Bürgergeld ade! So hart soll die neue Stütze werden!

Begonnen von amare, 26. März 2025, 20:12:40

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Konstantin

War da nicht auch im Gespräch, das die Hinzuverdienstgrenzen und der Selbstbehalt erhöht werden sollen? Wenn man dann bei einem Minijob 50% behalten kann, statt 20% wäre das schonmal nice.

Vollloser

Bei einem Minijob sollte es selbstverständlich sein, dass man davon 100% behalten kann (abzüglich Steuern vielleicht).
Aber dann ist es ja wohl auch kein richtiger Minijob mehr !?!?  :scratch:  :scratch:
Ist schon ganz schön vertrackt das ganze !?

Apropos - nur 20 % von dem Lohn, den man da bei so einem Minijob bekommt (bekommen würde ??).
Wo landen denn da die restlichen 80 % ?
Ich frach deshalb - weil - mir ist diese Materie tatsächlich noch gar nicht so richtich geläufich !
Sei wirklich Kunde - und keine Ware !

Konstantin

Sagen wir mal du hast einen Minijob wo du 200€ im Monat bekommst. Dann hast du 100€ Freibetrag. Von den anderen 100€ kannst du 20€ behalten. Die restlichen 80€ rechnet das Amt als Einkommen an.

GoetzB

Zitat von: Davis am 27. März 2025, 19:19:05
Zitat von: GoetzB am 27. März 2025, 19:06:39Das Jobcenter lässt einen in Ruhe in Tablettenform.
Selbst wenn man da 100€ weniger / Monat bekommen würde, als das aktuelle Bürgergeld.
Das wäre es mir wert, auch wenn ich "nur" die üblichen 2 jährlichen Sinnlos Termine habe.

Ein Psychopharmaka was wirklich nachhaltig ist.

Wo zum Geier ist das Problem, wenn du zwischen den "Sinnlosterminen" zwei Jahre deine Ruhe hast?
2 mal jährlich... :flag:

Unwissender

Zitat von: Sheherazade am 27. März 2025, 18:06:42
Zitat von: Vollloser am 27. März 2025, 17:18:37Also da muss ja dann doch noch irgendwas schlimmeres kommen - nach diesen Ansagen !?

Schlimmer für wen? Für alle 08/15-Bürgergeldbezieher wird sich rein gar nichts ändern oder verschlimmern.
 

Naja, was man so hört soll ein "Bewerbungszwang" kommen! Was auch immer das heißen soll! Und die Tatsache, das der "Vermittlungsvorrang" wieder kommt ist auch ein Blödsinn! dann sollen wieder Bewerber in Arbeit "vermittelt" werden für die sie nicht geeignet/qualifiziert sind, statt wie jetzt die Leute zu qualifizieren und dann zu vermitteln ! So viel zum Fachkräftemangel!
Dumm darf man sein, man muss sich nur zu helfen wissen!

Sheherazade

Zitat von: Vollloser am 27. März 2025, 20:32:57Bei einem Minijob sollte es selbstverständlich sein, dass man davon 100% behalten kann (abzüglich Steuern vielleicht).

Das wird definitiv nicht passieren. Die Regierung möchte bestimmt verhindern, dass sich so einige Bürgergeldbezieher auf einen Minijob beschränken und gar keine Anstalten mehr machen, mit einem sozialversicherungspflichtigen Job ihre Hilfebedürftigkeit zu verringern bzw. zu beenden.
 
"In Krisenzeiten suchen  die Intelligenten nach Lösungen, während die Schwachköpfe nach Schuldigen suchen." Totó 1898-1967
"Wir leben in einer Zeit, in der sich Dummheit nicht mehr versteckt, sondern gewählt, bezahlt, beklatscht und als Erfolg verkauft wird."
"Höher, schneller, weiter!" ist nicht das Problem. Das Problem ist: "Ich zuerst!", "Alles meins!" und "Mir doch egal!"

Vollloser

Zitat von: Konstantin am 27. März 2025, 23:04:25Die restlichen 80€ rechnet das Amt als Einkommen an.

Wie - rechnet als Einkommen an ?
Wird das dann zusätzlich an den Minijober überwiesen ??
Oder kassiert das Amt diese 80 Euro dann irgendwie einfach ein ?
In dem letzteren Fall würde das ja bedeuten, dass man als "Minijober" teilweise für das Amt arbeitet. Nur dass man da von denen dann kein Geld bekommt, sondern welches denen zahlen muss !?!?  :scratch:  :scratch:  :schaem:  🤢
Sei wirklich Kunde - und keine Ware !

Sheherazade

Zitat von: Vollloser am 28. März 2025, 09:04:57Wie - rechnet als Einkommen an ?

Du bist doch nicht erst seit gestern hier im Forum, warum fragst du so .....?

Einkommen wird auf den Bedarf angerechnet, d. h. man bekommt weniger Sozialleistungen. Es wird nichts vom Einkommen weggenommen.
 
"In Krisenzeiten suchen  die Intelligenten nach Lösungen, während die Schwachköpfe nach Schuldigen suchen." Totó 1898-1967
"Wir leben in einer Zeit, in der sich Dummheit nicht mehr versteckt, sondern gewählt, bezahlt, beklatscht und als Erfolg verkauft wird."
"Höher, schneller, weiter!" ist nicht das Problem. Das Problem ist: "Ich zuerst!", "Alles meins!" und "Mir doch egal!"

Davis

Jetzt hab ich nen längeren Text verfasst, und plötzlich steht nach dem Senden nur das Zitat da, worauf ich geantwortet habe. Toll.

Vollloser

Zitat von: Sheherazade am 28. März 2025, 09:09:02Du bist doch nicht erst seit gestern hier im Forum, warum fragst du so .....?

Ja, ich habe in solchen Dingen echt tatsächlich "zwei linke Gehirnhälften" !
Naja ich bin halt hier (in diesem Forum) in dieser Hartz4/Bürgergeld-Lehre gerade mal erst im Anfang 2. Lehrjahr !  :smile:
Ja und ich muss sagen, diese Ausbildung hier fällt mir tatsächlich auch nicht leicht.  :sad:

Zitat von: Sheherazade am 28. März 2025, 09:09:02Einkommen wird auf den Bedarf angerechnet, d. h. man bekommt weniger Sozialleistungen. Es wird nichts vom Einkommen weggenommen.

Aha. Auf "Bedarf" angerechnet - also es wird dann entsprechend weniger "Sozialleistung" gezahlt !?!
Naja gut, OK. Das kommt aber für den Bürgergeldbezieher letztlich aufs Selbe raus. Er bekommt dadurch ebend nicht signifikant "lohnend" mehr raus, als ohne so einen Minijob !
Das Amt spart da dann einfach nur "Sozialleitungen" bei so einem Minijober ein.
Also ein "indirekter Negativverdienst" für das Amt, oder so (so nenne ich das mal) !

Heieiei. Das is aba schon eine unglaubliche "Euro-Fuchserei" mit so einem Amt da !  :sad:

So ein Minijob, kann aber daher nur was für jemand sein, der/die mit sich selbst nichts anzufangen weiß - oder so !  :yes:
Also im Grunde genommen tatsächlich "nur" "Therapie" - oder so (bestenfalls).
Sei wirklich Kunde - und keine Ware !

Davis

Im Grunde macht für BG-Bezieher da selbst ein 2-€-Job mehr Sinn. In der Regel mit weniger Stress verbunden, und am Ende hat man bei 6 h täglich seine 240 €, von denen nichts "verrechnet" wird.
Auch wenn's ähnlich mies ist, wenn man es mit normalen Jobs vergleicht.

Konstantin

Das ist eine sehr ungünstige Rechnung.
6h täglich = 36h die Woche zu 2€ h = 72€ die Woche.

Dem steht gegenüber.
12,6h monatlich = 200€ : 12,82€ = 12,6h = 120€ zusätzlich.

Nun zur Frage was ist für den Betreffenden wirtschaftlicher?
10x mehr Sunden arbeiten für etwas mehr als das doppelte Einkommen?

Von den 72€ die Woche musst du noch die Fahrtkosten abziehen um in die Arbeit zu kommen.

Quinky

Zitat von: Davis am 28. März 2025, 10:34:34Im Grunde macht für BG-Bezieher da selbst ein 2-€-Job mehr Sinn. In der Regel mit weniger Stress verbunden, und am Ende hat man bei 6 h täglich seine 240 €, von denen nichts "verrechnet" wird.
Auch wenn's ähnlich mies ist, wenn man es mit normalen Jobs vergleicht.

DAS ist völliger Quatsch, hier wurde nicht weiter gedacht!!!

Begründung:
bei 6 Stunden täglich mit Mindestlohn ergibt 1666,60€ brutto vom denen MINDESTENS 348/378€ behalten werden darf.
Also wesentlich mehr als bei einem 2€-Job. Weiterhin besteht dann eine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, bezahlten Urlaub, Arbeitslosenversicherung, Rentenversicherungsbeiträge usw. usw. Alles das besteht bei einem 2€-Job NICHT!
Weiterhin: Wer 130 Stunden im Monat arbeitet, hat mit Sicherheit (Ausnahmen bestätigen die Regel) weniger Repressalien durch die Jobcenter, unter Umständen kommt man vom Jobcenter dadurch komplett weg, weil man mit Wohngeldberechtigung besser fährt.

"Konstatin"
Das erhöhte Freibeträge im Gespräch sind ist zwar richtig. Allerdings bestehen Gespräche schon über einem JAHTZEHNT.
Keine Regierung gönnt den Ärmsten ein paar Euro, nach wie vor wird von den Regierungen seit Schröder, Merkel, Scholz durch ihre Handlungen behautet: Ärmere Personen können im Jahr 2025 mit 1.200€ exakt gleich viel kaufen wie 2005. Seit 20 Jahren ist für Ärmere NICHTS teurer geworden.
Alles wurde Erhöht, Beitragsbemessungsgrenzen, Löhne, Regelsätze, Mieten, Energiekosten usw. usw. nur die Selbstbehaltsgrenze für die Ärmsten NICHT.
Dadurch das diese Grenze NIE erhöht wurde, lohnt sich Mehrarbeit absolut nicht!
Beispiel:
Eine Person in Teilzeit verdient 1.200€ brutto. Jetzt soll er 20 Stunden im Monat mehr arbeiten, Lohn ca. 250€ brutto = ca. 190€ netto. Diese 190€ netto werden KOMPLETT bis auf den letzten Cent an der Unterstützung abgezogen. Sollten unter Umständen zusätzliche Kosten entstehen (die im Grundfreibetrag von 100€ enthalten sind), darf er diese Kosten NICHT von seinem Lohn bezahlen, der ja komplett weggenommen wird, sondern muss aus seinem Regelsatz diese Kosten begleichen (also Arbeitskosten vom Bürgergeld bezahlen).
Alle Parteien reden dsavon: Arbeit muss sich wieder lohnen, sie handeln entgegengesetzt, =Arbeit muss bestraft werden.

Ernie

Konstantin

@Quinky
Dann bewahrheitet sich das alte Sprichwort wieder mal, weniger ist manchmal mehr.

Davis

Zitat von: Konstantin am 28. März 2025, 11:43:23Das ist eine sehr ungünstige Rechnung.
6h täglich = 36h die Woche zu 2€ h = 72€ die Woche.

Dem steht gegenüber.
12,6h monatlich = 200€ : 12,82€ = 12,6h = 120€ zusätzlich.

Nun zur Frage was ist für den Betreffenden wirtschaftlicher?
10x mehr Sunden arbeiten für etwas mehr als das doppelte Einkommen?


Der 2-€-Job geht von Mo-Fr, also sind es 30 Stunden bzw. 60 € pro Woche.

Bei der zweiten Rechnung kommt 15,6h bei raus, aber abgesehen davon: Wieviele Minijobs gibt es, bei denen man 15 Stunden pro Monat arbeitet?


@Quinky

Es ging um den Vergleich zwischen 2-€- und Minijobs. Dass zwischen beidem Welten zu einer "normalen" Anstellung liegen, ist wohl jedem klar.