Rente mit 63: Es ist aus und vorbei

Begonnen von selbiger, 20. September 2024, 09:24:01

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Sheherazade

Zitat von: selbiger am 24. September 2024, 14:51:06Rentenversicherung warnt vor höheren Rentenbeiträgen

Das ist keine Warnung, sondern eine Ankündigung, dass die Gutverdiener mehr zur Kasse gebeten werden bei den Sozialabgaben. Mehr dazu hier.
"In Krisenzeiten suchen  die Intelligenten nach Lösungen, während die Schwachköpfe nach Schuldigen suchen." Totó 1898-1967

"Höher, schneller, weiter!" ist nicht das Problem. Das Problem ist: "Ich zuerst!", "Alles meins!" und "Mir doch egal!"

anne

Zitat von: Sheherazade am 24. September 2024, 14:47:15
Zitat von: anne am 24. September 2024, 14:23:49Wie definiert sich denn ein erfülltes Leben?

Ich vermute mal, dass @Vollloser das hier
Zitat von: peter_m am 24. September 2024, 13:46:13Menschen brauchen eine Aufgabe, ein soziales Umfeld, Erfolgserlebnisse.
als erfülltes Leben bezeichnet.
 


Wobei das bestimmt jeder etwas anders sieht. In meinem Umfeld erfüllen Menschen ihr leben auf ganz unterschiedliche Art.

Sheherazade

Ja, wie ich schon schrieb.
Zitat von: Sheherazade am 24. September 2024, 11:32:56Ich denke, das Ziel liegt irgendwo in der Mitte. Die jungen Leute nennen das heute Work-Life-Balance. Und das scheint mir ein sehr individuelles Ding zu sein und muss ein Leben lang von jedem selbst ausbalanciert werden.
"In Krisenzeiten suchen  die Intelligenten nach Lösungen, während die Schwachköpfe nach Schuldigen suchen." Totó 1898-1967

"Höher, schneller, weiter!" ist nicht das Problem. Das Problem ist: "Ich zuerst!", "Alles meins!" und "Mir doch egal!"

Jo

Ein erfülltes Leben hatte man, wenn der Abschied weder verbittert noch alleine ist.
Jeder hat seine eigene Vorstellung, was dich glücklich und zufrieden macht ist das Maß aller (eigenen) Dinge
Das Licht am Ende des Tunnels wurde aus Energiespargründen abgeschaltet.
-Ihre Bundesregierung -

peter_m

Zitat von: Jo am 24. September 2024, 22:31:37Ein erfülltes Leben hatte man, wenn der Abschied weder verbittert noch alleine ist.
Jeder hat seine eigene Vorstellung, was dich glücklich und zufrieden macht ist das Maß aller (eigenen) Dinge

Und solang man dazu nicht das Geld und die Wirtschaftsleistung von anderen Menschen benötigt, darf auch jeder seine eigenen Vorstellungen umsetzen.

Vollloser

Zitat von: peter_m am 25. September 2024, 08:26:05Und solang man dazu nicht das Geld und die Wirtschaftsleistung von anderen Menschen benötigt, darf auch jeder seine eigenen Vorstellungen umsetzen.

Ja, und man sollte am besten gar nichts von irgendjemand für irgendwas benötigen !?
Sei wirklich Kunde - und keine Ware !

Sheherazade

Zitat von: Vollloser am 25. September 2024, 09:44:43Ja, und man sollte am besten gar nichts von irgendjemand für irgendwas benötigen !?

Benötigen bedeutet, dass irgendwo eine Not, ein Bedarf ist. Genau dafür ist unser soziales Sicherheitsnetz gedacht, für Notfälle, ganz bestimmt nicht als freiwillig gewähltes Lebensmodell.
"In Krisenzeiten suchen  die Intelligenten nach Lösungen, während die Schwachköpfe nach Schuldigen suchen." Totó 1898-1967

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Vollloser

Zitat von: Sheherazade am 25. September 2024, 09:49:26irgendwo eine Not

Ja das erinnert mich an diese "Notabstiege" in den Alpen.
Ich habe immer gesagt, wenn man sich auf so einen Notabstieg da begibt, kommt man erst so richtich in Not (sind oft gerne sehr steil, teilweise unwegsam, und auch mitunter ausgesetzt) !
Sei wirklich Kunde - und keine Ware !

anne

Zitat von: peter_m am 25. September 2024, 08:26:05Und solang man dazu nicht das Geld und die Wirtschaftsleistung von anderen Menschen benötigt, darf auch jeder seine eigenen Vorstellungen umsetzen.
Aber das Umlageverfahren funktioniert doch genau so. Da wird die aktuelle
Zitat von: peter_m am 25. September 2024, 08:26:05Wirtschaftsleistung von anderen Menschen benötigt
um
laufende Rentenzahlungen zu stemmen.


peter_m

Zitat von: anne am 25. September 2024, 13:16:00Aber das Umlageverfahren funktioniert doch genau so.

Das Umlageverfahren macht ja total Sinn.
Zu diesem Umlageverfahren gehören nur zwei Dinge:
- Die Jungen arbeiten.
- Die Jungen bekommen Kinder, die später in die Rentenkasse einzahlen.
Insbesondere der 2. Punkt fällt uns gerade auf die Füße, weil die Boomer, die jetzt alle bald in Rente gehen, weniger Kinder bekommen haben als für die gewünschte Rente notwendig wären.

Für beide Anforderungen finden sich hier im Forum übrigens wirklich viele Kandidaten, die da nicht mitmachen wollen.
Sei es, weil Arbeit bis zur Rente nicht als erstrebenswert und vermeidbar angesehen wird, sei es, weil Kinder als kleine, teure, nervige Quälgeister gesehen werden, die am besten verboten gehören.

anne

Zitat von: peter_m am 25. September 2024, 13:33:55Das Umlageverfahren macht ja total Sinn
aber nur in einer sich nie wandelnden Gesellschaft

Wenn Deutschland motivierte Beschäftigte und Nachwuchs will, müssen die Bedingungen verbessert werden.

Es heißt, Beschäftigte mit geringen Stundenlöhnen haben eher den Wunsch, die Wochenarbeitszeit zu verringern. Im Niedriglohnsektor werden sich Arbeitnehmer auch weniger für Arbeit bis zur Rente begeistern lassen.

Gewollte Kinderlosigkeit kann ich auch sehr gut nachvollziehen. Insbesondere in armutsbezogener prekärer Lebenslage.







Sheherazade

Zitat von: anne am 25. September 2024, 14:46:57Gewollte Kinderlosigkeit kann ich auch sehr gut nachvollziehen. Insbesondere in armutsbezogener prekärer Lebenslage.

Wobei die gewollte Kinderlosigkeit meistens nicht hier
ZitatEs heißt, Beschäftigte mit geringen Stundenlöhnen haben eher den Wunsch, die Wochenarbeitszeit zu verringern. Im Niedriglohnsektor werden sich Arbeitnehmer auch weniger für Arbeit bis zur Rente begeistern lassen.
stattfindet, im Gegenteil.

Und da beißt sich die Katze also wieder in den Schwanz bezüglich des Umlageverfahrens.
"In Krisenzeiten suchen  die Intelligenten nach Lösungen, während die Schwachköpfe nach Schuldigen suchen." Totó 1898-1967

"Höher, schneller, weiter!" ist nicht das Problem. Das Problem ist: "Ich zuerst!", "Alles meins!" und "Mir doch egal!"

anne

Dann müssten die Kinder in armutsbezogener prekärer Lebenslage mehr gefördert werden, wäre jetzt meine Schlussfolgerung.
 :weisnich:

Sheherazade

Damit genau was passiert?

Das Elternhaus prägt, so viel steht fest. Und wenn im Elternhaus keine Motivation besteht, die "armutsbezogene, prekäre" Lebenslage zu verlassen (was du ja indirekt meinst mit den Beschäftigten mit geringen Stundenlöhnen, die auch noch ihre Arbeitszeit verkürzen wollen um sich noch bedürftiger zu machen und auch keine Motivation haben bis zur Rente zu arbeiten) sind unter deren Kindern nur wenige Ausreißer aus diesem Lebensmodell zu finden.

Jedes Kind hat im übrigen freien Zugang zu Schulen, Universitäten und Ausbildungsplätzen, Fördermittel wie Bafög und BAB eingeschlossen. Was willst du da jetzt noch mehr fördern? Oder anders gefragt: Wie fördert man unter diesen Bedingungen Motivation bzw. Ehrgeiz?
"In Krisenzeiten suchen  die Intelligenten nach Lösungen, während die Schwachköpfe nach Schuldigen suchen." Totó 1898-1967

"Höher, schneller, weiter!" ist nicht das Problem. Das Problem ist: "Ich zuerst!", "Alles meins!" und "Mir doch egal!"

anne

Zitat von: Sheherazade am 25. September 2024, 15:22:37Das Elternhaus prägt
Ist das so? Die Kinder meiner Eltern (also auch ich)  :grins: haben ganz unterschiedliche Lebensläufe.
Zitat von: Sheherazade am 25. September 2024, 15:22:37Wie fördert man unter diesen Bedingungen Motivation bzw. Ehrgeiz?
Extrem schwer, wenn keine Aussicht auf ein besseres Leben (gegebenenfalls durch Qualifizierung) besteht.