Krankenakte verlangen?

Begonnen von tsumo, 01. August 2022, 17:52:38

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Ratlos

#75
Zitat von: tsumo am 10. November 2022, 23:45:22Habe ich eigentlich nur Anspruch auf eine Einsicht vor dem Arzt oder darauf dass ich die komplette Akte nehmen und zuhause mir in ruhe durchlesen kann?
Du hast keinen Anspruch daruf, die Patientenakten mit heim zu nehmen.
Du hast das Recht in der Arztpraxis Akteneinsicht zu nehmen.
Darum schrieb ich dass es fast unmöglich ist eine umfangreiche Patientenakte auf die Schnelle durch Einsichtnahme zu analysieren.

Du könntest nach § 630 g Abs. 2 elektronische Abschriften gegen Kostenerstattung verlangen.
Ich sehe an jeder deiner Fragen, dass du die Akte unbedingt willst.
Die für dich beste und einfachste Methode ist einen RA mit der Beschaffung zu beauftragen.  Dort in der Kanzlei kannst du dir dann Kopien anfertigen.

Alleine wirst du außergerichtlich keinen Erfolg haben und zu einer selbständigen Klageführung dürftest du nicht in der Lage sein.

Sollte allerdings der Arzt die Herausgabe der Akte auch gegenüber dem RA ablehnen, kannst du wohl mit 90 %iger Sicherheit davon ausgehen, dass die Patientenakte Behandlungsdaten beinhaltet die nicht dem normalen ärztlichen Wissensstand entsprechen. Der Verdacht einer Fehlbehandlung wäre dann schon fast zementiert.

Die Beurteilung eines Behandlungsfehlers kann aber nur ein Fachmann vornehmen, der Patient dagegen vorerst nur einen Verdacht äußern.
Ein Arzt hat jedenfalls die Verpflichtung zur ständigen Fortbildung um auf dem neuesten medizinischen Stand zu sein.
Noch mehr als bisher kann man nicht mehr schreiben.
Entweder du lässt alles auf sich beruhen oder du wirst jetzt tätig. Was dabei getan werden kann wurde geschrieben

tsumo

Zitat von: Ratlos am 11. November 2022, 09:53:02
Zitat von: tsumo am 10. November 2022, 23:45:22Habe ich eigentlich nur Anspruch auf eine Einsicht vor dem Arzt oder darauf dass ich die komplette Akte nehmen und zuhause mir in ruhe durchlesen kann?
Du hast keinen Anspruch daruf, die Patientenakten mit heim zu nehmen.
Du hast das Recht in der Arztpraxis Akteneinsicht zu nehmen.
Darum schrieb ich dass es fast unmöglich ist eine umfangreiche Patientenakte auf die Schnelle durch Einsichtnahme zu analysieren.

Du könntest nach § 630 g Abs. 2 elektronische Abschriften gegen Kostenerstattung verlangen.
Ich sehe an jeder deiner Fragen, dass du die Akte unbedingt willst.
Die für dich beste und einfachste Methode ist einen RA mit der Beschaffung zu beauftragen.  Dort in der Kanzlei kannst du dir dann Kopien anfertigen.

Alleine wirst du außergerichtlich keinen Erfolg haben und zu einer selbständigen Klageführung dürftest du nicht in der Lage sein.

Sollte allerdings der Arzt die Herausgabe der Akte auch gegenüber dem RA ablehnen, kannst du wohl mit 90 %iger Sicherheit davon ausgehen, dass die Patientenakte Behandlungsdaten beinhaltet die nicht dem normalen ärztlichen Wissensstand entsprechen. Der Verdacht einer Fehlbehandlung wäre dann schon fast zementiert.

Die Beurteilung eines Behandlungsfehlers kann aber nur ein Fachmann vornehmen, der Patient dagegen vorerst nur einen Verdacht äußern.
Ein Arzt hat jedenfalls die Verpflichtung zur ständigen Fortbildung um auf dem neuesten medizinischen Stand zu sein.
Noch mehr als bisher kann man nicht mehr schreiben.
Entweder du lässt alles auf sich beruhen oder du wirst jetzt tätig. Was dabei getan werden kann wurde geschrieben


Ja, ich will sie haben.

Kann der Arzt, wenn er schräg drauf ist jetzt im Nachhinein an der Akte was ändern oder manipulieren?

Ich habe gestern noch eine Vollmacht von meinem Papa an mich gefunden aus 2021. Dort steht, dass ich ihn bei allen Ämtern, Behörden, Ärzten etc vertreten darf. Ist die nun nichts mehr wert, obwohl auch vermerkt ist "über den Tod hinaus"?

Falls alle Stränge reißen nehme ich mir einen RA für Medizinrecht. Ich bin weder vom Fach noch habe ich mental die Kraft um das aktuell durchzustehen. Ich will nur wissen wieso dieser %§$&$$§% nicht uns direkt zum Kardiologen überwiesen hat sondern erst mal sein Digitoxin wochenlang an Papa getestet hat.

Ratlos

Du stellst vielleicht Fragen.
Digitoxin wird zur Therapie bei chronischer Herzinsuffizienz und Rhythmusstörungen (z.B. Vorhofflimmern) verordnet. Eigentlich nur dann wenn trotz anderer Therapien die Symptome von Herzinsuffizienz weiterbestehen.
Allein diese Therapie beweist, dass dein Vater recht schwer Herzkrank war.
Umso unvorstellbarer ist es dass kein Kardiologe hinzu gezogen wurde.
Das wäre in solchen Fällen Grundvoraussetzung für alles weitere.

Manipulieren? Das wäre ein echter Hammer der aber dem Arzt nicht allzuviel einbringt.
Behörden z.B. sind verpflichtet jedes Aktenblatt zu nummerieren. Das steht in § 58 Abs. 3 GGO = Gemeinsame Geschäftsordnung. Ob dein Arzt das auch getan weiß ich ja nicht.

Jedenfalls ließe sich Manipulation nachprüfen 1. über die Abrechnungsstelle der Krankenkasse (nämlich welche Leistungen er abgerechnet hat), und 2. über die Rezeptprüfstelle der Kasse.

Einen RA für Medizinrecht brauchst du nicht zwingend. Es geht ja vorerst nur darum die Akte zu erhalten.
Der Akteninhalt erst beweist einen Behandlungsfehler oder schließt einen solchen aus.
So schwer für dich alles ist, aber auch für den Arzt gilt erstmal die Unschuldsvermutung.
Erst wenn sich ein Anfangsverdacht erhärtet geht es weiter.

tsumo

Zitat von: Ratlos am 11. November 2022, 19:01:38Du stellst vielleicht Fragen.
Digitoxin wird zur Therapie bei chronischer Herzinsuffizienz und Rhythmusstörungen (z.B. Vorhofflimmern) verordnet. Eigentlich nur dann wenn trotz anderer Therapien die Symptome von Herzinsuffizienz weiterbestehen.
Allein diese Therapie beweist, dass dein Vater recht schwer Herzkrank war.
Umso unvorstellbarer ist es dass kein Kardiologe hinzu gezogen wurde.
Das wäre in solchen Fällen Grundvoraussetzung für alles weitere.

Manipulieren? Das wäre ein echter Hammer der aber dem Arzt nicht allzuviel einbringt.
Behörden z.B. sind verpflichtet jedes Aktenblatt zu nummerieren. Das steht in § 58 Abs. 3 GGO = Gemeinsame Geschäftsordnung. Ob dein Arzt das auch getan weiß ich ja nicht.

Jedenfalls ließe sich Manipulation nachprüfen 1. über die Abrechnungsstelle der Krankenkasse (nämlich welche Leistungen er abgerechnet hat), und 2. über die Rezeptprüfstelle der Kasse.

Einen RA für Medizinrecht brauchst du nicht zwingend. Es geht ja vorerst nur darum die Akte zu erhalten.
Der Akteninhalt erst beweist einen Behandlungsfehler oder schließt einen solchen aus.
So schwer für dich alles ist, aber auch für den Arzt gilt erstmal die Unschuldsvermutung.
Erst wenn sich ein Anfangsverdacht erhärtet geht es weiter.


Das Digitoxin hatte er ja neu erhalten wo wir das erste Mal da waren wegen der Beschwerden. Es ging mit Husten los. Da er jedoch von Klein auf chronischen Husten hatte, weil er damals in der Türkei teils Barfuß 15km täglich zur Schule bei jeder Jahreszeit gehen musste, haben wir zuerst gedacht, dass es sein normaler, schon bekannter Husten sei.

Jedoch kamen immer mehr neue Beschwerden hinzu. Papa war dann immer öfter und länger erschöpft, müde und lustlos. Trotz schlaf war er müde. Er sagte, er wiegt zwar ca 62KG fühlt sich aber so, als wenn er 100KG extra auf den Schultern tragen müsste.

Dann fing das schnelle atmen an. Am Anfang bei kleinen Anstrengungen wie zb. ins Bad gehen. Später dann öfter auch beim normalen sitzen.

Durch das Digitoxin ging dies am Anfang wieder weg, tauchte jedoch ab und zu wieder auf. Dann wurden wie gesagt seine Medikamente anders dosiert. Das Digitoxin von einer ganzen Pille auf eine halbe reduziert.

Papa sagte er sieht auch seit neustem, also schon bevor das mit seinem Herzen so schlimm wurde so lichter vor seinen Augen blitzen. Egal ob geschlossen oder nicht. Das hat ihm auch oft den Schlaf geraubt. Immer wenn er einschlafen wollte und kurz vorm eindösen war, kamen diese Blitze und weckten ihn auf.

Der Husten wurde döller, so dass er davon würgen musste. Morgens schlimmer als Mittags/Abends. 1-2x in der Woche auch Nachts. Er mochte dann auch nichts mehr richtig essen weil er dachte er muss danach eh wieder spucken. Meist kam aber nichts raus, es war oft nur das würgen. Das hat ihm dennoch seinen Appetit geraubt. Er war ein guter Esser, hat 4 Scheiben Brot geschafft morgens mit zusätzlichen Tomaten, Oliven und allem. Das hat er auf 1 bis 1 1/2 reduziert. Dann haben wir deswegen nach Flüssignahrung gefragt. Dies wurde auch verschrieben. So hat er dann 1-2 Flaschen am Tag davon noch getrunken 300Kalorien pro Flasche. Er meinte aber auch das viele Trinken und Essen mache druck im Bauch. Dieser Druck führt zur innerer Unruhe.

Es vergingen wieder 1-2Wochen und es war ein hin und her. Auch gab es Tage da war er ganz normal ohne eine einzige Beschwerde. Ich weiß noch wie glücklich ich an diesen Tag war weil ich ihn so sehen konnte. Das Gefühl hatte ich, wo er Nov. 2021 an Corona mit Delta erkrankt wurde. Dies haben wir gemeinsam auch durchgestanden und es war mit einer der schönsten Tage meines Lebens wo er nicht mehr im Bett lag mit hohem Fieber und allem..

Dadurch, dass die Beschwerden mal besser und nicht waren, wusste ich nicht wie ich damit umgehen soll. Es wurde 24h EKG gemacht und kam raus dass sein Herz zu schnell schlägt. Daraufhin war das dann mit dem Digitoxin.

Es war nie ein Wort über Kardiologen die Rede. Er meinte das Digitoxin wird wahrscheinlich ihn wieder Fit machen. Wo ich gemerkt habe, dass es einfach nicht aufhört etc. habe ich selber auf eigene Faust mal nach Lungenärzten geguckt wegen dem Husten.. Dachte evtl, ist ja was mit seiner Lunge.. Beim nächsten Kontrolltermin hatte ich ihm das gesagt und er meinte das wäre Zeitverschwendung das ist sein Herz. Wieso hat er mich denn nicht da zum Herzdokter überwiesen? Ich hatte doch immer wieder die Beschwerden geschildert.

Als es dann wieder in der Nacht so schlimm wurde mit dem Husten bin ich ins Auto und bin hingefahren und wollte die Überweisung haben und habe sie auch bekommen. Dann habe ich allen Kardiologen in Lübeck angeschrieben und der frühste Termin war in 10Tagen. Auch eine Einweisung habe ich mir geben lassen. Dann hatte ich noch mit der Mutter meiner Freundin telefoniert die Krankenschwester ist und in einem Krankenhaus arbeitet. Ich wollte wissen wie das mit dem Krankenhausaufenthalt abläuft und alles. Sie meinte man ruft an und und vereinbart Termin wann man kommen kann. Das würde auch relativ schnell gehen, schneller zumindest als eine Praxis..

Sie meinte aber jedoch auch, da die Tabletten Ramipril, ASS100 und Simvastatim für Apixaban und Candesartan ausgetauscht wurden, und somit die neue Medikamentenliste viel viel angenehmer und erträglicher für den Körper ausschaut würde sie eher 1-2Tage auf die Umstellung warten bevor man Papa ins KH einweist. Sie sagte auch aus Erfahrung dass der Husten sehr oft durch Ramipril ausgelöst wird. Da Papa das seit Jahren nimmt und der Husten ihn immer begleitet hat, dachte ich ja könnte einen Zusammenhang haben.

Das beschissene war auch, dass man nur eine Stunde am Tag Besuchszeit hatte. Wir wollten Papa auch nicht 23Stunden alleine dort lassen. Aus Angst dass ihm evtl was fehlen würde oder er sich einsam fühlt. Der Zustand in den KH ist ja auch nicht so das beste da zu wenig Personal auf zu viele Patienten verteilt sind.

Das Gespräch war am Montag und in der Nacht zum Mittwoch um 0Uhr18 ist es dann passiert... Es war alles so schnell... Er war auf WC, wollte wieder ins Bett, Mama hat gemerkt es ist anders als sonst. Hat mich geriefen, bin sofort hingerannt. Kalter Schweiß auf Stirn, Papa versucht sich abzustützen auf dem Bett mit Füßen etc. gelingt ihm nicht richtig. Mama Umarmt ihn und wiederholt immer wieder meinen Namen.. Ich rufe die 112 und schildere die Situation. Mama immer mehr in Panik. Papa versucht immer mehr nach Luft zu schnappen. Mund ist offen, seine Zunge so anders, ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll, verdreht? gewellt? Er sagt dann auf türkisch "ben gidiyom", ich gehe. Er schließt seine Augen. Ich wusste nicht was er damit meint. Lege ihn nach hinten aufs Bett und versuche ihn zu beatmen und sein Brustkorb zu drücken. Immer wieder im Wechsel. Keine Ahnung ob ich es richtig mache.. Ab und zu lege ich mein Kopf auf sein Bauch um zu hören/zu spüren um er atmet. Dann mache ich weiter. Höre geräusche aus seinem Mund, ähnlich wie ein Gurgeln. Ich bilde mir ein, dass ich ihm helfe und das was ich mache richtig ist. Versuche die Zeit zu überbrücken bis die 112 eintrifft.

Als sie kamen bin ich sofort dann zur Seite und sie haben übernommen.. haben ihn auf den boden gelegt. Den Defi angemacht, es angeschlossen aber es kam kein Zeichen beim Gerät an. Ich war nebenan. Der Sani kam zu mir und sagte sie können nicht mehr helfen. Ich sagte tun sie es, machen sie alles was nötig ist. Das Gerät ist doch genau für solche Fälle da. Er meinte dass es nicht so abläuft wie in den Filmen und er in dem Alter es nicht überstehen würde.


Da ging meine Welt unter.. Ich habe sogar die Schuld den Sanis gegeben dass sie es nicht versucht haben. Habe Berichte und alles angefordert.

Nun sitze ich hier, ein weiteres Trauma in meinem Leben. Versuche mich an Strohhalmen festzugreifen in der Hoffnung, dass ich am Ende klarer denken kann und evtl Ruge finden.

Ratlos

@ tsumo
Ich verstehe dich aber du stellst mich vor Antwort-Probleme. Ich kenne mich zwar recht gut mit Herzerkrankungen aus, aber ich bin kein Arzt.
Der Dauerhusten kam zweifelsohne von Ramipril als Nebenwirkung.
Die Müdigkeit wurde wohl durch Candesartan als Nebenwirkung ausgelöst. Candesartan ist ein Sartan  und gehört zur Gruppe der Blutdrucksenker.
Apixaban dagegen ist ein Medi gegen Thrombosen. Wie hoch war denn sein Quick/INR-Wert. Das ist ein Blutgerinnungsfaktor.

Zitat von: tsumo am 12. November 2022, 01:13:26Dann fing das schnelle atmen an. Am Anfang bei kleinen Anstrengungen wie zb. ins Bad gehen. Später dann öfter auch beim normalen sitzen.
Ein Zeichen von Durchblutungsstörung im Herz, kann aber auch von der Lunge kommen.
Um genaueres sagen zu können müsste man das EKG kennen und die Sauerstoffsättigung im Blut.
Zitat von: tsumo am 12. November 2022, 01:13:26Papa sagte er sieht auch seit neustem, also schon bevor das mit seinem Herzen so schlimm

Was genau wurde denn so schlimm?
Zitat von: tsumo am 12. November 2022, 01:13:26Es wurde 24h EKG gemacht und kam raus dass sein Herz zu schnell schlägt
Wie hoch war denn der Herzschlag? Wie war die QT-Zeit? Der oberste Grenzwert liegt bei ca. 500-550. Oder hatte er gar ein QT-Syndrom.Bei sowas gibt man normalerweise einen Betablocker, Digitoxin erst wenn andere Therapie nicht wirkt. In sehr schlimmen Fällen kann man die A-Rezeptoren blocken.
Zitat von: tsumo am 12. November 2022, 01:13:26Es war nie ein Wort über Kardiologen die Rede.
Das war in jedem Fall der große Fehler!! Ich hätte bei solchen Symptomen sofort einen Notarzt gerufen. Der hätte wohl als erstes Heparin gespritzt und dein Vater wäre im KH sofort von A-Z durchgecheckt worden.
Zitat von: tsumo am 12. November 2022, 01:13:26Überweisung haben und habe sie auch bekommen.
Blödsinn! Da ruft man sofort die 112 an.
Zitat von: tsumo am 12. November 2022, 01:13:26Das Gespräch war am Montag und in der Nacht zum Mittwoch um 0Uhr18 ist es dann passiert... Es
SPÄTESTENS an dem Montag war der Notarzt ü b e r fällig.


Du schreibst: "Der Notarzt sagte er könne nicht mehr helfen?" Dann aber kommt:
Zitat von: tsumo am 12. November 2022, 01:13:26und er in dem Alter es nicht überstehen würde.
Nicht mehr überstehen kann man nur wenn man noch lebt.

Was ich für dich tun kann: Ich kann die Akte und die Medikation anhand der genauen Diagnosen ansehen und dir Auffälligkeiten mitteilen.
Die Bewertung von Auffälligkeiten muss aber ein Facharzt vornehmen. Ich kann das nicht.

Zu deiner Vollmacht "nach dem Tode" kann ich erst wenn ich sie kenne sagen ob es eine tatsächliche postmortale Vollmacht ist. Lade sie bitte mal anonymisiert hoch.

Mehr als bisher geschrieben kann ich nicht für dich tun. Wir sind ein Laienforum und keine medizinische Prüfstelle. Dafür gibt es den MDK.
Für mich persönlich ! wäre es mein Fall ! liegt ein schwerer Verdacht im Raum, den ich prüfen würde.

tsumo

Zitat von: Ratlos am 12. November 2022, 12:12:45@ tsumo
Ich verstehe dich aber du stellst mich vor Antwort-Probleme. Ich kenne mich zwar recht gut mit Herzerkrankungen aus, aber ich bin kein Arzt.
Der Dauerhusten kam zweifelsohne von Ramipril als Nebenwirkung.
Die Müdigkeit wurde wohl durch Candesartan als Nebenwirkung ausgelöst. Candesartan ist ein Sartan  und gehört zur Gruppe der Blutdrucksenker.
Apixaban dagegen ist ein Medi gegen Thrombosen. Wie hoch war denn sein Quick/INR-Wert. Das ist ein Blutgerinnungsfaktor.

Zitat von: tsumo am 12. November 2022, 01:13:26Dann fing das schnelle atmen an. Am Anfang bei kleinen Anstrengungen wie zb. ins Bad gehen. Später dann öfter auch beim normalen sitzen.
Ein Zeichen von Durchblutungsstörung im Herz, kann aber auch von der Lunge kommen.
Um genaueres sagen zu können müsste man das EKG kennen und die Sauerstoffsättigung im Blut.
Zitat von: tsumo am 12. November 2022, 01:13:26Papa sagte er sieht auch seit neustem, also schon bevor das mit seinem Herzen so schlimm

Was genau wurde denn so schlimm?
Zitat von: tsumo am 12. November 2022, 01:13:26Es wurde 24h EKG gemacht und kam raus dass sein Herz zu schnell schlägt
Wie hoch war denn der Herzschlag? Wie war die QT-Zeit? Der oberste Grenzwert liegt bei ca. 500-550. Oder hatte er gar ein QT-Syndrom.Bei sowas gibt man normalerweise einen Betablocker, Digitoxin erst wenn andere Therapie nicht wirkt. In sehr schlimmen Fällen kann man die A-Rezeptoren blocken.
Zitat von: tsumo am 12. November 2022, 01:13:26Es war nie ein Wort über Kardiologen die Rede.
Das war in jedem Fall der große Fehler!! Ich hätte bei solchen Symptomen sofort einen Notarzt gerufen. Der hätte wohl als erstes Heparin gespritzt und dein Vater wäre im KH sofort von A-Z durchgecheckt worden.
Zitat von: tsumo am 12. November 2022, 01:13:26Überweisung haben und habe sie auch bekommen.
Blödsinn! Da ruft man sofort die 112 an.
Zitat von: tsumo am 12. November 2022, 01:13:26Das Gespräch war am Montag und in der Nacht zum Mittwoch um 0Uhr18 ist es dann passiert... Es
SPÄTESTENS an dem Montag war der Notarzt ü b e r fällig.


Du schreibst: "Der Notarzt sagte er könne nicht mehr helfen?" Dann aber kommt:
Zitat von: tsumo am 12. November 2022, 01:13:26und er in dem Alter es nicht überstehen würde.
Nicht mehr überstehen kann man nur wenn man noch lebt.

Was ich für dich tun kann: Ich kann die Akte und die Medikation anhand der genauen Diagnosen ansehen und dir Auffälligkeiten mitteilen.
Die Bewertung von Auffälligkeiten muss aber ein Facharzt vornehmen. Ich kann das nicht.

Zu deiner Vollmacht "nach dem Tode" kann ich erst wenn ich sie kenne sagen ob es eine tatsächliche postmortale Vollmacht ist. Lade sie bitte mal anonymisiert hoch.

Mehr als bisher geschrieben kann ich nicht für dich tun. Wir sind ein Laienforum und keine medizinische Prüfstelle. Dafür gibt es den MDK.
Für mich persönlich ! wäre es mein Fall ! liegt ein schwerer Verdacht im Raum, den ich prüfen würde.



Das Ramipril nimmt er seit etlichen Jahren. Papas Husten wurde als Chronisch Bronchites eingestuft. Deswegen habe ich mir am Anfang auch keine weiteren Gedanken zu all dem gemacht. Später ist man immer schlauer.

Er war davor schon Müde und erschöpft. Candesartan hat er 2 Tage nur nehmen können.

"Wie hoch war denn sein Quick/INR-Wert." Das weiß ich leider nicht. Wenn du mir verrätst woher ich die Info bekomme kann ich es dir sagen.

"Um genaueres sagen zu können müsste man das EKG kennen und die Sauerstoffsättigung im Blut."

Wurde nur das eine 24h EKG gemacht. Ich kenne die Werte leider nicht mehr. Müsste nun beim Arzt liegen das Dokument.

"Was genau wurde denn so schlimm?" Dass die Beschwerden anfingen. Diese Blitze vor seinen Augen haben noch vor all dem angefangen. Ca 6-8 Wochen vorher sagte Papa. Aber auch nicht immer. Kam mal und dann wieder 2Wochen nichts.

"Wie hoch war denn der Herzschlag? Wie war die QT-Zeit? Der oberste Grenzwert liegt bei ca. 500-550. Oder hatte er gar ein QT-Syndrom.Bei sowas gibt man normalerweise einen Betablocker, Digitoxin erst wenn andere Therapie nicht wirkt. In sehr schlimmen Fällen kann man die A-Rezeptoren blocken."

Der Arzt sagte dass sein Herz in der Nacht bis auf 160ging. Das sei so als würde er dauerhaft Sport treiben. Deswegen sei er immer so erschöpft und dass wir nun als erstes das wieder runterbekommen müssen und gab dann das Dixi. Nach ner Woche ging es dann runter auf ca 90-100 und er meinte das sei für sein Alter normal/gut. QT Syndrom weiß ich leider nicht was das ist. Ich hatte hier Papas Medikamentenlisten Hochgeladen. War da kein Betablocker mit dabei? Oder war das ein ACE Hemmer?

"Das war in jedem Fall der große Fehler!! Ich hätte bei solchen Symptomen sofort einen Notarzt gerufen. Der hätte wohl als erstes Heparin gespritzt und dein Vater wäre im KH sofort von A-Z durchgecheckt worden."

Ich wünschte ich hätte Papa auch ins KH gebracht. Du hast gelesen wieso ich gezögert habe. Dumm, unerfahren. Was meinst du woher ich die Schuldgefühle habe? Wobei ich noch 2 Brüder und 1 Schwester habe die kaum bis gar nichts gemacht haben.. Aber sei es drum. Die leben ja nicht mit uns also meine Aufgaben und Verantwortung..

"Blödsinn! Da ruft man sofort die 112 an."

Ich habe die Dringlichkeit nicht gesehen. Es war kein Unterschied zu anderen Tagen bemerkbar.

"SPÄTESTENS an dem Montag war der Notarzt ü b e r fällig."

Ich hatte es vor, wurde dann überredet die Wirkung der Pillen abzuwarten und dann kam hinzu dass wir Papa nur 1 Stunde besuchen könnten. Wie gesagt, ohne mein drängen hätte der Arzt ja nichtmal den Zettel für die Einweisung erstellt.

"Nicht mehr überstehen kann man nur wenn man noch lebt."

Das Gerät hat kein Zeichen mehr angezeigt. Als er Papas Alter erfahren hat, wollte/konnte er nichts mehr machen. Ich weiß es gerade nicht mehr ganz genau.

Ja ich würde darauf gerne zurückkommen. Dafür brauch ich aber erst die Unterlagen..

Ja, ich lasse noch einen Arzt drübergucken. Weiß nur nicht wie ich das anstellen soll und wie ich das bezahlen muss.

Die Vollmacht poste ich gleich rein. Man kann leider keine Bilder direkt mehr einfügen. Ich lade das gleich hoch bzw später. Es ist jedoch selber erstellt. Wir taten das, weil ich eh für Papa alles geregelt habe und ich immer wieder ne Vollmacht brauchte für alles.. Deswegen eher allgemein eine erstellt. Wurde bei der Bank jedoch nicht akzeptiert komischerweise weil die eigene Vordrucke haben...


Ratlos

@ tsumo
ich stoße jetzt langsam an meine Grenzen. Ich schreibe hier nichts von google ab sondern schreibe dir reale Erfahrungen. Ich saß gleich 2 mal an einem Sterbebett und konnte nichts mehr tun.
Über die Medikation brauchen wir uns nicht zu unterhalten solange wir keine genauen Diagnose(n) haben. Erst dann ist eine Prüfung möglich.
Der Quick-Wert wird übers Blut oder per Automaten gemessen. Er zeigt die Blutgerinnung an. Normalwert ist 100 - bei Herzerkrankung sollte er wesentlich niedriger sein. Bei Vorhofflimmern MUSS er um die 30-35 sein.
Ein Langzeit-EKG kannst weder du auswerten noch dein Arzt. Das wird eingeschickt.
Die Blitze vor den Augen sind anfängliche Nebenwirkungen eines Medis das hier noch nicht genannt wurde. Wo ist die Medikamentenliste?
Zitat von: tsumo am 12. November 2022, 17:50:00r Arzt sagte dass sein Herz in der Nacht bis auf 160 ging.
Das ist der Wahnsinn! [/b]Bei Herzerkrankung unter Betablockern dürfte der Herzschlag
bei 55 - 65 liegen. KEINESFALLS über 80 und das ist bereits zuviel für ein krankes Herz.
Digitoxin sagt mir,dass die Herzerkrankung ziemlich schwer und wohl auch durch Vorhofflimmern begleitet war.
Das Medi senkt den Herzfrequenz bei Herzrhythmusstörungen und stärkt das Herz bei Insuffizienz. (bei deinem Vater wohl nicht) umso unverständlicher ist dass kein Kardiologe beigezogen wurde.
Digitoxin ist ein Herzglykosid für eine Insuffizienz bei höheren Stadien ab 3 NYHA und mehr.
Zitat von: tsumo am 12. November 2022, 01:13:26würde sie eher 1-2Tage auf die Umstellung warten bevor man Papa ins KH einweist.
Wenn es ihm zusehends schlechter geht, gehts Dümmer echt nimmer.
Zitat von: tsumo am 12. November 2022, 01:13:26Das Gespräch war am Montag und in der Nacht zum Mittwoch um 0Uhr18 ist es dann passiert...
Kalter Schweiß, Luftnot, flacher Atem, offener Mund mit verdrehter Zunge das waren die Symptome vom kurz bevorstehenden Tod. Oft laufen auch die Arme blau an. Und erst dann wurde der Notarzt gerufen.
Zitat von: tsumo am 12. November 2022, 17:50:00Das Gerät hat kein Zeichen mehr angezeigt.
Du meinst das Gerät hat keine Schockanwendung empfohlen. Wurde dann keine Herzlungenwiederbelebung versucht?
Die Überlebenschancen sinken mit jeder vertanen Minute um gut 15 %.
Zitat von: tsumo am 12. November 2022, 01:13:26versuche ihn zu beatmen und sein Brustkorb zu drücken. Immer wieder im Wechsel. Keine Ahnung ob ich es richtig mache..
Das richtige Verhältnis wäre 30 : 2 gewesen. Lernt man beim 1. Hilfekurs.
Zitat von: tsumo am 12. November 2022, 01:13:26Er meinte dass es nicht so abläuft wie in den Filmen und er in dem Alter es nicht überstehen würde.
Also wurde keine HWL gemacht.
Zitat von: tsumo am 12. November 2022, 17:50:00Ja, ich lasse noch einen Arzt drübergucken. Weiß nur nicht wie ich das anstellen soll und wie ich das bezahlen muss.
Der Medizinische Dienst arbeitet kostenlos. Die Aktenanforderung über einen RA ist nicht sehr teuer.
Wenn der Arzt deiner Mutter die Akte nicht raus gibt, bleibt dir nur der Weg über einen RA.
Bis die Akte vorliegt kann man jetzt diesen Faden zur Ruhe stellen.



tsumo

Medilist

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"Das ist der Wahnsinn! [/b]Bei Herzerkrankung unter Betablockern dürfte der Herzschlag
bei 55 - 65 liegen. KEINESFALLS über 80 und das ist bereits zuviel für ein krankes Herz.
Digitoxin sagt mir,dass die Herzerkrankung ziemlich schwer und wohl auch durch Vorhofflimmern begleitet war.
Das Medi senkt den Herzfrequenz bei Herzrhythmusstörungen und stärkt das Herz bei Insuffizienz. (bei deinem Vater wohl nicht) umso unverständlicher ist dass kein Kardiologe beigezogen wurde.
Digitoxin ist ein Herzglykosid für eine Insuffizienz bei höheren Stadien ab 3 NYHA und mehr."


Nachts, BIS ZU, nicht dauerhaft. Ja natürlich ist das viel. Deswegen wurde das Digitoxin verschrieben. Wie schon MEHRFACH GESAGT wurde es besser und schlechter immer wieder im wechsel!

"Wenn es ihm zusehends schlechter geht, gehts Dümmer echt nimmer."

Der Zustand war immer wieder im wechsel. Auch gab es Tage da hatte er nichts, kein Husten, keine schnelle Atmung, kein würgen, nichts! KEINER WUSSTE DASS ES SO SCHNELL GEHT, KEINER! Denkst du ich hätte sonst nicht anders reagiert? Seit knapp 8Wochen war es immer wieder ein hin und her.

"Kalter Schweiß, Luftnot, flacher Atem, offener Mund mit verdrehter Zunge das waren die Symptome vom kurz bevorstehenden Tod. Oft laufen auch die Arme blau an. Und erst dann wurde der Notarzt gerufen."

Ja, nichts anderes wurde von mir behauptet.

"Du meinst das Gerät hat keine Schockanwendung empfohlen. Wurde dann keine Herzlungenwiederbelebung versucht?
Die Überlebenschancen sinken mit jeder vertanen Minute um gut 15 %."


Ich war nicht mehr im Zimmer, wie geschrieben. Es waren 6 Sanis da, ich wurde weggeschoben, habe gesehen wie er aufm Boden gelegt wurde. Eine Schere wurde überreicht und das Gerät habe ich noch gesehen. Es wurde aber nicht angewendet weil das Teil kein Zeichen von sich gegeben hat.

"Das richtige Verhältnis wäre 30 : 2 gewesen. Lernt man beim 1. Hilfekurs."

Ok toll, habe es dann falsch gemacht, super! Laut mehreren Ärzten wurde mir gesagt es gibt da kein richtig oder falsch aber gut, wurde das nun auch geklärt.

Habe alle Anwälte angeschrieben, noch keine Rückmeldung. Auch habe ich meine RSV informiert. Zur Not hole ich mir einen Beratungshilfeschein.

Birgit63

Ich will dir nicht zu Nahe treten. Hast du dich mal gefragt, wie es für deinen Vater gewesen wäre, wenn man ihn wiederbelebt hätte? Habt ihr mal darüber gesprochen, wie weit die Medizin bei deinem Vater gehen soll? Mein Vater ist ähnlich wie deiner gestorben. Sehr überraschend. Der Notarzt hat auch nichts mehr gemacht. Er hat uns gesagt, dass mein Vater schwer herzkrank ist und sein Herz einfach nicht mehr will und kann. Mein Vater war 81 und ich weiß, dass er ein Leben im Bett nicht gewollt hätte. Für ihn war es trotz aller Krankheiten, die er hatte ein schneller und ruhiger Tod. Er ist einfach eingeschlafen. Klar war es für uns alle ein Schock, weil wir damit nicht gerechnet haben. Aber mein Vater hatte so viele andere Krankheiten, dass dieser Tod, weil er einfach sanft war, tatsächlich ein Segen war.

Ratlos

Zitat von: tsumo am 13. November 2022, 20:39:46"Kalter Schweiß, Luftnot, flacher Atem, offener Mund mit verdrehter Zunge das waren die Symptome vom kurz bevorstehenden Tod. Oft laufen auch die Arme blau an. Und erst dann wurde der Notarzt gerufen."

Ja, nichts anderes wurde von mir behauptet.
Nochmal: Ich verstehe deine innere Not und die eigenen Vorwürfe ob man alles richtig gemacht hat oder man einiges hätte besser machen müssen.
Es gibt leider Situationen wo der Mensch nicht mehr eingreifen kann. Ging mir auch so!

3  riesige Fehler entdecke ich.
1. Spätestens am Montag der Sterbewoche war der Notarzt zwingend angesagt, egal ob sich sein Zustand zeitweise bessert. Die hätten erstmal den BNP/proBNP-Wert festgestellt was ein gnz wichtiger Marker bei Herzerkrankung ist und
2. mit Sicherheit am Montag einen Troponin-Rest gemacht. Dieser Test zeigt einen drohenden sich nähernden Herzinfarkt an.
3. dass kein Kardiologe bereits Wochen vorher zugezogen wurde ist ein unverzeihlicher Fehler

Solche Tests (BNP und Troponin) hätte bereits im Vorfeld der Hausarzt vornehmen müssen.
Das alles ist aber nun "Schnee von gestern".
Ohne die Patientenakte hast du derezeit keine weiteren Möglichkeiten.
Was sich aus der Akte wirklich ergibt steht momentan noch in den Sternen.
Bis jetzt wissen wir noch nicht mal die genaue(n) Diagnose(n). Herzkrank ist keine Diagnose.

Jedenfalls hat er bei deiner Herzmassage und beim eintreffen des Notarztes noch gelebt.
Ergibt sich aus deinem Beitrag Nr. 78, denn Tote gurgeln nicht!





tsumo

Zitat von: Birgit63 am 14. November 2022, 07:07:25Ich will dir nicht zu Nahe treten. Hast du dich mal gefragt, wie es für deinen Vater gewesen wäre, wenn man ihn wiederbelebt hätte? Habt ihr mal darüber gesprochen, wie weit die Medizin bei deinem Vater gehen soll? Mein Vater ist ähnlich wie deiner gestorben. Sehr überraschend. Der Notarzt hat auch nichts mehr gemacht. Er hat uns gesagt, dass mein Vater schwer herzkrank ist und sein Herz einfach nicht mehr will und kann. Mein Vater war 81 und ich weiß, dass er ein Leben im Bett nicht gewollt hätte. Für ihn war es trotz aller Krankheiten, die er hatte ein schneller und ruhiger Tod. Er ist einfach eingeschlafen. Klar war es für uns alle ein Schock, weil wir damit nicht gerechnet haben. Aber mein Vater hatte so viele andere Krankheiten, dass dieser Tod, weil er einfach sanft war, tatsächlich ein Segen war.

Nein das haben wir uns nicht, Papa war trotz des Alter ehrlich gesagt Fit. Aber du hast auch recht, wenn er dadurch nur noch künstlich am Leben gehalten werden würde, wäre es denke ich nicht das was er gewollt hätte. Ich habe ein Trauma erlitten, ein sehr schlimmes. Evtl wäre es für alle erträglicher gewesen wenn er auch sanft eingeschlafen wäre aber es sah für mich nach qualen aus, als ob er ertrinken würde. Diese furchtbaren Bilder sind es, die mich antreiben, die mich nicht ruhen lassen, weswegen ich wissen will ob man etwas hätte machen können.


Zitat von: Ratlos am 14. November 2022, 08:12:39
Zitat von: tsumo am 13. November 2022, 20:39:46"Kalter Schweiß, Luftnot, flacher Atem, offener Mund mit verdrehter Zunge das waren die Symptome vom kurz bevorstehenden Tod. Oft laufen auch die Arme blau an. Und erst dann wurde der Notarzt gerufen."

Ja, nichts anderes wurde von mir behauptet.
Nochmal: Ich verstehe deine innere Not und die eigenen Vorwürfe ob man alles richtig gemacht hat oder man einiges hätte besser machen müssen.
Es gibt leider Situationen wo der Mensch nicht mehr eingreifen kann. Ging mir auch so!

3  riesige Fehler entdecke ich.
1. Spätestens am Montag der Sterbewoche war der Notarzt zwingend angesagt, egal ob sich sein Zustand zeitweise bessert. Die hätten erstmal den BNP/proBNP-Wert festgestellt was ein gnz wichtiger Marker bei Herzerkrankung ist und
2. mit Sicherheit am Montag einen Troponin-Rest gemacht. Dieser Test zeigt einen drohenden sich nähernden Herzinfarkt an.
3. dass kein Kardiologe bereits Wochen vorher zugezogen wurde ist ein unverzeihlicher Fehler

Solche Tests (BNP und Troponin) hätte bereits im Vorfeld der Hausarzt vornehmen müssen.
Das alles ist aber nun "Schnee von gestern".
Ohne die Patientenakte hast du derezeit keine weiteren Möglichkeiten.
Was sich aus der Akte wirklich ergibt steht momentan noch in den Sternen.
Bis jetzt wissen wir noch nicht mal die genaue(n) Diagnose(n). Herzkrank ist keine Diagnose.

Jedenfalls hat er bei deiner Herzmassage und beim eintreffen des Notarztes noch gelebt.
Ergibt sich aus deinem Beitrag Nr. 78, denn Tote gurgeln nicht!






Das mit diesen Gurgel Geräuschen habe ich nachgefragt. Mir wurde gesagt, dass evtl Blut oder Wasser Reste in die Lunge gelangt sind und es dann solche Geräusche von sich gibt.

Habe ne Rückmeldung vom Anwalt bekommen, Gute und schlechte Nachricht.

"Sehr geehrter Herr XXX,

im Hinblick auf § 630 g III BGB haben Sie völlig Recht, dass Ihnen als Erbe ein Einsichtsrecht in die Patientenakte Ihreres Vaters zusteht, der auch gerichtlich geltend gemacht werden kann.

Momentan kann ich aber leider ein solches Mandat wegen Arbeitsüberlastung nicht annehmen.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihr XXXXXXX.
Rechtsanwalt"

Ich will direkt einen Medizin RA, viele sind leider nur auf der Seite der Ärzte tätig. Von 1-2 bekomme ich hoffentlich noch eine Rückmeldung.

Ich weiß Ratlos, das mit dem Kardiologen nervt mich auch gewaltig. Ich denk mir immer über den Hausarzt.. Du bist Internist.. Du hast es versucht, wir kommen immer wieder her und du machst nichts anderes als Pillen hin und her schieben. WIESO KOMMST DU NICHT AUF DIE IDEE UNS ZU ÜBERWEISEN?!?! Aber dann bin ich auch auf mich sauer und sage mir wieso bist du nicht selber drauf gekommen du trottel? Noch schlimmer ist, dass das alles genau dann Anfing wo ich für meine Prüfungen lernen musste.. Ich konnte also wenig Zeit mit Papa verbringen. Und in der freien Zeit habe ich nach Ärzten gesucht und schaut was Papa haben könnte.. Dann Prüfung gehabt und intensiver geschaut was helfen kann und alles.. Dann hatte ich Corona und musste mich wieder fernhalten von ihm und war auch angeschlagen was die Suche und alles gehindert hat. Statt die Zeit mit ihm zu verbringen, schöne Dinge zu machen und alles, mich mit Ärzten beschäftigt und nach Terminen gebettelt.. Es ist einfach so sehr traurig wie das alles passiert ist und ich bin extrem unglücklich darüber.

Sophiagirl

Hey tsumo,

Ich lese deine Beiträge lange mit und das was du da beschreibst kenne ich von meiner Mutter. Die ist an Krebs gestorben.

Ich hatte auch noch viel getan und Vorwürfe mir gemacht, warum hat der rtw sie nicht wieder mit ins KH genommen usw.

Es bringt dir nichts außer noch weiter Nerven, die du vllt. Lieber daran tun solltest nicht weiter zu suchen, sondern alles gute in Erinnerung zu behalten.

Meine Mama war gerade Mal 57 und es ging nichts mehr.

Ich bin genau wegen dem was du da machst in Therapie und es hat geholfen.

Den aus 2 Jahren mit dem Krebs sind es nur noch 5 Monate geworden. Ich hab auch gesucht. Nur es bringt nichts.

Liebe Grüße

Sylvergirl

Ratlos

Zitat von: tsumo am 15. November 2022, 00:09:57Momentan kann ich aber leider ein solches Mandat wegen Arbeitsüberlastung nicht annehmen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass du noch mehr solcher Absagen bekommst.
Mit der Anforderung der Akte ist für den RA kaum Geld zu verdienen und diese RA spielen auch nicht gerne den "Postboten" - zumal wenn es zum Schluss um PKH geht.

Nachdem du unbedingt die Patientenakte haben willst,
empfehle ich dir in dieser Situation den billigsten und einfachsten Weg.
Das ist derzeit der Weg über die Krankenkasse indem du der Kasse gravierende Behandlungsfehler des Arztes mitteilst.

Bereits die Nichtvorstellung beim Kardiologen, die fehlende Kathederuntersuchung zum Zustand des Herzens, das fehlende Herzecho usw. können solche Behandlungsfehler teils durch Unterlassung begründen.
Zusammen mit einem Experten der KK / MdK kannst du dann deine vermuteten Behandlungsfehler darlegen und prüfen lassen und hast damit gleichzeitig Akteneinsicht.

Was dann wirklich aus der Akte ersichtlich und beweisbar ist, steht auf einem anderen Blatt und wird sich nach Prüfung durch den MdK zeigen.

Für mich persönlich war kurzfristig gesehen der allergrößte Fehler der Rat der Krankenschwester noch 2 Tage auf die Wirkung der Tabletten zu warten.
Was bitte sollten diese Tabletten bewirken wenn sich dabei sein Zustand ständig verschlechtert?
Am Tag 2 der Wartezeit nämlich um 0.18 Uhr (Mittwoch) ist er dann verstorben.

tsumo

Zitat von: Sylvergirl am 15. November 2022, 08:06:26Hey tsumo,

Ich lese deine Beiträge lange mit und das was du da beschreibst kenne ich von meiner Mutter. Die ist an Krebs gestorben.

Ich hatte auch noch viel getan und Vorwürfe mir gemacht, warum hat der rtw sie nicht wieder mit ins KH genommen usw.

Es bringt dir nichts außer noch weiter Nerven, die du vllt. Lieber daran tun solltest nicht weiter zu suchen, sondern alles gute in Erinnerung zu behalten.

Meine Mama war gerade Mal 57 und es ging nichts mehr.

Ich bin genau wegen dem was du da machst in Therapie und es hat geholfen.

Den aus 2 Jahren mit dem Krebs sind es nur noch 5 Monate geworden. Ich hab auch gesucht. Nur es bringt nichts.

Liebe Grüße

Sylvergirl

Das tut mir leid. Ihr könnt mich sehr gut nachvollziehen, das bedeutet mir schon viel. Im inneren weiß ich auch, dass ich dadurch Papa nicht zurückbekomme. Ich erhoffe mir dadurch einfach klarheit. Auf diese Klarheit möchte ich dann aufbauen und hoffe dass es mir dadurch irgendwie hilft oder es mir besser geht.

Darf ich fragen welche Art von Therapie das war? Trauma? Weil man mir das bei meinem Erstgespräch gesagt hat, ich hätte ein Trauma erlitten. Leider ist kein Platz momentan frei und ich konnte aus dieser Seite keine Hilfe in Anspruch nehmen.

Zitat von: Ratlos am 15. November 2022, 10:21:09
Zitat von: tsumo am 15. November 2022, 00:09:57Momentan kann ich aber leider ein solches Mandat wegen Arbeitsüberlastung nicht annehmen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass du noch mehr solcher Absagen bekommst.
Mit der Anforderung der Akte ist für den RA kaum Geld zu verdienen und diese RA spielen auch nicht gerne den "Postboten" - zumal wenn es zum Schluss um PKH geht.

Nachdem du unbedingt die Patientenakte haben willst,
empfehle ich dir in dieser Situation den billigsten und einfachsten Weg.
Das ist derzeit der Weg über die Krankenkasse indem du der Kasse gravierende Behandlungsfehler des Arztes mitteilst.

Bereits die Nichtvorstellung beim Kardiologen, die fehlende Kathederuntersuchung zum Zustand des Herzens, das fehlende Herzecho usw. können solche Behandlungsfehler teils durch Unterlassung begründen.
Zusammen mit einem Experten der KK / MdK kannst du dann deine vermuteten Behandlungsfehler darlegen und prüfen lassen und hast damit gleichzeitig Akteneinsicht.

Was dann wirklich aus der Akte ersichtlich und beweisbar ist, steht auf einem anderen Blatt und wird sich nach Prüfung durch den MdK zeigen.

Für mich persönlich war kurzfristig gesehen der allergrößte Fehler der Rat der Krankenschwester noch 2 Tage auf die Wirkung der Tabletten zu warten.
Was bitte sollten diese Tabletten bewirken wenn sich dabei sein Zustand ständig verschlechtert?
Am Tag 2 der Wartezeit nämlich um 0.18 Uhr (Mittwoch) ist er dann verstorben.


Ich habe noch einen Sozialrecht Anwalt, der mir schonmal sehr gut geholfen hat als "Joker". Wenn ich bis Fr. nichts mehr hören, wende ich mich an ihn.

Ja, die Warterei war generell ein Fehler, wohl auch schon davor.. Keiner von uns hat dies leider kommen sehen. Wünschte ich hätte jmd wie dich zu der Zeit an meiner Seite gehabt, der mich halt an den Arm nimmt und mich in die richtige Richtung lenkt und neue Wege zeigt. Der Gedanke dahinter warum man noch gewartet hat war halt, dass der neue Plan von den Pillen her leichter ist und das Herz entlastet. Ich habe das Spiel auch aus der Sicht durchgespielt wenn wir Papa ins KH gebracht hätten und er dort allein von uns gegangen wäre.. Das wäre für mich/uns mindestens genauso schlimm gewesen. Egal wie ich es drehe, es tut immer weh. Bis ich damit zurechtkomme habe ich, von meiner persönlichen Einschätzung her, noch einen langen Weg vor mir.

tsumo

Sehr geehrter XXXX,

 

haben Sie vielen Dank für Ihre informative E-Mail.

 

Ich bin gerne bereit, die Angelegenheit zu übernehmen. So, wie Sie mir den Sachverhalt schildern, gibt es keine Zweifel daran, dass Sie ein Akteneinsichtsrecht haben. Bevor wir aber darüber spekulieren, was der Grund sein mag, Ihnen die Akteneinsicht zu versagen, schlage ich vor, Sie – Ihre Mutter und Sie als Erbengemeinschaft - kommen in unsere Kanzlei, unterzeichnen Vollmacht und Schweigepflichtentbindungserklärung und wir schreiben den Arzt an.

 

Bitte vereinbaren Sie mit meinem Büro einen Termin.

 

Mit freundlichen Grüßen

 
XXXX