Nahtlosigkeit nach Krankengeld: Aufforderung auf Rehaleistungen oder EMR

Begonnen von Sandro89, 20. Oktober 2025, 23:02:39

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Sandro89

Hallo,

ich bin seit März 2024 AU und ausgesteuert im September 2025. Ich bin nach wie vor noch im Arbeitsverhältnis. Ich habe mich rechtzeitig bei der AfA gemeldet und ALG beantragt, beim pers. Anmelden und vor Ort ausfüllen bekam ich auch gleich den obligatorischen Gesundheitsfragebogen, den ich nach bestem Wissen und Gewissen ausgefüllt habe (zig Dokumente und Befunde wie auch Schweigepflichtentbindungen mit mulmigem Gefühl). Ich wurde, was wohl sehr ungewöhnlich ist, sogar persönlich zum ärztlichen Dienst eingeladen. Der Termin war kurz und knapp. Ich solle die in dem Befundbericht meines behandelnden Psychiaters empfohlene Tagesklinik besuchen (ich warte noch, das hatte ich auch kommuniziert, wohl erst im nächsten Jahr) und danach würde man dann wohl eine medizinische Reha/EMR beantragen müssen. Das hörte sich erstmal für mich entlastend an.

Jetzt bekam ich etwa 3 Wochen nach dem Termin Post. Ich werde aufgefordert innerhalb von 1 Monat einen Antrag auf Rehabilitationsleistungen oder eine Erwerbsminderungsrente zu stellen. Ich sei laut dem ärztlichen Dienst weniger als 15h arbeitsfähig und stehe somit nicht zur Arbeitsvermittlung zur Verfügung und bin nicht arbeitslos im Sinne des §§ 137, 138 SGB III. 1-2 Tage später bekam ich dann auch nochmal Post und das ALG wurde auch bewilligt, jedenfalls nach §136 SGB III für 12 Monate.

Im Schreiben ist als Anlage der Antrag auf Leistungen zur medizinischen Rehabilitation oder zur Teilhabe am Arbeitsleben an die DRV beigefügt. Soll ich dies ausfüllen oder direkt über die DRV den Antrag stellen? Und was ist mit der psychosomatischen Tagesklinik für die ich vorangemeldet bin? Ich bin gerade echt überfordert und habe Angst, dass ich in die Reha geschickt werde (noch dieses Jahr?) bzw. die DRV eine Reha ablehnt und mich wieder zurück zur Arbeit schickt bzw. der Antrag auf Reha in einen Rentenantrag umgewandelt wird? Wie gehe ich am besten vor, hat hier jemand Tipps oder vielleicht auch eigene Erfahrungen gemacht? Achso und diese 1 Moantsfrist bezieht sich nur auf das Beantragen, aber nicht ausfüllen des Antrags? Wie lange habe ich dann dafür Zeit? Ich bin ehrlich überfordert, weiß auch sonst nicht was ich machen soll, daher war auch die psychomatische Tagesklinik geplant :weisnich:

Danke im Voraus!

Ottokar

Stelle einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente und kreuze darin an, dass das Arbeitsamt dich zur Antragstellung aufgefordert hat.
Da du bereits für eine Tagesklinik angemeldet bist, hat sich die Aufforderung bezüglich Rehabilitation und Teilhabe am Arbeitsleben erst mal erledigt.
Alles Weitere wird die DRV dann klären.
Meine Beiträge beinhalten oder ersetzen keine anwaltliche Beratung oder Tätigkeit.
Für eine verbindliche Rechtsberatung und -vertretung suchen Sie bitte einen Anwalt auf.


Sandro89

Danke für deine Antwort @Ottokar

Ich bin mir unsicher, ob ich das so richtig verstehe und nachvollziehen kann. Ich soll einen Antrag auf EMR stellen (also nicht über das beigefügte Schreiben der AfA sondern direkt über die DRV?) und dort angeben, dass ich aufgefordert wurde, gleichzeitig auch mitteilen, dass ich für die psychosomatische Tagesklinik angemeldet bin (noch kein Vorgespräch, vermutlich im Laufe der nächsten 2-4 Wochen und Beginn irgenwann Anfang 2026). Das geht so? Ich bin ehrlich überfordert, für eine EMR bin ich noch zu jung, zielt dein Vorschlag darauf ab, dass der Antrag auf EMR eh abgelehnt wird und sehr lange dauert?

Sheherazade

Zitat von: Sandro89 am 20. Oktober 2025, 23:02:39Im Schreiben ist als Anlage der Antrag auf Leistungen zur medizinischen Rehabilitation oder zur Teilhabe am Arbeitsleben an die DRV beigefügt. Soll ich dies ausfüllen

Ja, das solltest du tun, wenn du weiterhin ALGI bekommen möchtest.
"In Krisenzeiten suchen  die Intelligenten nach Lösungen, während die Schwachköpfe nach Schuldigen suchen." Totó 1898-1967
"Wir leben in einer Zeit, in der sich Dummheit nicht mehr versteckt, sondern gewählt, bezahlt, beklatscht und als Erfolg verkauft wird."
"Höher, schneller, weiter!" ist nicht das Problem. Das Problem ist: "Ich zuerst!", "Alles meins!" und "Mir doch egal!"