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Kosten für Einschulung überfordern Bürgergeld Familien

Begonnen von Neo333, 09. Juni 2023, 16:15:18

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Neo333

ZitatDer erste Schultag. Den Ranzen stolz auf den Rücken geschnallt, die Schultüte fest im Arm. Was eigentlich ein schöner Tag sein soll, wird für Bürgergeld Familien schnell zur Belastung. Wenn im August eingeschult wird, müssen Armutsbetroffene sehen, wie sie die Kosten stemmen. Zwar stehen im ersten Schulhalbjahr 116 Euro und im zweiten 58 Euro für den persönlichen Schulbedarf zur Verfügung. Doch damit kommt man nicht weit.

https://www.hartziv.org/news/20230607-kosten-fuer-einschulung-ueberfordern-buergergeld-familien/

Bodoballermann

Ja ist echt traurig das Eltern nicht wissen das ihre Kinder im normal Fall mit 6 Jahren in die Schule kommen.
Wenn ich heut nicht geh,dann ebend morgen

Sheherazade

ZitatIm Schnitt geben Eltern für die Einschulung laut Sparkassen 970 Euro aus.

 :schock: Ich habe 4 Kinder eingeschult (ohne das persönliche Schulgeld), für alle 4 zusammen habe ich bestimmt nicht fast 1000€ ausgegeben. Was sollen solche Behauptungen bezwecken, Neid der Besitzlosen? Oder ist schon das Sommerloch eingezogen?

"In Krisenzeiten suchen  die Intelligenten nach Lösungen, während die Schwachköpfe nach Schuldigen suchen." Totó 1898-1967

"Höher, schneller, weiter!" ist nicht das Problem. Das Problem ist: "Ich zuerst!", "Alles meins!" und "Mir doch egal!"

Nadja

Inflation und willkürliche Preissteigerungen machen auch vor Eltern von Schulkindern nicht halt.

Spring23

Zitat von: Nadja am 09. Juni 2023, 17:42:16Inflation und willkürliche Preissteigerungen machen auch vor Eltern von Schulkindern nicht halt.

Dennoch ist mir nicht klar, wie man darauf kommt "Im Schnitt geben Eltern für die Einschulung laut Sparkassen 970 Euro aus. ...Die Summe setzt sich unter anderem aus den Kosten für den Tornister (70 bis 130 Euro), die Schultüte, die Füllung, die Kleidung, das Federmäppchen, den Turnbeutel, die Brotdose und einer Trinkflasche zusammen."

kurze Suche im Netz ergibt, dass es Sets mit allen vorgenannten Utensilien für 120 Euro gibt. Neu und gut aussehend. Ok, legen wir noch 20 euro für die Füllung der Schultüte aus.

und dann noch
"Allein für Hefte, Blöcke und Stifte wird mit 100 bis 150 Euro gerechnet."

vielleicht fürs erste Jahr zusammen? und selbst wenn, wären wir bei ca. 220-240 Euro und weit weg von 970 Euro.

Man macht doch den Bedürftigen keinen Gefallen, wenn man solche Phantasiezahlen raushaut, die nur ein blödes Gefühl machen, weil man das seinem Kind nicht kaufen kann. Und was viele mit mittlerem Einkommen ihrem Kind auch nicht kaufen.



Patrick87

#5
Da wurde auch noch berücksichtigt, dass dann oft ein Schreibtisch (plus vielleicht noch ein vernünftiger Stuhl) gekauft wird, dass es oft auch passiert, dass man zur Einschulung schön essen geht (und das dann vielleicht auch noch mit den Großeltern und vielleicht auch weiteren Verwandten - Bei den heutigen Preisen ist so ein Essen mit vielleicht sogar 10 oder mehr Personen natürlich ein teurer Spaß), dass auch mal neue festliche Kleidung für die Einschulung gekauft wird, es auch vorkommt, dass man Schulbücher noch selbst kaufen muss u.s.w. - Und angesichts dessen, was alles so an Schulbedarf anfällt, was Schulen da auch oft für Extrawünsche haben und dass günstigere Sachen halt oft gar keine gute Wahl sind, weil da das Preis-Leistungs-Verhältnis mies ist, kommt man schon sehr schnell und leicht auf deutlich mehr als die von Dir genannten 220-240 Euro.

Alleine für eine schöne Schultüte mit Süßigkeiten und was zum Spielen oder so kann man ja schon schnell auf 40-80 Euro oder sogar noch mehr kommen. Jede Wette, dass da heutzutage oft z.B. ein aktuelle/res Videospiel mit drin ist oder anderes ähnlich Teures. Alleine das kann also schon 40-70 Euro kosten. Das bekomme ich auch an Nikolaus und Ostern immer wieder mit, was die Kinder da auch an Spielzeug oder Anderem bekommen. Das kostet teilweise so viel, wie ich damals zu Weihnachten bekommen habe.

Edit:

Mal zu den Sonderwünschen. Schon bei uns damals war das heftig. Da wurden ausdrücklich nur bestimmte teure Marken für Füller, Tuschkästen u.s.w. erlaubt.

Spring23

Zitat von: Patrick87 am 09. Juni 2023, 22:50:13Da wurde auch noch berücksichtigt, dass dann oft ein Schreibtisch (plus vielleicht noch ein vernünftiger Stuhl) gekauft wird, dass es oft auch passiert, dass man zur Einschulung schön essen geht (und das dann vielleicht auch noch mit den Großeltern und vielleicht auch weiteren Verwandten - Bei den heutigen Preisen ist so ein Essen mit vielleicht sogar 10 oder mehr Personen natürlich ein teurer Spaß), dass auch mal neue festliche Kleidung für die Einschulung gekauft
klar und nicht zu vergessen, die goldene Uhr, ein Ring oder die Kette mit Anhänger und Gravur, damit man sich an dieses wichtige Ereignis auch erinnert.

Zitat von: Patrick87 am 09. Juni 2023, 22:50:13wird, es auch vorkommt, dass man Schulbücher noch selbst kaufen muss u.s.w.
v.a. bei der Einschulung...

Zitat von: Patrick87 am 09. Juni 2023, 22:50:13- Und angesichts dessen, was alles so an Schulbedarf anfällt, was Schulen da auch oft für Extrawünsche haben und dass günstigere Sachen halt oft gar keine gute Wahl sind, weil da das Preis-Leistungs-Verhältnis mies ist, kommt man schon sehr schnell und leicht auf deutlich mehr als die von Dir genannten 220-240 Euro.
Die von mir genannten 240 Euro bezogen sich auf das Set mit Schulranzen, Schultüte, kleine Sporttasche, Turnbeutel, Butterbrotdose und Trinkflasche + aufgegriffen die erste Ausstattung an Heften und Stiften usw.

Und Preis-Leistung: Das waren bekannte Marken mit guter Bewertung.

Natürlich kann man sich alles mögliche denken, was gar nicht notwendig ist, um ja nicht miese Gefühl zu verlieren, weil man das blöderweise nicht zur Verfügung hat

Zitat von: Patrick87 am 09. Juni 2023, 22:50:13Alleine für eine schöne Schultüte mit Süßigkeiten und was zum Spielen oder so kann man ja schon schnell auf 40-80 Euro oder sogar noch mehr kommen.
Süßigkeiten für 80 Euro? für ein 6jähriges Kind?

Und Spiele müssen es nebst Festkleidung für die ganze Familie, Restaurantbesuch mit der Verwandtschaft und Luxusausstattung von Schulranzen und Co nun auch sein?

Suchen wir jetzt, wie man mit möglichst viel Überflüssigem möglichst teuer machen kann?

Zitat von: Patrick87 am 09. Juni 2023, 22:50:13Mal zu den Sonderwünschen. Schon bei uns damals war das heftig. Da wurden ausdrücklich nur bestimmte teure Marken für Füller, Tuschkästen u.s.w. erlaubt.
es dürfte heutzutage kaum machbar sein, dass die Schule Marken vorschreibt. Zudem wäre hier wieder der Sozialgesetzgeber gefragt, dass bei Bedürftigkeit zu erstatten.

Aber nicht für solche völlig Überflüssigen Sachen wie Restaurantbesuch mit 10 oder mehr Leuten wegen einer Einschulung nebst Festkleidung und Videospielen, also echt.

Und bei der Kommunion muss dann die Blaskapelle gebucht werden, eine Anzeige in die Zeitung und das Kind ein neues Zimmer bekommen, was die Kosten aufs zehnfache steigert?

Sheherazade

Zitat von: Patrick87 am 09. Juni 2023, 22:50:13Da wurde auch noch berücksichtigt, dass dann oft ein Schreibtisch (plus vielleicht noch ein vernünftiger Stuhl) gekauft wird, dass es oft auch passiert, dass man zur Einschulung schön essen geht (und das dann vielleicht auch noch mit den Großeltern und vielleicht auch weiteren Verwandten

Wie du in dem Artikel lesen konntest, gibt es für Schreibtisch und Stuhl schon länger Extrageld auf Antrag. Ich kann neidlos zugestehen, dass manche Eltern diese Ausstattung für einen Erstklässler für notwendig halten, für mich stand das erst zum Übergang auf die weiterführende Schule auf dem Plan (und dann gab es gute gebrauchte Schreibtische) - denn Grundschüler machen selten ab der 1. Klasse alleine in ihrem Zimmer Hausaufgaben.

Und wer eine Großfamilie hat, die er zur Einschulungsfeier einlädt, hat dann auch genug Leute, denen man vorher einen "Wunschzettel" für das passende (und ggf. benötigte) Geschenk geben kann, so dass man nicht alles selbst kaufen muss. Enkelkinder bekommen z. B. sehr oft und gerne von den Großeltern das komplette Ranzenset geschenkt, da wird schon das Aussuchen und Kaufen zusammen mit dem Enkelkind zum erinnerungswürdigen Event. Hab ich jetzt auch schon 2 mal gemacht. Nach der Einschulungsfeier der Schule (bei der meistens die Zahl der Gäste eingeschränkt ist), gibt es dann gemeinsam Kaffee/Kakao und (von Tanten oder Omas selbstgebackenen) Kuchen anstatt eines Restaurantbesuches - wer geht schon Samstag nachmittag in ein Restaurant?  Danach dürfen die neuen Erstklässler in Ruhe den stressigen Tag ausklingen lassen.

Und ich habe tatsächlich in den vergangenen fast 30 Jahren, seitdem ich selbst Kinder eingeschult habe, noch kein Kind in "festlicher" Kleidung gesehen bei Einschulungen. Neu - ja, festlich - nein.
"In Krisenzeiten suchen  die Intelligenten nach Lösungen, während die Schwachköpfe nach Schuldigen suchen." Totó 1898-1967

"Höher, schneller, weiter!" ist nicht das Problem. Das Problem ist: "Ich zuerst!", "Alles meins!" und "Mir doch egal!"

Patrick87

Das hier ist 8 Jahre alt. Man bedenke also mal die Preisentwicklung seitdem.

https://www.sueddeutsche.de/bildung/erster-schultag-wie-viel-eltern-fuer-eine-schultuete-ausgeben-1.2602612

Nur für die Schultüte samt Inhalt:

In Sachsen durchschnittlich 105 Euro, in Thüringen 103 Euro. Am wenigsten in Niedersachsen mit knapp 57 Euro.

https://de.statista.com/infografik/3700/durchschnittliche-ausgaben-fuer-die-schultuete/

Etwas mehr als ein Fünftel der befragten Eltern gab an, Geld mit in die Tüte zu packen.

Auf ein neues Smartphone/Handy dürfen sich elf Prozent der Neu-Schüler freuen.

Jedes Dritte Kind trägt zur Einschulung ein neues Outfit.

Sheherazade

Ja, und? Das sind Durchschnittswerte. Wer kann, gibt mehr aus, wer nicht kann, gibt weniger aus - war schon immer so, wird auch so bleiben. Ich lese nirgends die Verpflichtung des Staates daraus, übertriebene Ansprüche sponsern zu müssen.

Interessanterweise habe ich im Laufe der Jahre festgestellt, dass diejenigen, die am wenigsten haben am meisten auf den Putz hauen bei solchen Gelegenheiten und entsprechend schief angeguckt werden von den anderen Eltern. Ich komme übrigens aus Niedersachsen. Wir basteln die Schultüten (die in der Regel NICHT größer sind als das Kind) noch selbst in der Kita, packen weder Smartphone noch Nintendos da rein, sondern machen dem Kind nur einen schönen Tag mit der Familie - was in der Regel für das Kind schöner ist und für die Eltern billiger. Meine Kinder und Enkelkinder haben KEIN Trauma davon getragen, weil sie keine Luxuseinschulung hatten und die neuen Klamotten, die wir für die Einschulung gekauft hatten, später zur Schule tragen mussten.


"In Krisenzeiten suchen  die Intelligenten nach Lösungen, während die Schwachköpfe nach Schuldigen suchen." Totó 1898-1967

"Höher, schneller, weiter!" ist nicht das Problem. Das Problem ist: "Ich zuerst!", "Alles meins!" und "Mir doch egal!"

Nadja

Eigentlich sollte sich die Schule für einheitliche möglichst günstige Einschulungsutensilien einsetzen.
Ich bin auch für bequeme Schuluniformen. So wird der Unterschied zwischen arm und reich nicht allzu offensichtlich.

Spring23

Zitat von: Patrick87 am 10. Juni 2023, 12:01:59Das hier ist 8 Jahre alt. Man bedenke also mal die Preisentwicklung seitdem.
die Zahlen zu den Marken-Sets mit ALLEM was das Kind die nächsten 4 Jahre benötigen wird, waren tagesaktuell

Zitat von: Patrick87 am 10. Juni 2023, 12:01:59https://www.sueddeutsche.de/bildung/erster-schultag-wie-viel-eltern-fuer-eine-schultuete-ausgeben-1.2602612

Nur für die Schultüte samt Inhalt:

In Sachsen durchschnittlich 105 Euro, in Thüringen 103 Euro. Am wenigsten in Niedersachsen mit knapp 57 Euro.

https://de.statista.com/infografik/3700/durchschnittliche-ausgaben-fuer-die-schultuete/

Etwas mehr als ein Fünftel der befragten Eltern gab an, Geld mit in die Tüte zu packen.

Auf ein neues Smartphone/Handy dürfen sich elf Prozent der Neu-Schüler freuen.

Jedes Dritte Kind trägt zur Einschulung ein neues Outfit.

Das sind eher Daten einer Gesellschaft, die zur Degeneration neigt und sich nicht mehr auf das Wesentliche konzentrieren kann.

11% sind nur nicht gerade die Mehrheit und wer weiß, wie viele darunter nur materiell versorgt und emotional vernachlässigt sind.

Dann kommt ein Konkurrenzkampf und dann muss der, der es finanziell kann scheinbar noch einen drauf hauen und noch mehr ausgeben.

Das ist nicht erstrebenswert, sondern ehrlich gesagt irgendwie etwas gestört.

Und ein neues Outfit und Festkleidung sind immer noch verschiedene Dinge.

Es macht ein besseres Selbstbewusstsein, das in Frage zu stellen, statt diesen Kommerz zu unterstützen und sich schlecht zu fühlen, wenn man derlei Blödsinn nicht mitmachen kann.


Patrick87

Es ist halt das, was oft ausgegeben wird. Und damit die Kinder nicht schon in diesem Alter zum Außenseiter gemacht werden, spielen viele das Spiel eben mit. Mal abgesehen davon, dass man das Kind ja auch nicht traurig machen will, wenn die meisten anderen Kinder viel mehr und viel Besseres bekommen. Ist das schön? Natürlich nicht. Aber so läuft es halt.

Sheherazade

Zitat von: Nadja am 10. Juni 2023, 13:04:49Eigentlich sollte sich die Schule für einheitliche möglichst günstige Einschulungsutensilien einsetzen.

Die Listen, die ich in den letzten 4 Jahren gesehen habe, waren da eigentlich recht gut aufgestellt, ganz anders als noch bei meiner Ältesten, die vor 28 Jahren eingeschult wurde.

ZitatIch bin auch für bequeme Schuluniformen. So wird der Unterschied zwischen arm und reich nicht allzu offensichtlich.

Ganz toll, diesen Mist hat man hier vor 15 Jahren an der Grundschule versucht, nur mit einheitlichen T-Shirts, Sweatshirts und Jacken - jetzt rate mal, wer am lautesten dagegen angegangen ist? Richtig, die Eltern der angeblich armen Kinder.

Selten werden die Kinder von anderen Kindern zu Aussenseitern gemacht, das schaffen die Eltern ganz alleine mit ihrem Benehmen. Spätestens in der Pubertät haben die Kids das dann von ihren Eltern übernommen.
"In Krisenzeiten suchen  die Intelligenten nach Lösungen, während die Schwachköpfe nach Schuldigen suchen." Totó 1898-1967

"Höher, schneller, weiter!" ist nicht das Problem. Das Problem ist: "Ich zuerst!", "Alles meins!" und "Mir doch egal!"

Nadja

Zitat von: Sheherazade am 10. Juni 2023, 13:35:05Ganz toll, diesen Mist hat man hier vor 15 Jahren an der Grundschule
Warum denn Mist
Zitat von: Sheherazade am 10. Juni 2023, 13:35:05jetzt rate mal, wer am lautesten dagegen angegangen ist? Richtig, die Eltern der angeblich armen Kinder.
Waren es Eltern wirklich armer Kinder oder Eltern angeblich armer Kinder?
Ich habe positive Erfahrung mit Schuluniformen gemacht. Der Mensch stand im Vordergrund und nicht die soziale Position.
Zitat von: Sheherazade am 10. Juni 2023, 13:35:05Selten werden die Kinder von anderen Kindern zu Aussenseitern gemacht, das schaffen die Eltern ganz alleine mit ihrem Benehmen. Spätestens in der Pubertät haben die Kids das dann von ihren Eltern übernommen.
Ich habe da ganz andere Beobachtungen gemacht.