Bedingungsloses Grundeinkommen Langzeitstudie

Begonnen von selbiger, 09. April 2025, 19:36:15

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Ronald BW

Es bringt nichts in der Diskussion BGE und Sozialleistungen zu mischen.
Und es ist nicht hilfreich dauernd gegen Andere auszuteilen.
Das ist einfach ganz schlechter Stil.
Einen Diskurs zu nutzen um mit billiger Polemik punkten zu wollen ist billig.

Vollloser

Zitat von: selbiger am 10. April 2025, 14:26:50das ganze muss man verfassungsfest machen..so fest das es in zukunft niemals wieder möglich sein dieses zu ändern..

Ist es ja eigentlich, indem es in unserem Grundgesetz festgeschrieben ist, dass die Bundesrepublik Deutschland ein Sozialstaat ist. Dies hat man auf Grundlage der Armut nach dem Krieg so festgeschrieben - auch eben mit der Sozialhilfe damals (Menschenwürde Artikel 1 GG besagt auch z.B. ein Recht auf Wohnen) !!
Unser Grundgesetz gilt allgemein als "ewigkeitsfest" (sog. Ewigkeitsklausel (Art. 79 Abs. 3 GG))!

Recht auf Wohnen: https://www.institut-fuer-menschenrechte.de/themen/wirtschaftliche-soziale-und-kulturelle-rechte/recht-auf-wohnen
Sei wirklich Kunde - und keine Ware !

Leeres Portemonnaie

Zitat von: peter_m am 10. April 2025, 09:10:24Und die wichtigste Frage ist, ob Jugendliche weiterhin einen Beruf lernen (wollen), wenn ihnen bereits vor Ende der Schulzeit suggeriert wird, dass sie vom Staat immer ausreichend Geld bekommen werden, unabhängig von ihrem Bemühen in der Schule oder im Beruf, der Berufswahl oder der Entscheidung für Arbeitslosigkeit.

 

Ich denke, so viel anders als jetzt würde es nicht werden.
Es gibt die, die mit dem Geld, was sie bekommen, zufrieden sind. Zumal es derzeit ja auch so ist, dass Jugendliche im Bezug nicht einfach ausziehen dürfen vor dem 25 Lj.. Damit können auch Kürzungen besser "hingenommen" werden von einigen(!), weil sie eben noch zu Hause wohnen ...
Dann gibt es die, die sich mehr leisten wollen, und die gehen arbeiten. Ob gelernt oder ungelernt.
Dann gibt es die, die etwas lernen wollen, Ausbildung oder Studium.
Außerdem gibt es schulische Ausbildungen, und da denke ich, würden sich auch einige dafür entscheiden, weil sie nicht erst tausend Anträge und lange Wartezeiten in Kauf nehmen müssen und immer um das unterstützende Geld bangen müssen ...

Kurzum, sehr viel anders wird es vermutlich nicht werden. Außer, dass sich Arbeitgeber vielleicht wieder etwas besser zeigen müssten, um Personal zu bekommen. Welche, die wollen und können, aber sich nicht für jeden Hungerlohn unterbuttern lassen wollen.

Vielleicht würden einige es anders organisieren, z. B. ein Jahr arbeiten gehen, um danach vom gesparten Lohn ein halbes Jahr Urlaub zu machen oder einem Hobby nachzugehen, danach wieder Arbeit, um dann wieder was für sich zu tun ...

Wäre ich heute nochmal Jugendliche, würde ich am meisten an der Meinung der vermeintlich Erwachsenen verzweifeln, die der Jugend nichts zutrauen und sie nur als durchweg faul hinstellen!

Zitat von: VollloserNun - ich bin Jahrgang 1964 und habe von meinem Vater, der berufsbedingt Einblicke in viele Privathaushalte hatte, als ganz junger Mensch, als ich gerade meine Lehre beendet habe und mit der richtigen Arbeitsplatzfindung zu tun hatte (was mir damals auch gelungen ist - in den 8ziger Jahren), erklärt bekommen: ,,Du kannst gar nicht auf der Straße landen !  Wenn Du gar keinen Arbeitsplatz findest, bekommst Du Sozialhilfe. Du bekommst eine Wohnung gestellt. Ja sogar Wohnungseinrichtungen bekommst Du - Fernseher, Waschmaschine, Kühlschrank, alles sowas !
Du musst das dann alles zwar immer beantragen. Das dauert dann evtl. etwas. Aber Du bekommst das alles !"

Dies hat mich damals sehr beruhigt - und - ich habe, wie gesagt, trotzdem einen gewerblichen Arbeitsplatz gesucht - und damals dann auch gefunden !

Ja mein Vater hat solch Leute berufsbedingt kennengelernt (die so vom "Staat" gelebt haben). Daher ist diese Information von mir hier jetzt sehr repräsentativ, oder wie man das nennt (autentisch !?) !
Deutschland 8ziger Jahre !


Das ist aber schon eine Weile her, heute gibt es nicht mehr "die Wohnung" bezahlt und eine "Waschmaschine" und "Bekleidungsgeld", "Fernseher" und "Kühlschrank" ... Heute sieht es etwas trüber aus. Das geht schon beim Wohnraum los, der inzwischen oft mehr kostet, als man an KdU bekommt ...

Ich muss sagen, über so eine Aussage bin ich schon bisschen entsetzt. Das hätte mich nicht beruhigt, sondern beunruhigt. 
Als zu Dir etwa gleichaltriger, gelernter Ostbürger kann ich nur den Kopf schütteln. Wir wussten, ohne Lehre (oder auch Ungelernte, das gab es natürlich auch) wird gar nichts. Da wurde auch nicht drüber sinniert. Es war so, und Punkt. Und das fand ich nun wieder gut!

Aber wenn ich Deine Aussage richtig deute, heißt das eben auch, das man als junger Mensch auch mit diesem besagten Ruhekissen in der Hinterhand eine Ausbildung angestrebt hat ... Und das sehe ich heute genauso bei den jungen Menschen. Natürlich nicht bei allen - aber das dann keiner mehr was macht, das halte ich für nicht realistisch. 
Wo bin ich denn bloß hingekommen, und wie ist das passiert? 😦 🤧

selbiger

Zitat von: Vollloser am 10. April 2025, 20:04:23Ist es ja eigentlich, indem es in unserem Grundgesetz festgeschrieben ist,

richtig..die betonung liegt bei eigentlich..siehst ja..änderungen sind da immer noch möglich bis hin zur gänzlichen abschaffung ebendso..geschützt ist das grundgesetz praktisch garnicht..wenn man bedenkt was da nicht schon alles drinne rumgepfuscht wurde.

Zitat von: Vollloser am 10. April 2025, 20:04:23Recht auf Wohnen

ein recht setzt eine pflicht voraus da haperts auch schon..es kann kein recht auf wohnen geben wen man immer noch die leute wies beliebt aus den wgs zu schmeissen oder wgs zu verweigern etz usw..das recht auf wohnen ist erst umgesetzt wenn man ohne wen und aber wohnt und zwar in einer wg und nicht im karton..das heist auch..genügend wgs zu schaffen.genauso ist das..mietpreisbremse ist auch nur verarsche..nach 5 jahrern oder so ist die wg frei für den mietmarkt..bis dahin gelten nur diese mietbremsen..danach ist schluss..und wieder verschwinden sozial wgs vom sozialen wg markt


es gibt ja auch das recht auf kitaplätze..den rest kannste dir ausmalen..
Sich zu Tode arbeiten,ist die einzige gesellschaftliche anerkannte Form des Selbstmordes.

Die Menschen glauben viel leichter eine Lüge,die sie schon hundertmal gehört haben,als eine Wahrheit,die ihnen völlig neu ist.

eder

Zitat von: Leeres Portemonnaie am 10. April 2025, 21:05:20Kurzum, sehr viel anders wird es vermutlich nicht werden. Außer, dass sich Arbeitgeber vielleicht wieder etwas besser zeigen müssten, um Personal zu bekommen. Welche, die wollen und können, aber sich nicht für jeden Hungerlohn unterbuttern lassen wollen.


Der Grundgedanke eines BGE ist nicht etwa dass Manna so einfach vom Himmel fällt, nein es soll alle Sozialleistungen ersetzen damit dass Staatswesen ökonomischer "Nachtwächter Staat"wird. Stichwort schlanker Staat 

So als Gedankenspiel :die Chimäre BGE: 1200eur ja da geht dann noch die KV ab bleiben 850eur.

Wohnen:
WG ist ja eh viel ökonomischer , mit 10 Personen im Zimmer spart man sich glatt die Heizung, für den Typus Freiheit bietet sich halt Zelt oder Trailerpark an.
Seltsam,wenn der Vorschlag kommt ,dass die Kosten der Unterkunft pauschalisiert werden, ist aber dass Gezeter groß , beim BGE leuchten die Augen  :weisnich:



Arbeit:auf Grund der Konkurrenz werden wohl die Löhne ganz schnell nach unten korrigiert,also ums BGE bereinigt.

Könnte man jetzt unendlich weiter spinnen,ja sicher wird es da einige Gewinner geben aber ganz sicher nicht bei jenen die auf einen funktionierenden Sozialstaat angewiesen sind.

Ronald BW

Ein BGE ist eben nicht dazu gedacht Sozialleistungen zu ersetzen.
Ein BGE ist für alle eine Grundsicherung auch für Milliardäre.
Es geht also hier nicht darum pauschal etwas zu gewähren um sich einen schlanken Fuß zu machen.

eder

Zitat von: Ronald BW am 11. April 2025, 09:04:05Ein BGE ist eben nicht dazu gedacht Sozialleistungen zu ersetzen.

Ah okay, also Manna vom Himmel und Bürgergeld oben drauf

Ronald BW

Wenn es ein BGE gibt braucht niemand Bürgergeld.
Wohngeld dagegen evtl. schon oder andere Sozialleistungen.
Es geht auch nicht um Manna vom Himmel.
Es geht darum einen Grundanspruch zu gewährleisten.
Lies dich doch einfach in die Materie ein.

eder

Zitat von: Ronald BW am 11. April 2025, 09:28:11Es geht darum einen Grundanspruch zu gewährleisten. Lies dich doch einfach in die Materie ein.


Habe ich, deshalb auch meine Ablehnung.

Wenn's nur um das Bürgergeld geht kann man sich den Zamperno BGE gleich sparen und Bürgergeld umgestalteten also pauschalisieren , Vermögensprüfung weg....

Ronald BW

Bei einem BGE geht es nicht darum das Bürgergeld zu ersetzen.
Darf ich wissen warum du dagegen bist.
Was stört dich am Gedanken eines BGE.

eder

Zitat von: Ronald BW am 11. April 2025, 09:48:01Darf ich wissen warum du dagegen bist. Was stört dich am Gedanken eines BGE.

Habe ich doch dargelegt, ich bin gegen die Zerschlagung des Sozialstaates.

Nennt es doch beim Namen: negative Einkommenssteuer. Alles andere ist doch völliger Irrsinn.
 

Vollloser

Der Haken an so einem "Bedingungslosen Grundeinkommen" im Sinne dieses Feldexperimentes da, liegt sicherlich tatsächlich an dieses Pauschalisierung (ALLE bekommen bspw. 1200 Euro).
Mit solchen 1200 Euro wird jemand der/die in sagen wir vlt. in Schwerin, oder so, wohnt, deutlich besser auskommen, als z. B. jemand in München.
Das heißt, wir bräuchten eigentlich eher ein "Bedingungsloses Individualbürgergeld".
Das heißt, zumindest Individualberücksichtigung in der KDU bundesweit.
DANN hätten wir es (einigermaßen) richtig !  :yes:
Dann wäre auch das Recht auf Wohnen berücksichtigt.
Sei wirklich Kunde - und keine Ware !

Ronald BW

Ein BGE pauschaliert keine Sozialleistungen.
Es ist nur so das manche Sozialleistungen nicht mehr benötigt werden.
Ich muss also keine Sozialleistung abschaffen wenn der Anspruch entfällt wird auch kein Antrag gestellt.
Es geht nur darum bedingungslos ein Grundeinkommen zu garantieren.
Nicht mehr und nicht weniger.
Und wir sollten was die Höhe angeht schon mal 1750,00€ netto/mtl in Ansatz bringen.
Für eine Person.
Ab da kann dann jeder ganz entspannt zusätzlich eine bezahlte Arbeit suchen,
was eigenes aufbauen oder auf Dauer keiner Arbeit nachgehen.

eder

Zitat von: Ronald BW am 11. April 2025, 10:18:14Und wir sollten was die Höhe angeht schon mal 1750,00€ netto/mtl in Ansatz bringen. Für eine Person.

Wow, ist wie bei Wünsch dir was. Ganz realistisch müssen diese 1700eur ja auch bei der eh schon geschundenen Mittelschicht per Steuern wieder einkassiert werden. Die Vorschläge reichen da von 100prozent Mehrwertsteuer und ähnliches

Warum zum Henker sollte man so eine Luftnummer Starten?
 

Ronald BW

Für ganz resistente Ein BGE bekommen alle.
Und es ist finanzierbar.
Wir leisten uns jetzt den Luxus das keine 10% Prozent der Bevölkerung
so viel Eigentum haben das unser Gesellschafts-System nicht mehr funktioniert.
Gerade diese 10% leisten so gut wie keinen Beitrag.
Und vor allem sie hindern eine Mehrheit die Ressourcen des Landes zu nutzen.

Wir brauchen auch keine 100% MWSt
2-3 Prozent auf alle Transaktionen + eine Bargeld Besteuerung so alle 8Wochen auf einen Schein
per Zufall gezogen reichen völlig aus.
Damit lässt sich nicht nur das BGE finanzieren sondern auch noch die Krankenversicherung.

Es ist auf jeden Fall viel einfacher als viele denken.
Und ich muss weder jemand enteignen noch groß kontrollieren.
Es geht nur darum bestimmte gesellschaftliche Normen einzuführen
Mathematisch ist das kein Hexenwerk.