jeder selbst entscheiden.

MfG FN
Meine Beiträge beinhalten oder ersetzen keine anwaltliche Beratung oder Tätigkeit.
Für eine verbindliche Rechtsberatung und -vertretung suchen Sie bitte einen Anwalt auf.
Wer das Ziel kennt, kann entscheiden. Wer entscheidet, findet Ruhe. Wer Ruhe findet, ist sicher. Wer sicher ist, kann überlegen. Wer überlegt, kann verbessern. (Konfuzius)
Mach es: Sei stärker als deine stärkste Ausrede.

DanshiDo

Lohn bekommst du keine, weil es eine freiwillige Art von Arbeit ist. Also du kannst, musst aber nicht.

Die 150 Euro finde ich aber in Ordnung, dafür daß es dir nicht angerechnet wird.

Die ehrenamtliche bekommen zb. Gerade Mal 30-40 Euro Entschädigung.

Und dafür hast du eben deine Grundsicherung...musst keine Miete zahlen und der Rest wird dir nicht angerechnet.

Und du tust was für die Gemeinschaft, also absolut in Ordnung. Das tut dir vielleicht gut, hast beschäftigung und degenerierst nicht Zuhause...das wird gerne gesehen.

Aber entscheide selbst. Machen und aufhören kannst du ja immer oder?

Kopfbahnhof

Zitat von: Eric am 07. August 2025, 13:08:50bei der ich 12 Monate in der hiesigen Diakonie Arbeiten durchführen könnte, wie Reperatur von Fahrrädern, Landschaftspflege, Küchenhilfe ect.

Ich sehe hier kein Ehrenamt.
Musst du selbst wissen, ob es das richtige ist.

Zitat von: DanshiDo am 07. August 2025, 17:14:59Machen und aufhören kannst du ja immer oder?
Wenn einmal angefangen könnte es schwierig werden, einfach so, da rauszukommen.

Klingt für mich wie ein sogenannter Euro Job.

DanshiDo

Zitat von: DanshiDo am 07. August 2025, 17:14:59Klingt für mich wie ein sogenannter Euro Job.

Naja...Ich sage es Mal so. Das Bürgergeldsystem oder damals das Hartz4 system ist darauf nicht ausgelegt das du Naben deiner Sozialleistungen, noch dazu verdienst. Es gibt zwar ein Minimum was du behalten darfst aber am Ende sollst du immer weniger haben.

Es geht darum, die Grenzen des Einkommens beizubehalten, deswegen soll er ja diese freiwilligen Arbeit machen.

Somit ist es freiwillig und er ist dazu nicht gezwungen und macht was für die Gesellschaft. Die Eurojobs gibt es nicht mehr... Und solange man sich nicht wehrt, wird sich auch nichts ändern.

Wie sage ich gerne: dann sollen sie die Leute wirklich unterstützen und entlohnen, sinnvolle Maßnahmen fördern, um die rückfälligkeit zu mindern...aber naja.

Eric

Erstmal danke ich Euch für Eure Einschätzungen.
Im Grunde hätte ich ja auch Lust dazu. Ich habe zwar keine Langeweile und "degeneriere" trotz Arbeitslosigkeit nicht 'rum, aber im Grunde ist das ja nicht schlecht.
Was mich etwas überlegen läßt, ist genau jenes was Kopfbahnhof schon erwähnte. Wenn ich da dann unterschreibe, und irgendwas dann nicht stimmig ist, ich da dann vielleicht nicht so leicht 'rauskomme.

Konstantin

Wenn das wie du sagst für 12 Monate ist dann ist auch nach 12 Monaten Schluss. Da muss man auch keine Angst haben das man da nicht mehr rauskommt. Ich würde nicht mehr als 20 Stunden die Woche machen das wären jeden Tag 4 Stunden.

Birgit63

Vielleicht ergibt sich ja daraus dann auch ein richtiger Job.

Fettnäpfchen

Eric

Zitat von: Eric am 07. August 2025, 20:17:26Was mich etwas überlegen läßt, ist genau jenes was Kopfbahnhof schon erwähnte. Wenn ich da dann unterschreibe, und irgendwas dann nicht stimmig ist, ich da dann vielleicht nicht so leicht 'rauskomme.
Da ist es dann besser wenn du es gar nicht machst besonders auch weil:
Zitat von: Eric am 07. August 2025, 20:17:26Ich habe zwar keine Langeweile und "degeneriere" trotz Arbeitslosigkeit nicht 'rum, aber im Grunde ist das ja nicht schlecht.

Zitat von: DanshiDo am 07. August 2025, 18:35:24Es gibt zwar ein Minimum was du behalten darfst aber am Ende sollst du immer weniger haben.
man hat aber mehr  :scratch:

Zitat von: DanshiDo am 07. August 2025, 18:35:24Es geht darum, die Grenzen des Einkommens beizubehalten, deswegen soll er ja diese freiwilligen Arbeit machen.
Es geht darum die Maßnahmeplätze an den Mann/Frau zu bringen.

Zitat von: DanshiDo am 07. August 2025, 18:35:24Die Eurojobs gibt es nicht mehr... Und solange man sich nicht wehrt, wird sich auch nichts ändern.
Falsch die werden nach wie vor angeboten
und
warum soll man sich gegen Ausbeutung und rechtsmißbräuchliche Maßnahmen wehren  :weisnich:

Zitat von: Kopfbahnhof am 07. August 2025, 17:48:53Klingt für mich wie ein sogenannter Euro Job.
ist es auch (sehr wahrscheinlich. und weil nicht rechtskonform ist es auf freiwilliger Basis.)

MfG FN
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DanshiDo

@Fettnäpchen:

Ja klar hat man mehr aber eben immer minimal und vielen ist das kein Anreiz. Dann muss man für sich die Motivation erweitern...was habe ich dazu noch? Erhalt von Kompetenzen, besseren Lebenslauf, unter Menschen, Teilhabe, vielleicht paar Benefits, was gutes tun etc.

Manchmal ist das schon mehr als das Geld...fürs Gefühl, gebraucht werden usw.

Und du sagst das selbst, das diese Euro Jobs nicht rechtsmäßig sind. Für mich ist das auch Ausbeutung in der reinsten Form, was wiederum anders ausgelegt wird. "Man bekommt ja schon Geld vom Staat". richtig Teilnehmen am Leben kann man auch nicht..."dann gehe arbeiten und schmarotze nicht"

ZitatFalsch die werden nach wie vor angeboten
und
warum soll man sich gegen Ausbeutung und rechtsmißbräuchliche Maßnahmen wehren  :weisnich:

verstehe nicht was du meinst? Meinst du, das jeder irgendwo ausgebeutet wird?
Ich meine damit, dass man dafür kämpft, unabhänig davon was man macht, mit Respekt behandelt zu werden.

Fettnäpfchen

DanshiDo

Zitat von: DanshiDo am 08. August 2025, 14:46:14verstehe nicht was du meinst?
Die 1.- Euro Jobs sind gemeint. Sollte anhand des Zitats erkennbar sein.

Zitat von: DanshiDo am 08. August 2025, 14:46:14Ja klar hat man mehr aber eben immer minimal und vielen ist das kein Anreiz. Dann muss man für sich die Motivation erweitern...was habe ich dazu noch? Erhalt von Kompetenzen, besseren Lebenslauf, unter Menschen, Teilhabe, vielleicht paar Benefits, was gutes tun etc.
dann solltest du das auch schreiben und nicht etwas anderes was falsch ausgelegt werden kann.

MfG FN
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Eric

Zitat von: Konstantin am 08. August 2025, 09:29:57Wenn das wie du sagst für 12 Monate ist dann ist auch nach 12 Monaten Schluss. Da muss man auch keine Angst haben das man da nicht mehr rauskommt. Ich würde nicht mehr als 20 Stunden die Woche machen das wären jeden Tag 4 Stunden.

Ich meinte damit nicht nach 12 Monaten, sondern falls mir irgendwas nicht gefällt, ich mit Vorgesetzten ect. nicht klarkomme usw.
Als ich bei dem persönlichen Informationsgespräch mit einer Dame von dieser Diakonie war, hatte ich den Eindruck das ich etwas unter Druck gesetzt werden sollte um dann zuzustimmen und sogleich "die Papiere" zu unterschreiben.
(Dank Euch und diesem Forum weiß ich ja, dass ich da nichts unterschreiben müsste).
Als ich mir dann aber noch einige Tage Bedenkzeit auserbeten habe, sagte man mir, dies sei nicht vorgesehen und ich müsse mich schon noch am gleichen Tag entscheiden.
Als ich Ihr dann daraufhin mitteilte, dass ich mich dann auf Grundlage dessen gegen diese Tätigkeit entscheiden würde, gab man mir diese dann doch, wenngleich meiner Wahrnehmung nach etwas zähneknirschend.

Kopfbahnhof

Zitat von: Eric am 08. August 2025, 16:17:21Ich meinte damit nicht nach 12 Monaten, sondern falls mir irgendwas nicht gefällt
Dann lass es dir am besten vorher schriftlich geben, dass du ohne Konsequenzen jederzeit aussteigen kannst.
Geben sie dir es nicht, dann wohl besser sein lassen.

Zitat von: Eric am 08. August 2025, 16:17:21dies sei nicht vorgesehen und ich müsse mich schon noch am gleichen Tag entscheiden.
Was oft der Fall ist und eben evtl. doch so ein Ding ist, einmal zugestimmt 12 Monate gefangen.

Zitat von: Fettnäpfchen am 08. August 2025, 13:54:26und weil nicht rechtskonform ist es auf freiwilliger Basis
Mich würde das schon stören...

Zitat von: Eric am 07. August 2025, 13:08:50bei der ich 12 Monate in der hiesigen Diakonie Arbeiten durchführen könnte, wie Reperatur von Fahrrädern, Landschaftspflege, Küchenhilfe ect.

Zitat von: Eric am 07. August 2025, 13:08:50Aufwandsentschädigung von bis zu 180 Euro monatlich, je nach Stundenanzahl
Eben, nur wenn anwesend, gibt es den satten Stundenlohn.
Natürlich muss davon auch noch die Fahrkarte gekauft werden, um hinzukommen, vermute ich mal.


Leeres Portemonnaie

Zitat von: Eric am 08. August 2025, 16:17:21Ich meinte damit nicht nach 12 Monaten, sondern falls mir irgendwas nicht gefällt, ich mit Vorgesetzten ect. nicht klarkomme usw.


Ich habe es bisher (damals auch Optionskommune) so erlebt, wenn man vernünftig und nachvollziehbar dem JC, am besten persönlich, erklärt, warum man das nicht mehr machen kann, dass man es entweder vorzeitig beenden darf oder ggf versetzt werden kann.
Bei uns waren es in Sichtweite 2 Häuser, ein Kollege ist dann in's andere Gebäude gewechselt.

Ja, ausgenutzt fühlt man sich hin und wieder, aber vielleicht gefällt es Dir auch eine Zeit lang und Du betrachtest es wie ein dort besser bezahltes Ehrenamt, zumal die Menschen, die Du betreust, oft sehr dankbar sind.  :ok:


Wo bin ich denn bloß hingekommen, und wie ist das passiert? 😦 🤧